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Impressionen von der Algarve

An einer der schönsten Küsten Europas

Rote Felsen prägen den Westen der Algarve, lange flache Sandstrände und Lagunen den Osten


© Jahreszeiten Verlag: A.F. Selbach

Spektakuläre Felsformationen und türkisfarbenes Meer an der Küste bei Lagos

»Die Sonne fliegt auf ihrem hellen Weg, wirft zur Erde einen majestätischen Blick; Singend zieht vorüber, wer die Luft bevölkert, und der Strand umarmt glücklich das Meer.«

João de Deus (1830-1896), São Bartolomeu de Messines

Der Südwestzipfel des europäischen Kontinents und zugleich südlichste Teil Portugals blickt dank seines milden Klimas und der attraktiven Strände auf eine lange Tradition als Urlaubsziel zurück. Obwohl die Algarve am Atlantik liegt, wirkt die Landschaft mit ihren Orangengärten, Mandelhainen, Olivenbäumen und der verbreiteten Macchie mediterran.


© mauritius images: M. Howard – © Jahreszeiten Verlag: A.F. Selbach

Die Igreja Matriz in Moncarapacho (links) – Blumenpracht in der Hafenstadt Portimão (rechts)

Liebenswert bis ins Detail

An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Die Portugiesen sind Meister im geschickten Arrangement von Kleinigkeiten. An den niedrigen Häusern hängt hier ein winziges Fliesenbild, da ein Türklopfer, dort ein hübsches Blumenbouquet. Den Boden von Gassen und Plätzen bedeckt oft ein attraktives, schwarz-weißes Pflastermosaik. So wird ein Gang durch eines der gepflegten Kleinstädtchen im Hinterland der Algarve niemals langweilig. Und auch die Städte an der Küste können sich sehen lassen. Wie aus dem Ei gepellt wirken Meerespromenaden, Palmengärten, Fußgängerzonen, restaurierte Kirchen und Paläste. In Fischerhäfen spielt sich das pralle Leben ab, in den kleinen Bergdörfern hingegen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Aber auch die Landschaften der Algarve sind nicht zu verachten. Allen voran natürlich die weiß in der Sonne glitzernden Strände. An der Sandalgarve liegen sie oft auf vorgelagerten, einsamen Inseln und laufen sanft in den Atlantik aus. Der Vogelreichtum der angrenzenden Lagunen, Meereskanäle und Sümpfe bleibt unvergesslich. Ganz anders mutet die Felsalgarve an. Zwar sind auch hier die Strände sandig und oft kilometerlang. Doch dahinter bauen sich ockerfarbene und rötliche Klippen auf, das Markenzeichen der Algarve, häufig begrünt von lichten Pinienwäldern. Immer rauer wird es zur wenig erschlossenen Westküste hin, deren Besuch nach wie vor Abenteuer verspricht.


© Jahreszeiten Verlag: A.F. Selbach, Shutterstock.com: aniad, Jahreszeiten Verlag: A.F. Selbach

Der Fischerort Ferragudo liegt an der Mündung des Rio Arade (oben) – In der Altstadt von Faro (unten links) – Windrose im Fortaleza de Sagres (unten rechts)

Das sind die Highlights

Ganz vorn in der Gunst der Besucher liegen natürlich die schönsten Strände, etwa die mehrere Kilometer lange, natürliche Praia da Falésia oder auch die kleineren, felsgesäumten Badebuchten bei Carvoeiro oder Lagos, die sandigen Strandinseln bei Faro und Tavira und als Geheimtipp die sandige Flussmündung bei Odeceixe. Abseits des Stranderlebnisses sind im Ostteil der Algarve kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die vornehme Altstadt von Faro mit ihrer großartigen Kathedrale, der Palastgarten von Estoi, die Kirchen und Klöster von Tavira oder die Christusritterburg von Castro Marim gefragt. Im Westen locken das modern gestaltete Stadtmuseum von Portimão in einer ehemaligen Fischfabrik, die Megalithmonumente von Alcalar, die noblen Kirchen von Lagos und natürlich die Festung von Sagres, einst Stützpunkt Heinrich des Seefahrers, der hier die portugiesischen Entdeckungsfahrten plante. Um die typische Atmosphäre der Algarve zu erspüren, bieten sich Fischerhäfen wie Fuseta und Ferragudo ebenso an wie die Kunsthandwerkerdörfer Cachopo und Monchique. Ebenfalls noch sehr ursprünglich präsentieren sich die Ortschaften im hügeligen Hinterland von Faro, unter denen Alte dank seiner traditionellen Architektur mit den typischen, verspielten Schornsteinen und seiner wasserreichen Umgebung herausragt. Landschaftliche Höhepunkte sind, abgesehen von den bizarrsten Stellen der Felsalgarve wie der Ponta da Piedade, auch die Lagunen von Alvor und der Ria Formosa und die Sümpfe von Castro Marim mit ihrer jeweils reichen Vogelwelt. Nicht zu vergessen das Südwestkap Europas, das brandungsumtoste Cabo de São Vicente.


