Читать книгу UFOs, Roswell und der letzte Vorhang: Jacques Vallée auf der Spur des UFO-Phänomens - Roland M. Horn - Страница 9
Оглавление2. Woher kommen die UFOs? - Die Ideen des Jacques Vallée
In seinem Buch Messengers of Deception beschäftigt sich Vallée ausgiebig mit dem UFO-Thema und stellt zunächst fest, dass die bekannte Annahme, nach der UFOs außerirdische Raumschiffe sind, höchst unwahrscheinlich ist. Gegen Ende des Buches stellt er drei Hypothesen vor.
Die erste dieser Thesen ist die Martian-Hypothese.
Vallée erklärt, dass der Codename „Martians“ erstmals im Zweiten Weltkrieg von britischen Geheimdiensten verwendet wurde. Dieser Begriff bezog sich auf die Spionage-Branche, die dazu geschaffen wurde, die Alliierten über die Bewegungen und Absichten der deutschen Wehrmacht auf dem Laufenden zu halten. Die „Martians“ waren Teile eines gigantischen Apparates von Spionage und Irreführung und wurden erstmals in Anthony Browns Buch „A Bodyguard of Lies (Ein Leibwächter der Lügen)“ veröffentlicht. Der Titel des Buches geht auf eine Bemerkung von Churchill zurück, die er während der Teheran-Konferenz gegenüber Roosevelt und Stalin machte. Er sagte: „In Kriegszeiten ist die Wahrheit so wertvoll, dass sie immer durch einen Leibwächter der Lügen gepflegt werden sollte.“
Im Zentrum dieses Apparates stand die LCS (London Controlling Section), die von Churchill innerhalb seines persönlichen Hauptquartiers aufgebaut und in die Waffentechnik von „Special Means/Besondere (Kampf)mittel“ ausgebildet wurde, die der britische Militärhistoriker Michael Richard Daniel Foot als getreu der englischen Exzentrizität beschrieb; der Art von Denken, das Captain Hornblower oder Mycroft Holmes in der Fiktion, oder Admiral Cochrane oder Chinese Gordon, als Tatsache beschäftigt haben, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert wurden: der Art von Dingen, die zu jener Zeit seltsam aussahen und später bedeutend sinnvoller worden.
Colonel John Bevan war der Chef des LCS. Er führte den bemerkenswerten Titel „Controller of Deception“ Leiter der Irreführung) ein. Seine persönliche Assistentin war Lady Jane Pleydell-Bouverie. Vallée benennt noch andere Mitglieder mit Namen (Major Derrick Morley, Major Noell Gordon Clark, Major Harold Peteval, Oberstleutnant Dennis Wheatley von der Royal Air Force, Oberst Ronald Wingate, Oberst James Arbuthnot sowie Oberst Sir Allan Finter) und erwähnt, dass es eine außergewöhnliche Truppe war.
Bevan war der Enkel des Begründers der Barkley Bank und ein Schwiegersohn des Earls of Lucan. Wingate war der Sohn von Wingate, Pascha des Sudan und ein Cousin des Lawrence von Arabien. Wheatley studierte Verbrechen und war ein Experte für schwarze Magie und Satanismus, sowie Autor von „The Devil and All His Works“ (Der Teufel und all seine Werke) und anderen Büchern.
Peteval war ein millionenschwerer Unternehmer und Morley ein Banker und Transport-Magnat. Arbuthnot war ein führender Geschäftsmann, und Professor Neville da Costa Andrade (ein weiteres Mitglied des LSC) war ein illustrer Wissenschaftler, dessen Passion es war, alte wissenschaftliche Bücher zu sammeln und das darin befindliche Wissen zu nutzen, und seine besondere Leidenschaft war, wie Brown Vallée zufolge schreibt, „die Tricks der Wissenschaft zu verwenden, um den Feind zu täuschen.“
Eine andere Komponente des Irreführungs-Apparats war das XX-Komitee, wobei „XX“ „Doppelkreuz“ bedeutet. Dieses Komitee war spezialisiert auf das Herstellen und Liefern von falschen Informationen über das Spionage-Netzwerk des Feindes und die Gruppen von Computer-Genies um den Gründer der modernen Datenverarbeitung, Allan Turing. Diese Gruppe stellte eine Maschine namens „Ultra“ her, die kryptografische Maschinen einer anderen Nation emulieren konnte. Die Informationen, die sie lieferte, wurden 1974 freigeben.
Die Arbeit der „Martians“ und ihrer Kollegen während des Krieges beinhaltete Manipulation von Freund und Feind, und außerdem die Ziele der globalen Strategie. Sie hatte nichts zu tun mit den alltäglichen Unternehmungen des Krieges. Vallée hebt hervor, dass ihr einziger Zweck strategische Irreführung war. Ihre Tätigkeiten führten zu einer geheimen Allianz von Sowjets und den Amerikanern, die mit den Briten abgesprochen war und die weltweite Manöver durchführte, welche lediglich eine Finte waren, um Hitler irrezuführen.
