Читать книгу Stille des Herzens - Robert Adams - Страница 19

Was ist also nun Bewusstsein? Wir können sagen, Bewusstsein ist eine Kraft, die sich selbst kennt. Es ist in sich selbst ruhende Absolute Realität. Mit anderen Worten: Es gibt nichts als Bewusstsein. Es gibt nicht Bewusstsein und dich oder Bewusstsein und die Welt. Es gibt nur Bewusstsein. Ihr könntet sagen, Bewusstsein sei die Leinwand der Wirklichkeit und alle Bilder des ganzen Universums Überlagerungen auf dieser Leinwand. Wenn ihr euch einen Film anschaut, ist die Leinwand mit Bildern bedeckt. Ihr vergesst die Leinwand völlig. Ihr denkt nicht mehr an sie. Ihr seht die Bilder und identifiziert euch damit. Ihr genießt den Film. Die Leinwand ist weit von euch entfernt. Dennoch, wenn ihr versuchen würdet, die Bilder zu greifen, was würdet ihr greifen? Die Leinwand, nicht die Bilder. Die Bilder haben nie existiert, ihr werdet nur die Leinwand greifen. Und so ist es auch mit uns. Wir vergessen, dass wir Bilder auf der Leinwand des Lebens sind. In Wirklichkeit sind wir die Leinwand, Bewusstsein. Durch viele Inkarnationen glauben wir, diese Bilder zu sein. Wir glauben, dass wir eine Person sind, dass da andere sind und äußere Dinge, mit denen man in dieser Welt fertig werden muss. Aber ich sage euch, dies alles ist unwahr. Die Bilder sind wie das Wasser in der Fata Morgana. Wie die Schlange im Seil. Wie das Blau des Himmels. Aber da ist kein Himmel und auch kein Blau. Und wenn ihr herausgefunden habt, dass die Schlange in Wirklichkeit ein Seil war, kann sie euch nie wieder ängstigen. Wenn ihr versucht, das Wasser in der Fata Morgana zu greifen, werdet ihr enttäuscht sein, denn ihr greift Sand. Anders ausgedrückt sind das alles optische Täuschungen. Dieses ganze Universum, meine Freunde, ist eine optische Täuschung.

Es ist wie mit dem Träumen. Niemand kann euch je sagen, dass der Traum nur ein Traum ist, solange ihr träumt. Ihr werdet immer um euer Recht kämpfen und sagen, dies ist kein Traum. Schau, da finden Kämpfe statt in Los Angeles, Feuer brennen, Menschen werden getötet. Wie kannst du sagen, dass sei ein Traum? Und doch, ihr erwacht aus eurem Traum und der Traum hat nie existiert. Er kam aus euch und kehrte zu euch zurück. Denkt darüber nach. Der Traum entstand aus euch, er drückte sich durch euch aus. Im Traum gab es keine Grenzen. Ihr wart nicht nur an einem Ort. Ihr habt vom ganzen Universum geträumt, wo alle möglichen Dinge stattfinden. Ihr seid mit dem Flugzeug nach Afrika und nach Belgisch Kongo geflogen. Ihr wart ein kleiner Junge oder ein kleines Mädchen und wurdet erwachsen. All das geschieht in eurem Traum. Und wieder werdet ihr für euren Traum kämpfen. Ihr werdet für euer Recht auf den Traum kämpfen. Ihr werdet sogar im Traum töten. Doch wenn ihr erwacht, ist der Traum verschwunden, er hat nie existiert. Ich kann euch versichern, meine Freunde, dass einmal ein Tag in eurem Leben kommen wird, an dem ihr zur Wahrheit erwachen werdet.

Mit der Welt, in der wir leben, ist es genauso. Es gibt definitiv keinen Unterschied. Ihr lebt den sterblichen Traum. Folglich haben große Weise uns gesagt, wir sollen uns mit dem Bewusstsein identifizieren und nicht mit dem, was vor sich geht. Die einzige Freiheit, die wir haben, ist, auf nichts zu reagieren, sondern uns nach innen zu richten und die Wahrheit zu erkennen.

Aber wie kann das sein? Wir schauen einander an. Wir sehen die Dinge dieser Welt. Wir fühlen Schmerz. Wir fühlen Kummer. Wir fühlen Glück. Wir fühlen Freude. Und trotzdem sage ich euch, dass diese Dinge nicht existieren. Es gibt nur Bewusstsein.

Ihr könnt es nur wissen, wenn ihr es erfahrt. So sagt ihr, dies mag für dich gut sein, Robert, aber was ist mit mir? Ich fühle die Welt. Ich bin leicht verletzt. Ich bin sensibel. Dinge machen mir etwas aus. Ich sehe die Unmenschlichkeit des Menschen in der Welt und ich weine. Ich nehme all diese gemeinen Dinge wahr, die in der Welt passieren, sie machen mich traurig. Wie kannst du sagen, diese Dinge existieren nicht? Wie kannst du sagen, es gibt nur Bewusstsein, wenn all diese Dinge mir jeden Tag ins Gesicht schauen?

Genau das ist es. Du musst bereit sein, dich von den weltlichen Dingen abzuwenden. Du musst vorbereitet sein, in dich selbst zu springen, tief in dich selbst einzutauchen und die Welt sozusagen eine Weile zu ignorieren.

Das heißt nicht, dass du irgendetwas aufgeben müsstest. Es bedeutet: Während du durch deine alltäglichen Tätigkeiten gehst, deine Arbeit in dieser Welt machst, solltest du dich einfach gelegentlich daran erinnern, dass alles Bewusstsein ist. Nur indem du dir dieser Dinge, über die ich zu dir spreche, bewusst bist, wachst du auf. Du wirst frei. Nur indem du bewusst bist. Indem du dir morgens beim Aufwachen sagst: „Alles mag als wahr erscheinen, aber es ist alles Bewusstsein. Alles ist Bewusstsein. Bewusstsein ist Raum, reines, wahlfreies Gewahrsein.“