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Jelena Mahr trat hinter ihm ins Zimmer. Sie war ein ziemlich großes, salopp gekleidetes Mädchen mit schulterlangem kastanienbraunem Haar und auffallend schönen, kaum merklich geschrägten Augen von leuchtendem Bernsteingelb.

„Hallo, ihr Süßen“, sagte sie. „Dachte ich mir es doch, dass ich euch in Jasmins trauter Bleibe treffe! Warum habt ihr mir nichts davon gesagt?“

„Hast du was getrunken?“, fragte Jasmin kühl.

Jelena Mahr ließ sich in einen Sessel fallen und streckte ihre Beine weit von sich. „Ich habe ein paar Tabletten geschluckt“, meinte sie.

„Du bist high“, sagte Jasmin verächtlich und warf einen kurzen prüfenden Blick in die Runde. „High — wie fast immer in letzter Zeit.“

„Anders ist das Leben für mich nicht zu ertragen“, meinte Jelena Mahr.

„Es ist gefährlich“, sagte Jasmin.

„Für die Gesundheit, meinst du?“

„Nein, für uns“, erklärte Jasmin. „Und für dich.“

Jelena Mahr runzelte die vollkommen geschwungenen Augenbrauen. „Seltsam, dass du das gerade jetzt sagst“, meinte sie sehr langsam.

„Wieso?“, fragte Jasmin.

„Ich habe tatsächlich Blödsinn gemacht“, erwiderte Jelena Mahr. „Deshalb bin ich hier.“

„Das ist ja reizend“, meinte Jasmin Mehter und schaute erneut rasch in die Runde. Jelena Mahr bemerkte nichts von diesem prüfenden Verschwörerblick. Sie schob ihre flach aneinandergelegten Hände zwischen die Knie, setzte sich steil auf und starrte auf das Muster des Teppichs.

„Ihr habt mir einmal gesagt, dass man vor nichts zurückschrecken darf.“

Stefan Doerrs Mundwinkel zuckten. Er fand die Situation makaber und grotesk zugleich. Sein Opfer saß nur drei Schritte von ihm entfernt und ahnte nicht, dass ihr Tod in dieser Runde gerade beschlossen worden war. Er fühlte sich plötzlich seltsam stark und wichtig und hielt es für eine gute Idee, mit spöttischem Unterton zu erwidern: „Diese Meinung vertreten wir noch immer, Jelena. Wir schrecken vor nichts zurück!“

Jelena Mahr schien ihn nicht gehört zu haben. Sie schaute Peter Graustein an. „Ihr müsst sie töten.“

Peter Graustein legte den Kopf zur Seite. „Was?“, fragte er verdutzt.

„Ihr müsst diese Frau umlegen.“

„Langsam, langsam“, sagte Peter Graustein. „Wovon redest du überhaupt?“

„Ich habe ein bisschen verrückt gespielt“, sagte Jelena Mahr. „Nur so, weil ich high war. Aus Spaß. Um die Lady hochzukitzeln. Aber vielleicht habe ich mehr gesagt, als ich verantworten kann.“

„Von wem und vor allem worüber redest du überhaupt?“, fragte Martin Korn.

„Von dieser Vienna Cop. Sie saß in der Bar neben mir am Bartresen. Sie sprach mit dem Mixer. Ich habe erst gar nicht hingehört, weil ich mit meinem Drink beschäftigt war. Mit meinem Drink und ein paar netten Träumen. Aber dann hörte ich, wie der Mixer zu der Frau neben mir immerzu Vienna Cop sagte. Sie löcherte den Kerl wegen einer gesuchten Person. Die Lady hatte den gesuchten Typ zusammen mit dem Kellner bis zu einem Schnellimbiss auf der Straße verfolgt. Die sprachen dort alle Khmer. Kamen also von Kambodscha. Ich hatte mal eine kambodschanische Freundin, deshalb verstand ich ein bisschen was. Tatsache ist, dass mir zum ersten Mal eine solche Type über den Weg lief. Natürlich interessierte sie mich. Ich wollte mich interessant machen. Ich gab mir Mühe, sie in ein Gespräch zu ziehen. Aus der Art, wie sie reagierte, merkte ich, dass sie davon nicht entzückt war. Sie hielt mich vermutlich für betrunken oder nicht ganz zurechnungsfähig. Das brachte mich auf die Palme. Ich wollte unbedingt ihre Aufmerksamkeit fesseln...“

„... und da hast du ihr von uns erzählt“, fiel Jasmin Mehter ihr dumpf ins Wort.

„Ja“, sagte Jelena Mahr und holte tief Luft. „Das eine und das andere. Ich glaube nicht, dass ich Namen genannt habe — aber ganz sicher bin ich meiner Sache nicht.“

„Man sollte dich umbringen!“, presste Martin Korn durch seine Zähne.

Jelena Mahr zuckte leicht zusammen. „Es tut mir leid“, sagte sie. „Ich weiß, dass das falsch war. Und unsäglich dumm. Die Frau könnte auf die Idee kommen, meine Informationen ernst zu nehmen und sie überprüfen zu wollen...“

Jasmin Mehter fiel ihr erneut ins Wort. „Wann hast du mit ihr gesprochen?“

„Gestern Abend.“

„Was hast du ihr gesagt? Wir müssen es genau wissen“, meinte Martin Korn.

„Ich kriege es nicht mehr zusammen“, klagte Jelena Mahr. „Ich habe versucht, mich an Details zu erinnern. Es geht nicht. Vielleicht übertreibe ich. Vielleicht sehe ich das Ganze zu schwarz. Ich habe es ihr betont spöttisch vorgetragen — als ob ich sie damit auf den Arm nehmen wollte...“

„Trotzdem sollen wir sie töten, was?“, höhnte Jasmin.

„Das müsst ihr entscheiden.“

„Vielleicht“, meinte Jasmin, „sollten wir stattdessen dich töten! Nur so — um ähnliche Pannen zu vermeiden.“

„Red‘ nicht solchen Blödsinn“, sagte Jelena Mahr scharf. „Ich gehöre zu euch. Wenn das nicht zuträfe, säße ich jetzt nicht hier.“

„Ist dir jemand gefolgt?“, fragte Peter Graustein unerwartet und weckte damit in Jelena ein neues Erschrecken.

„Nein.“ Ihre Stimme zitterte, und sie hoffte, dass die vier dieses Zittern entweder überhörten oder falsch auslegten. An diese Möglichkeit hatte sie gar nicht gedacht.

„Hast du darauf geachtet?“, kam aber da bereits die Frage von Jasmin, und ihre Stimme klang diesmal noch fordernder, wenn das möglich war, als sie bisher geklungen hatte.

„Nein.“

„Woher willst du dann wissen, dass du nicht beschattet wirst?“, fragte Peter Graustein.

„Lieber Himmel, das fühlt man doch!“

„Du fühlst dich nur noch high“, sagte Peter Graustein wütend. „Für andere Dinge hast du keine Antenne mehr.“

„Doch, ich fühle mich auch für meine Fehler verantwortlich“, widersprach Jelena Mahr. „Mein Besuch ist dafür ein konkreter Beweis.“

„Was hast du ihr von uns erzählt?“, wollte Martin Korn erfahren. „Denk nach!“

„Ich habe, glaube ich, von der Tendenz der Gruppe gesprochen — von unserer Glaubenslehre.“

„Großartig!“, höhnte Jasmin.

„Wollte sie deinen Namen wissen?“, fragte Peter Graustein.

„Nein, ich glaube, nicht.“

„Was heißt denn das nun schon wieder?“, polterte Peter Graustein wütend. „Hast du ihn genannt? Ja oder nein?“

„Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich war bis obenhin voll“, meinte das Mädchen.

„Das ist zum Kotzen“, sagte Jasmin Mehter.

„Noch ist nichts verloren“, meinte Jelena Mahr. „Ihr könnt sie aus dem Verkehr ziehen. Ich denke, ihr hasst die Bullen und wollt sie schlagen, wo ihr sie trefft? Jetzt bietet sich euch dazu eine Gelegenheit!“

„Wie heißt die Dame?“, fragte Martin Korn.

„Dorner“, erwiderte Jelena Mahr. „Claudia Dorner.“

„Von der habe ich schon mal was gehört oder gelesen“, erinnerte sich Peter Graustein.

„Ihr müsst sie umlegen“, meinte Jelena Mahr und stand auf. „Meinetwegen könnt ihr’s auch bleiben lassen. Ich habe euch jedenfalls aufgeklärt.“

„Wie großartig, wie entgegenkommend, wie freundschaftlich und tapfer!“, höhnte Jasmin. „Wenn du deine blöde Schnauze gehalten hättest, wäre deine idiotische Aufklärung nicht notwendig geworden.“

„Jeder macht mal einen Fehler“, sagte Jelena. „Ich gehe jetzt. Ich muss mir neuen Stoff besorgen. Ich fange an zu frieren. Die Wirkung des Stoffs lässt immer so schnell nach! Der Dreck kostet mich ein Vermögen...“

... und den Tod, dachte Stefan Doerr. Jelena Mahrs Auftritt hatte ihm klargemacht, wie notwendig es war, das Mädchen aus dem Verkehr zu ziehen. Sie war eine akute Gefahr für die Gruppe geworden.

„Bis morgen dann“, sagte Jelena Mahr. „Ich gehe schlafen.“

„Gute Nacht“, sagte Peter Graustein. Die anderen schwiegen. Sie hörten, wie das Mädchen die Wohnung verließ.

