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Montag, 1. Juli 2013 – Paranoid?

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11.13 Uhr.

„Frau Buchholz, Sie sind zweifelsohne paranoid!“

Er versucht besorgt zu wirken doch die Häme in seinem Gesicht ist nicht zu übersehen.


Was hat dieser Quacksalber gerade von sich gegeben? Hallo?

Was ist das denn für ein Arzt der seiner Patientin so was einfach ins Gesicht sagt? Welcher Psychiater sagt dem Irren denn dass er irre ist?

Verstößt das nicht gegen den ärztlichen Verhaltenskodex?

Aber wenn ich ihm das sage wird er vermutlich behaupten er hätte nie etwas Derartiges von sich gegeben. Dass ich mir auch das nur eingebildet habe. So wie alles andere auch.

Also schweige ich zu dieser ungeheuerlichen Anklage.


In Dr. Dovesians Bericht von dieser Sitzung wird stehen:

„Die Patientin zeigte sich verstockt und verweigerte eine Mitarbeit.“


************


Seit dreizehn Tagen bin ich jetzt in dieser sogenannten Klinik. Umgeben von Ärzten, Schwestern und Verrückten.

Den ganzen Tag reden sie auf mich ein. Sie geben mir Tabletten die mich „gesund“ machen sollen. Nachts binden sie mich am Bett fest. Ich bin eine Gefahr für mich selbst, sagen sie.


In der ersten Nacht habe ich mich noch gewehrt.

Ich habe geschrien und getreten als die Pfleger mich fesseln wollten. Ich habe nach ihnen geschlagen und um Hilfe gerufen. Sie waren aber stärker. Niemand ist zu meiner Rettung gekommen.


Der Arzt von der Nachtschicht hat mir ein Beruhigungsmittel injiziert und mich einfach hilflos liegenlassen. Von da an habe ich getan was sie von mir verlangt haben. Ich wollte nicht weiter betäubt werden, ich wollte die Kontrolle behalten.


Kontrolle! Was für ein Hohn!

Ich habe längst keine Kontrolle mehr über mein Leben.


Schattenangst

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