Dies hielt viele Divisionen der Wehrmacht in der Erwartung, dass bestimmte Angriffe nicht zustande kämen, sodass z. B. die Invasion in der Normandie eine Überraschung war. Invasionen wurden vorgetäuscht, und Phantom-Armeen eingesetzt. Aufblasbare Panzer hinterließen Spuren im Wüstensand, und Geräusche einer ganzen Armada wurden eingesetzt, die im dichten Nebel manövrierte. Elektronische Gegenmaßnahmen ermöglichten es einem einzigen Transportflugzeug, sich wie ein ganzes Geschwader darzustellen.
Nachgestellte Zeitungsanzeigen über nichtexistierende Mächte wurden gedruckt und Radiokommunikation gefälscht. Fingierte Briefe an Geliebte von Soldaten, die wie ihre in den Briefen genannten Regimenter, gar nicht existierten, wurden erstellt. Weiter fanden soziologische Effekte ganzer Armeen, die sich an einem anderen Ort als angegeben befanden, Anwendung. Dies alle waren gemeinsame Tricks der Martians und ihrer Freunde, wie Vallée auf der Grundlage von Browns Buch feststellt.Die wirkliche Existenz von Gruppen wie dem LCS, dessen Techniken in die späteren Desinformations-Praktiken des sowjetischen Geheimdienstes KGB und ähnlicher Dienste in anderen Geheimdiensten Eingang fanden, sollten uns extrem vorsichtig werden lassen gegenüber jedem „Beweis“ für „Fliegende Untertassen“, meint Vallée. Die enge Assoziation von UFO-Sichtungen mit fortgeschrittenen militärischen Geräten und die bizarren Liebesaffären zwischen Kontaktlergruppen, okkulten Sekten und extremistischen politischen Organisationen, wie sie von Vallée in seinem Buch enthüllt werden, sind nach dessen Meinung deutliche Signale dafür, dass wir extreme Vorsicht walten lassen sollten.
„Was ist“, so fragt er „wenn die Irreführungsunternehmen im Zweiten Weltkrieg jenseits der Feindseligkeiten mit Deutschland fortgesetzt wurden? Was, wenn die „Geister-Raketen“ von 1946, die sich so wie manche UFOs verhalten haben, die Fortsetzung der Aktivitäten waren, die die „Special Means“ verwendeten?“
Der Astrophysiker zitiert eine Enthüllungs-Geschichte aus Browns Buch, in der es um einen Vorfall am 10. Juli 1944 geht: „Eine deutsche Langstrecken-Rakete ist zufällig in Schweden heruntergegangen, und die Deutschen versuchten, die Reste wiederherzustellen; ein Beteiligter, der sich als Trauernder ausgab, hat das versiegelte Gebiet hinter einem Leichenwagen betreten. Menzies wollte die Erlaubnis, die Raketen-Überbleibsel im Austausch für zwei Panzerschwadronen von den Schweden „kaufen“ zu dürfen.“ (Zit. n. Vallée 1979/2008, S. 224)
Die fraglichen Fragmente bieten Vallée zufolge den ersten Beweis für die Existenz einer neuen deutschen Geheimwaffe, der V-2. „Welche andere Waffe war in Deutschland im Prototypen-Status?“, fragt er sich. Und: „Könnten einige davon später in Schweden oder anderswo verwendet worden sein, um eine noch ehrgeizigere List zu fördern: Der Simulation einer Invasion aus dem Weltraum, deren Zielsetzung gewesen sein könnte, einen dritten Weltkrieg durch das Umlenken der Gedanken der Menschheit in Richtung außerirdisches Ziel, der Vorstellung, eine bevorstehende Invasion aus dem Weltraum, zu verhindern, Glaubwürdigkeit zu verleihen?“ (Vallée 1979/2008, S. 224).
Diese Idee erscheint normalerweise obskur, wie Vallée feststellt, doch die Welt von 1945 war alles andere als normal. Und die Gehirne der LCS wie jene des Satanismus-Experten Dennis Wheatley und des Computer-Genies Allan Turing seien alles andere als „normal“ gewesen. Dies waren die Gehirne, die Hitler getäuscht und besiegt hatten. Einige ihrer Geräte (insbesondere ihre Supercomputer) fuhren mit ihren Operationen fort, als der Krieg bereits beendet war, als ob nichts geschehen wäre, sagt Vallée. Und: „Eine solche Organisation war durchaus in der Lage, einen Nachfolger zu konstruieren, der die Fortsetzung des zerbrechlichen Friedens gewährleistet, den sie gerade gewonnen hatten. Und es gab andere mit ähnlichen Möglichkeiten rundum.“ (Vallée 1979/2008, S. 224)
Vallée verweist weiter auf einen Autor namens Bernard Newman, der tatsächlich 1948 in seinem Buch „The Flying Saucers“ dieses Szenario beschrieb. Dieses Buch beginnt mit dem Treffen dreier bemerkenswerter Männer: einem französischen Meisterspion, einem amerikanischen nobelpreisverdächtigen Physiker und einem bekannten Autor. Dieses Treffen fand am Ende des 2. Weltkriegs statt, als sie den Schutt und die Verzweiflung betrachten und sich dafür entschieden, einen weiteren weltweiten Konflikt zu vermeiden, koste es, was es wolle. Sie waren durch einen Zeitungsartikel inspiriert, in dem es hieß: „In seiner Rede sagte Mr. Eden, dass es scheine, als ob es eine unglückliche Tatsache sei, dass die Nationen der Welt nur dann wirklich vereint wären, wenn sie einer kommenden Bedrohung gegenüberständen. Was wir wirklich bräuchten, wäre ein Angriff vom Mars.“
Der französische Autor André Maurous habe, wenn wir Vallée weiter folgen, einst ein satirisches Essay geschrieben, das den Titel „Das nächste Kapitel: Der Krieg gegen den Mond“ trug, in dem er sich mit dem gleichen Thema beschäftigte. In seiner Novelle warben drei Freunde auf zahlreichen Gebieten ihre Freunde an, sich gegen eine imaginäre Bedrohung zusammenzuschließen.
