Читать книгу Widerstand ist zwecklos - Ronny Heine - Страница 5
„Wieso dieses seltsame Manöver?, fragt Tom.
Оглавление„Wir haben festgestellt, dass die hintere Sensorenphalanx des Kubus wohl defekt ist. Wir haben mal probehalber einen Photonentorpedo an ihnen vorbeigeschossen, erst als er neben ihnen war, wurde er zerstört. Daher wissen wir auch, dass es gefährlich ist, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Unsere Scanns zeigen keine funktionierenden Drohnen an. Entweder sind sie getarnt oder tot.
Der Kurs wurde nur minimal geändert. Das ist so, weil die Karten anscheinend so alt sind wie das Schiff und deshalb sind kleinere Korrekturen erforderlich. Die Frage ist nur, wer das Schiff steuert und instand hält.“ „Und, wo es hin will.“,meint Tom.
Annika unterbricht den Redeschwall mit einer Handbewegung.
„Ich werde mir die bisherigen Untersuchungsergebnisse ansehen, dann entscheiden wir gemeinsam, wie wir weiter vorgehen werden.“
Sie geht in Richtung der Mannschaftsquartiere, und findet auch ein freies. Drinnen schließt sie schnell die Tür, und atmet erleichtert durch. Die Begegnung mit dem Kubus hatte sie sehr aufgewühlt, aber sie konnte sich immer noch sehr gut beherrschen.
Kurze Zeit später kommt Naomi herein, mit etwas Essen und Datenträgern, die die Ergebnisse ihrer bisherigen Untersuchungen enthalten. Sie nimmt neben Annika auf dem Bett Platz.
„Eigentlich sollten wir eine Doppelsternanomalie untersuchen, als unsere Scanner plötzlich diesen Kubus meldeten. Sofort gingen wir auf roten Alarm, aber wir wurden nicht angegriffen, nur gescannt. Wir scannten ebenfalls und erstaunlicherweise konnten wir alles durchdringen.“ Interessiert hört Annika zu.
„So fragten wir bei der Sternenflotte an, ob wir den Kubus vorsichtig untersuchen dürfen, der Doppelstern fliegt ja nicht weg, aber dieser Kubus könnte uns einen Vorteil im Kampf gegen die Borg verschaffen.“
Sie nehmen am Tisch Platz und setzen beim Essen die Unterhaltung fort: „Inwiefern sollte ein derart alter Kubus helfen? Die Technologie ist veraltet, viel mittlerweile sicher unbrauchbar.“ Naomi überlegt kurz, nimmt noch einen Bissen und nachdem sie ihn verschluckt hat, fährt sie fort: „Vielleicht erzählt uns der Kubus etwas über die Geschichte der Borg, wo sie herkommen, was ihr ursprüngliches Ziel war.“
„Das ist allerdings etwas.“, entgegnet Annika. „Alle uns bekannten Welten berichten, dass der Ärger mit den Borg wohl überall fast gleichzeitig angefangen hatte, etwa vor 1000 Jahren. Ältere Aufzeichnungen sind nicht bekannt. Demnach handelt es sich hier wohl um einen der ersten Kuben überhaupt, wenn unsere Informationen korrekt sind.“
Nach dem Essen lässt Naomi Annika allein und diese beginnt mit der Analyse der Untersuchungen und Scanns. Nach einiger Zeit wird ihr langweilig, weil sie keine zwingend neuen Erkenntnisse gewinnen kann. Bemerkenswert ist nur die Tatsache, dass bisher kein Lebenszeichen entdeckt wurde. Da aktiviert sie den mobilen Emitter des Doktors. Er soll sich die biometrischen Signale näher ansehen, vielleicht gibt es da etwas zu finden. Der Doktor ist froh, endlich eine Aufgabe zu bekommen, bei seiner Arbeit beginnt er, ein Lied zu singen. Annika erinnert sich daran und fällt mit ein. Der Gesang ist schön und klar und sorgt für Ruhe im Denken und gemeinsam ist das Arbeiten mit all den Daten einfach angenehmer. Nach etwa 3 Stunden sind sie durch, ohne zwingend neue Erkenntnisse gewonnen zu haben und Annika will schlafen. Der Doktor bittet sie aber, noch etwas wach zu bleiben. Gemeinsam gehen sie in den Hangar, wo Paris` Schiff steht. Sie öffnen es und der Doktor holt eine kleine Schachtel heraus. „Was ist das?“, fragt Annika. Vorsichtig öffnet der Doktor die Schachtel, die eine kleine Ampulle enthält. Er nimmt sie in die Hand und hält sie zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt Annika vor die Augen. „Diese Ampulle enthält Nanosonden, diese waren die ersten, die ich bei dir entnommen habe, Sie ruhen derzeit, durch Injektion werden sie wieder aktiviert. Da du deinen Alkoven nicht hier hast, dachte ich, sie könnten vielleicht wichtig sein. Ich habe sie in Toms Schiff schmuggeln lassen, das war eine Kleinigkeit.“
Annika denkt kurz nach, und entscheidet sich dafür, die Ampulle an sich zu nehmen, für den Fall, dass sie sie brauchen würde.
