Читать книгу Die Fujifilm X-T3 - Rico Pfirstinger - Страница 8

1.1DIE BASICS (1): GRUNDLEGENDES ZU IHRER FUJIFILM X-T3

Оглавление
TIPP 1
RTFM! Read the Fuji Manual!

Falls Sie Ihr Benutzerhandbuch verlegt haben oder am liebsten die aktuelle Version verwenden möchten, finden Sie bei Fujifilm PDF-Versionen [1] in allen unterstützten Sprachen zum Download. Außerdem gibt es dort Aktualisierungen und ergänzendes Material, das neue Funktionen und Änderungen behandelt, die Bestandteil von Firmware-Updates sind.

Bitte tun Sie sich selbst einen Gefallen und lesen Sie sich die Handbücher zu Ihrer Kamera und Ihren Objektiven aufmerksam durch, um alle Funktionen kennenzulernen. Dieses Buch soll das Handbuch nicht ersetzen, sondern ergänzen. Deswegen erhalten Sie hier weiterführende Tipps, Hinweise und Erläuterungen, um mehr aus Ihrer X-T3 zu machen.

TIPP 2
Ersatzakkus und Nachbauten von Drittanbietern

Die X-T3 ist eine kompakte und handliche Kamera. Dementsprechend klein ist der zugehörige Akku. Je nach Art der Nutzung reicht eine volle Akkuladung für ca. 250 bis 400 Aufnahmen.

Ich empfehle, die X-T3 grundsätzlich im Boost-Modus (EINRICHTUNG > POWER MANAGEMENT > LEISTUNG > VERSTÄRK) zu betreiben, da die maximale Leistung, etwa des Autofokus, sonst nicht zur Verfügung steht.

Beachten Sie dabei Folgendes:

 Die X-T3 verfügt über eine präzise Akkuanzeige mit fünf Balken und einer Prozentangabe. Allerdings bedingt eine exakte Angabe die Verwendung von OEM-Akkus (NP-W126S).

 Im Aufnahmemodus erscheint der Prozentwert nur in der INFO-Anzeige. Zum Aktivieren der INFO-Anzeige drücken Sie so oft die DISP/BACK-Taste, bis die INFO-Anzeige erscheint. Im Wiedergabemodus erhalten Sie die Prozentangabe, indem Sie mit der DISP/BACK-Taste die INFO-Anzeige aufrufen oder sich mit der oberen Richtungstaste durch die beiden erweiterten INFO-Anzeigeseiten klicken.

 Fällt die Batterieanzeige auf einen Balken und wird dabei rot, ist es höchste Zeit, den nun fast leeren Akku gegen einen vollen auszutauschen.


Abbildung 4: Die INFO-Anzeige stellt die verbleibende Akkukapazität in prozentualer Form präzise dar. Drücken Sie wiederholt auf die DISP/BACK-Taste, um die INFO-Anzeige aufzurufen.

Ihre X-T3 verwendet Akkus vom Typ NP-W126S. Dieser Typ wird auch in den Fujifilm-Kameramodellen X-Pro1, X-Pro2, X-Pro3, X-E1, X-E2, X-E2S, X-E3, X-T1, X-T2, X-H1, X-T10, X-T20, X-T30, X-T100, X-M1, X-A1, X-A2, X-A3, X-A5, X-A7, X-A10, X-A20 und X100F eingesetzt, d. h., die Akkus dieser Modelle sind untereinander austauschbar.

Sie können auch ältere NP-W126-Akkus von Fujifilm verwenden, aber davon rate ich ab. Der wesentliche Unterschied zwischen normalen und S-Akkus besteht im Wärmemanagement und in der Fähigkeit, die maximale Leistung über einen längeren Zeitraum hinweg aufrechtzuerhalten. Für anspruchsvolle Anwendungen wie längere Videoaufnahmen in 4K bei hohen Temperaturen oder Aufnahmen im Boost-Modus ist der neuere NP-W126S-Akku eindeutig zu bevorzugen. Wenn Sie einen älteren NP-W126-Akku verwenden, gibt die X-T3 beim Einschalten eine Warnung aus.


