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LIEBE, MITGEFÜHL UND DEMUT

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Jetzt kommt der Punkt, auf den ich hinweisen möchte: Ich fühlte Liebe, Mitgefühl, Demut, alles zur gleichen Zeit. Es war wirklich unbeschreiblich. Es war nicht die Liebe, die ihr kennt. Denkt an jemanden, den ihr von ganzem Herzen liebt. Diese Liebe millionen-, trillionenfach multipliziert, das wird euch eine Idee geben, wovon ich spreche. Diese besondere Liebe ist wie nichts, was je auf der Erde existiert hat. Es gibt nichts, womit man sie vergleichen könnte. Sie ist jenseits von Dualität, von Konzepten, jenseits von Worten und Gedanken. Und da war das „Ich“, das ich war, das alles einschloss, da gab es keinen Platz mehr für irgendetwas anderes, denn es gab keinen Raum und keine Zeit. Da war nur das ICH BIN, immer anwesend, in sich selbst existierend. Diese Liebe für alles war die Liebe für das Selbst. Darum wird in den Schriften gesagt, du sollst deinen Bruder lieben und deine Schwester, du sollst alles und jeden lieben, unter allen Umständen.

Diese Liebe konnte nicht unterscheiden. Ich konnte nicht sagen: „Du bist gut, dich liebe ich. Du bist schlecht, dich liebe ich nicht.“ Alles war ich selbst. Ich erkannte: Ich bin der Mörder, ich bin der Heilige, ich bin das so genannte Böse und das so genannte Gute auf dieser Erde. Alles war das Selbst. Und es war alles ein Spiel. Alle Energiepartikel verwandelten sich von einem Ding zum anderen. Aber die Liebe änderte sich nie.

Ein anderes Wort für diese Liebe war Mitgefühl. Ich hatte dieses fabelhafte, phantastische Mitgefühl. Für alles! Denn alles war das Selbst, das ICH BIN. Es gab keine Unterscheidung. Es gab kein „Ich“, was ihr als „Ich“ bezeichnet. Es gab nur einen Ausdruck und der war Bewusstsein.

Natürlich verstand ich all diese Dinge zu dieser Zeit noch nicht. Ich hatte nicht diese Worte zur Verfügung, die ich jetzt benutze. Ich tue mein Bestes, um intelligent zu sprechen und Worte zu benutzen, um zu erklären, was geschehen ist, aber es geht nicht. Alle Spiele, die Menschen auf allen Planeten, überall im Universum spielen, all das ist in Wirklichkeit das Selbst. Es war alles das Selbst, und ich erkannte, dass nichts existierte außer dem Selbst. All diese Dinge, diese unzähligen Planeten, Galaxien, Menschen, Tiere, alle sind das Selbst. Noch einmal: Es gibt keine Worte, um das zu beschreiben. Ich fühlte und wusste, dass diese Vielfältigkeit nicht existiert. Dinge existieren nicht. Nur das Selbst existiert, nur Bewusstsein, Reines Gewahrsein.

Und doch entstand zugleich die Schöpfung – dabei gibt es keine Schöpfung. Das können wir in unserer menschlichen Form nicht verstehen. Solange wir mit unserem Gehirn denken, bleibt es unbegreiflich. Denn wie könnten sie sich gleichzeitig gegenseitig erschaffen? Da fand Schöpfung statt, doch gleichzeitig gab es überhaupt keine Schöpfung! Hört sich an wie die Gedanken eines Verrückten. Und doch schien es normal. Es ist absolut nichts seltsam daran, nichts und alles zur gleichen Zeit zu sein.

Da war also dieses große Mitgefühl und weil ich alles war, galt dieses Mitgefühl auch allem. Nichts war ausgeschlossen, weil alles das Selbst war. Und dann war da diese phantastische Demut. Liebe, Mitgefühl und Demut haben alle die gleiche Bedeutung. Ich versuche es zu vereinfachen, um euch ein Stück weit verständlich zu machen, was vor sich ging. Da war die Demut, nichts zu verändern. Alles war in Ordnung genau so, wie es war. Planeten explodierten, neue Planeten wurden geboren. Sonnen verdampften, neue Sonnen wurden geboren. Von den Sonnen kamen die Planeten und es begann Leben auf den Planeten. All das fand gleichzeitig statt, alles zur selben Zeit. Und doch passierte absolut nichts.

Daher kam die Demut, dass alles richtig war. Es gab nichts, was ich ändern musste. Nichts, was ich korrigieren musste. Die an Krebs sterbenden Menschen waren am richtigen Platz – und niemand stirbt, und es gibt keinen Krebs. Kriege, die Unmenschlichkeit der Menschen untereinander, alles war Teil davon! Es kann keine Schöpfung geben, wenn es nicht das Gegenteil von gut gibt. Um eine Schöpfung zu haben, muss es Gegensätze geben. Es muss den guten und den schlechten Kerl geben. Ich war in der Lage, all diese Dinge zu verstehen.

