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Kapitel 6

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»Sei mal ruhig«, sagte Ashley und versuchte mit dem alten, abgenutzten Volume-Regler dem Radio mehr Lautstärke abzuringen.

»… hatte das Pärchen eine Tankstelle in Carlington überfallen. Die beiden Jugendlichen sind dabei mit äußerster Brutalität vorgegangen«, krächzte der Nachrichtensprecher mit atmosphärischen Störungen aus den Lautsprechern.

»Sie wurden zuletzt in einem roten Chevrolet Camaro Baujahr 1992 gesehen. Der Wagen besitzt ein kalifornisches Nummernschild mit der Aufschrift XF1313Z, die vermutlich gestohlen worden sind.«

»Sind sie«, schrie Damian und fuhr an den Straßenrand. Er versuchte, den Sender schärfer einzustellen, aber die Nachrichten waren vorbei, nach einem kurzen Wetterbericht dröhnte Country-Musik aus der Anlage.

»Scheiße, wir sind am Arsch. Jetzt weiß jeder Cop, welches Auto wir fahren. Wir müssen die Karre loswerden«, sagte Damian.

Ashley wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn, massierte die Schläfen und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Nebelhafte Versatzstücke der letzten Stunden trieben wie Treibholz durch ihre Synapsen. Eckten hier und dort an, ohne ein klares Bild zu ergeben. Das erotische Gefühl bei den Überfällen, das entsetzte Gesicht des alten Mannes pulsten wie dominante Hormone durch ihre Venen und malträtierten ihren Unterleib mit winzigen elektrischen Impulsen. Ashley war nicht bereit, hier und jetzt ihr Abenteuer aufzugeben. Das Auto musste weg, es war der einzige Hinweis auf ihre Identität, die die Cops hatten.

»Damian, du hast gesagt, dass das Nummernschild nicht gestohlen ist? Also wissen die Cops, dass das Auto dir gehört.«

»Die wissen gar nichts«, Damians breites Grinsen malte eine gewisse überlegene Fröhlichkeit auf sein Gesicht.

»Meinst du, ich würde so einen alten Schrotthaufen fahren? Wir haben nicht die Nummernschilder geklaut, wir haben direkt die ganze Karre mitgenommen.«

Damian zog, wie zum Beweis, ein paar blanke Kupferkabel unter dem Armaturenbrett des Camaro hervor.

»Und die Schlüssel?«

»Das ist ein wenig blöd gelaufen, als ich den Wagen kurzgeschlossen hatte, fiel mir ein, hinter der Sonnenblende nachzusehen und genau dort waren sie. Mann, du musst einen ganz schönen Filmriss gehabt haben, wenn du dich daran nicht mehr erinnern kannst.«

Damian lächelte süffisant.

Ashley versetzte Damian mit der Faust einen Hieb auf dem Oberarm.

»Ja, so mag ich es, meine wilde, rote Hexe.«

Ashley strich mit ihrer Hand über den Schritt von Damian und merkte, wie sich unter den Zähnen des Reißverschlusses Druck aufbaute. Damian versuchte, die Hose zu öffnen, aber Ashley hielt ihn davon ab.

»Erst kommt der Camaro weg, dann spielt die rote Hexe mit dem kleinen Damian«, Ashley strich noch einmal über die Wulst in Damians Schritt und drehte dann den Zündschlüssel. Der V8 erwachte fauchend zum Leben.

Schnee am Strand

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