„Sieh nach, ob sie gegangen ist“, sagte Peter Graustein zu Stefan Doerr.

„Ich bin nicht dein Untergebener“, raunzte Stefan. „Sieh doch selbst nach!“

Peter Graustein seufzte, erhob sich und ging hinaus. Er öffnete die Wohnungstür und blickte in den Gang hinaus. Die automatische Beleuchtung war noch an. Auf ihn hatte sie noch nicht reagiert, da er die Schwelle nicht überschritten hatte. Der Gang war eng und zog sich auf jeder Seite gut dreißig Meter entlang. Jelena war nirgends zu sehen. Eine Möglichkeit zum Verstecken gab es hier nicht.

Eine Minute später kehrte er auf seinen Platz zurück. „Sie ist weg“, sagte er.

„Was nun?“, fragte Martin Korn.

„Sie muss sterben. Noch heute Nacht“, sagte Peter Graustein.

„Nicht so voreilig! Verdammt! Verfluchte Jelena. Die Angelegenheit hat einen kleinen Haken bekommen“, meinte Jasmin. „Wenn sie gequatscht hat und jetzt ermordet wird, muss der Verdacht zwangsweise auf uns fallen. Diese Dorner wird zwangsläufig eine Verbindung zwischen Jelenas Gequatsche und unserer Existenz herstellen.“

„Soll das heißen, dass Jelena sich auf diese Weise vor ihrem von uns beschlossenen Tod gerettet hat?“, fragte Peter Graustein und vergaß, weiter an seinem Kaugummi herum zu kauen.

„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!“, gab Stefan eine alte, fast überall passende Weisheit von sich.

„Sie wird größere Schnitzer machen“, meinte Martin Korn. „Und eines Tages wird sie auch Namen nennen. Dann sind wir geliefert. So weit darf es nicht kommen.“

„Sie weiß nicht genug, um uns wirklich schaden zu können“, warf Peter Graustein ein. „Was kann sie denn schon ausgeplaudert haben?“

„Kannst du erfahren, wo die Kommissarin wohnt?“, fragte Martin Korn und blickte Peter Graustein an.

„Dorner, meinst du? Das ist kein Problem.“

„Vielleicht sollten wir sie wirklich umlegen“, meinte Jasmin nachdenklich. „Erst sie, dann Jelena. Auf diese Weise sichern wir uns gegen unliebsame Überraschungen ab.“

„Einsprüche?“, fragte Martin Korn und blickte erwartungsvoll in die Runde.

„Nur einen kleinen“, meinte Stefan Doerr. „Bei der nächsten Verlosung scheide ich aus. Ihr könnt von mir nicht erwarten, dass ich gleich zwei Morde begehe.“

„Ich denke, das müssen wir akzeptieren“, sagte Martin Korn.

„Geht in Ordnung“, meinte Jasmin, während Peter Graustein abermals nur mit dem Kopf nickte.

Martin Korn schnappte sich den Eiskübel und präparierte neue Lose. Es lag genug gebrauchtes Papier herum, das er in kleine Fetzchen riss und die leere Rückseite beschriftete. „Diesmal tragen die Zettel ein ›D‹“, sagte er. „Einer davon hat ein rotes Kreuz.“

Jasmin griff zuerst in den Kübel, dann bediente sich Peter Graustein. Martin Korn übernahm das verbleibende Los. Sie entfalteten die Zettel.

„Diesmal hat es mich erwischt“, sagte Jasmin.

„Fühlst du dich der Aufgabe gewachsen?“ fragte Martin Korn, der sich entspannte und sichtlich erleichtert wirkte.

Jasmin musterte ihn aus schmal gewordenen Augen. „Du hattest Angst, es könnte dich treffen, nicht wahr?“

„Quatsch!“, wehrte er ab. „Was bringt dich denn auf diese Idee? Du weißt, wie ich über Leute ihres Schlages denke. Aber sie ist ein Profi. Die kannst du nicht so leicht aufs Glatteis locken wie Jelena, die zu dumm ist, um zu ahnen, was wir mit ihr vorhaben. Bei dieser Sorte Bulle musst du dir schon was Besonderes einfallen lassen, mein Schatz.“

„Zweifelst du daran, dass mir das gelingen wird?“, fragte sie spöttisch.

„Nein“, erwiderte er und setzte sich.

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4

Der nächste Tag war ein absolut schwüler Frühlingstag, einer dieser vorsommerlichen Tage, an denen das Thermometer auf 37 Grad Celsius kletterte. Die Hitze machte die Leute verrückt. Die Männer und Frauen trugen gleichermaßen ihre Aggression nach außen und bewegten sich rücksichtslos durch die Straßen, rempelten jeden an, der ihnen zumutete, von ihrem kürzesten Weg abzuweichen und in den Schein der prallen Sonne ausweichen zu müssen. Die Massen der Fußgänger schoben sich die Straßen entlang! Die meisten von ihnen konnten sich ja nicht in den Schatten einer eigenen Wohnung zurückziehen. Die Schlafhäuser öffneten erst wieder so gegen 17:00 Uhr.