Vallée nennt noch einen weiteren Autor, der sich mit dieser Idee beschäftigt: Leonard Lewis in seinem Werk „Report from Iron Mountain“. Dies sei ein genialer Schwindel. Es würde dort behauptet, dass ein geheimer Bericht über fliegende Untertassen existiere, der unter den „Substitute Institutions for consideration as replacement for the nonmilitary functions of war“ (Ersatz Institutionen zur Prüfung des Austausches nicht-militärischer Funktionen des Krieges) aufgeführt wurde. Ebenso sei der Gedanke in Arthur Koestlings Theaterstück „The Twilight Bar“ gegenwärtig, in dem zwei Weltraumwesen, Alpha und Omega, bekannt geben, dass sie von den Sternen kommen, um das menschliche Leben auszulöschen und die Erde für neue Bewohner herzurichten, wenn nicht die Menschheit innerhalb von drei Tagen Fröhlichkeit und Frieden fänden.
„Könnte jemand eine außerirdische Bedrohung vortäuschen?“, fragt sich Vallée. Die Idee scheint in der Tat unsinnig zu sein, meint der Astrophysiker. Aber: „Ist es weniger glaubhaft als die Idee von General George Patton, ein imaginäres Armee-Korps mit aufblasbaren Papp-Kasernen zu kommandieren?“ Und Patton habe einst eine solche Phantom-Armee befehligt, um die Deutschen in Bezug auf eine Verstärkung ihrer Verteidigung im Norden Frankreichs zu täuschen, während die wirkliche Invasion in der Normandie vorbereitet wurde.
Vallée weiter: „Wenn Britannien, die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion in den frühen [19]40ern einen gemeinschaftlichen Plan, eine solche weltweite Irreführung auszutragen fassten, könnten dann die gleichen Techniken heute noch am Werk sein? Nur ein Bruchteil wurde enthüllt.“ Als nämlich Anthony Brown sein Buch schrieb, das das Ergebnis von 14 Jahren Recherche war, fand er heraus, dass das meiste Material bezüglich des 2. Weltkriegs immer noch geheim war. Im Office of the Chief of Military History in Washington hatte die Kartei keinen Hinweis auf die Vertuschungsaktionen für die Landung in der Normandie!
Die Institutionen, die gegründet wurden, um diese Vertuschungsmanöver aufzuführen, seien immer noch existent, mit allem, was dazugehöre: ihren privilegierten Kommunikationskanälen, ihren versteckten Quellen von Beschaffung und Kapital und ihren Anwerbe-Verfahren. Könnte eine solche internationale Gruppe nicht in der Lage sein, UFO-Aktivitäten zu fälschen, zu benutzen und zu manipulieren?“, fragt sich Vallée und meint, die Antwort müsse ein klares „Ja“ sein. Zu argumentieren, dass Derartiges nicht lange geheim zu halten sei, sei nicht haltbar, meint der Wissenschaftler.
Bis er Browns Buch gelesen hatte, war ihm das volle Ausmaß von Turings gewaltigen Beiträgen nicht bekannt, obwohl er ein Computerwissenschaftler ist. Einzig dessen theoretische Arbeiten waren ihm vertraut, und wie die meisten Menschen in seinem Beruf hielt er die „Turingmaschine“1 für eine lediglich psychische Konstruktion. Er wusste, dass es für die Entwicklung von Supercomputern bahnbrechend war, doch er wusste nicht, dass etliche dieser „Maschinen“ tatsächlich schon gebaut waren und während der meisten Zeit des Kriegs eingesetzt wurden.
„Könnten fliegende Untertassen“ nicht auch etwas Ähnliches wie ‚psychische Konstruktionen’ sein – Geräte, die wie ein unmöglicher Traum erschienen, bis eines von ihnen in deinem Hinterhof landet und deinen Hund stiehlt?“, fragt Vallée und liefert die Antwort gleich mit. „Ja, das könnten sie“.
Vallée erklärt weiter, dass diese Hypothese eine Reihe von Dingen erklären könne, so z. B. das militärische Stillschweigen zum UFO-Thema. Vertuschungsmanöver müssten vor jedermann geschützt werden, einschließlich der normalen Kanäle zur Informationserfassung durch befreundete Gruppen. Hierzu merkt Vallée an, dass in den ersten Tagen des Projects Bluebook, eine Stelle zur Untersuchung von UFO-Sichtungen durch die Air Force, die Beobachtung von fremden (Luft) -Fahrzeugen durch Militärs und Zivilisten als „Wildgänse im Flug“ wegerklärt wurden. Die Air Force habe sehr wohl gewusst, dass es sich nicht um Vögel, sondern um US-Spionage-Flugzeuge handelte, die sich im Anflug auf Russland befanden.