Abbildung 5: Bei Verwendung älterer NP-W126-Akkus werden Sie von Ihrer X-T3 beim Einschalten freundlich auf diesen Umstand hingewiesen. Außerdem wird das Batteriesymbol dann gelb (statt weiß) angezeigt. Die Warnung erfolgt auch bei vielen Nachahmerprodukten von Drittanbietern. Aber auch ihr Ausbleiben bei Verwendung solcher Produkte lässt keineswegs den Schluss zu, dass alles so funktionieren wird, wie es soll: Der Fremdakku täuscht nämlich in diesem Fall vor, ein Original zu sein. Ich würde mich nicht unbedingt darauf verlassen, zumal in anspruchsvollen Situationen ein erhöhtes Risiko besteht, dass das Gerät ausfällt oder sich aufhängt.

Sie können NP-W126S-Akkus entweder direkt bei Fujifilm beziehen oder vollkompatible Akkus verschiedener Drittanbieter einsetzen. Allerdings bieten nicht alle Drittanbieter durchweg einwandfreie Qualität. Einige Angebote verfügen zudem über weniger Kapazität, kosten dafür aber meist auch nur den Bruchteil eines Originalakkus. Die meisten Akkus von Drittanbietern lösen beim Einschalten der X-T3 eine Warnung aus. Deswegen werden bei einer Vielzahl davon »Tricks« angewendet, um die Nachbauten als NP-W126S-Originalakkus zu tarnen und die Einschaltwarnung so zu unterdrücken.

Die Verwendung von Drittanbieterakkus führt außerdem oft zu einer ungenauen Restlaufzeitanzeige, sodass sich die Kamera unvermittelt selbst ausschaltet, obwohl die Anzeige noch Kapazität vorgaukelt. Um dies zu vermeiden, sollten Sie NP-W126S-Originalakkus von Fujifilm verwenden.


Abbildung 6: Zweifelsohne ist der Originalakku NP-W126S von Fujifilm die beste Wahl. Allerdings ist er auch etwas teurer als die Nachahmungen von Drittanbietern.

Wenn Sie Ihre Kamera über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder länger ohne eingelegten und geladenen Akku lagern, kann es passieren, dass der fest eingebauten Notstromversorgung der Saft ausgeht und alle Kameraeinstellungen zurückgesetzt werden.

TIPP 3
Ladegeräte und Reiseadapter

Neben Ersatzakkus gibt es von Drittanbietern auch Ladegeräte, darunter solche, die Sie nicht nur an einer Steckdose, sondern auch am Zigarettenanzünder Ihres Autos oder an einem USB-Anschluss betreiben können. Damit können Sie die Batterien Ihrer Kamera nicht nur am normalen Stromnetz, sondern auch im Auto, im Flugzeug oder an Ihrem Computer aufladen.


Abbildung 7: Mein persönlicher Favorit bei den Ladegeräten für unterwegs ist das Nitecore FX1 [2] mit zwei Steckplätzen und Statusanzeige (links). Es kann an jeden USB-A-Anschluss (rechts) angeschlossen werden und lädt die Originalakkus NP-W126 und NP-W126S von Fujifilm mit Temperaturüberwachung auf.

Denken Sie auf Reisen auch stets daran, dass im Ausland häufig andere Netzsteckdosenformate als zu Hause üblich sind. In diesem Fall helfen passende Reiseadapter.


Abbildung 8: Einige Ladegeräte von Drittanbietern können an unterschiedliche Stromquellen angeschlossen werden: Netzsteckdosen, USB-Ports und sogar Zigarettenanzünder im Auto.

Als Alternative zu externen Ladegeräten können Sie Ihre X-T3 auch direkt über den eingebauten USB-Anschluss aufladen. Über ein Kabel (USB-A oder USB-C jeweils auf USB-C) können Sie Ihre Kamera mit so ziemlich jeder Stromquelle mit USB-Anschluss verbinden: mit Ihrem Laptop, Ihrem Telefonladegerät, Ihrer Powerbank oder einem USB-Netzteil. Die X-T3 unterstützt USB-C mit Power Delivery (PD). Wenn Sie das Aufladen beschleunigen möchten, verwenden Sie mithin ein USB-C-Netzteil mit mindestens 30 W Leistung und ein USB-Kabel (USB-C auf USB-C), das Power Delivery unterstützt.

