Читать книгу Sorge für dich, lebe! - Rudolf Klimitsch - Страница 6
Оглавление„Außenpolitik“
Unter Außenpolitik verstehe ich das Aufgabengebiet äußere Mitverantwortung und Mitgestaltung für uns selbst, unsere Familie und die Welt.
Dazu gehört eine ständige umfassende Regierungsarbeit wie Informationsbeschaffung, Bestandsaufnahme, Planung und Gestaltung des Lebens und soweit bescheiden möglich, auch der Welt. – Es ist bereits zu spät, wenn Sie den bevorstehenden Urlaub mit dem Motiv „nichts wie raus hier“ angehen müssen. – Höchste Zeit, über die Ursachen nachzudenken. – Die Welt ist auch für unsere persönlichen Entscheidungen und unseren Überblick komplizierter und unübersichtlicher geworden.
Auch die ständigen Veränderungen machen uns zu schaffen. – „Das einzig Beständige sind die Veränderungen“. – Erfahrungen unserer Vorfahren sind häufig für die neue Generation überholt. – Verwandtschaften, Familien und Partnerschaften verlieren ihre Stabilität, man geht statistisch häufig nur noch Lebensabschnittspartnerschaften ein, das Grundvertrauen in Beziehungen schwindet, wir sind beruflich oft herausgefordert, mit einem Arbeitsplatz irgendwo in der Welt rechnen zu müssen. – Wir werden „atomisiert“ und leben häufiger längere Strecken oder dauerhaft alleine in einer Wohnung. – Die Bedürfnisse nach Sicherheit, Geborgenheit, Liebe und Leichtigkeit sind immer schwieriger zu befriedigen.
Wir sind eine Konkurrenzgesellschaft geworden und konkurrieren uns mit der Anschaffung von Konsumgütern, der Nachbar kennt mich kaum, aber er sieht an meiner Gesichtsbräunung, dass diese nicht von meinem Balkon stammt sondern von weiterer Ferne im Urlaub, den ich mir leisten kann und er vielleicht nicht.
Dieses vermutete Neidgefühl des Nachbarn soll dann der eigenen „Gefühlsberauschung“ dienen. – Die Werbung provoziert deshalb auch hässliche Neidgefühle wie zB. „Citroen macht neidisch“ etc. – Ich soll mir also weniger ein Auto kaufen, weil es für mich praktisch ist sondern um meinen Nachbarn, den ich kaum kenne, zu ärgern und bei ihm Neidgefühle auszulösen. – In dieser Richtung gibt es mancherlei Werbesprüche wie „dafür wird Sie Ihr Nachbar beneiden …“ etc. – Eine schlechte Basis für das Ziel, ein „liebesfähiger Mensch“ zu werden und zu sein, die Voraussetzung für „gesundes, glückliches Leben“.
Dazu kommt die sogenannte „Chancengleichheit“, die es zwar nicht gibt aber formal besteht. – Leibeigene im Mittelalter waren aufgrund ihrer Herkunft arm und ihre Kinder waren erneut arm. – Sicher auch nicht begeisternd! – Dieser Zustand hatte jedoch keinen Zusammenhang mit ihrer Leistung oder ihrem intelligenten Erfolg. – Sie waren also in keinem Wettbewerb und standen deshalb zumindest nicht unter einem besonderen Leistungs-und Vergleichsdruck.
Heute wird man eventuell als Versager eingestuft, wenn man mit seinem Wohlstand von anderen im Vergleich nach unten abweicht. – Ausgrenzung und Entwertung kann die Folge sein. – Es ergibt sich also ein erheblich erweiterter sozialer und psychologischer Druck. – In meiner Kindheit, und auch noch als Jugendlicher, war es für mein Umfeld in der Schule kein Thema wie ich angezogen bin, es gab diesbezüglich auch keine besondere Mode, man war froh, Kleidung zu haben. – Auch die Schulnoten brachten damals kaum Stress, höchstens das „Sitzenbleiben“, weil man eigentlich der Familie als Arbeiterkind ab dem 14. Lebensjahr nicht mehr voll auf der Tasche liegen sollte. – Heute kann es in der Schule zum Ausgrenzungsstress werden, wenn ein Kind nicht aktuelle Modeprodukte trägt oder nicht bestimmte Kommunikationsgeräte besitzt. – Alles wird verglichen und bewertet. – Vergleiche führen häufig allgemein zu psychischen Problemen, vor allem zur Unzufriedenheit, und können unglücklich machen. – Ausgenommen sind Vergleiche zum Dazulernen.