Es war vorher schon schlimm gewesen, vorher, bevor die lange vorausgesagte Flutwelle die Küsten aller Kontinente verändert hatte. Der Begriff Großstadt gehörte bereits zu den aussterbenden Wörtern. Man sprach nur mehr von Mega-Citys. Seit die Flutwelle die Küstenstriche unter Wasser gesetzt hatte – die abgetauten Wassermassen von Nord- und Südpol hatten schlussendlich zum lange prognostizierten Anstieg des Meeresspiegels geführt –, hatte man die dort wohnenden Leute auf die Städte der Welt verteilen müssen.

Wien: 17 Millionen Einwohner, München 17 Millionen, Mailand 24 Millionen, Berlin 29 Millionen, Moskau 41 Millionen, Madrid 39 Millionen Einwohner... Großstädte wie London, Peking, Mexico-Stadt oder Delhi fehlten aus gutem Grund in dieser Liste, denn ihre Zahl ließ sich nicht mehr angeben. Das Gesetz hatte in diesen Städten längst verloren.

Diese Gedanken gingen Claudia Dorner durch den Kopf, als sie am Fenster stand und auf die Straße hinabblickte. Sie wartete auf Francis Vance, ihren Kollegen. Zusammen bildeten sie ein Team der Vienna Cops. Die Vienna Cops waren eine Sondereinheit der Polizei, die versuchte, zumindest noch einen Rest an Ordnung beim Zusammenleben zu gewährleisten. Neben ihrer Eignung als Polizist verlangte ihr Job Vielsprachigkeit. Die Durchmischung der Städte mit Leuten aus aller Welt hatte es mit sich gebracht, dass ein Sprachenwirrwarr in den Straßen herrschte. Und je mehr Sprachen ein Team beherrschte, um so effektiver konnte es arbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt ergab sich zusätzlich daraus: Die Teams konnten europaweit eingesetzt werden, nicht nur in ihren Basisstädten. Und sie wechselten auch regelmäßig alle zwei Monate ihren Einsatzort. Der Hauptgrund dafür lag schlicht und einfach in der Tatsache begründet, dass Vienna Cops als Zielscheibe für schießwütige frustrierte Kriminelle heiß begehrt waren. Hatten sie einmal in einer Stadt einen bestimmten Bekanntheitsgrad erreicht, lebten sie gefährlich.

Ihr Basisbüro für diesen Monat befand sich in Wien, war circa 20 Quadratmeter groß und befand sich im 27. Bezirk, der bereits vor über zehn Jahren eingemeindet worden war. Von der ländlichen Umgebung, wie sie noch vor zwanzig Jahren hier typisch war, ließ sich nichts mehr erahnen. Auch hier reihte sich Straßenschlucht an Straßenschlucht. Die 20 Quadratmeter stellten einen Luxus dar, der Dorner und Vance mitsamt all den Dienstleistungen der Behörde während ihrer Dienstzeit täglich für 8 Stunden zustand. Die restliche Zeit verbrachten andere Teams in dieser Räumlichkeit und nutzten die behördlichen Möglichkeiten. Das Polizeigebäude war ein Turm mit 36 Stockwerken. Die Höhe war beschränkt, denn auf dem Dach befand sich eine öffentliche Station der Cable Car Bahn.

Vance war erst vor Kurzem von einem Einsatz an der Küste zurückgekehrt. Bei einem gerade unter Jugendlichen sehr beliebten Ruinentauchen waren sich zwei rivalisierende Banden in die Quere gekommen. Beide hatten nach lukrativen Antiquitäten Ausschau gehalten – und vermutlich war eine Gruppe fündig geworden. Das Ergebnis: 12 Tote auf beiden Seiten und leider auch drei Vienna Cops.

Um die Cops tat es Claudia leid, um die Jugendlichen nicht, auch wenn sie ihren Tod bedauerte. Wenn es nach ihr ging, hätte man die Gangs ihren Krieg ausfechten lassen, ohne von staatlicher Seite einzugreifen. In diesem Fall wären die Toten nämlich nur unter den Gangs zu finden gewesen.

Und jetzt machte sich jemand den Spaß, die Überbevölkerung zu dezimieren, indem er vorwiegend Cops killte.

Manchmal hasste Claudia ihren Job!

„Da bin ich endlich!“, sagte Francis Vance.

