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Der Sommertransfer

Auto parken, Ball in die Luft schießen, und ab geht’s: Kicken auf dem Parkplatz. Straßenfußball. Für spielfreie Samstage weiterzuempfehlen: sinnlos durch die Gegend düsen, einen Parkplatz irgendwo in der Prärie finden und dann raus, egal ob zwei Jahre alt oder 47. Alle gegen alle. Wenn es keinen offiziellen Teil des Tages gegeben hätte, wäre es das schon gewesen: Parkplatz-Kicken in Gehrden. Aber so lächelte Headcoach Röhl und rief: »Jungs, wenn ihr noch wirklich spielen wollt …«

Wollten sie … nicht alle von Beginn an – scheint jetzt Mode zu sein: Finn wollte draußen bleiben, und selbst Leo rief: »Ich will Auswechselspieler sein!« »Auswechselspieler, das ist cool«, hörte ich einen dreijährigen Bruder am Spielfeldrand murmeln.

Sofern es einen Plan fürs Spiel gab, erfüllte sich dieser unmittelbar: Sommereinkauf Johann Mantai, nach Auskunft des F-Jugend-Managers Frank Jaquet für »gar nicht so viel Geld« von keinem geringeren Verein als dem FC Gallien verpflichtet, sorgte mit einem feuersprühenden Antritt für das erste Ausrufezeichen.

Kurz danach dann Folgendes: Johannes Scholz, bester Abräumer seit Katsche Schwarzenbeck, grätscht, spielt sein bombastisches Stellungsspiel aus, ein Gehrdener Spieler kann nur noch bedrängt abschließen, Torwart Lennart Faubel hält mit toller Fußabwehr, Oskar Wallat drängt mit seiner üblichen Oberarm-Abdräng-Kraft den Gegner ab, Leo marschiert über links, setzt Johann Mantai ein, der sich über rechts durchsetzt und wie donnerstags im Training bis zur Ermüdung trainiert, mit voller Schärfe flankt, Gegner fälscht ab, und es steht 1:0 …

Soweit der Plan – aber was geschah dann? Im Sommer ist die Welt schön in Gehrden und man räumt Turniersiege ab und im Herbst ist einfach nur: Herbst? War es schlicht naturverbundener Fußball? Oder der Wunsch nach Chaos? Gegen körperlich präsentere Gehrdener lief ergebnistechnisch nicht mehr viel zusammen, und die Partie endete am Schluss 1:5.

»Unergründlich«, meinte Coach Martin Röhl.

Trotz der Unergründlichkeit des Daseins gab es ein paar weitere Eyecatcher: eine klasse Doppelhand- Volley-Abwehr von Vincent Klimmek bei seinem Torhüter-Debüt in Halbzeit zwei, eine hervorragende Kombination über Leo und Finn, die bei Lennart und Johann endete, von denen keiner so egoistisch war, dass er den Ball nehmen wollte, um ein Tor zu schießen …

Und nach der Partie kickten Julian, Oskar und Vincent einfach weiter: toller Rasen, cooles Tor mit Netz und die Lust zu kicken, simple to kick.

That’s it.

Del Rio trug Klettverschluss

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