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5Geschichte begreifen im Nationalpark Eifel DIE WÜSTUNG WOLLSEIFEN UND VOGELSANG

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Tourencharakter Einfache Wanderung, aber aufgrund der geschichtlichen Dimension trotzdem keine leichte Kost! Altersempfehlung Ab 5 Jahren Ausgangs-/Endpunkt Parkplatz Walberhof an der B 266 oder kostenpflichtig (4 €) auf dem Gelände des Forum Vogelsang IP GPS-Daten 50.568130, 6.436217 Anfahrt Über die B 266 aus Einruhr bzw. Gemünd. Ab Kall mit Nationalpark-Shuttle SB 82 oder ab Simmerath mit der SB 63. Einkehr Auf dem Gelände des Vogelsang IP, Proviant mitnehmen. Karte Wanderkarten Nr. 4 oder 50 des Eifelvereins Information Nationalpark Eifel, Urftseestraße 34, 53937 Schleiden, Tel. 02444/951 00, www.nationalpark-eifel.de


Es gibt nur wenige Wanderstrecken, die teils unberührte Natur mit Zeugnissen der jüngeren deutschen Vergangenheit kombinieren. Der hier beschriebene Rundweg ist besonders für ältere Kinder höchst spannend. In dem stillen, verlassenen Wollseifen und auf dem gigantischen Gelände der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang ist Geschichte förmlich greifbar! Nicht nur jüngere Kinder genießen den einfachen Weg mitten durch den Nationalpark Eifel.

Am Parkplatz biegen wir an der Rastbank links ein und folgen dann auf breitem Schotterweg nach rechts dem Radweg, vorbei an einem verlassenen Gebäude. In der Kurve verlassen wir den breiten Weg und folgen einem Pfad geradeaus bis zur Straße, die wir queren. Bald erscheint der Wegweiser »Eifelsteig«, dem wir nun etwa 1,6 Kilometer bis Wollseifen folgen. Der Weg führt über die karge Dreiborner Hochfläche mitten durch den Nationalpark auf breiten Wegen mit einigen Infotafeln. Rechts können wir gut den Bergfried der einstigen NS-Kaderschmiede Vogelsang sehen. Schilder mahnen, den markierten Weg nicht zu verlassen, denn das Gebiet gehörte bis Ende 2005 zum militärischen Sperrgebiet und war Teil des Truppenübungsplatzes. Besonders bei älteren Kindern kommen nun viele Fragen auf, erst recht, wenn die kleine Kapelle am ehemaligen Ortseingang passiert wird. Sie ist eines von vier historischen Gebäuden, die von dem Dorf Wollseifen noch übrig sind.


Jede Tafel wird gelesen. Die Kinder sind vom Schicksal der Dorfbewohner tief berührt.


Planwagen und Rangertour

Von April bis Oktober kann die Dreiborner Hochebene jeden ersten und dritten Sonntag mit einer Kutsche erkundet werden. Infos unter Tel. 0177/447 80 41. Wer möchte, kann sich am Wochenende auch einer kostenlosen Rangertour anschließen.


Das Gelände der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang kann besichtigt werden.

Über die alte Dorfstraße nähern wir uns der Wüstung, es geht vorbei an Obstbäumen und Ginsterbüschen. Am alten Schulgebäude mit Ausstellung führt der Weg geradeaus weiter. Wir ignorieren den ersten Pfad nach rechts Richtung Vogelsang und folgen dem zweiten (gleichzeitig Eifelsteig) ebenfalls nach rechts. Doch bevor wir das Dorf verlassen, erkunden wir die Wüstung, gehen einmal durch die verlassene Straße und zur Kirche, dem zweiten erhaltenen Gebäude, das an das ehemals rege Dorfleben erinnert. Dann geht es wie beschrieben Richtung Vogelsang. Wir passieren das ehemalige Trafohäuschen und kommen an eine Kreuzung, hier biegen wir links ab. Nun geht es problemlos etwas bergauf.


Die NS-Ordensburg Vogelsang

In dem Gebäudekomplex wollte die NSDAP ihren Führungsnachwuchs ausbilden. 1939 kam es kriegsbedingt zu einem Baustopp. Die Bildungsstätte blieb unvollendet, zählt aber mit rund 100 Hektar bebauter Fläche zu den größten Baudenkmälern der NS-Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren hier zunächst britische Soldaten stationiert. Ab 1950 diente sie dem belgischen Militär als Truppenübungsplatz. Die Bundesrepublik Deutschland hat 2006 das Gelände zurückerhalten. Heute zählt Vogelsang zu einem der meistbesuchten Orte in der Eifel. Eine Ausstellung und Führungen informieren über die Geschichte der Anlage.

Oben angekommen fühlen wir uns ganz klein angesichts des monumentalen, bombastischen Baustils, der uns entgegenschlägt. Hier ging es darum, Macht und Herrschaft zu demonstrieren. Wir spazieren auf dem Gelände umher, ein ausgewiesener Pfad hilft uns dabei, die Orientierung nicht zu verlieren. Am Besucherzentrum vorbei verlassen wir schließlich das Gelände über die unglaublich breite Straße und wandern zunächst direkt an der Straße (praktisch ohne Verkehr), dann rechts daneben auf einem kleinen Pfad an alten Kasernengebäuden des Camp Schelde vorbei zum Parkplatz zurück.

Wandern mit Kindern: Freizeit, Natur und Mehr genießen.

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