USB-Ladegeräte und mobile Powerbanks laden nicht nur Ihre X-T3, sondern können auch Ihre Kamera mit Strom versorgen, wenn sie eingeschaltet und in Betrieb ist. Weitere Informationen zu kompatiblen X-Kameras und Akkus finden Sie im entsprechenden Support-Dokument auf der Website von Fujifilm [3].


Abbildung 9: USB-Ladegeräte (links) und Powerbanks (rechts) sind nützliches Zubehör für unterwegs und für Benutzer, die ihre Kamera extern mit Strom versorgen wollen – etwa für Langzeitbelichtungen oder Video-, Zeitraffer- und Intervallaufnahmen.

TIPP 4
Wo finde ich die aktuelle Firmware?

Fujifilm entwickelt die Firmware Ihrer Kamera und Objektive kontinuierlich weiter.

 Wenn Sie die Firmware-Version Ihrer Kamera und Ihres Objektivs abfragen wollen, schalten Sie die Kamera bei gedrückter DISP/BACK-Taste ein.

 Sie können – und sollten – immer die neuesten Firmware-Versionen für Kamera und Objektiv von Fujifilm [4] herunterladen. Und wenn Sie schon mal dort sind, können Sie auch gleich aktuelle Versionen der Anwendungssoftware von Fuji herunterladen, etwa RAW File Converter EX, Fujifilm X RAW Studio und Fujifilm X Acquire.

 Eine ausführliche Videoanleitung, die zeigt, wie Sie das Firmware-Upgrade durchführen, finden Sie online unter [5]. Auf dieser Supportwebsite von Fujifilm finden Anwender von macOS [6] und Windows [7] auch detaillierte Anweisungen zum Herunterladen der Firmware für ihr jeweiliges Betriebssystem.


Abbildung 10: Die Fujifilm-Seite Software, Treiber und Firmware ist Ihre zentrale Anlaufstelle: Hier finden Sie Firmware-Updates für Ihre X-T3 und Ihre Objektive sowie aktuelle Versionen der Zusatzsoftware wie X RAW Studio und RAW File Converter EX.

TIPP 5
Firmware aktualisieren

 Verwenden Sie für Firmware-Aktualisierungen stets den Speicherkartensteckplatz 1.

 Sollte auf Fujis Firmware-Website trotz anderslautender Ankündigungen keine neue Firmware für Ihre Kamera oder Ihre Objektive angeboten werden, kann es sein, dass Ihr Webbrowser noch eine ältere Version der Seite im Cache gespeichert hat. Leeren Sie in diesem Fall den Cache Ihres Browsers oder erzwingen Sie ein erneutes Laden der Seite aus dem Netz.

 Achten Sie darauf, dass Ihr Computer den Namen der neuen Firmware-Datei beim Herunterladen nicht zwecks Konfliktlösung ändert, weil sich im Zielverzeichnis bereits eine Datei mit demselben Namen befindet – etwa eine ältere Version der Firmware, die Sie zu einem früheren Zeitpunkt heruntergeladen haben. Ihre Kamera kann die Firmware-Datei nur erkennen, wenn deren Dateiname nicht verändert wurde. Der Dateiname der Firmware für das X-T3-Kameragehäuse lautet unabhängig von der darin enthaltenen Firmware-Version immer »FWUP0019.DAT«.

 Achten Sie darauf, dass Ihr Akku vollständig aufgeladen ist, bevor Sie die Firmware-Aktualisierung starten.

 Kopieren Sie die Firmware-Dateien für Ihre Kamera bzw. Ihre Objektive stets in das Stammverzeichnis einer zuvor in der Kamera formatierten SD-Karte und melden Sie die Karte anschließend korrekt von Ihrem Computer ab. Ziehen Sie die Karte nie einfach ohne Abmeldung heraus.

 Wenn Sie ein bestimmtes Objektiv aktualisieren möchten, muss dieses dafür an die Kamera angeschlossen werden.

 Schalten Sie die Kamera mit gedrückter DISP/BACK-Taste ein und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um eine Firmware-Aktualisierung für die Kamera oder ein Objektiv zu starten.

 Schalten Sie die Kamera niemals bei laufender Aktualisierung aus. Die Kamera informiert Sie, wenn das Update abgeschlossen ist. Erst dann können Sie sie sicher ausschalten.

Wenn die Firmware in Ihrer Kamera nicht mehr vollständig mit der Firmware im jeweils verwendeten Objektiv kompatibel ist, empfiehlt Ihnen die X-T3 möglicherweise beim Einschalten, die Firmware der Kamera bzw. des Objektivs zu aktualisieren. Sie finden die neue Firmware dann an der in Tipp 4 angegebenen Webadresse.

TIPP 6
Drahtlose Firmware-Updates per Bluetooth und WLAN

Da Ihre Kamera Bluetooth unterstützt, können Sie drahtlose Firmware-Updates mit Ihrem Smartphone oder Tablet durchführen. Die hierfür erforderliche Camera Remote-App von Fujifilm steht kostenlos für iOS und Android zur Verfügung. Eine nützliche Anleitung, die die verschiedenen Funktionen der App erklärt, finden Sie online [8]. Updates über drahtlose Verbindungen sind nur für die Firmware des Kameragehäuses verfügbar, nicht für Objektive oder Zubehör.

Wenn Ihre X-T3 mit Ihrem drahtlosen Gerät gekoppelt ist, meldet die Camera Remote-App die Verfügbarkeit einer neuen Kamera-Firmware und bietet an, diese auf Ihr Smartphone oder Tablet herunterzuladen. Von dort aus wird die Firmware-Datei über den kameraeigenen WLAN-Hotspot an die Kamera übertragen.


Abbildung 11: Firmware-Update per WLAN: Wenn die Camera Remote-App auf Ihrem Smartphone oder Tablet das Herunterladen der neuen Kamera-Firmware abgeschlossen hat, muss ihr WLAN auf den kameraeigenen Hotspot umgestellt werden, um die Firmware-Datei zu übertragen.

Die Verwendung von Camera Remote ist eine empfehlenswerte Möglichkeit für Benutzer, die eine neue Firmware ohne Verwendung eines Computers installieren möchten. Eine ausführliche Anleitung für drahtlose Firmware-Updates finden Sie online [9].

TIPP 7
Welche Speicherkarten sollten Sie verwenden?

Um Ihrer Kamera Beine und den eingebauten Bilderpufferspeicher möglichst schnell für neue Aufnahmen nutzbar zu machen, sollten Sie stets besonders schnelle und hochgradig zuverlässige UHS-I- und UHS-II-Speicherkarten verwenden:

 Da Ihre X-T3 über zwei schnelle UHS-II-Steckplätze mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 300 MB/s verfügt, empfehle ich Sony SF-G- und Sony SF-G Tough-Karten mit Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 299 MB/s. Diese Karten gelten außerdem als extrem zuverlässig und verursachen auch in Kombination mit Hochleistungskameras wie der X-T3 praktisch keine Kameraabstürze.

 Sind Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit Ihrer X-T3 für Sie weniger relevant, dann können Sie auch mit Karten mit dem langsameren UHS-I-Standard und Übertragungsraten von maximal 95 MB/s vorliebnehmen. In dieser Kategorie empfehle ich SanDisk Extreme Pro 95 MB/s-Karten, die mittlerweile auch als Karten mit »170 MB/s« vermarktet werden. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Schreibgeschwindigkeit.


Abbildung 12: Legen Sie Wert auf maximale UHS-II-Leistung und -Kompatibilität, dann möchte ich Ihnen die superschnellen Sony SF-G-Karten ans Herz legen.

Achten Sie auf Fälschungen! Leider gibt es einen erheblichen Anteil gefälschter SD-Karten auf dem Markt. Besonders betroffen sind High-End-Marken und -Modelle, daher sollten Sie Ihre schnellen UHS-I- und UHS-II-Karten aus namhaften Quellen beziehen. Gefälschte Karten sind nicht nur langsamer und weniger zuverlässig als die Originale, sondern geben tendenziell auch falsche Auskunft betreffs ihrer Ist-Kapazität. Eine gefälschte 64-GB-Karte könnte in Wirklichkeit einen billigen 8-GB-Chip mit einem manipulierten Controller enthalten, der der Kamera 64 GB Speicherplatz vorgaukelt. So besteht die Gefahr, dass Ihre großartigen Aufnahmen unversehens im Datennirwana landen.

TIPP 8
Arbeiten mit zwei Steckplätzen

Ihre X-T3 verfügt über zwei SD-Kartensteckplätze, die mit »1« und »2« nummeriert sind. Sie können also zwei SD-Karten gleichzeitig verwenden.

Beachten Sie dabei Folgendes:

 Der primäre SD-Kartensteckplatz Ihres X-T3 ist immer Steckplatz 1. Wenn Sie mit nur einer SD-Karte arbeiten, setzen Sie diese immer in diesen Steckplatz ein.

 Für Firmware-Updates ist nur Steckplatz 1 geeignet.

 Beide Slots unterstützen UHS-II und sind somit für sehr schnelle Speicherkarten wie die der Sony SF-G-Serie geeignet.

Bei gleichzeitiger Verwendung von zwei Speicherkarten gibt es drei Möglichkeiten, die Übertragung von Bilddaten auf Ihre SD-Karten zu konfigurieren. Wählen Sie dazu EINRICHTUNG > DATENSPEICHER-EINSTELLUNG > STECKPL.-EINST. (STANDB.) aus und wählen Sie eine der folgenden Optionen:

 SEQUENZ: Hier speichert die Kamera sämtliche Bilddaten (RAW und JPEG) in dem jeweils ausgewählten Steckplatz ab. Die Daten werden nicht zwischen zwei Karten aufgeteilt oder auf zwei Karten gesichert. Um der Kamera mitzuteilen, in welchen der beiden Steckplätze sie im Aufnahmemodus die Bilddaten schreiben soll, wählen Sie EINRICHTUNG > DATENSPEICHER-EINSTELLUNG > STECKPL.WÄHL. (SEQUENZ) aus.

 SICHERUNG: In diesem Modus sichert die X-T3 die Bilddaten (RAW und JPEG) in beiden Steckplätzen gleichzeitig. Für den Fall, dass eine Speicherkarte defekt ist oder verloren geht, haben Sie also noch eine Kopie Ihrer Aufnahmen auf der zweiten Speicherkarte. Nachteil: Die Geschwindigkeit der Kamera orientiert sich in diesem Modus an der langsameren der beiden verwendeten Karten. In Situationen mit vielen schnellen Serienbildaufnahmen kann dies problematisch werden, sodass es sich empfiehlt, zwei gleich schnelle Karten zu verwenden.

 RAW/JPEG: Dieser Modus teilt die Bilddaten auf, sodass RAWs auf Karte 1 und JPEGs parallel dazu auf Karte 2 geschrieben werden. Dieser Modus ist also per se nur sinnvoll, wenn man RAWs und JPEGs gleichzeitig aufnimmt, also wie von mir empfohlen mit den Aufnahmeeinstellungen FINE+RAW oder NORMAL+RAW operiert. Stellt man die Kamera dagegen so ein, dass sie nur RAW- oder nur JPEG-Dateien aufzeichnet, verhält sich der RAW-/JPEG-Speichermodus wie die vorhin beschriebene Einstellung SICHERUNG und sichert die RAW- bzw. JPEG-Daten auf beiden Speicherkarten.

Fotografen, die mit der von mir grundsätzlich empfohlenen Konfiguration FINE+RAW fotografieren (und dabei ultraschnelle UHS-II-Karten in den Steckplätzen 1 und 2 verwenden), liefert der Speichermodus RAW/JPEG die bestmögliche Kamera-Performance.

Der Speichermodus RAW/JPEG hat jedoch auch Nachteile:

 Die Auftrennung von RAWs und JPEGs auf zwei Speicherkarten erfolgt nur bei regulären Aufnahmen. Wenn Sie hingegen mit dem eingebauten RAW-Konverter der X-T3 weitere JPEGs von auf Karte 1 gespeicherten RAWs erstellen, speichert die Kamera diese neuen JPEGs ebenfalls auf Karte 1 ab – und nicht etwa auf der für JPEGs eigentlich vorgesehenen Karte 2.

