Читать книгу Aus dem Off - Ruliac Ulterior - Страница 107
Freitag, 18. Januar 2008, 11 Uhr 45
ОглавлениеHeute wagte ich nach langer Zeit wieder einen Versuch, meine Ernährungsprobleme mit einem Arzt zu erörtern. Ich wollte endlich meine anscheinend bestehende Unverträglichkeit gegenüber Weizen abklären lassen. Gerade bin ich von der Ärztin zurückgekommen. Sie meinte, dass eine Unverträglichkeit gegen Weizen bei mir nicht vorliegen könne, da eine solche immer Durchfälle verursache. Meinen Vorschlag, sicherheitshalber eine Darmspiegelung durchführen zu lassen, lehnte sie ab. Zwar fand auch sie die Vermutung naheliegend, dass meine Probleme mit dem Zuckerkonsum zusammenhängen könnten, doch ansonsten konnte sie wenig anfangen mit den Ergebnissen meiner ernährungsbezogenen Selbstversuche oder gar einer kohlenhydratfreien Kost. Mit Ausnahme der Bestätigung bezüglich des Zuckers gibt es also auch weiterhin keine Hilfe von ärztlicher Seite. Ich muss es also doch alleine packen.
Es ist vielleicht menschlich, dass man im Leben mehr auf seine Probleme sieht als auf das Gute. Und womöglich hat das auch einen Sinn. Denn schließlich besteht dort, bei den Problemen, der Handlungsbedarf. Aber von Zeit zu Zeit muss man sich selbst daran erinnern, was man alles hat im Leben. Inzwischen gibt es einiges bei mir, das sich positiv entwickelt hat. Und jetzt nehme ich mir mal die Zeit und schreibe das ausdrücklich auf: Ich bin endlich weg aus Aachen. Das fühlt sich richtig gut an. Normalerweise müsste ich mir jetzt noch jahrelang meinen Umzug nach Berlin vom Munde absparen. Stattdessen bin ich schon hier. Das Nahverkehrsticket für Februar habe ich auch bereits in der Tasche. Ab dem nächsten Monat werde ich also wieder an den Treffen einer Selbsthilfegruppe teilnehmen und vor allem diese Stadt entdecken können. Vielleicht werde ich sogar wieder in ein Fitness-Studio fahren. Die Schrägbank nebst Zubehör lagert seit dem Einzug noch unausgepackt im Keller. Das Training im Studio ist einfach effektiver.
Dieses öffentliche Schreiben hier in der Bibliothek, dazu noch unter Zeitdruck, zieht mich runter. Ständig sieht mir irgendjemand auf den Bildschirm. So macht das Internet echt keinen Spaß!