Das nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass mein Lehrer mich rüttelte. Ich war der Letzte in der Klasse, alle anderen waren schon gegangen, die Glocke läutete, und ich hatte nicht einmal mit der Mathematik-Arbeit begonnen. Natürlich bekam ich eine dicke fette Null. Aber diese Gefühle und dieses Verstehen verließen mich nie mehr. Von diesem Zeitpunkt an veränderte sich mein ganzes Leben. Ich war nicht länger an der Schule interessiert. Ich war nicht länger an meinen Freunden interessiert. Aber darauf werde ich jetzt fürs Erste nicht weiter eingehen.

Was ich damit sagen will, ist: Wenn das Endresultat der Verwirklichung Liebe, Mitgefühl und Demut ist, was wäre, wenn wir diese Qualitäten jetzt schon entwickeln könnten? Seht ihr, worauf ich hinaus will? Was wäre, wenn wir diese Liebe entwi-ckeln könnten, diese freudvolle Liebe für alles, ohne Ausnahme, ohne Urteile, und wenn wir dieses große Mitgefühl für alles entwickeln könnten? Ihr könnt nicht Mitgefühl für eine Sache haben, ohne es auch für andere zu haben. Dann ist da noch Demut. Demut bedeutet, wir müssen nichts in Ordnung bringen, nicht mit anderen abrechnen oder für unser Recht eintreten. Denn es ist tatsächlich niemand übrig, das zu tun. Würden einige von uns an diesen Aspekten arbeiten, würde uns das erheben und frei machen.

Damit habt ihr etwas zum Nachdenken. Wir müssen lernen, die Welt sich selbst zu überlassen. Wir sind so verwickelt in Politik, Familie, Arbeit und alles mögliche andere, dass wir vergessen, wie wenige Jahre wir nur noch auf dieser Erde, in diesem Körper haben. Und was tun wir mit all der Zeit? Wir verbringen sie mit Dingen, die nicht existieren, die keinen Sinn machen.

Stellt euch vor, ihr spielt in einem Theaterstück und ihr spielt eine Rolle und seid euch die ganze Zeit bewusst, dass ihr eine Rolle spielt. Ihr seid nicht wirklich diese Person. Es ist nur eine Rolle, die ihr spielt. Genauso spielt ihr jetzt eine Rolle, nur habt ihr vergessen, dass ihr eine Rolle spielt. Ihr denkt, euer Körper, so wie er aussieht, wie er erscheint, was er macht, sei real, und ihr steckt all eure Energie in das Spiel, diese Rolle zu spielen. Das ist tatsächlich vergeudete Energie. Wenn ihr nur eure Energie daran setzen würdet, das Selbst zu finden, das ihr in Wirklichkeit nie verloren habt. Und ihr könnt das tun, indem ihr Liebe, Mitgefühl und Demut entwickelt.

Dies ist eine andere Methode, an der ihr arbeiten solltet. Während ihr Selbst-Befragung übt, übt euch auch in Liebe, in Mitgefühl, in Demut. Praktiziert nicht nur für eine Weile Selbst-Befragung und reagiert dann wieder negativ auf die Welt und fühlt euch verletzt. Seid euer Selbst. Wacht aus dem Traum auf. Lehnt es ab, weiter zu spielen. Beobachtet euch den ganzen Tag über. Seht die Dinge, die ihr tut, die Gedanken und Gefühle, die ihr habt. Es spielt keine Rolle, in welcher Situation ihr euch befindet und was in eurem Leben vor sich geht. Das einzig Wichtige ist, was in eurem Innern vor sich geht.

Karmisch gesehen seid ihr auf dieser Erde als Körper, um durch karmische Erfahrungen zu gehen. Daher sind die Erfahrungen, die ihr macht, Teil des Maya, des Karma. Denkt nicht über diese Dinge nach. Das ist wichtig. Lasst sie allein. Wenn ihr nur wüsstet, dass euch nie etwas passieren kann! Ihr seid nie geboren worden und ihr werdet nie sterben. Ihr habt immer gelebt. Ihr seid Bewusstsein. Ihr habt schon immer existiert. Identifiziert euch mit eurer Existenz. Verschmelzt mit der Existenz des Nichts.

Ich sage euch das immer und immer wieder. Kümmert euch nicht um die Welt. Erinnert euch daran, was ich meine, wenn ich sage: Kümmert euch nicht um die Welt. Ich sage nicht, dass ihr vorsätzlich und ganz bewusst planen sollt, wie ihr euch nicht um die Welt kümmern werdet. Das wird euch nicht gelingen. Mit „sich nicht um die Welt kümmern“ meine ich: Befasst euch in eurem Verstand mit höheren Gedanken. Seid euch immer bewusst: „Ich bin nicht der Körper. Ich bin nicht der Handelnde. Ich bin nicht der Verstand.“ Fühlt das. Fühlt es tief. Fühlt euch nicht gut oder schlecht damit. Versucht nicht, euer Leben zu verlängern. Es ist vergeudete Energie. Was ihr euer Leben nennt, wird sich um sich selbst kümmern. Es weiß besser, was zu tun ist. Wir sind sehr begrenzt in unserem Verständnis über unseren Körper oder das, was im Körper vor sich geht. Versucht nicht, irgendetwas mit eurem Körper zu machen. Euer Körper wird tun, was immer er zu tun hat. Er weiß, was er zu tun hat. Trennt euch davon. Natürlich könnt ihr euch fragen: „Wem gehört dieser Körper? Wer hat diesen Körper?“, und in der Stille bleiben.