Zu Vergleichen gehören auch die heutigen Auswahlverfahren mit Intelligenztests. Intelligenz soll heißen „Die Fähigkeit zur Lebensbewältigung“, was immer das ist. – Bei der Auswahl durch Intelligenztests versteht man wohl darunter die Fähigkeit im Vergleich, welche Aufgaben kann man ihm zutrauen, welchen Ausbildungsgang darf er machen, und welchen materiellen und welchen Bildungsstatus darf er erreichen. – Liebes- und Genussfähigkeit wird da nicht abgefragt. – Depressive Kinder werden zB. dadurch meist nicht enttarnt und werden deshalb bei Intelligenztests schlecht abschneiden, sie werden dann die Sonderschule für Lernbehinderte gesteckt und haben alleine dadurch später weniger Chancen, einerseits durch den Status als Sonderschüler und andererseits aufgrund der in dieser Schule anders gelagerten Schulbildung. – Dann sieht sich der Intelligenztest wieder bestätigt, ein Teufelskreis. – Allerdings misst der Test nur, was er misst, nicht mehr! – Ich habe mich bald in meiner Arbeit von diesem „Auswahlquatsch“ verabschiedet. – Dies war hier meinerseits keine indirekte Abwertung der Sonderschule, diese kann für viele Kinder der richtige Weg sein.
Davon abgesehen, höherer materieller und geistiger Status führen nicht unbedingt zu glücklichem Leben. – Reiche und höher gebildete Menschen sind nicht glücklicher als ärmere, oft im Gegenteil! – Abgesehen von erheblicher physischer Armut! – Man hat nur mehr Neider, kann keinem trauen, rundum nur Feinde und fragwürdige „Freunde“, üble Banker und Risiken, die in hohen Dimensionen ablaufen … Erst wenn man sich konkret damit beschäftigt, kann man dies ehrlich und mitfühlend ohne Ironie nachvollziehen.
Ich stamme aus der Arbeiterschaft und bin Nachkriegskind. – Wir wohnten bei den Großeltern in einer von meinem Vater ausgebauten Dachgeschoßwohnung. Die Wohnküche hatte 12qm und das Schlafzimmer 10qm. Es gab kein Klo und kein Wasser. – Wasser holten wir im Garten vom Brunnen und das Klo war unten beim Hühnerstall. – Im Schlafzimmer glitzerten die Wände und die Bettdecke im Winter vom Raureif. Gewaschen haben wir uns etwas „gründlicher“ nur einmal in der Woche im Emailwaschbecken mit dem erwärmten Wasser vom Kochherd. – Ich fühlte mich deshalb nicht arm, die Nachbarn lebten alle ähnlich. – Die Reichen lebten in anderen Gebieten und wurden nicht erlebt. – Ich fand unter diesen Umständen nie jemanden, der Neid hatte, da alle in der Umgebung ähnlich lebten. Ich kenne bis heute dieses Gefühl „Neid“ voller Dankbarkeit in mir nicht, wurde aber schon oft Opfer von hinterhältigen Neidern, armselige schreckliche Menschen. – Obwohl ich auch schon sehr liebe Menschen kennenlernte, die halb zugrunde gingen unter ihren pathologischen Neidzuständen, bei denen war es wohl ein vorübergehender „Seelenzustand“ in Verbindung mit Selbstwertproblemen und erhöhten depressiven Anteilen.
Armut wird nicht nur physisch gesehen, also was Ernährung, Kleidung und Wohnung betrifft, sondern den sozialen Vergleich betreffend. – Bereits Karl Marx hat in seiner sogenannten Verelendungstheorie vorwiegend von der sozialen Armut gesprochen. – Sein Beispiel, wenn in einer Straße nur Hütten stehen, sind diese Menschen sozial betrachtet nicht arm. – Wenn einer am Ende der Straße ein Steinhaus baut, sind die anderen arm.