„Das ist meine brave Seven“, meint der Doktor und wünscht ihr eine gute Nacht, woraufhin er sich selbst deaktiviert. Annika geht zurück in ihr Quartier und legt sich schlafen.
Am nächsten Morgen treffen sie sich auf der Brücke, um zusammen mit Captain Barnhood das weitere Vorgehen zu planen.
Alle werden mit Einzeltransportern ausgestattet, des weiteren mit schnell modulierenden Hirogen-Plasmablastern. Die Tricoder sind mit einem externen Rechner der „Andromeda“ verbunden.
Sie öffnen alle Kisten in diesem Raum und untersuchen das darin befindliche Material, meist handelt es sich um Ersatzteile und Rohstoffe, aber nichts wertvolles.
„Wir nehmen ein paar Proben mit und machen Schluss für heute“, befiehlt Naomi, die den höchsten Rang inne hat.
Auf der „Andromeda“ führen sie einige Tests durch und kommen zu dem Schluss, dass das Schiff oder zumindest das mitgebrachte Material wohl 972 Jahre alt sein muss. Nach all der Zeit ist kein biologisches Material mehr auffindbar.Wie lange der Kubus bereits unterwegs ist, lässt sich nicht feststellen.
Am nächsten Tag beamen sie in denselben Raum, öffnen das Schott zu einem weiteren Lager, welches ebenfalls fast leer ist. Heute beschränken sie sich auf wenige Kisten, die sie nur kurz öffnen und den Inhalt scannen und katalogisieren. Gleich danach gelangen sie in die Rechenzentrale im Zentrum des Kubus. Hier liegen tote Borg, oder vielmehr das, was nach sehr langer Zeit davon übrig bleibt. Der Computer arbeitet selbständig, aber irgend etwas stimmt nicht. Das Team untersucht den Rechner und kopiert Dateien. Bei einer ersten Durchsicht stellt Annika fest, dass der Kubus seit einer vor langer Zeit stattgefundenen Landung keine Aufzeichnungen über weitere Aktivitäten gemacht hat. Eventuell liegt ein Defekt vor, oder man will verhindern, dass Rückschlüsse auf das Reiseziel gezogen werden können.
Auch ein Borg-Schiff muss ständig gewartet werden. Aber wer erledigt das, wenn alle Borg tot sind?
Dieses Rätsel beschäftigt das ganze Team und je mehr sie forschen und untersuchen, desto sicherer sind sie sich, dass sie nicht allein sind.
Dann führt der Weg in einen Hangar, in dem eine Kapsel steht. Sie ist verschlossen und Annika versucht, diese zu öffnen. Sie gleicht entfernt den Alkoven der Borg, hat aber einen durchsichtigen Deckel.
Offenbar ist keine Energie mehr vorhanden, denn nirgends findet sich ein Eingabefeld. Scanns zeigen, dass es sich um eine Art Stasis-Kapsel handelt. In ihr finden sie einen lebenden Borg, der derzeit schläft. Der spezielle Deckel verbarg das Lebenszeichen des Borg, deshalb blieb er bei den Scanns unentdeckt.
Die Sicherheitsleute richten sofort ihre Waffen darauf, aber Annika stellt sich vor die Kapsel. „Wir werden erst untersuchen. Ich weiß euren Eifer zu schätzen, aber hier haben wir wohl des Rätsels Lösung. Diese Drohne zu töten, macht all unsere bisherigen Bemühungen nutzlos.“ Der Doktor scannt die Kapsel und kommt zu dem Schluss, dass sie wohl alle 6 Wochen den Borg weckt, damit er einige Arbeiten ausführen kann, um dann wieder 6 Wochen zu schlafen.
Die Bauweise ähnelt den Alkoven der Borg. „Vielleicht ist dies ein früheres Modell.“, meint er. Laut den Anzeigen sollte der Borg noch 3 Tage schlafen, bis er automatisch wieder geweckt wird.
„Diese Stasis-Kapsel entspricht keiner mir bekannten Borg-Technologie, sie enthält zwar Komponenten, aber der Großteil kommt von einer anderen Kultur.“, bemerkt Annika.