© Jahreszeiten Verlag: A.F. Selbach

In der Markthalle unten am Fluss in Silves geht es noch ganz bodenständig zu

So tickt die Region

Wer die Menschen der Algarve treffen möchte, sollte die Märkte besuchen. Fast jede Stadt hat eine Markthalle mit einem oft überbordenden Angebot an Produkten, die direkt aus der Region stammen. Dort decken die Algarvios noch weitgehend ihren Bedarf an Obst, Gemüse, Gewürzen, Backwaren, Fisch und Fleisch, auch wenn moderne Supermärkte inzwischen eine mächtige Konkurrenz darstellen. Nach wie vor ist es ein Erlebnis, Händlern und Kunden beim Feilschen und Diskutieren zuzuschauen und auch selbst die eine oder andere Leckerei zu erstehen. Anschließend treffen sich alle in den umliegenden Cafés, um zu plaudern und eine »bica« (Espresso) zum Kuchenstückchen zu genießen. Mittags füllen sich in den Städten die kleinen Esslokale, in denen man oft erstaunlich preisgünstig speisen kann. Eine lange Siesta wie in Spanien gibt es an der Algarve nicht. Am Nachmittag geht das Leben weiter, wenn auch gemächlicher, denn vor allem im Sommer setzt die Hitze die Menschen schnell außer Gefecht. Dann hilft nur noch ein Sprung ins Wasser nach Arbeitsschluss am nächstgelegenen Strand.

Abends geht es vor allem am Wochenende zur Sache. Das jüngere Publikum macht freitags und samstags gern die Nächte durch, sodass sich sonntags die Straßen erst gegen Mittag mit Ausflüglern füllen, die an die Strände oder in die Berge fahren. Ausgiebiges Speisen in einem Landrestaurant oder ein Picknick mit der Familie, die auch heute noch eine wichtige Rolle im Leben der Portugiesen spielt, gehören dazu. Den Sonntagabend verbringen die Einheimischen gerne in Ruhe zu Hause, viele Restaurants sind dann geschlossen.


© Alamy Stock Foto: C. Magnon

Speisen mit Blick aufs Meer ist essentieller Teil des Algarve-Urlaubs, hier in Sagres

Die touristische Infrastruktur

Die Algarve lebt fast ausschließlich vom Tourismus. Entsprechend gibt es Hotels für jeden Geldbeutel und Geschmack in großer Zahl. Während große Ferienorte wie Albufeira oder Praia da Rocha (Portimão) sich eher dem Massentourismus verschrieben haben, setzen das Golferparadies Quinta do Lago oder das Golf- und Jachthafenresort Vilamoura auf zahlungskräftige Gäste. Irgendwo dazwischen ordnen sich klassische Ferienorte wie Monte Gordo oder Carvoeiro ein. Lagos zieht ein recht junges, meist wassersportorientiertes Publikum an, das sich auch in den Surferorten westlich von Lagos und an der Westküste tummelt. Familien bevorzugen hingegen die kinderfreundlichen, flachen Strände der Sandalgarve, hinter denen sich Campingplätze und Ferienhaussiedlungen erstrecken. Alle wichtigen Strände sind während der Sommersaison bewacht und mit sanititären Einrichtungen ausgestattet. In den Ferienorten gibt es Anbieter für zahlreiche Wassersportarten, Fahrradverleihfirmen, Autovermietungen und natürlich jede Menge Restaurants, Nachtlokale und Einkaufsmöglichkeiten.

Auf einen Blick


© stock.adobe.com: cristovao31

Distrikthauptstadt Faro

Sprache Portugiesisch; Englisch wird überall verstanden

Währung Euro

Staatsform Parlamentarische Republik. Die Algarve ist eine von sieben Regionen und einer von 18 Verwaltungsdistrikten.

Fläche 5412 km², doppelt so groß wie das Saarland

Einwohner 442 358

Tourismus Pro Jahr rund 18 Mio. Übernachtungen (ca. 4 Mio. Portugiesen). Bei internationalen Gästen führen zahlenmäßig Briten vor Deutschen.

Religion 59,5 % Katholiken, 25,5 % religionslos, 7,5 % Protestanten, 5,2 % sonstige Christen, 0,4 % Muslime, 1,9 % Sonstige

Zeitzone Westeuropäische Zeit (WEZ)

Wichtigste Vokabel »Obrigado« (danke), weiblich »obrigada«

Darauf sind die Algarvios besonders stolz Im Estádio Algarve bei Faro trägt die Fußballnationalmannschaft von Gibraltar ihre Heimspiele aus. Ein kleiner Ausgleich dafür, dass die portugiesische Nationalmannschaft vorwiegend in Lissabon und Porto spielt.

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