Während des Krieges waren die Aktivitäten des LCS nur Churchill, Roosevelt, Eisenhower und einer Handvoll hochstehender Bediensteter bekannt. Alle anderen wurden übergangen, einschließlich der Staatsführer befreundeter Mächte wie General de Gaulle und den Widerstandstruppen, die als Teil der Irreführung regelmäßig manipuliert und desinformiert wurden. „Wenn UFOs Teil einer internationalen Irreführungs-List sind, ist es wahrscheinlich, dass die meisten Geheimdienst-Einheiten der US-Regierung und jene von verbündeten Ländern im Dunkeln gelassen wurden oder ihnen nachdrücklich befohlen wurde, ‚wegzubleiben’.
Vallée ist der Meinung, dass mit dieser These auch die PR-Unternehmungen von Projekt Bluebook und dem Ausschuss der Universität von Colorado schlüssig erklärt werden können, deren Unfähigkeit selbst mit den Anforderungen der militärischen Bürokratie bisher nicht stimmig zu sein schienen. Vallée erinnert sich an einen Besuch der Foreign Technology Division auf dem Luftwaffenstützpunkt Wright-Patterson. In der Empfangshalle sah er einen MIG-Abfangjäger, der von der Decke hing und an dessen Heck Hammer und Sichel prangten. Vallées allgemeiner Eindruck war nicht der von schlampiger Arbeit und sorgloser Zerfahrenheit. Dennoch waren die Vorgänge des Bluebook-Projekts, wo Daten verloren gingen und Fälle falsch etikettiert wurden, grob verpfuscht, sodass Disziplinarmaßnahmen in jedem anderen Zusammenhang garantiert waren. „Selbst klassifizierte Daten gingen ‚verloren’“, schreibt Vallée.
Von glaubwürdigen Beobachtern gemeldete UFO-Sichtungen blieben manchmal wochenlang liegen. Als jedoch von einer Fülle von hellen Objekten im Mittleren Westen der USA berichtet wurde, sprang der gleiche Mann, der das Projekt Bluebook leitete, Major Quintanilla, um vier Uhr morgens aus dem Bett, ordnete die Sperrung des Sichtungsgebietes an und wies eine gründliche Durchsuchung des ganzen Waldes nach möglichen Trümmern an. Das gesichtete Objekt war ein sowjetischer Raumflugkörper, von dem erwartet worden sei, dass er in den USA wieder in die Atmosphäre eintreten würde.
Das Aufspüren von fremden Satelliten war Quintanillas oberster Auftrag bei der Foreign Technology Division. Er nahm anscheinend nur dann am Projekt Bluebook teil, wenn es keine Sputniks gab, über die man sich Sorgen machen musste, schreibt Vallée. Er wundert sich darüber, dass der gleiche Offizier überaus tüchtig war, wenn es sich um Bruchstücke von Satelliten handelte, jedoch äußerst leichtfertig, wenn es um UFOs ging.
Vallée wörtlich: „Wenn Bluebook eine Tarnung für irgendeinen Vertuschungsplan war, wäre dieser offensichtliche Widerspruch erklärbar.“ (Vallée 1979/2008, S. 227-228, Hervorhebung durch Vallée). Für den Wissenschaftler ist von besonderem Interesse, dass Quintanilla 1964 für das internationale CIA-Magazin einen wohlüberlegten Artikel über UFOs schrieb.
Vallée begründet weiter, warum die Martians-Verschwörungs-Hypothese Sinn macht und sagt, dass die Infiltration ziviler UFO-Gruppen durch Personen, die mit dem Geheimdienst verknüpft sind, durch sie erklärt werden könne. Bei Organisationen wie NICAP (National Investigations Committee On Aerial Phenomena) sei ebenso wie bei Projekt Bluebook oder dem Condon-Committee eine erfolgreiche Irreführung unerlässlich, weil sie die Angelegenheit entschärfen würde, in dem sie ein Ausweichventil für den Enthusiasmus seien und den Manipulatoren erlauben würden, das Ausmaß ihres eigenen Fortschritts zu kontrollieren.2
Der frühere CIA-Chef Admiral Hillenkoetter sagte: „Es ist unumgänglich, dass wir lernen, was UFOs sind und woher sie kommen“, und trat dem Aufsichtsgremium des NICAP bei. Es verlieh Vallée zufolge der Theorie von den außerirdischen Besuchern mehr Glaubwürdigkeit, wenn er sie nach außen hin vertrat. Weitere bekannte Geheimdienst-Operateure bei NICAP seien Bernhard Corvalho, Nicholas de Rochfort und Colonel Joseph Ryan gewesen.
Vallée kommt nun auf die hohe Zahl der UFO-Landungen zu sprechen und sagt: „Wenn wir annehmen, dass die Nahbegegnungen nur deshalb konstruiert wurden, weil Zeugen anwesend sind, die sie beobachten und berichten konnten, haben wir nicht solch eine große Anzahl von Vorfällen zu erklären.“ Das Produzieren eines Durchschnitts-Falles sei eine Problematik in der Generation von Spezial-Effekten und läge innerhalb der Möglichkeiten Hollywoods.