„Wurde auch schon Zeit. Der Chef wartet.“

„Wann wartet der nicht. Weißt du, worum es sich diesmal handelt?“

„Jemand killt gezielt Cops.“

Der Name traf Claudia Dorner wie ein überraschender Faustschlag. Sie blickte dem ihr gegenübersitzenden Francis Vance in die Augen. Vance, ihr Freund und Kollege, hatte ihr gerade die Namen der während der letzten Nacht der Krawalle gefundenen Todesopfer vorgelesen. Eine Demonstration war aus dem Ruder gelaufen. Ein paar Chaoten hatte diese Situation prompt für ihre Aktionen ausgenützt – und die Drogenmafia hatte anscheinend ebenfalls das Chaos genützt, um einige unliebsame Subjekte diskret vom Leben in den Tod zu befördern – diskret immer so verstanden, dass sie in der Anonymität der Masse gemordet hatten.

„Noch einmal, bitte“, sagte sie.

„Thomas Hartwig, Robert Schäfer, Jasmin Mehter...“

Sie unterbrach ihn. „Jasmin Mehter. Jasmin Mehter! Würdest du sagen, dass das ein häufig vorkommender Name ist?“

„Mehter? Nicht unbedingt. In Verbindung mit Jasmin dürfte er noch seltener sein.“

„Eben“, sagte Dorner. „Wo wurde sie gefunden?“

„Moment mal“, meinte Vance und bearbeitete tippte in seinem Kommunikator ein bestimmtes Symbol an. „Kennst du sie?“

„Nicht persönlich. Aber ein Mädchen hat sie kürzlich mal erwähnt. Eine Süchtige. Ich hätte den Namen wieder vergessen, wenn du ihn jetzt nicht verlesen hättest...“

Vance fuhr mit dem Zeigefinger über die Zeilen des Reports, der auf seinen Bildschirm erschienen war. Einmal noch schnell drauf getippt auf einen bestimmten Namen, dann erschienen die Zusatzinformationen zu diesem Namen auf dem Bildschirm. „Hier ist die Story dazu“, sagte er. „Sie wurde erschossen aufgefunden. Ein Mann fand sie bei den neuen Wohnblocks im 16. liegen, hinter drei Mülltonnen. Er selbst wollte um die frühen Morgenstunden seinen Müll entsorgen. Die Tatzeit dürfte zwischen drei und vier Uhr morgens liegen. Als er das Mädchen um halb fünf Uhr entdeckte, war sie noch halb warm.“

„Wurde sie beraubt?“

„Ja.“

„Wie hat man sie identifiziert?“

„Anhand ihrer Uhr – neuestes Modell - und eines Wäschereietiketts an ihrer exklusiven Oberbekleidung“, sagte Vance. „Der Mord geschah übrigens ein paar Kilometer von ihrer Wohnung entfernt — vorausgesetzt, dass die Fundstelle mit dem Tatort identisch ist. Das konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.“

„Was weiß man über das Mädchen?“

„Vierundzwanzig Jahre alt, Tochter eines Großkaufmanns. Wohnte nicht bei ihren Eltern, sondern in einem eigenen Apartment am Währinger Park ...“

„Keine schlechte Adresse“, warf Dorner ein.

„Mehr Informationen stehen über sie nicht drin“, meinte Vance und blickte die Vienna Cop an. „Was war das für eine Süchtige, die mit dir gesprochen und Jasmin Mehters Namen erwähnt hat?“

„Ich hielt sie für nicht ganz dicht“, gab Dorner zu. „Sie wollte mich provozieren. Oder sich wichtig machen, genau lässt sich das leider nicht mehr feststellen.“

„Kennst du ihren Namen?“

„Sogar die Adresse“, sagte Dorner. »Jelena Mahr. Sie bewohnt ein Penthouse im 18. Bezirk.“

„Hast du etwa eine Karte von ihr bekommen?“, wunderte sich Vance.

„Der Barmann kannte sie“, erwiderte Dorner.

„Fällt dir was auf?“, fragte Vance. „Diese Jelena wohnt nur ein paar hundert Meter von Jasmin Mehter entfernt.“

„Ich weiß“, sagte Dorner und stand auf, um nach ihrem Kommunikator zu greifen. Eine Minute später hatte sie Jakob Leitner an der Strippe. Er bearbeitete den Mordfall Mehter.

„Ich habe möglicherweise ein paar gute Informationen für Sie“, sagte Dorner und berichtete ihm, was ihr vor wenigen Tagen in der Moonlight-Bar passiert war. „Diese Jelena Mahr behauptete, dass Jasmin Mehter Angehörige eines Geheimbundes sei, der sich zum Ziel gesetzt hat, Polizisten zu töten.“

„Soll das ein Witz sein?“

„Es klang so, deshalb habe ich es nicht ganz ernst genommen“, gab Dorner zu.

