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Die temperamentvolle Wanderung
ОглавлениеAls ich mich vor einiger Zeit mit Freunden zu einer gemeinschaftlichen Wanderung traf, war es interessant anzuschauen, wie schnell sich dabei einzelne Gleichgesinnte zu Grüppchen zusammentaten und gemeinsam ihres Weges gingen.
In der vordersten Linie liefen die sportlichen »Athleten«, denen es in erster Linie darauf ankam, sich zu bewegen und in einer guten Zeit das Ziel zu erreichen. Ob die anderen nun mithielten oder nicht, war den Emsigen relativ egal. Schließlich konnte man auch am Ziel-Café beisammen sein und sich austauschen. »Wer rastet, der rostet« war ihre Devise.
In der zweiten Reihe sammelten sich die Lauffreudigen, aber auch Naturinteressierten, die hier und da einmal anhielten, um Pflanzen und Bäume ein wenig näher zu betrachten. Ein gutes Stück zurückliegend kamen dann die Redseligen, die mehr Wert auf ein unterhaltsames Gespräch als auf Naturbetrachtungen oder ein schnelles Erreichen des Ziels legten.
Abgeschlagen auf den hinteren Plätzen wanderten schließlich die Vertreter der Gemütlichkeit, ausgerüstet mit einem kleinen Rucksack, der genügend Essen und Trinken barg. Sie nutzten jede Möglichkeit, ein Päuschen einzulegen und kamen entsprechend als letzte beim gemeinsamen Treff im Café an, nicht ohne sich dort noch ein leckeres Stück Torte zu genehmigen.
Wie Sie sehen, hatte auf dieser Wanderung jede Gruppe ihre individuelle Art, das Ziel zu erreichen. Einige kamen sehr schnell dort an, bei anderen dauerte es etwas länger. Jeder erreichte das anvisierte Café in dem Rahmen, den sein individuelles Temperament zuließ.
Je nach seiner Veranlagung handelt der Mensch also in bestimmten Lebenslagen unterschiedlich. Die Art, wie er handelt, hängt entscheidend von der Beschaffenheit seines Temperaments ab.