Читать книгу ALIEN TRÄUME - Robert Eder - Страница 9
Kapitel 4
ОглавлениеEine eiskalte Hand griff nach meinem Herzen, Gustav – hol ihn der Teufel schlief mit seiner Sekretärin was ja gar nicht so unüblich war, ich jedoch trieb es mit einem Profi als Liebhaber. Nein das war keine Rache sondern ein ganz schlimmer Reinfall. In mieser Stimmung saß ich in der U – Bahn und das knutschende Pärchen in der hinteren Ecke gab mir den Rest. Ich stieg schon eine Station früher aus und ging zu Fuß zur Firma. Mein Chef empfing mich mit einem müden Grinsen und sagte. „Julia sage einmal gar nichts und komm mit.“ Ich folgt ihm in sein Büro und nachdem er der Sekretärin auftrug ihn die nächste Stunde nicht zu stören machte er Innen und Außentür des Büros zu, stellte einen Kaffee auf und schenkte ein großes Glas Bourbon ein das er mir in die Hand drückte. „Julia nimm Platz und höre mir zu, denn wenn du dann redest komme ich eh nicht mehr zu Wort, aber ich möchte dir etwas erzählen. Heute Morgen rief Petra an und fragte nach dir. Als sie erfuhr, dass du noch nicht da bist erzählte sie mir von deinem Umzug zu deinem Verlobten und meinte ihr würdet sicher euer neues Glück feiern. Ich wollte dir den Tag freigeben und habe in der Bank angerufen um eure Privatnummer zu erhalten, wurde aber dabei zu deinem wohl nun nicht mehr Verlobten verbunden. Ich fragte scherzhaft nach dem Hochzeitsdatum und die Reaktion war nur. „Äh, gulp, äh.“ Nun da wusste ich dass irgendetwas sehr schief gelaufen ist und ich kenne dich gut genug um zu wissen dass du jetzt vermutlich weg willst. Warte, du brauchst mir über die Sache nichts erzählen, wenn du nicht willst, aber höre dir meinen Vorschlag an. Unsere Gruppe in den USA hat große Probleme mit der Vernetzung von Analysenautomaten und braucht dringend Hilfe sonst können wir den Auftrag nicht zeitgerecht erledigen. Das würde sehr teuer für uns werden. Wenn du nach Boston gehen willst wäre mir sehr geholfen aber die einzige Bedingung ist, du musst noch heute Nachmittag fliegen. Das Ticket habe ich schon. Nach dem Job, kannst du auf Firmenkosten einen USA Urlaub, Rundreise oder so etwas machen. Was sagst Du Julia?“ Ich schaute etwas dumm, nahm einen Schluck und sagte. „Ja.“ Dann erzählte ich ihm die ganze leidige Sache und er verstand mich sehr gut. Er erzählte mir, dass er selbst geflogen wäre, während ich ihn hier vertreten hätte. Dies sei ihm lieber und er beteuerte dass ich durchaus auch von der Firma weggehen könnte falls ich drüben ein interessantes Angebot bekäme nur sollte ich diesen Job in Boston um Himmels willen positiv abschließen. Bis Mittags gingen wir die anstehenden Probleme, so weit sie von hier einsichtig waren durch. Dann fuhr mich mein Chef zu meiner ehemaligen Wohnung wo Petra und Walter auch da waren. Während er etwas zum Essen besorgte plauderten wir drei und packten meine Sachen zusammen. Nach dem Essen schnappte mein Chef meinen Koffer, die Reisetasche und trug sie in seinen Wagen. Nach heftiger Umarmung mit Petra gab ich Walter ein Küsschen und bat ihn auf Petra aufzupassen. Ab ging es zum Flughafen und nachdem das Gebäck verstaut war erhielt ich die Firmenunterlagen als Ausdrucke, eine ganze Aktentasche voller Papier. Mein Chef hat die Tasche so gewählt, dass ich auch meine Handtasche darin verstauen und das Ganze als Handgebäck mitnehmen konnte. Nach einem Abschiedssekt wurde ich zum Flugzeug in einem Flughafeninternen Taxi gebracht. Zuerst dachte ich es sei schon so spät dass ich so hinterher gebracht werden würde. Im Flugzeug erkannte ich dass dies der Service für Erste Klasse Passagiere bei dieser Fluglinie war. Bis New York hatte ich mit den Unterlagen genug zu tun um mich in die Probleme die mich in Boston erwarteten einzulesen. Dies konnte nur ein Höllenjob werden und das Ganze sollte von heute an in weniger als vier Wochen erledigt sein. Auf jeden Fall zum Grübeln würde ich keine Zeit haben. Den ganzen Flug nach New York arbeitete ich an den Unterlagen und hatte auch einige Ideen. Auf dem Flug von New York nach Boston schlief ich ein wenig. Am Flughafen von Boston angelangt wurde ich schon über Lautsprecher ausgerufen und Bill ein amerikanischer Mitarbeiter des Teams erwartete mich. Da die Zollformalitäten schon in N.Y. erledigt worden waren konnte Bill mein Gepäck gleich in seinen Van bringen. Bill war nicht gerade groß zu nennen und wirkte etwas rundlich, hatte rötliche Haare die in der Mitte schon etwas dünn waren. Er hatte immer ein freundliches Lächeln um die Lippen und war unser positiver guter Geist der sich durch unendliche Geduld auszeichnete. Auf der Fahrt durch Boston erklärte mir Bill die Probleme. Er war bei der amerikanischen Firma, die Analysenautomaten herstellte angestellt. Die Firma stellte neben Analysenautomaten für den klinischen Bereich auch noch Sonderanfertigungen für Industrie und Forschung her. Zu vernetzen waren Boston University, Harvard und ein privates Forschungsinstitut mit einer angeschlossenen Produktionsanlage. Diese Aufgabe bedeutete zwar einiges an Arbeit aber damit konnte man nicht berühmt werden und wurde dafür auch nicht aus Deutschland geholt. Bill erklärte, dass die Firma in den letzten Jahren mehrmals die Hersteller von Computern und auch die Programme ihrer Messgeräte gewechselt hatte. Dazu kamen bei beiden Universitäten noch deren Eigenentwicklungen. Das private Institut hatte verschiedene Computeranlagen mit eigenen Programmen doch in der Produktion wurden übliche amerikanische Industrie Normen verwendet. Doch die meisten Dinge wie Messgeräte und Programme waren Einzelstücke und nicht austauschbar. So war man gezwungen fast alles aneinander anzupassen. Die Messgeräte der beiden Universitäten ließen sich anders als befürchtet relativ leicht miteinander vernetzen. Die Programme des Forschungsinstitutes jedoch führten gegen alles und jedes Krieg und es gab Serienabstürze. Während Bill mir noch die sehr komplizierte Rechtskonstruktion dieser Vernetzung erklärte, erreichten wir das Forschungsinstitut in dem Linda Herbert und Klaus, alle drei aus unserer Firma aus München noch arbeiteten obwohl es draußen schon dunkel wurde. Nach herzlicher Begrüßung legte ich auch noch mit Hand an und einige meiner Ideen, die ich am Flug hierher hatte erwiesen sich als hilfreich. Es sah aus als ob wir es schaffen könnten. Bill meinte wir sollten aufhören solange die Stimmung so positiv sei, denn dann könne man besser schlafen. Wir fanden die Idee gut und Bill fuhr uns mit dem Van in unser Hotel wo wir noch ein Abendessen zu uns nahmen. Bill erwies sich als Engel, den er schaffte es uns kalifornischen Weißwein zu besorgen gut gekühlt und ohne Eiswürfel.