 Im Wiedergabemodus zeigt die X-T3 standardmäßig nicht etwa die hochauflösenden JPEGs von Karte 2 an, sondern nur die in den RAW-Dateien versteckten Mini-JPEGs von Karte 1. Um Zugriff auf die hochauflösenden JPEGs auf Karte 2 zu erhalten (etwa zur Schärfekontrolle), müssen Sie bei aktivierter Bildanzeige manuell den Kartensteckplatz wechseln. Hierzu halten Sie die Wiedergabetaste einige Sekunden lang gedrückt, bis die Kamera Ihnen eine entsprechende Rückmeldung gibt. Leider merkt sich die X-T3 den Steckplatzwechsel nur so lange, bis Sie eine weitere Aufnahme machen. Die nächste Bildanzeige kommt bei der Wiedergabe dann erneut von Karte 1, auf der gar keine hochauflösenden JPEGs für die effektive Schärfekontrolle gespeichert sind, sodass Sie erneut manuell auf Steckplatz 2 wechseln müssen.


Abbildung 13: Die X-T3 kann auf zwei SD-Speicherkarten gleichzeitig aufnehmen. Wenn Sie maximale Leistung brauchen, sollten Sie schnelle UHS-II-Karten verwenden.

TIPP 9
Zurücksetzen des Bildzählers und Festlegen einer neuen Bildstartnummer

Verwenden Sie eine einzelne SD-Karte, die in Steckplatz 1 eingesetzt ist. Dann gehen Sie wie folgt vor, um den Bildzähler der Kamera zurückzusetzen:

 Wählen Sie EINRICHTUNG > DATENSPEICHER-EINSTELLUNG > BILDNUMMER > NEU aus, formatieren Sie die Karte in der Kamera anschließend mit EINRICHTUNG > BENUTZER-EINSTELLUNG > FORMATIEREN > STECKPLATZ 1 und machen Sie eine Aufnahme. Der Bildzähler beginnt nun wieder von vorn.

 Damit der Bildzähler bei der nächsten Formatierung nicht zurückgesetzt wird, sollten Sie die Kamera wieder mit EINRICHTUNG > DATENSPEICHER-EINSTELLUNG > BILDNUMMER > KONT. auf die herkömmliche fortlaufende Zählweise umstellen.

Sie können bei Bedarf praktisch jede Zahl als Startwert für den Bildzähler der Kamera vergeben. Die Methode ähnelt der oben beschriebenen, umfasst aber einen zusätzlichen Schritt auf Ihrem Computer. Verwenden Sie auch hier nur eine SD-Karte in Steckplatz 1:

 Wählen Sie EINRICHTUNG > DATENSPEICHER-EINSTELLUNG > BILDNUMMER > NEU aus und formatieren Sie die Karte in der Kamera anschließend mit EINRICHTUNG > BENUTZER-EINSTELLUNG > FORMATIEREN > STECKPLATZ 1. Der Bildzähler beginnt nun wieder von vorn.

 Machen Sie eine Aufnahme, nehmen Sie die Speicherkarte aus der Kamera und legen Sie die Karte in Ihren Computer oder Kartenleser ein. Navigieren Sie jetzt auf der Karte zur Aufnahmedatei (»DSCF0001.JPG« oder »DSCF0001.RAF«) im DCIM-Ordner und ändern Sie die Bildnummer »0001« in die von Ihnen gewünschte Zahl um. Sie können beispielsweise den Dateinamen in »DSCF2000.JPG« ändern.

 Melden Sie die Speicherkarte von Ihrem Rechner ab und setzen Sie sie wieder in die Kamera ein. Machen Sie dann eine weitere Aufnahme. Siehe da: Die Kamera verwendet nun die geänderte Bildnummer als Ausgangspunkt. In unserem Beispiel wäre der Name des nächsten Bildes »DSCF2001«.

 Damit der Bildzähler bei der nächsten Formatierung nicht zurückgesetzt wird, sollten Sie die Kamera wieder mit EINRICHTUNG > DATENSPEICHER-EINSTELLUNG > BILDNUMMER > KONT. auf die herkömmliche fortlaufende Zählweise umstellen.