Captain Barnhood lädt das Team zu einer Besprechung und schnell wird klar, dass die Aufgabe umfangreicher wird, als alle angenommen haben. Die Andromeda ist nur ein Forschungsschiff, aber falls es auf dieser Mission zu Schwierigkeiten kommen sollte, wäre Hilfe mehr als erwünscht. „Gut, wir werden die nächsten 3 Tage den Kubus vollständig untersuchen, wir brauchen mehr Leute dafür. Ich werde bei der Sternenflotte ein größeres Schiff anfordern, vielleicht die Columbia 2, die ganz in der Nähe ist.“
Am nächsten Tag gelingt es, ein Computerterminal im Maschinenraum in Betrieb zu nehmen. Annika spielt die Daten auf ihren Tricoder, leider enthalten sie aber keine taktischen oder historischen Hinweise.
Interessiert schaut sich das Team im Maschinenraum des Kubus um, fast alles ist noch funktionstüchtig. Annika will versuchen, die Kontrolle über die Steuerung des Kubus zu erlangen, aber Naomi hält sie davon ab.
„Wir wissen nicht, wer oder was dieses Schiff steuert. Wenn du etwas änderst, könnte dieses etwas merken, dass wir hier sind. Vielleicht wird der schlafende Borg dann zu früh geweckt.“ Das leuchtet ein.
Stattdessen kopiert Annika das Programm der Konsole, um dann in Ruhe die Befehlsstruktur studieren zu können. Vielleicht verschafft diese Kenntnis einen strategischen Vorteil.
Im Maschinenraum finden sich auch verstreute Borg-Implantate, Teile von Körpern. Den biologischen Komponenten beraubt, sehen sie fast gespenstisch aus.
„Zerfallene Drohnen“, kommentiert der Doktor trocken und nimmt ein paar Teile an sich.
„Ich bin gespannt, in welchem technologischen Stadium sich die hier befinden. Durch Vergleiche mit heutigen Implantaten kann ich Rückschlüsse auf die Entwicklungsgeschwindigkeit der Borg ziehen. Vielleicht kommen wir so dem Rätsel näher. Insgesamt erkenne ich neun Individuen in diesem Kubus.“ Da es seitens Naomi keine Einwände gibt, ist ihm wohl diese Forschung erlaubt.
Die Columbia 2 trifft ein und Captain Barnhood erhält eine Nachricht von der Sternenflotte. Admiral Janeway spricht persönlich mit ihm.
Der Captain ist gar nicht begeistert, als er erfährt, dass er das Kommando über diese Mission an einen anderen abgeben soll. Janeway erklärt den Grund für diese Maßnahme: „Wenn zu viele Schiffe von uns zusammen sind, zieht das wahrscheinlich das Interesse der Romulaner auf uns. Wir wollen diese Forschung aber möglichst ohne Störung von außen durchführen. Einen Konflikt können wir derzeit nicht riskieren. Janeway Ende.“ Die Entscheidung ist gefallen. Eigentlich wollte er die Forschung weiterhin leiten, aber 2 Schiffe auf einmal konnten nicht an der Sache arbeiten. Deshalb fliegt er wieder davon, um seine ursprüngliche Mission fortzusetzen. Das Team, das bisher zusammen gearbeitet hatte, darf den Dienst auf der Columbia 2 antreten. Die Columbia 2 ist ein richtiger Sternenkreuzer der Intrepid-Klasse
und im Ernstfall dem Kubus weit überlegen. Es handelt sich fast um ein Zwillingsschiff der Voyager, ist aber aber wesentlich moderner, mit mehr Decks und 3 statt 2 Warpgondeln. Befehligt wird es von Captain Harry Kim. Nun sind 5 ehemalige Crewmitglieder der Voyager an diesem Unternehmen beteiligt.
„Ich freue mich, euch alle auf meinem Schiff begrüßen zu dürfen. Da haben wir ja was recht hübsches aufgegabelt oder? Lasst uns mal sehen, was wir da haben.“
Nacheinander bringen die Teilnehmer der Mission ihre bisherigen Ergebnisse und Vermutungen zum Vortrag, der Monolog von Annika wird am ausführlichsten.
„Also gut. Wir werden warten, bis der Borg erwacht. Ich schlage vor, dass zu diesem Zeitpunkt der Doktor an Bord des Kubus sein wird, da er kaum einer Gefahr ausgesetzt sein dürfte. Wir dürfen nicht vergessen, dass dieser Borg unsere Rasse vielleicht nicht kennt, auch wissen wir noch nichts über seine Absichten.“
Die Tage vergehen, die Mannschaft wird auf mögliche Borg-Angriffe trainiert, der Suchradius erweitert. Doch es gibt keine weitere Borg-Aktivität.