„Drüben in Salzburg, Linz und Graz hat es im vergangenen Monat gleich sieben Polizistenmorde gegeben“, erinnerte sich Leitner. „Sie sind noch immer nicht aufgeklärt.“

„Diese Jelena Mahr wusste, dass ich Vienna Cop bin“, sagte die Kommissarin. „Die Art, wie sie mich anflachste, war auf Provokation und Herausforderung angelegt. Das Mädchen wirkte unglaubwürdig. Und trotzdem...“

„Und trotzdem?“, echote Leitner, weil sie sich unterbrochen hatte.

„... trotzdem habe ich mir die Adresse notiert. Unterschwellig blieb etwas hängen.“

„Das kann ich verstehen“, meinte der Kollege am anderen Ende der Telefonleitung. „Soll ich sie mir mal vorknöpfen?“

„Das kann nicht schaden“, sagte Dorner und legte auf.

Fünf Minuten später wurden Vance und Dorner zum Chef gerufen. Hiroshi Nimol begrüßte sie mit ernstem Gesicht. Sie nahmen an seinem Schreibtisch Platz.

„Jetzt haben wir auch hier einen Polizistenmord“, sagte er. „Markus Spitz, neunundvierzig Jahre alt, verheiratet, Vater von drei Kindern. Markus gehörte der Polizei seit einundzwanzig Jahren an. Er war nicht mehr im Außendienst beschäftigt, sondern leitete die Administration mit Geschick, Umsicht und Sachwissen. Er war in seinem Bezirk bekannt und beliebt — nicht nur unter Kollegen. Für die Tat gibt es keine Anhaltspunkte.“

Nimol schob ihnen eine Fotografie zu. Sie zeigte einen matt lächelnden Mann mit leichtgewelltem Haar und offenem, sympathischem Gesichtsausdruck.

„Er hat Jugendklubs organisiert und viele Stunden seiner Freizeit geopfert, um mit dem Zuwandererproblem fertig zu werden“, sagte Nimol. „Er war einer von denen, die ohne große Worte für eine bessere Zukunft arbeiteten, aktiv, praxisnah, vor allem aber mit viel Herz.“

„Wann und wo ist es passiert?“, wollte Vance wissen.

„Heute am Morgen gegen fünf Uhr dreißig, als er zum Dienst gehen wollte“, sagte Nimol. „Er wurde auf dem Weg zur Cable-Car-Station niedergeschossen. Tatzeugen gibt es nicht, obwohl der Schuss in einigen Erdgeschoßwohnungen gehört wurde.“

„Gibt es wirklich keine Tatzeugen, oder haben die Leute nur Angst vor dem Killer?“, fragte Vance.

„Das müssen Sie herausfinden“, antwortete Nimol.

„Wie weit ist die Station von der Wohnung entfernt?“

„Dem Bericht zufolge liegen nur vier Häuserblocks dazwischen“, erwiderte Nimol. „Hier ist der Bericht in doppelter Ausfertigung. Der Mord wird viel Staub aufwirbeln wie jeder Polizistenmord. Je eher wir den Täter fassen, umso besser wird das für die Moral von Polizei und Öffentlichkeit sein. Ist was, Vance?“, schloss er, da ihm nicht entgangen war, in welcher Weise Vance seine Kollegin musterte.

„Ich habe vor einigen Tagen ein Mädchen kennengelernt“, sagte Dorner. „In einer Bar. Sie sprach mich an und brüstete sich damit, eine Gruppe von Polizistenmördern zu kennen. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich über mich lustig machen wollte, aber inzwischen bin ich gezwungen worden, dieses Urteil zu revidieren. In der vergangenen Nacht wurde ein Mädchen namens Jasmin Mehter ermordet. Das Mädchen, das mit mir sprach, erwähnte diesen Namen.“

„Sie müssen dieser Sache nachgehen“, erklärte Nimol kühl. „Und zwar sofort.“

Die beiden Vienna Cops kehrten in ihr Büro zurück. Beim Eintreten fiel Claudia Dorner der rangmäßige Unterschied besonders auf, denn das Büro des Chefs war sicherlich auf angenehme 20 Grad abgekühlt, während in ihrem Raum die Hitze fast stand. Der Ventilator an der Decke bemühte sich zusammen mit der Klimaanlage verzweifelt, dass die Temperatur nicht die 30 Grad überschritt.

Beide fluchten leise und blickten sich vielsagend an. Vermutlich dachten sie das Gleiche.

„Ich rufe nochmals Leitner an und teilte ihm mit, was geschehen ist“, sagte Dorner und warf einen Blick aus dem Fenster auf die Straße, wo sich die Massen auf dem Gehsteig voranschoben. Nur ein schmaler Fahrstreifen blieb neben der Fahrspur für die Lastentransporter – die einzig erlaubten vierspurigen Fahrzeuge im Stadtverkehr - in der Mitte der Straße frei für Radfahrer und Scooter. Der Großteil war zu Fuß unterwegs.