TIPP 10
Verwenden Sie den Boost-Modus!

Standardmäßig arbeitet Ihre X-T3 aus Gründen der Energieersparnis nicht mit voller Kraft. Um in den Genuss der maximalen Kameraleistung zu kommen, wählen Sie EINRICHTUNG > POWER MANAGEMENT > LEISTUNG > VERSTÄRK, oder weisen Sie die Funktion LEISTUNG einer der frei belegbaren Funktionstasten (Fn-Tasten) der Kamera zu.

Wenn Sie den Batteriehandgriff VG-XT3 an Ihrer X-T3 verwenden, können Sie den Boost-Modus mit einem Umschalter direkt am Handgriff einstellen. Die Kamera verbraucht im Boost-Modus etwas mehr Energie als im standardmäßig vorgegebenen Normalmodus. Wenn Sie die vorgenannten Tipps beherzigt und sich ein paar Ersatzakkus zugelegt haben, tangiert Sie dieser kleine Nachteil in der Praxis jedoch kaum.

Im Boost-Modus liefert die Kamera eine verbesserte AF-Performance und erhöht die Bildwiederholrate im elektronischen Sucher. Ferner verkürzen sich der Aufnahmeabstand, die Auslöseverzögerung und die Dunkelpause (Blackout) zwischen aufeinanderfolgenden Aufnahmen.

Wichtig: Wenn der Boost-Modus ausgeschaltet ist, wechselt die Kamera nach ca. zehn Sekunden Inaktivität des Benutzers in einen Energiesparmodus. Folge ist eine drastische Reduzierung der Bildrate im Live-View. Sobald Sie aber eine Taste drücken oder ein Einstellrad betätigen, wechselt der Live-View wieder in den Normalzustand zurück.

TIPP 11
Halten Sie den Kamerasensor sauber

Bei allen Kameras mit Wechselobjektiven fallen früher oder später Staub und Schmutz auf den Sensor, die sich in den Aufnahmen als störende Flecken bemerkbar machen können. Dem können Sie entgegenwirken, indem Sie Sensorschmutz möglichst vermeiden und den eingebauten Reinigungsmechanismus Ihrer Kamera benutzen:

 Mit EINRICHTUNG > BENUTZER-EINSTELLUNG > SENSORREINIGUNG > OK schütteln Sie den Sensor kurz durch, sodass sich Staubpartikel lösen. Standardmäßig ist diese Sensorreinigung beim Ausschalten der Kamera aktiv. Ich empfehle jedoch, die Funktion zusätzlich auch bei jedem Einschalten zu nutzen. Wählen Sie hierzu EINRICHTUNG > BENUTZER-EINSTELLUNG > SENSORREINIGUNG > WENN EINGESCHALTET > AN.

Hilfreich ist außerdem die Umsetzung einer Schmutzvermeidungsstrategie:

 Legen Sie die Kamera nicht unnötigerweise ohne angebrachtes Objektiv oder Deckel ab.

 Wechseln Sie Objektive möglichst nicht in staubiger oder schmutziger Umgebung.

 Halten Sie die Kamera beim Objektivwechsel stets nach unten, nicht nach oben.

 Achten Sie beim Wechseln eines Objektivs darauf, dass die Rückseite der Optik sauber ist. Staub- und Schmutzpartikel können sich sonst vom Objektiv lösen und auf den Sensor fallen.

 Berühren Sie niemals den Sensor!


Abbildung 14: Staubflecken auf dem Sensor – sichtbar gemacht. Dieser Sensor muss dringend gereinigt werden.

TIPP 12
Sensorreinigung selbst vornehmen

Wenn die eingebaute Sensorreinigungsfunktion der Kamera nicht mehr weiterhilft, haben Sie drei grundsätzliche Möglichkeiten, um dem Staubund Schmutzproblem mit anderen Mitteln zu begegnen:

 Berührungsfreie Sensorreinigung

 Trockenreinigung

 Feuchtreinigung

Berührungsfrei können Sie den Sensor Ihrer X-T3 mit einem Blasebalg von Staub und Partikeln befreien, etwa dem Giottos Rocket Air Blaster. Ein wichtiges Merkmal dieser speziell für die Sensorreinigung entwickelten Handpumpen ist ein Filter im Lufteinlassventil, der dafür sorgt, dass ein sauberer Luftstrahl auf die Sensoroberfläche geblasen wird.