In dieser Situation sind wir heute sehr umfassend. Selbst Multimillionäre vergleichen sich mit Milliardären in der Nachbarschaft und fühlen sich im Vergleich als Versager und arm. – Nicht selten suchen diese dann – aus den Vereinigten Staaten bekannt – einen Psychotherapeuten auf, weil sie sich dadurch psychisch belastet fühlen oder gar erkranken. – Dies soll kein billiger Witz sein, solche Vergleiche können tatsächlich auch in dieser Gemeinschaft gravierende ausgrenzende und entwertende Bedeutung erlangen.
Wir haben es seit einigen Jahrzehnten mit einer weiteren besorgniserregenden Veränderung zu tun, die bereits in der Forschung deutlich bestätigt wurde. – Umfassend und zunehmend werden die sogenannten Wegstrategien des menschlichen Verhaltens, also letztlich die Moral, entwertet und dafür das Ergebnis, das Ziel unabhängig davon für sich hoch bewertet. – Ein Bundeskanzler sagte mal: „wichtig ist, was hinten raus kommt“. – Dieses Denken lässt die Moral des Handelns, des Weges zur Zielerreichung, blasser und unwichtiger werden, die Hauptsache ist, Erfolg zu haben.
Im vergangenen sogenannten „Sozialismus“ der Sowjetunion ergaben seinerzeit im Vergleich die Forschungen noch eine wesentlich bessere Bewertung der Wegstrategien, zumindest in Schulbüchern und anderen Forschungsfeldern.
Diese Veränderungen sind eine sehr gefährliche Entwicklung mit der wir zu kämpfen haben. – Dieses neue Prinzip wird uns allumfassend vermittelt, ob in der Werbung, in Schulbüchern oder in Kinderspielen, etc. – ZB ein Vorschulspiel bei dem zwei Hasen im Wettbewerb stehen, durch ein Labyrinth zu einer Rübe zu gelangen. – Man könnte auch ein Spiel entwickeln, bei dem beide Hasen zusammenarbeiten und sich dann die Rübe teilen. – Nicht nur, wer ist der Cleverste und am erfolgreichsten. – Vielleicht sind diese neuen Denkstrategien auch für das Verblassen von Religionen mitverantwortlich, da diese als Schwerpunkt der religiösen Überzeugungen die Wegstrategien des Lebens besonders im Auge haben.
Zwei Dinge machen einen
Menschen aus, seine Geduld,
wenn er nichts hat und sein
Benehmen, wenn er alles hat.
Insgesamt führen die genannten gesellschaftlichen Veränderungen trotz voller Bäuche, guter Kleidung und Dach über dem Kopf zu erschwerten Lebensbedingungen für die Menschen in den Industriestaaten. – Das Miteinander wird schwieriger, Kriminalität nimmt zu, Vertrauen nimmt ab, Ängste und Hässlichkeiten nehmen zu, Liebe nimmt ab, und auch psychische Erkrankungen nehmen erheblich zu. Trotz der ausreichenden Befriedigung der materiellen menschlichen Grundbedürfnisse kann unter diesen Bedingungen die Lebensunlust zunehmen, als Folge der umfassenden und letztlich unnötigen Alltagshässlichkeiten. – Manche Menschen bezeichnen ihr Leben mittlerweile als „untot“. Ängste aktivieren nicht mehr nur, sondern können „lähmen“, auch aufgrund der Reizüberflutung und Unübersichtlichkeit.
Bedürfnisse wie Liebe, Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit, Leichtigkeit, mit Menschen im guten Austausch sein, im Dorf dazu gehören, mit anderen zusammen schöne Erlebnisse genießen, Naturerlebnisse, etc., werden immer schwieriger zu befriedigen.
Dafür als „Ersatz“ werden wir zur Kaufsucht für weitgehend unnötige Produkte verführt, die jedoch hierfür keine gelungene Lösung sind und auch meist eine sehr rasche Sättigung für die Gefühle mit sich bringen. Von der daraus entstehenden Sorgenwelt und dem sozialen Druck samt Ökologie nicht zu sprechen.
Es gibt auch neuere besorgniserregende Entwicklungen. – Durch die sogenannte Übervisualisierung im Alltag der Menschen, wie ständig in den Computer oder Fernseher schauen, etc. und immer weniger sprechen. – Dadurch verkümmert die linke, eigentlich dominante Gehirnhälfte, die für Sprache zuständig ist, auch substantiell!!! – Die rechte Gehirnhälfte, die eigentlich von der linken Gehirnhälfte sprachlich kontrolliert werden sollte, wächst und wird nun aufgrund der neuen einseitigen visuellen Belastung dominanter. – Dies kann zur Folge haben, dass zunehmend mehr Menschen eher „ausrasten“ und die Selbststeuerung insgesamt gefährdet und geschwächt wird. – Innere Sprache ist ja auch entsprechend dem hier diskutierten Regierungschefmodell ein wichtiger Weg der Selbststeuerung. – Hier sind wir also individuell sehr gefordert, diesem aufgezwungenen Lebensstil ein bisher bewährtes gesundes glückliches Leben durch möglichst viele persönliche Gespräche, möglichst in physischer Nähe ergänzend entgegenzusetzen!
Bei aller Reizüberflutung und Unübersichtlichkeit leben immer mehr Menschen im Zustand der Langeweile und mangelnder Sinnfindung. – Früher war die Erwerbstätigkeit und die Familienentwicklung eine Antriebsmotivation. – Diese Bereiche werden ausgedünnter. Auch der Alltag der Menschen wird häufig langweiliger, die Arbeitsabläufe in der Firma und dann in der Freizeit stundenlanges Fernsehen oder mit Computerspielen die Zeit tot schlagen. – Selbst in Familien wird immer weniger geredet, oft am Tag nur wenige Minuten, alles starrt schweigend auf den Fernseher, fünf Krimis pro Tag. Keiner der Familie weiß so richtig, was der andere am Tag erlebt hat, es gibt auch wenig Mitteilungswertes. – Man kennt und erlebt sich nicht mehr ausreichend. Selbst in der eigenen Familie! – Einsamkeit ist die „Hungersnot“ unserer Zeit und in allen Altersgruppen, selbst in Familien, zu finden!
Die Entwicklungen von Fernsehen, Computer und Smartphones, etc. veränderten unser Leben extrem. – Wie schön war die Zeit ohne Fernseher und all diesen Neuerungen, eine unnötige Plage. – Wir vermissten davor all diese Dinge nicht, sie wurden uns aufgezwungen, vorerst verführend, dann die Welt der anderen zurechtgenötigt, wie die Abschaffung der Telefonzellen, etc.
Als bei uns Handys noch ziemlich unbekannt waren, erzählte mir eine Studentin nach ihrer Asienreise, dass in Singapur die Leute alle auf der Straße mit so einem Ding am Ohr herumlaufen und dabei reden. – Wir wunderten uns zusammen, was in denen vorgeht. – Zwei Jahre später wurde es bei uns Alltag.
Wie schön war es vor der Fernseherzeit, als wir auf der Hausbank mit Nachbarn zusammen saßen, oder in der Wohnküche meiner Großeltern und Bekannten, mitsammen musiziert, gesungen, gespielt und diskutiert haben. – Ab und zu gingen wir ins Kino, ein besonderes Erlebnis! – Silvester vor Mitternacht im Schnee zum Kino gehen, alle Nachbarn dabei getroffen und ihnen die guten Wünsche ausgedrückt, ein lustiger Film und anschließend gab es daheim Würstel mit Senf. – Als der Fernseher kam, saßen wir an Silvester bei meinen Großeltern – wir waren vorerst noch „zu arm“! – Und ließen uns vom Nachmittag an bis nach Mitternacht dadurch fast schweigend! anöden. – Der Spaß und das Besondere waren vorbei.
– Früher saß man in Biergärten, durfte sich sogar selbst die Jause mitbringen, da spielten Musiker, wunderbar. – Später hingen die Fernseher auf den Apfelbäumen und alles glotzte dort hin. – Auch Vereine und politische Parteien motivierten zur Teilnahme, es gab viele Aktivitäten, die das Leben und die Liebesfähigkeit belebten.
Die Folge all dieser Entwicklungen erleben wir heute noch umfassender. – Mütter schieben ihren Kinderwagen und sprechen nicht mit dem Kind sondern glotzen in ihr Smartphone. – Im Bus, an der Haltestelle, im Lokal, beim Gehen auf der Straße, etc., überall stehen und sitzen Menschen, geben dem Blickkontakt keine Chance sondern starren in ein Gerät. Offenbar dient diese Handlung oftmals dem Vermeiden von Blickkontakten! – Im Wirtshaus sah ich die Stammtischmänner wie früher an einem runden Tisch sitzen, aber sie sprachen nicht miteinander sondern jeder redete in sein Handy. – Beim Fernsehen in den Wohnzimmern läuft es ähnlich schweigend glotzend oder gleichzeitig telefonierend mit dem Handy. – Auch oft bei Besuchen von erwachsenen Kindern.
Manchmal soll dieses smartphoneblickende Verhalten im Konkurrenzdruck auch als Zeichen für die anderen täuschend dienen, man sei sehr von der Welt gefordert. – Als noch das Autotelefon modern war, war dieses oftmals u. a. für das Anwerben von Frauen sehr bedeutsam bei Männern. – Da stand zB. einer im Stau und telefonierte ständig mit seinem Autotelefon. Mein Freund war Richter und hatte damals noch kein Handy, er sollte zur Verhandlung. Er ging vor und bat, ob er nicht sein Gericht anrufen dürfte. Der „Telefonierer“ wurde ganz rot und sagte „das ist nur eine Attrappe“. – Sehr peinlich für einen erwachsenen Mann. – Aber es spricht Bände, wie viele Menschen unter diesem allgemeinen Konkurrenzdruck mit ihrer Geltungssucht stehen. – Es wäre interessant, wie umfassend die Produktion solcher Attrappen damals war.
Mir geht es dabei nicht nur um das reduzierte miteinander Sprechen, obgleich dies auch sehr wichtig wäre, es geht mir um Blickkontakte, zulächeln, herzliche Ausstrahlung zueinander, miteinander energetisch ehrlich „fließen“ im „Liebesfluss“. – Sich energetisch mit Energie „vermischen“, sich spüren, etc., all das verkümmert. – Die Menschen lernen sich deshalb kaum noch normal über solche Wege kennen sondern nur über Internet.
Auch die Stadtarchitektur wird immer unromantischer und langweiliger, hässlicher. – Wie schön sind ältere Häuser anzuschauen und auch schöne Vorgärten – Da macht spazieren gehen auch nach Jahren noch Spaß.
All dies können akustische Verbindungen und Bildschirme nicht ersetzen. – Es geht um unmittelbare energetische Verbindungen bei denen man mit anderen „fließen“ kann. – Auch der unmittelbare Augenkontakt von einem Gehirn zum anderen, auch unter fremden Menschen, auch Tiere und Pflanzen, die uns begegnen. – Sich mitsammen spüren, riechen, berühren, etc., all das sind wichtige Bedingungen für gesunde Liebesfähigkeit“!
Die Arbeitssituationen werden immer stumpfer, einseitiger und sind nur auslaugend, trotz kürzerer Arbeitszeit, kaum mitteilungswert, wo soll da die für „glückliches gesundes Leben“ notwendige „Liebesfähigkeit“ herkommen und genährt werden?
Viele Menschen wirken ausgelaugt, frustriert, gelangweilt, auch wenn sie uns auf der Straße entgegenkommen, man könnte denken, die sind schon alle depressiv. – Ich juble hier vielleicht etwas zu hoch, aber „der Spaß ist das Loch wodurch die Wahrheit pfeift“. – Hoffentlich stellten sich jetzt bei Ihnen durch meine Jammerei keine unnötigen depressiven Unlustgefühle ein.
Könnten eventuell auch die vielen Scheidungen mit dieser allgemeinen Reduktion des „Liebesfähigkeits-Bedingungsgefüges“ zusammen hängen? – Dazu noch einige Sätze weiter unten beim betreffenden Thema.
Für Menschen ist der Zustand eines sogenannten „mittleren Erregungsniveaus“ sehr wichtig, um sich wohl fühlen zu können. – Dieses kann jedoch auch zu hoch oder zu tief liegen! – Wenn es zu hoch liegt, kommen wir näher an die „Panikschwelle“!