Vallée führt noch weitere Punkte an, die die Martians-Hypothese stützen: So sei z. B. das Verhalten der Kontaktler verdächtig, die möglicherweise eine im Auftrag der Verschwörung übergebene Rolle spielten, nämlich in vielen Ländern zu erklären, dass sie Abgesandte außerirdischer Besucher seien. So zollte der bekannteste alle Kontaktler, Georg Adamski, vier Wissenschaftlern der US-Regierung Anerkennung für den Beginn seiner Karriere als Botschafter der „Space-Brothers“. Diese Wissenschaftler kamen vom Point Loma Naval Electronics Laboratory nahe San Diego und von einer „ähnlichen Einrichtung“ in Pasadena.
Angeblich fragten sie ihn, ob er in einem gemeinsamen Versuch, Fotografien seltsamer Fahrzeuge, die durch das Weltall fliegen, zu erstellen kooperieren würde. Vallée zufolge war Adamskis Hauptbefürworter im Ausland ein früherer Geheimdienstoffizier der Britischen Armee mit einem ingenieurwissenschaftlichen Abschluss von der Cambridge University, der nun in Mexiko lebte. Während seiner Reisen nach Australien reiste Adamski mit einem speziellen Pass, der ihm besondere Privilegien einräumte.
Auch die Tätigkeit von lautstärkeren Skeptikern könnte nach Vallée durch diese Hypothese erklärt werden. Die größte Gefahr eines Irreführungs-Plans wäre die Entlarvung durch qualifizierte seriöse und kritische Wissenschaftler, die das UFO-Phänomen untersuchen. „Was geschieht“, so schreibt Vallée, wenn sie entdecken, dass einige der Phänomene durch menschliche Trickserei entstanden sind?“ und weiter: „Um die Organisierung einer derartigen wissenschaftlichen Studie zu verhindern, ist es einzig nötig, einen sicheren Grenzbereich der Rätsel um das Phänomen aufrechtzuerhalten. Dies kann in ausreichendem Maße mühelos durch ein paar einflussreiche Wissenschaftler unter dem Deckmantel von ‚Humanismus’ oder ‚Rationalismus’ geschehen. UFO-Forscher würden mit „falschen Wissenschaftlern gleichgesetzt“, deshalb schaffen sie eine Atmosphäre von Schuld, die für jeden unabhängigen Wissenschaftler tödlich sein würde.
Wenn die Gruppen der Gläubigen in der gleichen Weise manipuliert sind, können die Skeptiker auf die gleiche Weise manipuliert werden. Ich schlage vor, dass engagierte Untersucher von ihrer endlosen UFO-Jagd wegsteuern und auf die Hintergründe, Verbindungen und Leistungsbereitschaft der lautstärkeren „Skeptiker“ nach Anhaltspunkten für einen solchen Einfluss achten.“ (Vallée 1979/2008, S. 229)
Zu dieser These ist allerdings zu sagen, dass sie – wenn überhaupt – nur einen Teil der UFO-Sichtungen erklären kann. Wenn ich jetzt von „UFO-Sichtungen“ oder dergleichen spreche, meine ich das, was ich in meinem Buch Sie sahen aus wie Untertassen als „UFO-Restphänomen“ bezeichnet habe. Erklärte UFO-Sichtungen sind dann quasi schon herausgerechnet. Es ist aber definitiv so, dass es UFO-Sichtungen seit Menschengedenken gibt. Das moderne UFO-Phänomen, von dem man seit Kenneth Arnolds bekannter Sichtung spricht, ist in Wirklichkeit nur Teil eines Phänomens, das schon lange besteht. In der Antike gab es UFO-Sichtungen, im Mittelalter sowie vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Damals gab es zwar den Begriff „UFOs“ noch nicht, doch das Phänomen war weitgehend das gleiche.
Vallées zweite Hypothese ist die vom „Esoterischen Eingriff“. Der Wissenschaftler weist darauf hin, dass ein paar Untersucher wie Ray Palmer, John A. Keel und Salvatore Freixendo sowohl in öffentlichen Statements als auch in privaten Gesprächen mit ihm nahegelegt hätten, dass es eine Verbindung zwischen UFO-Ereignissen und „okkulten“ Phänomenen gäbe. Auf den ersten Blick störten sich Wissenschaftler an der Vorstellung einer solchen Verbindung, sagt Vallée. Jedoch haben die Vorfälle, die in Messengers of Deception beschrieben werden, tatsächlich Überlappungen zwischen okkulten Gruppen, Sekten und Organisationen, die in die UFO-Szene involviert sind, enthüllt und bestätigt.
Viele der Phänomene, die von Zeugen berichtet werden, einschließlich des Poltergeist-Phänomens inklusive Levitation, psychischer Kontrolle, Heilung und außerkörperlichen Erfahrungen scheinen tatsächlich mit jenen, die in der okkulten Literatur vorkommen, verwandt zu sein. Diese würden ausführlich in Werken des 19. Jahrhunderts in Werken von Dr. Encousse, Baron Reichenbach, Eliphas Levi, Camille Flammarion und einigen europäischen Autoren beschrieben. Man könne sie auch in den Lehren des Rosenkreuzer-Ordens in Aleister Crowleys O.T. H. (Der Ordo Templi Orientis) und in den verschiedenen Ablegern des Hermetic Order of the Golden Dawn finden, die nicht nur die Wiederbelebung der Hexerei inspiriert haben, sondern auch die gegenwärtige Generation „hellsichtiger“ Schreiber und viele der heutigen „wissenschaftlichen Parapsychologen“ hervorgebracht hätten, obwohl Letztere schnell abstreiten, mit diesen Quellen etwas zu tun zu haben.
Weiter gibt es Vallée zufolge eine Verbindung zwischen UFOs und okkulter Thematik in Begriffen gesellschaftlicher Auswirkungen, obwohl es keine physikalische Verbindung gibt. „Könnte diese Verbindung real sein und was bedeutet sie?“, fragt Vallée.
Die Basis allen sogenannten esoterischen Lehrens sei, dass die gewöhnliche Realität eine Illusion ist. Eine gute Quelle für diese Lehre ist nach Vallée Lynn Thorndikes Werk „History of Magic and Experimental Science“. Die Behauptung, dass die Realität eine Illusion sein, war eine revolutionäre Aussage, in der wissenschaftlichen Sprache des 19. Jahrhunderts, aber eine, die Kernphysik und Quantenmechanik sogar ersetzte.
Jedoch fügen diese esoterischen Schulen hinzu, dass die Realität von denen, die diese als „höhere“ Natur verstehen, manipuliert werden könne. Das sei eine Möglichkeit, mit der sich die heutige Wissenschaft bisher noch nicht beschäftigt habe. Oft würde unglücklicherweise gesagt, dass die tatsächlichen Techniken zur Manipulation geheim gehalten werden müssten und so eine „okkulte Überlieferung“ entstehe. Die Schwäche der esoterischen Philosophie läge in der Tatsache begründet, dass sie nicht ihre Grundsätze für eine kritische Prüfung übermittelt oder übermitteln könne. Sie würde nur auserwählten Eingeweihten zugänglich gemacht, die folglich komplett von der Gnade derjenigen abhängig sind, die sie als unbekannte „Vorgesetzte“ ansehen.
Okkulte Glaubensvorstellungen hatten von Zeit zu Zeit immer wieder einen Einfluss auf die Geschichte ausgeübt, stellt Vallée fest, von den Kreuzzügen über die Französische Revolution und dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bis hin zu Nazi-Deutschland. Ob solche Einflüsse zufällig oder grundlegend waren, sei eine heikle Frage für die Historiker und es sehe nicht so aus, als ob sich dies in absehbarer Zeit ändern könne.
Diese Frage wurde zusätzlich verkompliziert durch in jüngster Zeit vermehrt stattgefundener Attentate, politische Erpressungsversuche und Verschwörungen wie Watergate. Eine weitere Komplikation sei die Tatsache, dass auch hier Spionage-Vertretungen okkulte Gruppen zum Verschleiern benutzen. Vallée stellt nun die Annahme in den Raum, dass eine oder mehrere Gruppen tatsächlich physikalische Vorgänge durch Mittel erlernt hätten, die unter normalen Erfahrungen als „Magie“ bezeichnet würden.
Hier bringt Vallée ein Beispiel, nach welchem okkulte Gruppen zufällig auf eine Methode gestoßen waren, die Vorstellung zur Produktion von Bildern mental zu kontrollieren, möglicherweise hätten sie gelernt, das menschliche Bewusstsein auf einen Raum außerhalb des Körpers auszudehnen oder örtliche Verzerrungen des Raumzeit-Kontinuums zu erschaffen. Sie hätten einen Weg entwickelt, Schauplätze auf eine Entfernung zu projizieren, und psychokinetische Anlagen des Menschen zu kontrollieren und zu verstärken oder Wesen zu kreieren, ähnlich den Tulpa3 aus der Tibetanischen Folklore.
Alexandra David-Néel bezeichnet sie in ihrem Buch als materialisierte Wesen, mit denen sie Experimente durchführte. Vallée weist darauf hin, dass Nazi-Deutschland etliche wissenschaftliche Untersuchungs-einrichtungen, ungefähr ein Jahrzehnt lang in dieser Richtung betrieb und dass mindestens zwei moderne Nationen, nämlich die ehemalige Sowjetunion und die Vereinigten Staaten, dafür bekannt seien, aggressive Untersuchungsprogramme in der gleichen Richtung zu verfolgen bzw. verfolgt zu haben. Die Geldmittel, die dazu nötig sind, seien so gering, dass private Organisationen und sogar unabhängige wohlhabende Personen bedeutsame Forschungen finanzieren könnten, die unvorhersehbare Durchbrüche ergäben. Vallée fragt sich: „Haben solche Durchbrüche tatsächlich stattgefunden? Und sind UFOs die Ergebnisse ihrer Anwendung?“
Eine solche Gruppe könnte international operieren und das unabhängig von den jeweiligen Regierungen. Sie könnte die Ressourcen von führenden Unternehmen beteiligen. Sie könnte versuchen, öffentliche Meinungen für ihre eigenen Zwecke zu manipulieren. Die Wissenschaft könne sie nicht kontrollieren, aber sie könne sie sicherlich beeinflussen. Und sie könne Effekte von UFOs erklären, wie deren Materialisierung. Die Personen, die solch eine „pysochotronische“ Technologie kontrollierten, könnten bereits Kontakt mit anderen Bewusstseinsformen haben und die wahre Natur des UFO-Phänomens kennen, oder sie könnten andere davon überzeugen, dass sie dies tun.