Wichtig: Verwenden Sie keine Druckluft aus Dosen. Die enthaltenen Treibmittelpartikel wirken wie winzige Geschosse und könnten den Oberflächenschutz beschädigen!


Abbildung 15: Berührungsfreie Sensorreinigung: Giottos Rocket Air Blaster.

Eine beliebte Variante zur Trockenreinigung mit Sensorkontakt ist das Pentax Sensor Cleaning Kit, auch »Fruchtgummi am Stiel« genannt. Mit dem klebrigen bunten Kopf dieses ulkigen Reinigungsgeräts können Sie die Sensorfläche vorsichtig abtupfen und dabei Staub und Schmutz aufsammeln.


Abbildung 16: Trockenreinigung: Pentax Sensor Cleaning Kit

Hartnäckiger Schmutz und Belag lassen sich am besten per Feuchtreinigung mit einem sogenannten Sensor Swab beseitigen. Diese unter anderem von den Firmen Photographic Solutions und Visible Dust angebotenen »Scheibenwischer« werden mit einem dazu passenden Lösungsmittel (beispielsweise Eclipse) benetzt und anschließend mit jeder Wischerseite genau einmal von links nach rechts und einmal von rechts nach links über die volle Sensorbreite gezogen. Für Ihre X-Mount-Kamera benötigen Sie Swabs im APS-C-Sensorformat. Bei Photographic Solutions entspricht dies der Produktgröße 2.


Abbildung 17: Feuchtreinigung: Sensor Swab von Photographic Solutions

Eine preiswerte und meiner Erfahrung nach sehr wirkungsvolle Alternative zu den Produkten von Visible Dust und Photographic Solutions sind APS-C-Swabs des Anbieters VSGO.


Abbildung 18: Meine Empfehlung für die Sensorreinigung von X-Mount-Kameras: VSGO-Swabs und Reinigungsflüssigkeit.

Wichtig: Bitte beachten Sie, dass es in Ausnahmefällen vorkommen kann, dass Staubpartikel durch einen Herstellungsfehler im Sensor unterhalb der durchsichtigen Schutzschicht eingeschlossen sind. In solchen Fällen, oder wenn einige Flecken gar nicht weggehen wollen, muss die Kamera von Fujifilm repariert werden.

TIPP 13
Pixel-Mapping

Ihre X-T3 verfügt über eine Automatikfunktion für das Pixel-Mapping. Um es zu verwenden, wählen Sie im Aufnahmemenü BILDQUALITÄTS-EINSTELLUNG > PIXEL-MAPPING aus. Das Pixel-Mapping erkennt defekte Pixel auf Ihrem Sensor und interpoliert diese anhand der Informationen der umliegenden Pixel. Da die Anzahl der Hot Pixel mit zunehmender Sensortemperatur zunimmt, kann das Pixel-Mapping nur verwendet werden, wenn sich die Kamera nicht bereits erwärmt hat.

Beachten Sie, dass das Vorhandensein einiger defekter Pixel bei jeder Digitalkamera völlig normal ist. Mit zunehmendem Alter des Sensors steigt die Anzahl fehlerhafter Pixel – und zwar auch dann, wenn die Kamera nicht in Gebrauch ist. Nicht nur der Herstellungsprozess, sondern auch kosmische Strahlung ist für defekte Pixel ursächlich. Beispielsweise erhöht die häufige Mitnahme Ihrer Kamera auf Langstreckenflügen das Risiko ihrer Entstehung.

Aus diesem Grund ist es ratsam, das Pixel-Mapping regelmäßig zu verwenden, damit Ihre Kamera immer über Anzahl und Position defekter Pixel auf dem Laufenden ist. Das Gute: Der Vorgang dauert nur wenige Sekunden.

Die Fujifilm X-T3

Подняться наверх