Dabei sollte eine gewisse Oszillation der Erregung kurz nach oben, also besonderes Prickeln oder leichte Angstkick-Herausforderungen und nach unten, Ruhe und Besinnlichkeit, stattfinden, abgesehen vom Schlaf.
Häufige Langeweile führt zu unerwünschten Gefühlen. – Sucht kann eine Folge sein. – Selbst Ratten suchen bei ausreichend anregender Umgebung wesentlich weniger Morphinsubstanzen im Experiment auf als bei einem anregungsarmen langweiligen Umfeld.
Langeweile und mangelnde Sinnfindung werden ein zunehmendes gesellschaftliches Problem, auch durch die Automation. – Noch gibt es „ausreichend“ Arbeitsplätze durch die angefeuerte Konsumsucht, die Verführungen zum überwiegenden Kauf sinnloser Gegenstände. – Aber auch diese Konsumsucht wird langfristig nicht ausreichen, dass neben der automatisierten Produktion die meisten sich Geld durch Arbeit verdienen können. – Dies wird nach Karl Marx zu einem Systemwandel führen, seiner Meinung nach in den Sozialismus, wenn nicht durch den Dritten Weltkrieg alles kaputt geschlagen und die Welt unbewohnbar wird. – Auch jetzt führt die Aufrechterhaltung des Systems durch Wachstum zur ökologischen Katastrophe.
Ich denke, Marx hat sich auf diesen organischen Sozialismus gefreut. –Er konnte es leider –unter Bruch mit seiner Theorie – kaum erwarten! – Ich sehe jedoch diesbezüglich keinen Anlass zur Freude, da die Verwaltung auch des sogenannten gewachsenen Sozialismus durch Bürokraten, Politiker und Funktionäre voraussichtlich weitere Krisen und Zusammenbrüche bringen wird. Die Menschheit kann sich bis heute nicht dauerhaft produktiv verwalten! – Die Modelle konnten wir in der DDR und in der Sowjetunion, etc. sehen. – Obgleich solche künstlichen unorganischen „Frühgeburten“ langfristig keine Chancen hatten. – Selbst Lenin erkannte bald, dass sein Modell an der Bürokratie scheitern könnte! – Für einen „organischen“ Sozialismus sind viele Vorentwicklungen auch im technischen Bereich notwendig, vor allem aber auch die Überwindung des Kapitalismus beim Rest der Menschheit.
Aber viel kurzphasiger gedacht, was sollen Menschen, die Jahre ihres Lebens nur versorgt werden, in einer unwirtlichen Umgebung in ihrem Alltag tun, die Grundsicherung wird sicher kommen, wunderbar, aber wie sieht dann der Alltag aus, Langeweile und Trostlosigkeit vor dem Fernseher? – Ich habe auch noch keine Ideen dazu. – Auch heute ist es schon ein großes Problem unserer Gesellschaft.
Auch die neuere Entwicklung von „Homeoffice“ wird die Langeweile weiter steigern. – Keine Erlebnisse auf dem Arbeitsweg und mit Kollegen, ob negativ oder positiv, fehlende frische Luft, andere Menschen sehen, Bewegungsmangel, etc. werden die Vorteile des daheim Arbeitens reduzieren und das Problem der Langeweile und Missmutigkeit, etc. steigern. – Auch für Familie, Ehe, Kindererziehung und Gesundheit sehe ich dadurch weitere zerstörerische Einflüsse.
Auch weltweite Volksplagen wie die Bluthochdruckerkrankungen können mit den unübersichtlichen und feindseligen Umweltbedingungen zusammen hängen. – Wenn der Angst- und Aufmerksamkeitslevel höher sein muss aus Wachsamkeit, dann kann sich der Blutdruck verstellen und oben bleiben. – Dies ist in der Forschung gut überprüft. – Schwarze in den Vereinigten Staaten von Amerika haben häufig höheren Blutdruck, weil sie offenbar gefährlicher leben. – Weiße in erhöht kriminellen Risikogebieten haben dort auch höheren Blutdruck. – In Afrika haben Menschen in überschaubareren Dörfern, in denen jeder jeden Tag Einblick in alle Lebensbereiche des Dorfes hat, einen niedrigeren Blutdruck als in Dörfern mit vermehrter baulicher Unübersichtlichkeit!