Читать книгу Fear Street 32 - Bruderhass - R.L Stine - Страница 5

Kapitel 1

Оглавление

Boston, 1858

„Wie wär’s mit einer Gruselgeschichte?“

Timothy Fear schauderte. Doch gleich darauf schalt er sich dafür. „Ich bin durchgefroren, das ist alles“, dachte er. „Wir waren zu lange draußen bei der Eiseskälte und haben es einfach ein bisschen übertrieben mit Schlittenfahren, Schneeballschlachten und Schneemännerbauen.“

„Eine Gruselgeschichte am Kamin! Das ist eine tolle Idee!“, jubelte Betsy. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet.

„Ja! Ja! Jemand soll eine Geistergeschichte erzählen!“, verlangte auch Edwina.

Vielleicht war jetzt die Zeit gekommen, um die Geschichte zu erzählen, dachte Timothy. Wenn er sie jetzt erzählte, konnte er sie vielleicht endlich vergessen.

„Ich kenne eine“, sagte er und zwang sich, die Gruppe von Freunden anzulächeln, die ihn erwartungsvoll ansahen.

Die knochige alte Köchin seiner Familie warf Timothy einen entsetzten Blick zu. Die Becher mit dem heißen Apfelwein kamen auf dem Tablett, das sie in den Händen hielt, ins Wackeln, und sie schüttelte den Kopf.

Es war kaum zu übersehen, dass sie nicht wollte, dass er die Geschichte erzählte. Aber Timothy achtete nicht auf sie. Er glaubte, dass die Zeit dafür gekommen war. Jetzt oder nie.

Draußen ging bereits die Sonne unter. Die Schatten im Salon des Herrenhauses wurden länger. „Wie Finger, die nach mir greifen“, dachte Timothy.

„Ich kenne eine Gruselgeschichte, die von einem bösen Jungen handelt“, sagte Timothy zu seinen Freunden. „Aber die ist so grässlich – ihr werdet sie nicht hören wollen.“ Das Feuer im Kamin loderte plötzlich hoch und prasselte lauter.

„Klar wollen wir das!“, rief Clyde von seinem Platz am Fenster aus.

„Du musst sie uns unbedingt erzählen“, verlangte Edwina.

Timothy nippte an seinem heißen Apfelwein. Sein Blick wanderte über die Gesichter seiner Freunde. Ihre Augen funkelten im Schein des Kaminfeuers.

„Überlegt es euch gut“, riet er. „Ihr müsst wissen, dass es eine wahre Geschichte ist. Und sie ist so unheimlich, dass ihr euch zu Tode ängstigen werdet.“

„Ooooh! Ich sterbe schon vor Angst!“, rief Philip aus. Er beugte sich vor und packte Betsy mit beiden Händen am Hals. Sie kreischte erschrocken auf, und alle mussten lachen.

„Euch wird das Lachen bald vergehen“, dachte Timothy.

„Oh, bitte! Erzähl die Geschichte!“, rief Betsy. „Wir sind bereit, das Risiko einzugehen. Das stimmt doch, oder?“

„Stimmt!“, riefen die anderen begeistert.

Timothy nippte noch einmal an seinem Becher. „Also gut, ich erzähle sie euch – aber nur unter einer Bedingung.“ Wieder wanderte sein Blick von einem zum anderen. „Niemand darf mich unterbrechen … und niemand darf gehen, bevor ich zu Ende gesprochen habe.“

Edwina grinste. „Du willst uns schon Angst machen, bevor es angefangen hat!“ Sie drohte ihm mit dem Zeigefinger und zwinkerte ihm dabei zu.

„Und es funktioniert“, fügte Betsy mit einem nervösen Lachen hinzu. „Ich wette, dass ich keinen einzigen Fingernagel mehr habe, wenn du deine Geschichte zu Ende erzählt hast.“

Timothy zuckte die Achseln. „Noch könnt ihr gehen.“

„Niemals“, rief Ethan von seinem Sitzplatz auf der Sofalehne aus. Aber sehr überzeugt klang er nicht.

Die anderen fingen an zu lachen, und Ethans Wangen wurden leuchtend rot.

Dann richteten sich alle Augen auf Timothy.

Sie warteten.

„Ich werde natürlich die Namen ändern“, sagte er, „um die Überlebenden dieses Dramas zu schützen. Aber alles andere ist genauso, wie man es mir selbst erzählt hat. Und soweit ich weiß, entspricht es der Wahrheit.“

Seine Freunde schwiegen erwartungsvoll.

Obwohl Timothy direkt vor dem Kaminfeuer stand und die Hitze an seinen Beinen und am Rücken spürte, durchlief ihn ein weiterer Schauder.

„Lass dich nicht von deiner Angst besiegen“, beschwor sich Timothy. „Erzähl es ihnen. Erzähl ihnen alles.“

„Die Geschichte beginnt in New York“, fing er schließlich an. „Und sie hat sich vor mehr als sechs Jahren ereignet …“

Fear Street 32 - Bruderhass

Подняться наверх