Viele von uns, die heute Abend hier sind, machen gewaltige Fortschritte. Ich habe mit vielen gesprochen, die wirklich dort ankommen. Natürlich gebrauche ich diese Begriffe sehr locker, es ist nirgendwo anzukommen. Aber ich muss so sprechen, um euch zu erinnern, euch selbst in Ruhe zu lassen. Ich weiß, einige von euch empfinden manchmal Schmerz und sagen: „Ich möchte ein Leben ohne Schmerz leben, darum muss ich etwas mit mir tun, um den Schmerz nicht zu fühlen.“ Das ist wirklich ein Fehler. Wenn ihr nur erkennen könntet, wer diese Schmerzen hat. Zu wem kommt der Schmerz? „Ich“ habe Schmerzen. Dann, wer bin „Ich?“ Wenn „Ich“ diese Schmerzen habe, bedeutet das, dass die Person, die diese Dinge denkt, nicht die Schmerzen hat. Denn es ist „Ich“, welches die Schmerzen hat. Ihr seid frei von Schmerzen, weil ihr nicht der „Ich“-Gedanke seid. Erinnert euch, jenes „Ich“, von dem wir hier sprechen, ist der Gedanke, der „Ich“-Gedanke, der die Schmerzen hat und die Erfahrung macht, geboren zu werden, zu sterben, Probleme zu haben. Es ist der „Ich“-Gedanke, der diese Dinge hat. Nicht du.

Ihr müsst mit Nachdruck die Entscheidung treffen, dass das Wichtigste für euch ist, frei zu sein. Lasst also all die anderen Dinge los, die euch binden. Darum sollt ihr mit Liebe, Mitgefühl und Demut arbeiten. Denn wenn diese Eigenschaften das Endresultat des Erwachens sind und ihr euch darum zuerst kümmert, wird das Erwachen schneller geschehen.

Sogar während ich zu euch spreche, denken einige von euch über den Körper, über den Verstand, über die Arbeit nach. Das ist es, was euch zurückhält. Zerstört die Gedanken durch Selbst-Befragung. Werdet frei. Kämpft nicht, habt keine Angst. Beobachtet, seht, schaut, aber habt keine Meinung dafür oder dagegen. Einige denken, wenn sie so handelten, dann würden sie nicht in der Welt funktionieren können. Doch ihr werdet funktionieren. Erinnert euch immer daran: Hier ist die Erscheinung des Körpers, er kam hierher, um bestimmte Dinge zu tun, und er wird diese Dinge tun. Es hat absolut nichts mit euch zu tun.

Es ist interessant, in Wirklichkeit spreche ich zu mir selber, weil es nur das Selbst gibt. Also warum spreche ich zu mir selbst? Ich muss verrückt sein. Ganz oft wenn ich zu euch spreche, muss ich mich zurückhalten, um nicht zu lachen (Gelächter). All diese Dinge zu erklären, über all dies zu reden, wo ihr doch schon längst frei seid und das alles schon wisst. Manchmal werden wir in die Illusion hineingezogen. Denn es gibt wirklich Nichts. Wenn wir von Gott sprechen, reden wir von Nichts. Gott ist Nichts. Und dieses Nichts bist du. Wenn wir studieren, wenn wir lesen, verwickeln wir uns tiefer in Maya.

Warum könnt ihr nicht ihr selbst sein und aufwachen? Warum müsst ihr euch so plagen und ich muss hier sitzen und so reden? Denkt nur, was ich alles tun könnte, wenn ich nicht hier sitzen und zu euch sprechen müsste? (Gelächter) Ich könnte z.B. „Tales from the Crypt“ anschauen! Alles ist gut.

Robert, ich meine das nicht respektlos, ganz im Gegenteil, aber du sagst uns, wir sollen versuchen, diese Eigenschaften Liebe, Mitgefühl und Demut zu entwickeln, und du sagst, sie seien jenseits unseres Begriffsvermögens. Wie können wir etwas entwickeln, das wir nicht begreifen?

Einfach. Sei du Selbst. Wenn du du Selbst bist, kommen die Gedanken langsamer zu dir, bis sie ganz aufhören. Wenn die Gedanken in deinem Verstand langsamer und langsamer werden und beginnen, ganz zu verschwinden, wirst du automatisch liebevoller, mitfühlender, und du entwickelst Demut. Mit anderen Worten: Je schneller du deine Gedanken los wirst, um so schneller werden sich diese anderen Dinge, diese anderen Eigenschaften einstellen. Es geht also darum, die Gedanken zu stoppen. Es sind die Gedanken, die alles in der Welt als gut oder schlecht, richtig oder falsch sehen. Wenn die Gedanken nachlassen, kommen Liebe, Mitgefühl, Demut von allein. Also noch einmal: Wir müssen aufhören zu denken.


Stille des Herzens

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