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12. Des Tigers Lockspitzel
ОглавлениеDass der Fuchs des Tigers Furchtbarkeit entlehnt, ist nur ein Gleichnis; dass aber der Tiger seine Lockspitzel hat, das liest man häufig in Geschichtenbüchern, und auch Großväter reden viel davon, so dass wohl etwas Wahres daran sein muss. Es heißt, dass, wenn der Tiger einen Menschen frisst, sein Geist sich nicht entfernen kann, und der Tiger benutzt ihn dann als Lockspitzel. Wenn er auf Beute ausgeht, so muss der Geist des Gefressenen voran, um ihn zu verdecken, so dass die Menschen nicht den Tiger sehen. Der Geist verwandelt sich dann wohl in ein schönes Mädchen oder ein Stück Gold und Seidenzeug. Alle Arten von Betörung werden angewandt, um so die Menschen in die Schluchten des Gebirges zu locken. Dann kommt der Tiger vor und frisst das Opfer. Der neue Geist muss dann Lockspitzel werden. Der alte ist dann seines Dienstes ledig und kann gehen. So geht’s in stetiger Reihe fort und fort.
Von Leuten, die von listigen und starken Menschen gezwungen werden, zum Schaden anderer sich herzugeben, sagt man darum wohl: »Sie sind des Tigers Lockspitzel.«