Vallée sieht allerdings selbst einige Mängel in dieser Hypothese. Der Größte sei, dass sie davon ausgeht, dass menschliche Manipulatoren viel klüger seien, als es für die menschliche Rasse typisch ist. Was wir in den esoterischen Gruppen oft sähen, ist entweder ein Bild von Richtungskämpfen und unfähiger Arroganz oder das Aufrechterhalten von autoritären Praktiken - ein hoher Preis für individuelle Freiheit. Eine bittere Konkurrenz unter diesen Sekten sei genauso gegeben, wie innerhalb der Wissenschaft, wo man sich um Verträge, Zuschüsse und Nobelpreise streitet. Viele wohlhabende Personen, die durchaus in der Lage seien, ein oder zwei Millionen Dollar pro Jahr für ein solches Projekt zu gewährleisten, existierten und hätten ein Interesse an solchen Grenzthemen.
Allerdings seien sie gewöhnlich motiviert durch impraktikable Visionen oder unbewusste psychologische Bedürfnisse. Ältere Industrielle strebten nach Unsterblichkeit, und wohlhabenden älteren Damen ginge es darum, Geister fernzuhalten. Von Sponsoren mit derartigen Vorstellungen gäbe es mehr in der psychischen Forschung als pragmatische Unternehmer, die bereit seien, realistische Forschungspläne zu finanzieren und zu handhaben. Für Regierungen gelte das Gleiche, da der Großteil der psychischen Forschung, die in den USA und der damaligen UdSSR betrieben wurden, in Richtung auf kurzfristige militärische oder Spionage-Anwendungen ausgerichtet waren und diese durch Bürokraten erledigt wurden.
Die Hypothese vom esoterischen Eingriff ist eine Verschwörungstheorie, meint Vallée, und leide demzufolge, wie alle dieser Art von Theorien, an der Schwäche, dass sie nur vordergründig ansprechend ist. Historische Verschwörungen existieren Vallée zufolge, allerdings gewöhnlich nur in Form einer Vielzahl anstelle einer einzigen zu einer gegebenen Zeit, doch sie scheiterten entweder schnell oder erreichen ihre Ziele und verändern sich deshalb nach Art und Zweck. Als de Gaulle 1958 in Frankreich wieder an die Macht kam, gab es ein Dutzend verschiedener Verschwörungen, deren Betreiber sich untereinander um die Kontrolle der Regierung stritten, doch sie bildeten sich sehr schnell, von einem Tag auf den anderen, bis zu ihrem historischen Höhepunkt, schreibt Vallée.
In beiden Hypothesen hat Vallée gezeigt, dass keine von ihnen alle Fakten erklären kann, und er hat damit recht, dass wir – wie er schreibt – davon auszugehen haben, dass beide Thesen letztlich auf menschliches Handeln zurückzuführen sind. Der erste Teil der These vom okkulten Eingriff basiert zwar auf altem esoterischen Wissen, scheint aber anzudeuten, dass dieses nur von Menschen angewandt wird, sodass sie nach der „Martianer-These“ zu einer zweiten Verschwörungstheorie wird. Doch, was ist, wenn, wie z. B. Keel behauptet, diese alten „magischen“ Kräfte nicht von Menschen, sondern von anderen Intelligenzen genutzt werden, die „über der lokalen Physik“ stehen? Wesen, die oberhalb unserer Welt, in der unsere Physik gilt, stehen?
Doch kommen wir jetzt zu Vallées dritter Hypothese, der des spirituellen Kontrollsystems, die er in neueren Publikationen zu bevorzugen scheint, wo er die anderen beiden Hypothesen gar nicht mehr erwähnt. Vallée glaubt, dass das UFO-Phänomen die Manifestation einer Realität ist, die unser gegenwärtiges Verstehen der Physik übersteigt. Er schreibt: „Es ist nicht das Phänomen selbst, sondern der Glaube, dass es geschaffen worden sei und durch menschliche Gruppen für ihre eigenen Ziele manipuliert wird.“ (Vallée 1979/2008, S.)
Vallée nimmt Bezug auf sein früheres Buch Passport to Magonia, in dem er bereits darauf hinwies, dass es UFO-Sichtungen auch in früheren Zeiten gab. Ähnliche Effekte wurden beschrieben und selbst die UFO-Besatzung“ wirkte identisch mit den Bewohnern des mittelalterlichen Magonia4. Das legt eine Realität des Verstands nahe, jenseits einer wie auch immer gearteten Technologie, die UFO-Energie aktiviert.
Der Wissenschaftler glaubt, dass es ein System um uns herum gibt, das Zeit und Raum übersteigt. Er bleibt dabei, dass das UFO-Phänomen die Manipulation einer Realität ist, die größer und komplexer ist als der schlichte Besuch von Außerirdischen. Er vermutet, dass einige Menschen dies bereits verstanden haben und ihre Handschrift in verschiedenen Aspekten des UFO-Phänomens gezeigt hätten.
Das System, von dem Vallée spricht, könnte im tiefen Weltall zu verorten sein. Wenn dem so ist, wäre es jedoch nicht als Raumschiff im üblichen Sinne von „Muttern und Schrauben“ zu verstehen. Die UFOs sind nach Vallées dritter Hypothese eine Manifestation, die unabhängig von ihrer physischen und symbolischen Realität nicht verstanden werden könne. Was wir sehen, sei keine Alien-Invasion, sondern ein Kontrollsystem, das auf Menschen einwirkt und Menschen benutzt.