Nach einer Weile meldete sich Leitner. „Sie können das Mädchen von Ihrer Besuchsliste streichen“, sagte Dorner. „Wir kümmern uns selbst um sie und geben Ihnen Bescheid, falls etwas von Belang herauskommen sollte.“

„Ist mir recht“, meinte Leitner. „Ich bin sowieso mit Arbeit überladen.“

Wenig später traten sie auf die Straße. Den Weg raus aus der Haustür auf die Straße empfanden sie wie einen Durchgang durch einen Vorhang, denn die Hitze verdoppelte sich scheinbar und die Luftfeuchtigkeit stieg sprunghaft an.

Sie trugen ihre luftigen Uniformen – aus grauem Leinen gefertigte Oberteile mit gleichfarbigen Hosen. Ein breiter Gürtel lag um die Mitte, der rund herum mit Ledertaschen bestückt war, in denen sie alles mitführten, was sie für ihren Job benötigten. Ihren Kommunikator trugen sie am Handgelenk, Claudia Dorner gewohnheitsmäßig links , Vance a, rechten Arm.

Der Kommunikator wies ihnen den kürzesten Weg zum Tatort.

Claudia Dorner hängte sich bei Francis Vance ein. Bei den Massen, die sich durch die Straßen wälzten, war dies die sicherste Art und Weise, nicht getrennt zu werden. Gott sei Dank mussten sie nur zwei Häuserblocks weit gehen, dann konnten sie bereits die nächste Cable-Car-Station ansteuern, die sich auf dem Dach eines 40stöckigen Turmes befand. Das rasante Wachstum der Städte hatte es mit sich gebracht, dass man sich nach kostengünstigen Transportmöglichkeiten umsehen musste. Der Bau von Untergrundbahnen war zu zeitaufwändig und teuer. Schlussendlich einigte man sich darauf, eine Reihe von Seilbahnen zu errichten. Anders war der Massenverkehr nicht mehr zu bewältigen.

Als Vienna Cops genossen Dorner und Vance zudem das Privileg, dass sie mit einer individuellen Kabine sich in das System eindocken konnten. Das Cable-Car-System war glücklicherweise so weit ausgereift, dass man es fast wie ein individuelles Verkehrsmittel verwenden konnte – wenn man das Privileg einer Individualkabine besaß.

Sie fuhren zunächst zum Tatort, an dem Markus Spitz erschossen worden war. Ihre Kabine bugsierten sie in eine Warteschleife. Dann suchten sie Höller auf, einen hageren Enddreißiger mit einem verkniffen wirkenden Gesicht, der in der Hitze des Tages die Stellung am Tatort halten musste, bis die Spezialtrupps mit ihren Untersuchungen fertig waren, Er gab ihnen Auskunft.

„Wir stehen vor einem Rätsel“, sagte er und bearbeitete hektisch einen Kaugummi zwischen seinen Zähnen. „Jeder Bezirk hat seine schwarzen Schafe. Ich meine damit Beamte, die aus Unvermögen oder Autoritätsbesessenheit als besonders scharf und uneinsichtig gelten, Kollegen also, die oft ungewollt mehr Porzellan zerschlagen, als zu verantworten ist. Es ist klar, dass diese Beamten unbeliebt sind und nicht selten in Kollisionen mit der jeweiligen Gegenpartei verwickelt werden. Markus war anders. Ganz anders. Schon vom Wesen und von seiner Ausstrahlung her hatte er etwas, das selbst aufgeregte Gemüter zu beruhigen vermochte. Er wirkte ausgleichend, weise, überzeugend. Er hatte nur Freunde. Er war seit Jahren nicht mehr im Außendienst tätig — umso verblüffender und schockierender traf uns die Nachricht von seinem Tod. Wir wissen nichts damit anzufangen. Wir sehen kein Tatmotiv.“

„Es gibt Leute, die nicht den Mann, sondern die Uniform töten“, sagte Vance. „Das Symbol der Macht, wenn Sie so wollen.“

Höller schüttelte den Kopf. „Daran glaube ich nicht“, meinte er. „Selbst die verrücktesten Revolutionäre töten nicht wahllos. Wenn sie die Polizei treffen wollen, werden sie versuchen, einen Mann zu erwischen, der als besonders scharf gilt. Markus Spitz entsprach nicht diesem Klischee. Er war stets an einem vernünftigen Ausgleich interessiert und machte nicht selten gegen Kollegen Front, wenn er der Meinung war, dass diese sich falsch verhielten.“

„Er hatte wirklich keine Schwächen?“, fragte Vance zweifelnd.

