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Vorwort

Das Gehirn eines Buddha lädt Sie dazu ein, von der Konzentration Ihres Geistes Gebrauch zu machen, um die Kraft der Aufmerksamkeit dafür zu nutzen, Ihr Leben und Ihre Beziehungen zu anderen zu verbessern. Durch die Verbindung uralter Erkenntnisse aus der in den buddhistischen Traditionen wurzelnden kontemplativen Praxis mit modernen Entdeckungen auf dem Gebiet der Neurowissenschaft haben Rick Hanson und Richard Mendius einen zum Nachdenken anregenden und praktischen Ratgeber zusammengestellt, der Sie Schritt für Schritt durch das Erwachen Ihres Geistes begleitet.

Eine revolutionäre wissenschaftliche Entdeckung hat kürzlich gezeigt, dass das erwachsene Gehirn die gesamte Lebensdauer hindurch offen für Veränderungen bleibt. Obwohl viele Gehirnforscher in der Vergangenheit behauptet haben, der Geist sei nur die Aktivität des Gehirns, können wir die Verbindung zwischen diesen zwei Dimensionen unseres Lebens nun aus einer anderen Perspektive betrachten. Wenn wir den Geist als einen verkörperten und relationalen Prozess ansehen, der den Energie- und Informationsfluss reguliert, erkennen wir, dass wir den Geist tatsächlich nutzen können, um das Gehirn zu verändern. Die simple Wahrheit ist die, dass die Art und Weise, wie wir unsere Aufmerksamkeit konzentrieren, wie wir bewusst den Energie- und Informationsfluss durch unsere neuronalen Schaltkreise leiten, direkt die Aktivitäten sowie die Struktur des Gehirns ändern kann. Der Schlüssel liegt im Kennen der Schritte, die uns dahin führen, unser Gewahrsein auf Arten und Weisen zu nutzen, die das Wohlbefinden fördern.

Mit dem Wissen, dass der Geist relational ist und das Gehirn das soziale Organ des Körpers, gelangen wir auch zu einer weiteren neuen Sichtweise: Unsere Beziehungen zueinander sind kein beiläufiger Teil unseres Lebens; sie sind grundlegend dafür, wie unser Geist funktioniert, und ein wesentlicher Aspekt der Gehirngesundheit. Unsere sozialen Verbindungen miteinander prägen die neuronalen Verbindungen, welche die Struktur unseres Gehirns bilden. Dies bedeutet, dass die Art, wie wir kommunizieren, den Schaltkreis unseres Gehirns ändert, vornehmlich auf Arten und Weisen, die dazu beitragen, unser Leben im Gleichgewicht zu halten. Die Wissenschaft bestätigt weiterhin, dass wir uns, wenn wir in unserem Leben Mitgefühl und achtsames Gewahrsein kultivieren – wenn wir Urteile loslassen und unsere volle Aufmerksamkeit der Gegenwart widmen –, die sozialen Schaltkreise des Gehirns zunutze machen, um uns in die Lage zu versetzen, sogar unsere Beziehung zu unserem eigenen Selbst zu transformieren.

Für den vorliegenden Ratgeber, der aufzeigt, wie man diese positiven Veränderungen bewusst in sich selber erzeugt, haben die Autoren über zweitausend Jahre hinweg entwickelte buddhistische Übungen und neue Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns miteinander verflochten. Die heutige Zeit veranlasst uns häufig dazu, den Autopiloten einzuschalten, laufend mehrere Arbeiten parallel zu erledigen und uns mit digitaler Stimulation, Informationsüberflutung und Terminplänen, die unser Gehirn belasten und uns überfordern, beschäftigt zu halten. In diesem Chaos innezuhalten, ist zu einem dringenden Bedürfnis geworden, das zu befriedigen sich nur wenige von uns die Zeit nehmen. Mit Das Gehirn eines Buddha sind wir dazu aufgefordert, tief Luft zu holen und die neuronalen Gründe zu betrachten, warum wir unser Tempo verlangsamen, unser Gehirn ins Gleichgewicht bringen und unsere Beziehungen zueinander und zu unserem Selbst verbessern sollten.

Die hier vorgestellten Übungen basieren auf Praktiken, von denen wissenschaftlich erwiesen ist, dass sie positive Auswirkungen haben: Sie prägen unsere innere Welt, indem sie uns konzentrierter, belastbarer und einfallsreicher machen. Diese etablierten Schritte erhöhen zudem unsere Empathie mit anderen und weiten unseren Kreis des Mitgefühls und der Fürsorge in die durch Vernetzung gekennzeichnete Welt, in der wir leben, hinein aus. Die in dem Ansatz, unseren Geist zu nutzen, um mit Hilfe dieser Praktiken unser Gehirn zu ändern, liegende Verheißung ist die, dass wir Augenblick für Augenblick, eine Person und eine Beziehung zurzeit, die Schaltkreise der Güte und des Wohlbefindens aufbauen. Was wollen wir mehr? Und welcher Zeitpunkt könnte besser geeignet sein als der jetzige, um hiermit zu beginnen?

DANIEL J. SIEGEL

Autor von Das achtsame Gehirn

Los Angeles, Kalifornien

Juni 2009

Das Gehirn eines Buddha

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