Vallée beschreibt diese These, die er offensichtlich bevorzugt, ausführlich in seinem Buch Dimensionen, und ich habe sie im Rahmen meines Buches John A. Keel und der Stein der Weisen gründlich behandelt. Während Vallée Messenger of Deception schrieb, erlebte er etwas, das ihn in seiner Ansicht bestätigte. Es geschah am 21. Februar 1976 am frühen Morgen, als er auf dem Weg zu einem Radiointerview war. Er hob seine Hand, um eines der Taxis herbeizurufen, die einen Block weiter standen; und ein Auto scherte aus, um zum Straßenrand zu kommen. Sie fuhren Richtung Ziel, ohne dass man sich über Vallées derzeitige Recherche unterhielt. Am Ziel angekommen erhielt Vallée vom Fahrer einen Beleg. Als er ihn zwei Tage später aus seiner Brieftasche zog, stellte er fest, dass er mit Melchisedek unterschrieben war.
Vallée glaubt, dass es sich hier um keinen Zufall im eigentlichen Sinne gehandelt hat, denn im Telefonbuch von Los Angeles fand sich nur ein Eintrag unter diesem Namen, und er hat den Beleg von dem Fahrer, der vor ihm saß, erhalten. Dies war ein Vorfall, der Vallée letztlich überzeugte, mehr Energie in das Verstehen der Natur von solchen „Zufällen“ zu investieren. „Vielleicht werde ich abergläubisch“, schreibt Vallée. Der Vorfall ereignete sich in der Woche, in der er angefangen hatte, Messengers of Deception zu schreiben und Informationen über den Orden von Melchisedek zu sammeln. Vallée schreibt: „Die meisten Zufälle kannst Du wegrationalisieren. Ich konnte es nicht.“
Als er versuchte, eine Erklärung für diesen vermeintlichen Zufall zu finden, begann er über eine Variante der gegenwärtigen Physik zu spekulieren, in der offensichtliche „Wunder“ ohne Verletzung der physikalischen Gesetze auftreten können und in der psychische Phänomene eher die Regel als die Ausnahme sind. In einer solchen Physik kämen die UFOs von der Erde, ohne notwendigerweise Geheimwaffen zu sein, oder sie kämen aus dem Weltraum, ohne notwendigerweise Raumschiffe zu sein. Das vermehrte Auftreten von UFO-Fällen weise auf eine noch nicht bekannte Verbindung zwischen der physikalischen Realität und dem menschlichen Bewusstsein hin. Diese könne verwendet werden, um aufregende und praktikable Chancen zu haben, sowohl Energie als auch Information besser zu verstehen.
Untersucher physischer Phänomene hätten die Gelegenheit, die Beobachtungen und die Informationstheorie5 zu erweitern. Unglücklicherweise bleiben die meisten ihrer Spekulationen in veralteten Modellen der Kommunikation verhaftet. Die sowjetische Literatur hätte das Konzept der Versuchsperson als Empfänger und des Experimentators als Übermittler oder umgekehrt in der Annahme strapaziert, dass die klassische Theorie der Informations-Theorie auf übersinnliche Funktionen anwendbar sei.
„Wenn Energie und Informationen verwandt sind, warum haben wir dann nur eine Physik, nämlich die Physik der Energie?“, fragt sich Vallée. „Wo ist die Physik der Information? Ist die alte Theorie der Magie hier relevant?“
Weiter schreibt Vallée: „Wenn die Welt um uns herum eine Welt von benachrichtigenden Ereignissen ist, sollten die sinnbildlichen Manifestationen, die UFO-Berichte umgeben, als Tatsache von größtem Ausmaß angesehen werden. Wenn wir bedenken, dass die physikalische Welt ein durch Vorstellungskraft bewirktes Universum von solchen informationellen Ereignissen wäre, ist das Bewusstsein nicht länger einfach eine Funktion, die im Gehirn beheimatet ist. Stattdessen sollte Bewusstsein als der Prozess, bei dem informationelle Assoziationen erhalten und durchflossen sind, definiert werden. Die Illusion von Zeit und Raum wäre lediglich ein Nebeneffekt des Bewusstseins, wenn es Verbindungen durchfließt.
In einer solchen Theorie würden „paranormale“ Phänomene wie Remote Viewing und Vorauswissen künftiger Ereignisse erwartet werden, sogar zusammen auftreten, und UFOs würden vieles von ihrer Alien-Eigenschaft verlieren. Diese Phänomene wären natürliche Aspekte der Realität des menschlichen Bewusstseins und wären Gegenstand für Manipulationen des menschlichen Willens, sowohl bewusst als auch unbewusst.“ (Vallée 1979/2008, S. 244)
Diese dritte These hat einiges mit den Thesen des John A. Keel gemein, und die Hauptübereinstimmung ist wohl jene, dass das Phänomen auf irgendeine Weise mit unserem Bewusstsein / unseren Gedanken kommuniziert. Ich habe Keels Thesen in dem bereits erwähnten Buch John A. Keel und der Stein der Weisen vorgestellt. In den nächsten beiden Kapiteln sollen sie zusammengefasst und ergänzt werden.