„Keine, die uns bekanntgeworden sind“, meinte der Straßenpolizist. „Er war ein guter Ehemann und Vater — wenngleich ich einschränkend hinzufügen muss, dass seine vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten für seine Frau zuweilen recht ärgerlich gewesen sein mögen. Er kam abends oft spät nach Hause und verbrachte viele Stunden seiner Freizeit in den von ihm gegründeten und unterstützten Jugendklubs.“ Höller grinste matt. „Er war ein guter Polizist — aber ein noch besserer Sozialhelfer.“

Es war zwar recht interessant, was Höller über den Toten zu erzählen wusste, aber es brachte die beiden nicht weiter, deshalb verabschiedeten sie sich und gingen. Zehn Minuten später saßen sie der Witwe von Markus Spitz gegenüber. Sie machte einen erschöpften Eindruck und sah sehr blass aus, war aber durchaus imstande, sich zu konzentrieren.

„Ich habe den Schuss gehört“, meinte sie. „Ich hielt ihn für die Fehlzündung eines LKWs. Erst als es klingelte und Frau Cohn aus dem Nachbarhaus mir mitteilte, dass mein Mann blutend auf der Straße läge, wurde mir klar, dass ich einen Schuss gehört hatte. Ich bin sofort hinausgelaufen, aber da war er schon tot.“

„Wer war zuerst bei ihm?“

„Frau Cohn.“

„Hat sie versucht, ihm auf die Beine zu helfen? Hat sie mit ihm sprechen können?“

„Sie sagte, dass sie vor Aufregung nicht daran gedacht habe, das Wort an ihn zu richten. Sie wollte Hilfe holen und klingelte mich heraus...“

„Wo wohnt Frau Cohn?“

„In dem Haus, vor dem der Mord passierte. Im Erdgeschoß. Als es knallte, lief sie zum Fenster. Sie sah meinen Mann auf dem Asphalt knien. Sie stürmte ins Freie... und musste feststellen, dass er inzwischen zusammengebrochen war.“

„Sie hat den Täter nicht gesehen?“

„Nein. Sie war viel zu aufgeregt, um sich umzusehen. Ich kenne Frau Cohn. Sie ist eine alte ehrliche Haut. Sie hat gesagt, was sie weiß. Sie wissen eh, wie es auf den Straßen zugeht. Wenn man nur eine Sekunde wegblickt, hat man jeden aus dem Auge verloren, auch wenn man noch sehr nach ihm sucht.“

Ja, sie kannten das Bild der Straße. Versteckspielen war leicht geworden.

„Wo sind Ihre Kinder?“, erkundigte sich Claudia Dorner.

„In der Schule. Der Älteste weiß bereits, was geschehen ist. Mein Gott...!“ Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht. Es sah so aus, als käme erst jetzt der befürchtete Zusammenbruch, aber im nächsten Moment hatte sie sich wieder in der Gewalt. „Ich fürchte mich, es dem Jüngsten zu sagen ...“ Sie blickte die beiden Vienna Cops vielsagend an. „Ich weiß nicht, was jetzt aus uns wird“, sagte sie leise.

Sie starrte ins Leere.

Claudia Dorner wusste, worüber sie sich Sorgen machte. Ihre Zwei-Zimmer-Wohnung war Staatseigentum. Anrecht darauf hatte der Mann besessen. Vermutlich fragte sich die Frau des ermordeten Cops, wann sie den Bescheid erhielt, die Wohnung zu räumen und in eines der Schlafhäuser zu übersiedeln.

Es hatte bereits bessere Zeiten gegeben, überlegte Claudia. Doch bevor sie weiter grübeln konnte, meldete sich wieder die Ehefrau.

„Ich habe keine Erklärung für das Verbrechen. Es ist so — so sinnlos. Alle denken so darüber. Markus hatte keine Feinde. Es muss ein Betrunkener gewesen sein, ein Irrer, der zufällig mit seiner Pistole unterwegs war und alle Uniformen hasst. Er schoss, ohne zu wissen, wen er damit traf...“

Als sie wieder in ihrer individuellen Kabine im Cable-Car-System saßen, meinte Vance: „Es könnte auch anders gewesen sein. Nimm einmal an, irgendein Gangster kehrte von einer Diebestour zurück. Der plötzlich hinter ihm auftauchende Polizist ließ den Mann glauben, er sei entdeckt worden und werde verfolgt. Der Gangster drehte sich herum und schoss.“

„Schau dir die Häuser an, die Gegend“, sagte Claudia Dorner. „Hier ist kein Arbeitsfeld für Diebe.“

„Diebe finden überall Beschäftigung“, widersprach Vance. „Vielleicht gibt’s in den Nebenstraßen ein paar kleinere Firmen, deren Geldschränke für Einbrecher durchaus interessant sind.“

„Schon möglich“, sagte Dorner und klinkte die Kabine ein.

Wien 2078: Gang der Cop Killer Dorner und Vance - Vienna Cops

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