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Kapitel 4

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Montag 10. April 2018

Am Montagmorgen brachte Lauenberg die Speichelproben eigenhändig ins Labor. Kurz darauf trafen Paul und der alte Hans ein. Auch die Wirtin war mitgekommen, da die beiden Männer nicht motorisiert waren. Anfangs konnten sie sich nicht über das Aussehen des Fremden einigen. Paul meinte, er hätte dunkle Haare, Hans versicherte, sie seien dunkelblond gewesen. Die Wirtin plädierte ebenfalls für dunkelblond. So ging das eine Weile, bis Lauenberg ärgerlich wurde. »Ich bitte Sie, meine Herrschaften, entweder Sie haben den Mann gesehen und können ihn beschreiben oder nicht.«

Endlich war eine Zeichnung erstellt; die Zeugen nickten zufrieden.

»Vielen Dank, Sie können gehen.« Lauenberg fand das Phantombild gelungen und bat Gerd, es an die Presse weiterzuleiten mit einem kleinen Text, den der Chef verfasst hatte.

Es klopfte. Dr. Manderbach trat mit einer jungen hübschen Frau ein. »Darf ich Ihnen Kommissarin, Ellen Kraft vorstellen?«

Lauenberg trat neugierig näher. »Freut mich, guten Einstieg. Kollegin Schneider hat Sie bereits angekündigt. Ich bin selbst erst seit gut einer Woche hier tätig.«

»Sie sind Hauptkommissar Lauenberg, nehme ich an?«

»So ist es und das ist ihr Schreibtisch. Frau Schneider, hat ihn für sie bestens aufgeräumt.«

Sie nickte und blickte auf die Phantomzeichnung. »Alle Achtung, die ist aber gelungen.«

»Das finde ich auch«, entgegnete Lauenberg. »Das ist Gerd Schröder, Kriminalassistent und Computer-Experte«, stellte er ihn vor, »er kann der Witwe einen Besuch abstatten und ihr die Zeichnung zeigen. Vielleicht kennt sie den Mann. Ich werde Sie derweil über den Fall und die bisherigen Ergebnisse instruieren.«

»Gute Idee«, stimmte Ellen Kraft zu. »Darf ich den Grund erfahren, warum die Kollegin Schneider Sonderurlaub macht?«

Lauenberg schaute sie nachdenklich an. Er wusste nicht, was er sagen sollte und entschied sich für die Wahrheit. »Ihre Tochter büffelt für die Abi-Prüfung und Frau Schneider, die alleinerziehend ist, steht ihr bei. Sie kommt bald zurück.«

»Aha«, war alles, was Ellen Kraft dazu erwiderte.

Lauenberg gefiel die Antwort nicht.

Das Telefon klingelte. Es war Andreas Hauser. »Die entnommenen Speichelproben sind in der Datei nicht gelistet und keine von ihnen sind mit diesem Bluttropfen identisch. Auch auf der Kleidung des Toten wurde nichts dergleichen gefunden. Das wollte ich nur sagen.«

»Danke, Herr Hauser, das habe ich auch nicht anders erwartet. Umso mehr Leute wir ausschließen können umso besser.«

»Was können wir tun?« Ellen Kraft schaute fragend.

»Wir warten auf Gerd. Mal sehen, was die Witwe zu dem Phantombild gesagt hat. Trinken wir derweil einen Kaffee.«

Als Gerd nach einer Stunde zurückkam, schauten sie ihm neugierig entgegen.

Er schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, sie kennt den Mann nicht. Wenn Sie mich fragen, sie sagt bei allem, was man fragt: Weiß ich nicht, kenne ich nicht. Irgendwie merkwürdig.«

»Danke, das ist mir auch aufgefallen«, stimmte ihm Lauenberg zu. »Kann sich alles noch ändern.«

»Wie gehen wir vor?«, fragte Gerd.

Lauenberg grinste. »Strategisch.«

Mord am alten Friedhof

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