Читать книгу Widerstand ist zwecklos - Ronny Heine - Страница 2
1. Kapitel
ОглавлениеMehr als zwanzig Jahre ist es nun her, dass die Voyager wieder auf der Erde angekommen ist. Vor etwa drei Monaten war Jahrestag und alle, die noch dazu im Stande und nicht auf Mission waren, sind gekommen. Alt sind sie geworden, denkt Annika. Janeway kam natürlich, sie ist ja nun Admiral und fast nur noch auf dem Heimatplaneten. Chakotay ist faltig geworden und kam in Stammestracht, was ihn unter all den Uniformierten gänzlich heraus hob und fast lächerlich wirkte. Harry Kim war als Captain unterwegs und auch Naomi Wildman konnte aufgrund eines Einsatzes nicht da sein. Gerade über sie hätte sich Annika sehr gefreut.
Zur Zeit arbeitet sie in einem wissenschaftlichen Labor zur Untersuchung altertümlicher Artefakte fremder Planeten. Die Kenntnis vieler Spezies der Quadranten durch ihre Zeit bei den Borg und ihr astrometrisches Wissen machten sie perfekt für diese Arbeit. Nie wieder würde sie ein Raumschiff betreten, schwor sie sich und bisher hat sie das auch eingehalten. Jedes halbe Jahr trifft sie den Doktor, der sie sehr gut kennt und dem sie vertraut. Andere Ärzte würden ihr nur die wenigen verbliebenen Borg-Implantate entfernen wollen. Obwohl der Doktor nicht mehr als Arzt praktiziert und sich lieber der Kunst in allen erdenklichen Richtungen widmet, freut er sich jedes mal sehr, wenn er Annika untersuchen soll, seine wohl größte medizinische Leistung.
Annika blickt in den Spiegel und sieht immer noch gut aus, obwohl sie die sechzig schon überschritten hat. Die Nanosonden leisten gute Arbeit, wenn ihre Anzahl doch schon sehr gesunken ist. Viele wurden zu Untersuchungszwecken entfernt, andere versagten einfach den Dienst. Bei den Borg hätte sie etwa alle zwei Jahre neue Nanosonden bekommen. Niemand sonst hat wohl so alte Nanosonden in seinem Körper. Sie hatte geheiratet, bei einer Therapiesitzung hatte sie einen Mann kennengelernt, der auch von den Borg getrennt wurde. Aber die Ehe währte nur 5 Jahre, dann verstarb er, denn er hat das Entfernen der Implantate nicht so gut verkraftet wie Annika. Dann fielen seine Nanosonden innerhalb weniger Wochen aus und er war nicht mehr zu retten.
Seit dem hat sie furchtbare Angst, ihr könnte dasselbe passieren. Doch der Doktor hat mit ihrer Hilfe ihren Alkoven aus der Voyager ausgebaut und modifiziert. Nur einmal im Monat soll sie darin schlafen, damit die Nanosonden weiter funktionieren. Ihr Mann hatte keinen solchen Alkoven und hätte sich auch niemals wieder in einen solchen hinein begeben.
Annika ist zufrieden mit sich und ihrem Leben, frühstückt, dann duscht sie, zieht sich an und begibt sich zur nächsten Schnellbahnstation.
So ist sie in wenigen Minuten an ihrem Arbeitsplatz. Dieser befindet sich im astrohistorischem Institut.
Sie untersucht gerade ein Stück veldorianisches Glas mit seltsamen Schriftzeichen darauf, als sie einen Videoanruf erhält.
Sie freut sich sehr, als sie den Namen des Anrufers entziffert: