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KAPITEL 2 Eine markante Frau

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ALEXANDRIA, FRÜHER HERBST 48 V. CHR.

Der Takt der Ruder war der Rhythmus von Kleopatras Leben, und als die Königin an jenem Tag im September von 31 v. Chr. auf ihrer mit Kränzen geschmückten Galeere in den königlichen Hafen einfuhr, mag sie an einen anderen (ebenso berechnend-beeindruckenden) Auftritt zurückgedacht haben, der 17 Jahre zuvor stattfand. Damals, vielleicht gerade als die Sonne unterging und in der ganzen Stadt die Öllampen angezündet wurden, hatte ein kleines Fischerboot die Hafeneinfahrt passiert. Für jeden, der es sah, mochte es nur eines von vielen sein. Ein einziger Mann saß am Ruder, steuerte es in Richtung des königlichen Hafens, wo römische Kriegsschiffe vor Anker lagen, und lenkte sein Boot zwischen den teerigen Rümpfen der großen Schiffe hindurch.

Als er an der Werft-Seite festmachte, hob er vorsichtig etwas aus dem Boot, das aussah wie eine lange, schmale Segeltuchtasche, und hievte es sich sorgfältig auf die Schultern. Zweifellos hatte er auf die Frage der Wachen nach dem Passwort die richtige Antwort parat, wurde durch das Tor des Palastes eskortiert, die Korridore entlang und in den kaiserlichen Empfangsraum, wo der römische Feldherr saß. Dann bückte sich der Skipper, zog sein Messer und durchtrennte die Schnüre, mit denen die Tasche zusammengebunden war, schlug den Stoff zurück und enthüllte den bezaubernden (wenn auch etwas zerzausten) Inhalt: Der Trick hatte funktioniert, die Blockade war durchbrochen. Kleopatra, die abgesetzte Königin von Ägypten, war gekommen, um dem großen Caesar ihren Fall darzulegen.

Die ptolemäische Dynastie, zu der Kleopatra gehörte, unterhielt bereits eine lange, wenn auch gelegentlich stürmische Beziehung zu Rom. Allerdings hatte sie auch den ägyptischen Thron niemals ganz fest in ihrem Griff gehabt. Selbst im Delta waren immer wieder Aufstände ausgebrochen, und das nicht nur unter der einheimischen Bevölkerung. Nach einem besonders brutalen Vorfall veröffentlichten die Priester von Memphis ein Dekret, das erfolglose Rebellion hart bestrafte (196 v. Chr.). Es wurde zugleich auf Griechisch und Ägyptisch verfasst, Letzteres als Hieroglyphen und in demotischer Schrift, damit ein möglichst großer Teil der multikulturellen Bevölkerung es verstand.7 Knapp eine Generation später (164 v. Chr.) versuchten zwei rivalisierenden Ptolemäer in Rom Unterstützung für sich zu gewinnen (beide waren gleich erfolglos), aber es dauerte noch bis zur Herrschaft des nächsten Königs, Ptolemaios’ VIII. (182–116 v. Chr.), dass Rom sich wirklich mit Ägypten beschäftigte.


Sichtung der Krokodile: „Campanarelief“ aus Terrakotta, hergestellt in Italien ca. 50 v. Chr.–100 n. Chr. Höhe 47,5 cm, Breite 60 cm. British Museum, 1805,0703.317.

Dieser Ptolemaios war eine groteske Figur. Die Alexandriner gaben ihm den Spitznamen „der Dicke“; er war nicht nur schrecklich fett und sexuell unersättlich, er hasste auch die Intellektuellen, die ihn ablehnten, so sehr, dass er das Museion praktisch stilllegen ließ. Und doch ebnete er Alexandria den Weg nach Rom, und er empfing sogar, in sein Markenzeichen – das durchsichtige Gewand – gehüllt, im Hafen eine römische Delegation. Die Römer waren von seinen Speckrollen fasziniert, nötigten ihn, mit ihnen durch die Straßen der Stadt zu watscheln, und scherzten (hinter seinem beträchtlichen Rücken natürlich), dass die Alexandriner nun tief in ihrer Schuld stünden, da sie ihnen ein so köstliches Schauspiel bereitet hätten. Dabei war es weniger der dicke Mann als vielmehr das fruchtbare und reiche Land, das diesen gewaltigen Körper nährte, von dem die Delegierten wirklich beeindruckt waren. Es war nicht der letzte Besuch der Römer in Ägypten.

Im Laufe der Zeit gewöhnte sich Alexandria daran, Gastgeber zu spielen für politische und Handelsmissionen aus dem fernen Italien, deren Mitglieder mit aufwendigen Kreuzfahrten auf dem Nil zu unterhalten, um die Pyramiden zu sehen oder die heiligen Krokodile zu füttern. Rom war immerhin ein lukrativer Markt, und je günstiger und einfacher sie für Rom die Bedingungen machten, desto weniger wahrscheinlich war es, so hofften die Ptolemäer zumindest, dass das so aggressiv expandierende römische Imperium versuchen würde, ihr Land zu annektieren. Und tatsächlich wollte der Senat in Rom von einer Besatzung Ägyptens nichts wissen – das Land war einfach zu reich: Wen auch immer der Senat dorthinschickte, um es zu verwalten, er würde zu mächtig werden.

Roms Macht war bereits im späten 2. Jahrhundert v. Chr. gewaltig. 146 v. Chr. hatten römische Armeen zwei große wirtschaftliche Rivalen besiegt: Korinth im griechischen Osten und Karthago, das im Süden und Westen das Meer kontrolliert hatte. Beinahe über Nacht war Rom zum beherrschenden Akteur des Mittelmeerraums geworden. Die Nachbarstaaten des Römischen Reichs betrachteten diese Entwicklung voller Angst. Ein Herrscher, der eine blutige Invasion Roms nach seinem Tod voraussah, ging so weit, dass er Rom sein ganzes Königtum vererbte: Pergamon, die Stadt, deren literarische Interessen sie zum direkten Konkurrenten Alexandrias gemacht hatte (133 v. Chr.). Und doch sorgte Roms beispiellose Macht bei seinen neuen Untertanen nicht gerade für uneingeschränkte Freude – und noch nicht einmal bei seinen eigenen Bürgern.

In den folgenden Jahren begannen zuerst Roms niedere Gesellschaftsschichten (die Plebejer) und dann seine italischen Verbündeten, um ihren Anteil an der neugewonnenen Macht und dem neuen Reichtum zu kämpfen (91–87 v. Chr.). Und als ob das nicht genug gewesen wäre, versuchten Roms wichtigste Generäle und Politiker in einer Reihe von verheerenden Bürgerkriegen das höchste Ziel von allen zu erreichen: die totale Kontrolle über das aufstrebende Reich. In einem ersten von mehreren ähnlichen Konflikten, die die nächsten drei Generationen prägen sollten, hetzten Marius und Sulla, beide Veteranen des Kriegs mit den italischen Verbündeten, ihre Legionen aufeinander, im Versuch, die Kontrolle über Rom zu erringen (88–87 v. Chr.). Schließlich starb Marius (86 v. Chr.), und Sulla fand sich in der Position wieder, für die er so lange gekämpft hatte und um welche zu erlangen er so viele Namen seiner Konkurrenten in grausame Proskriptionslisten hatte eintragen lassen, um sie darauf hinrichten zu lassen. Überraschenderweise zog sich Sulla ganze fünf Jahre später zurück, um seine Memoiren zu schreiben. Und drei Jahre später war auch er tot.


Gnaeus Pompeius, „der Große“ Silberdenar, geprägt von seinem Sohn Sextus Pompeius, 44–43 v. Chr. (Revers siehe S. 45). Durchmesser 20 cm. British Museum, R.9115.

In der Zeit nach diesen erstem Bürgerkrieg legte sich ein unsicherer Frieden über das Reich. Allmählich aber erhoben sich zwei weitere Konkurrenten aus den Reihen der Militärs und Politiker, von denen jeder auf seine Weise mit Marius bzw. Sulla verbunden war: Gnaeus Pompeius war Leutnant in Sullas Armee gewesen, und Julius Caesar war mit Marius’ Familie verschwägert. Für eine gewisse Zeit hielten sie sich voneinander fern, durch die verschiedenen Karrieren, die sie einschlugen. Pompeius zog mit seinen Truppen von einem Brennpunk des Imperiums zum nächsten, um im Alleingang (so ließ er es zumindest verbreiten) die Feinde Roms zu besiegen, wo auch immer er diese aufspürte.

Caesar indes spielte ein eher politisches Spiel und stieg immer höher auf der Karriereleiter, ging Bündnisse und wechselseitige Abkommen ein. Natürlich hatte er seine Gegner, Männer, die seinen lockeren Kleidungsstil (er trug gerne eine ausgefranste Tunika, der er lang und locker um sich band) ebenso ablehnten wie sein exotisches Liebesleben (es hieß, er hätte ein sexuelles Verhältnis mit dem König von Bithynien gehabt). Nichts von alledem hatte ihn auf halten können, und 59 v. Chr. schlossen Caesar und Pompeius einen inoffiziellen Pakt zur Wahrung gegenseitiger Interessen – sie spürten, dass es für sie beide gefährlich werden könnte, wenn sie dies nicht täten. Als Moderator der beiden Männer trat ein dritter auf den Plan, der sagenhaft reiche Bankier Publius Crassus. Der Deal war bald unter Dach und Fach: Caesar gab Pompeius seine Tochter Julia zur Frau, und er selbst begann eine Reihe gefährlicher militärischer Operationen von großem öffentlichem Interesse, in Germanien und Gallien.


Ptolemaios XII., „der Flötenspieler“: silberne Tetradrachme, geprägt in Ägypten 80–51 v. Chr. Durchmesser 2,6 cm British Museum, 1987,0649.520

Doch selbst im Zuge dieser monumentalen Rivalitäten war Rom eine ernstzunehmende Größe, und die Ptolemäer schienen entschlossen, die Politiker dieses Reichs in ihre inneren Angelegenheiten zu verwickeln. Im Jahre 58 v. Chr. tauchte ein weiterer Ptolemäer in der Ewigen Stadt auf: Ptolemaios XII., der sich selbst zum „neuen Dionysos“ ernannt hatte.

Die Alexandriner (die ihm den Spitznamen „Flötenspieler“ verpasst hatten, auch wenn einige ihn weniger fantasievoll den „Bastard“ nannten) hatten heftig protestiert, als er, schwach wie er in ihren Augen war, zuließ, dass Rom sich von seinem Bruder die Insel Zypern aneignete – zumal er schon früher massive Bestechungsgelder nach Rom geschickt hatte, zur Unterstützung der reichsten und mächtigsten Männer dort: Crassus, Caesar und Pompeius.

Als es in Alexandria zu Unruhen kam, floh der Flötenspieler nun also zum Haus seines Gläubigers Pompeius in Rom. Die senatorische Elite sah dies mit gemischten Gefühlen, aber diejenigen, die Ptolemaios lukrative Darlehen gewährt hatten, konnten sich schnell ausrechnen, dass ihr Geld verloren war, wenn er nicht auf den ägyptischen Thron zurückkehrte. Sie wollten Rom jedoch nicht in eine direkte militärische Intervention verwickeln (zumal ein Orakel vorausgesagt hatte, dass eine solche Maßnahme in einer Katastrophe enden würde). Stattdessen erlaubten Ptolemaios’ Gläubiger diesem ganz großzügig, weitere Kredite aufnehmen, um 2000 Söldner zu bezahlen. Unter dem Kommando von Aulus Gabinius, einem überzeugten Anhänger des Pompeius, besiegten diese angeheuerten Männer die ägyptischen Aufständischen und setzten den Flötenspieler wieder als Herrscher ein (55 v. Chr.). Zurück im königlichen Palast in Alexandria ließ Ptolemaios seine älteste Tochter hinrichten, die sich allzu bereit gezeigt hatte, in seine Fußstapfen zu treten. Die Söldner, die sogenannten Gabinianer, behielt er, und er nahm seinen alten Lebensstil wieder auf, der gekennzeichnet war von Luxus und von

schamlosen Verhaltensweisen; er gab den Flötenspieler und … hielt in seinem Palast dazu Wettkämpfe ab.8

Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, da er jemanden benötigte, der sich um das eigentliche Herrschen kümmerte. Und so er nannte er seine älteste überlebende Tochter zur Mitregentin – ein Mädchen von außergewöhnlichem Talent und der bemerkenswerten Fähigkeit, sich in jeder Lage anzupassen und zu überleben, eine 14-Jährige, die möglicherweise schon mehr Erfahrung in der Politik hatte als viele Erwachsene und unter deren Herrschaft Rom für Alexandria und Ägypten immer wichtiger werden sollte: Kleopatra.

In den kommenden Jahren erwies sich Kleopatra geradezu als Verkörperung von Alexandria: elegant, kühl, gebildet, weltgewandt, aber wenn es die Situation verlangte, konnte sie alle Hemmungen fallenlassen. Als Frau von außerordentlichem Intellekt war sie nicht nur eine brillante Linguistin (die Erste ihrer ganzen Dynastie, die Ägyptisch sprach!), sondern geradezu eine Universalgelehrte, die regelmäßig an Debatten im Museion teilnahm, die von den Geheimnissen von Politik und Macht mehr verstand als jeder ihrer Rivalen. Denn sie wusste, dass sie einen entscheidenden Vorteil hatte, ein echtes Alleinstellungsmerkmal: ihre verführerische Anziehungskraft.

Vielleicht war sie nicht die hervorstechendste Schönheit ihrer Zeit (obwohl es Quellen gibt, die diesen Standpunkt durchaus vertreten), aber ihre betörenden Augen und ihre verlockende Stimme, ihr Esprit, ihr Charme, ihre Fähigkeit zur geistreichen Konversation und ihr Humor9 – all das verwendete sie mit großer Wirkung, um die Alleinherrschaft über ihr Königreich für sich zu gewinnen und zu behalten. Was ihr aber auch nicht wirklich weiterhalf, denn beinahe sofort fand sie sich in Schwierigkeiten.


Julius Caesar: Fingerring aus Eisen mit vergoldetem Emblem, vielleicht das Eigentum eines seiner Anhänger im Bürgerkrieg nach seiner Ermordung. Römisch, ca. 42 v. Chr. Durchmesser 2,6 cm. British Museum, 1873,1020.4.

Im März 51 v. Chr. starb Ptolemaios XII., der „neue Dionysos“, auch bekannt als „Flötenspieler“. Die ägyptische Tradition gab vor, dass Kleopatra nicht allein regieren konnte, und so dauerte es nur wenige Wochen, bis die achtzehn Jahre alte Königin im Einklang mit dem Testament ihres Vaters mit ihrem zehn Jahre alten Bruder Ptolemaios XIII. (Beiname: „der den Vater liebende Gott“) nicht nur den Thron teilte, sondern auch noch mit ihm verheiratet war. Diese Situation gefiel ihr ganz und gar nicht. Bereits im August desselben Jahres versuchte sie, ihren Bruder kaltzustellen und ihre Unabhängigkeit in den Vordergrund zu stellen, indem sie in ihrem eigenen Namen Münzen prägte und Dekrete erließ. Doch das war kein cleverer Schachzug. Alexandria war eine Brutstätte des politischen Dissens – mit Fraktionsbildungen, bei denen Eunuchen und Berater, Soldaten und Beamte um die Macht schacherten. In den Monaten und Jahren nach dem Tod des „Flötenspielers“ “ schlugen sich immer mehr auf die Seite des jungen Ptolemaios XIII. Zweifellos glaubten sie, dieser sei einfacher zu manipulieren als seine temperamentvolle, ehrgeizige Schwester.

Bereits um 50 v. Chr. verlor Kleopatra die Loyalität der Gabinianer, der Söldner, die ihr Vater etwa fünf Jahre zuvor aus Rom mitgebracht hatte. Als eben diese Gabinianer die Söhne eines römischen Konsuls ermordeten, die nach Alexandria gekommen waren, um Unterstützung für einen Feldzug im Osten zu erbitten, fand sich Kleopatra vor eine schwierige Wahl gestellt: Entweder würden die Truppen, die in ihrem eigenen Land für Recht und Ordnung, den Kürzeren ziehen, oder sie zog den Zorn Roms auf sich. Letzteres, entschied sie, war gefährlicher. Sie ließ die für den Mord Verantwortlichen verhaften und ausliefern.

Doch hier begannen für Kleopatra erst die Probleme. Ihr Vater, der „Flötenspieler“, hatte sein Geld verprasst und ihr einen Berg Schulden hinterlassen; und dann, in dieser Zeit des wirtschaftlichen Abschwungs, blieb auch noch das Nil-Hochwasser aus und mit ihm die Ernte. Einmal mehr kam es in den Straßen von Alexandria zu Unruhen.

Angeführt vom salbungsvollen Eunuchen Pothinos, inszenierte die Fraktion, die den jungen Ptolemaios XIII. kontrollierte, irgendwann um 48 v. Chr. herum einen Staatsstreich. Kleopatra floh zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Arsinoë aus der Stadt in Richtung Osten zur unabhängigen Grenzstadt Pelusion, wo sie so viele Soldaten aushob, wie sie nur konnte, und sich darauf vorbereitete, gegen ihre Gegner Stellung zu beziehen. In Wahrheit aber muss sie gedacht haben, dass das Spiel vorüber war. Und es wäre auch vorüber gewesen, hätte sich Rom nicht auf höchst unerwartete Weise in die Angelegenheiten ihres Reichs eingemischt.

Für einige Zeit hatte der Pakt zwischen Pompeius und Caesar Bestand. Doch dann, als Caesar sich auf einem Feldzug im fernen Britannien befand (54 v. Chr.), starb seine Tochter Julia (die er seinem Rivalen Pompeius zur Frau gegeben hatte). Im folgenden Jahr scheint Crassus (der „Dritte im Bunde“) geglaubt zu haben, er könne seinen Kollegen in puncto Tapferkeit auf dem Schlachtfeld nacheifern; er begab sich selbst auf einen Feldzug und griff, vollkommen unprovoziert, die mächtigen Parther an. Wäre er doch bei seinen Bankgeschäften geblieben!


Die junge Kleopatra scheint bereits von Verantwortung belastet: silberne Tetradrachme, geprägt in Ascalon in Palästina, 50/49 v. Chr. Durchmesser 2,6 cm. British Museum, 1875,1102.3

Seine Armee unterlag, verlor sogar ihre glückbringenden Adlerstandarten, und der parthische König feierte (ganz passend), indem er dem toten Crassus geschmolzenes Gold in die Kehle schütten ließ. Man sagt, der abgetrennte Kopf des toten Bankiers sei später (wobei man hoffen möchte, nicht viel später) als Requisit bei einer Inszenierung von Euripides’ Bakchen verwendet.

Jetzt ging alles ganz schnell. Innerhalb von vier Jahren (49 v. Chr.) führte Caesar seine durch den langen Feldzug abgehärteten Legionen über den Rubikon und nach Italien, während Pompeius und eine Reihe ängstlicher Senatoren nach Griechenland floh, um dort Truppen um sich zu scharen. Nach einer Reihe hartumkämpfter Schlachten trafen sich beide Seiten schließlich bei Pharsalos, der Hauptstadt der homerischen Landschaft Phthia, Heimat des Helden Achilleus, des Vorbilds Alexanders des Großen. Bei der geradezu epischen Begegnung errangen Caesars Truppen den Sieg (48 v. Chr.). Pompeius selbst floh zunächst auf die Insel Lesbos und dann, mit seiner Frau und Familie an Bord und Caesar nur ein paar Tage hinter sich, auf einem schnellen Schiff in Richtung Süden.

Sein Ziel war Ägypten bzw. der Hof von Ptolemaios XIII. Hatte er, Pompeius, denn nicht Ptolemaios’ Vater, dem „Flötenspieler“, in seinem eigenen Haus Zuflucht gewährt, als jener Alexandria verlassen musste? Hatte er sich nicht für den Ägypter eingesetzt? Hatte er ihm nicht sogar Geld geliehen? Und hatte nicht Ptolemaios XIII. selbst nur wenige Monate zuvor Pompeius eine Flotte von 50 Kriegsschiffen geschickt? Die Bande zwischen den Familien waren stark, und Ägypten war ein reiches Land, dessen Ressourcen er, davon war Pompeius überzeugt, in der nächsten Phase des Kriegs mit Caesar zu seinem Vorteil würde nutzen können.

Als Pompeius’ Kriegsschiff die ägyptische Küste erreichte, war Ptolemaios XIII. bereits mit seiner Armee nach Pelusion aufgebrochen, und bis zur Schlacht, in der er seiner Schwester Kleopatra den endgültigen Gnadenstoß zu versetzen hoffte, konnte es nur noch wenige Tage dauern. Am Ufer in der Nähe des Berges Kasios, etwa 50 km östlich des Nildeltas, hatte der junge König sein Lager aufgeschlagen; Pompeius’ Schiff lag vor Anker und schaukelte in den trägen Wellen hin und her.

Es war in diesem Moment, als Ptolemaios und seine Berater eine grobe Fehleinschätzung begingen, deren damals unvorstellbare Folgen einen größeren Einfluss auf das Fortbestehen ihres Königreichs haben sollten als irgendeine andere Entscheidung in den 300 Jahren zuvor. In einer eilig einberufenen Krisensitzung diskutierten sie, wie sie mit Pompeius verfahren sollten. Sie hatten bereits die Nachrichten aus Pharsalos gehört, und es wurde berichtet, dass der siegreiche Caesar ebenfalls schon auf dem Weg zu ihnen sei. Das Letzte, was irgendjemand wollte, war, dass Rom seinen Bürgerkrieg auf ägyptischem Grund und Boden ausfocht. Ganz am Ende der Sitzung gab der widerliche Pothinos eine düstere Sentenz von sich: „Tote beißen nicht. “ Dies war Pompeius’ Todesurteil.

Zwar befand er sich noch an Bord seines Kriegsschiffs, doch Pompeius witterte Gefahr, als er das kleine Boot sah, das ihn an Land bringen sollte. Trotz des Lächelns der sechs Mann an Bord, von denen er sogar einen, Septimius, kannte, schien irgendetwas nicht in Ordnung. Am Ufer standen bewaffnete Männer bereit; auf See schienen ihn nun ptolemäische Kriegsschiffe einzukreisen. Pompeius merkte, dass es eine Falle war, doch er konnte nichts mehr tun. Er umarmte seine Frau und bestieg das Schiff; in seinen letzten Worten zitierte er den griechischen Dramatiker Sophokles:

Wer sich zu einem Tyrann begibt, wird zum Sklaven, auch wenn er als freier Mann wieder geht.

Karte von Ägypter mit den im Text erwähnten Orten.

Der Biograf Plutarch beschreibt, was dann geschah:

Es war noch ein gutes Stück vom Kriegsschiff bis zur Küste, und da keiner der an Bord Anwesenden ein freundliches Wort an ihn richtete, sah Pompeius Septimius an und sprach: „Wenn ich mich nicht irre, haben wir zusammen gedient. “ Septimius nickte nur, sagte aber nichts und zeigte auch keine freundliche Geste. Stille. Pompeius holte eine Schriftrolle hervor, mit einer Rede, die er selbst auf Griechisch verfasst hatte und mit der er vorhatte, Ptolemaios anzusprechen. Er begann darin zu lesen. Als sie sich dem Ufer näherten, schaute seine Frau Cornelia vom Kriegsschiff aus ängstlich zu, aber als sie sah, wie sich eine große Anzahl von Ptolemaios’ Dienern an der Anlegestelle versammelten, anscheinend um ihrem Mann einen ehrenvollen Empfang zu bereiten, schöpfte sie Hoffnung. Doch gerade als Pompeius einem der Ruderer die Hand reichte, damit dieser ihm aufhalf, rammte ihm Septimius von hinten das Schwert in den Leib …10

Als die verstörte Cornelia den Befehl gab, den Anker zu lichten und zu flüchten, schlugen die Attentäter ihrem Mann den Kopf ab und warfen seinen nackten Körper über Bord, wo er im blutüberströmten Sand lag, umspült von seichten Wellen. Der Kopf wurde sorgfältig eingewickelt und dem großen Caesar, als dieser eintraf, als Geschenk überreicht – ein Zeichen der Loyalität von König Ptolemaios XIII., eine Gabe, die (so glaubte er) Caesar veranlassen würde, ihn gegen die lästige Kleopatra militärisch zu unterstützen. Doch da lag er vollkommen falsch.

Und doch hatte sich auch Caesar verrechnet. Als er ein paar Tage später in den königlichen Hafen Alexandrias einlief, kam es zu einem Aufstand. In den Worten seines Ghostwriters:

Gleich als er vom Schiff stieg, hörte er die Soldaten, die der König als Garnison in der Stadt zurückgelassen hatte, schreien und sah einen wütenden Mob auf sich zurennen. Der Grund dafür war, dass ihm die fasces [eine Axt in einem Rutenbündel, mit einem roten Band umwunden – das Symbol der römischen Amtsgewalt] vorausgetragen wurden: Das Volk dachte, dies geschähe, um die Majestät ihres Königs anzugreifen. Die Situation beruhigte sich etwas, aber dennoch kam es in den folgenden Tagen zu Massenaufläufen und Ausschreitungen, und viele von Caesars Soldaten wurden getötet, in allen Teilen der Stadt.11

Für die Bewohner Alexandrias konnte die Ankunft eines römischen Feldherrn mit Kriegsflotte und Legionen, die durch ihre Straßen stolzierten und die verhassten Symbole der kaiserlichen Macht vor sich her trugen, nur das Allerschlimmste bedeuten. Dank des „Flötenspielers“ stand Ägypten Rom gegenüber ohnehin schon in der Pflicht. Nun sah es dank des wenig standfesten Sohns des alten Königs so aus, als sei Roms mächtigster Soldat persönlich vorbeigekommen, um die Schulden einzutreiben.


Der heilige Stier Buchis, der den Geist des Kriegsgottes Montu in sich trägt, erhält ein Opfer durch Ptolemaios II. Stele aus Sandstein, 332–330 v. Chr., gefunden bei Hermonthis, Ägypten. Höhe 56 cm, Breite 41 cm. British Museum, 1929,1016.164, Schenkung der Egypt Exploration Society.

Und leider rief auch Ptolemaios’ Geschenk bei Caesar nicht die Reaktion hervor, die er und seine Berater erwartet hatten. Stattdessen

wandte er sich mit Abscheu von dem Mann ab, der ihm Pompeius’ Kopf gebracht hatte, ganz so, als sei dieser der Attentäter; und als man ihm Pompeius’ Siegelring aushändigte, mit [dessen Gravur,] einem Löwen, der ein Schwert hält, brach er in Tränen aus.12

Während seines Lebens hatte sich Pompeius Alexander den Großen zum Vorbild auserkoren, er trug sogar sein Haare im Stil des griechischen Eroberers. Vielleicht kam Caesar die bittere Ironie in den Sinn, dass sich hier Männer aus der Stadt Alexanders brüsteten, Pompeius umgebracht zu haben – nur einen knappen Kilometer vom Mausoleum entfernt, das den einbalsamierten, verehrten und (bis dato) vollständigen Körper von Pompeius’ Held Alexander enthielt.

Worüber auch immer er nachgedacht haben mag, nach einem solchen Empfang konnte es nicht lange dauern, bis Caesar erkannte, dass in diesem ägyptischen Königreich etwas nicht stimmte. Und da er erhebliche Summen ins Land investiert hatte (dank der finanziellen Vernetzung mit dem ehemaligen König), beschloss er schnell, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Caesar berief sich darauf, dass Ptolemaios, der „Flötenspieler“, in seinem Testament verfügt hatte, dass es Rom sein sollte, das nach seinem Tod die Stabilität in Ägypten wahren sollte, und er verkündete, dass er selbst beim Konflikt zwischen den Geschwistern, Kleopatra und Ptolemaios XIII., vermitteln werde.

Das war ganz und gar nicht das, was Ptolemaios XIII. sich erhofft hatte. Als er von Caesars Forderungen hörte, zögerte er, darauf einzugehen. Was glaubten die Römer denn, wer sie seien, den König von Ägypten herbeizuzitieren, als sei er ein wider borstiger Schuljunge? Im Moment hielt Ptolemaios noch alle Karten selbst in der Hand; er und seine Armee kontrollierten immer noch Alexandria, die Stadt, in der Caesar jetzt seinen Stützpunkt eingerichtet hatte; von der er hoffte, dass seiner Schwester sie nicht in die Finger bekam. Denn Ptolemaios war entschlossen, dass, wenn er schon selbst nicht vor Caesar rangierte, es Kleopatra auch nicht gelingen würde. Wahrscheinlich war er sich sehr wohl bewusst, welchen Charme seine Schwester besaß und dass „sie jeden zu erobern vermochte, auch einen liebesmüden Zyniker wie Caesar, der seine besten Jahre schon hinter sich hatte“. Sicherlich hatte er von Caesars Ruf als Frauenheld gehört und als Feldherr, der allzu gerne seine Truppen im Triumph durch die Straßen von Rom marschieren und dabei Lieder über die sexuelle Potenz ihres Kommandanten singen ließ. 13 Ptolemaios war sich also durchaus der möglichen Konsequenzen bewusst, die ein Aufeinandertreffen des Feldherrn und der Königin haben konnte, und so taten er bzw. seine Berater alles, was in ihrer Macht stand, um dieses Treffen zu verhindern.

Doch es half nichts. Mag sein, dass Kleopatra nicht gerade in Alexandria die Unterstützung ihres Volkes genoss, aber dafür an vielen anderen Orten in Ägypten. Zweifellos erkannten die dortigen Bewohner die Mühe an, die sie auf sich genommen hatte, ihre Sprache zu erlernen, und zumindest zu Beginn ihrer Regierungszeit scheint sie sich auch als treue Anhängerin der ägyptischen Religion präsentiert zu haben. Dreieinhalb Jahre zuvor, im Jahr 51 v. Chr. war in der Stadt Hermonthis im Mittleren Königreich, jenseits des Nil und keine 20 km südlich von Theben, der sogenannte Buchis gestorben, ein heiliger Stier mit weißem Körper und tiefschwarzem Kopf, von dem man glaubte, in ihm wohne der Geist des Kriegsgottes Montu. Neben dem Tempel-Komplex gab es einen Friedhof, das Bucheion, wo die mumifizierten Überreste von Generationen früherer Stiere begraben lagen, die in einer ununterbrochenen Linie bis in die Zeit der frühen Pharaonen zurückreichten.

Nur wenige Wochen nach dem Tod des „Flötenspielers“ sollte ein neuer Stier ein geführt werden, und es scheint, als habe Kleopatra die Gelegenheit genutzt, um sich ihren neuen Untertanen zu zeigen. Eine über 20 Jahre später entstandene Inschrift beschreibt, wie der Stier

Theben erreichte, den Ort, wo er aufgestellt werden sollte, der früher einmal entstanden war, neben seinem Vater, Nun dem Alten. Er wurde vom König selbst aufgestellt, im Jahr 1 am 19. Pa-en-Amenhotep [22. März 51 v. Chr.]. Die Königin, die Herrin beider Länder, die den Vater liebende Göttin, ruderte ihn im Boot von Amen, zusammen mit allen Barken des Königs, und alle Bewohner von Theben und Hermonthis und die Priester waren dabei. So erreichte er Hermonthis, seinen Wohnort …

Ein Teil der Inschrift, „er wurde vom König selbst aufgestellt“, ist formelhaft, ein Teil aber eben nicht, und die Szene scheint merkwürdig plausibel: die Königin an der Spitze der Flottille, wie sie feierlich den angebundenen Stier flussaufwärts rudert, dessen Fell zweifellos glänzt, dessen vergoldete Hörner in der Frühlingssonne blitzen; vorbei an saftigen Feldern (auch wenn hinter diesen trockene Felsen und Wüste zu sehen sind), an den heiligen Tempeln, wo sie in drei Tagen zusammen mit den Priestern in ihren weißen Gewändern der Einweihungsfeier vorsitzen wird. Sicherlich unterhielt Kleopatra während ihrer Regierungszeit eine enge Beziehung zu Hermonthis, und es scheint, als seien die Einwohner von Mittel- und Oberägypten ihr treu ergeben geblieben.

Welche Gebete auch immer sie bei dieser Zeremonie dreieinhalb Jahre früher an den Kriegsgott Montu gerichtet haben mag: jetzt, in den düsteren Tagen des Monats September 48 v. Chr., als Caesar in Alexandria war und ihr Bruder versuchte, ihn davon abzuhalten, sie zu treffen, da muss Kleopatra gehofft haben, dass ihre Gebete beantwortet würden. Ihr Ansatz zur Auflösung der bestehenden Blockade war zugleich typisch für ihre unkonventionelle Art wie für die Liebe der Ptolemäer zur Theatralik. Denn anstatt das Risiko einzugehen, auf direktem Wege auf dem Landweg oder über das Delta zu Caesar zu gelangen, wo die Truppen ihres Bruders patrouillierten, oder auf dem Seeweg entlang der Küste, wo die Schiffe auf der Lauer lagen, zog sie nach Süden, mit nur kleinem Gefolge – vielleicht nach Memphis, der geschäftigen pharaonischen Hauptstadt des Alten Reichs, wo der Nil sich teilt.

Hier begann der gefährlichste Teil ihrer Reise. Sie waren lediglich zu zweit: Kleopatra und ihr vertrauter Offizier, der Sizilier Apollodoros.14 In einem kleinen Fischerboot ruderte Apollodoros die verkleidete, doch ungeschützte Königin den westlichsten Arm des Deltas hinunter, das bereits jetzt, im frühen Herbst, von blutroten Lotusblüten gesäumt war, das Fischreihern, Silberreihern und Ibissen eine Heimat bot. Und auch andere Tiere, wie Nilkrokodile und Flusspferde, sahen zu, als sie vorbeifuhren. Vielleicht kletterte Kleopatra schon, bevor sie den See Mareotis erreichten, in den Leinensack und lag unbeweglich darin, während der Sizilier das kleine Boot durch den Kanal steuerte, der den See mit dem westlichen Anleger verband, und dann weiter, um die Insel Pharos herum und bis zum königlichen Hafen, wo er sie zum Palast und schließlich zu Caesar trug.

Vielleicht erwartete er sie bereits; aber selbst dann kann er kaum auf ihren dramatischen Auftritt vorbereitet gewesen sein. Die Kühnheit, mit der sie sich in den Palast schmuggeln ließ, imponierte ihm. Und Kleopatra hatte sich gut auf ihre Rolle vorbereitet: Die verletzliche junge Frau legte sich dem großen Caesar zu Füßen, Kleidung und ihr Make-up zweifellos abgestimmt darauf, die perfekte Balance zwischen ptolemäischer Macht und ägyptischer Exotik darzustellen, ein Versprechen der Fruchtbarkeit, das dem Feldherrn so verlockend er scheinen musste wie die großen Weizenfelder am Nil. Caesar, der große Eroberer, war erobert.

Wenn es jemals Zweifel daran gab, auf wessen Seite Caesar sich schlagen würde – er verschwand in dem Augenblick, als er Kleopatra das erste Mal sah. Wie das Gespräch lief, darüber wird seit Langem spekuliert. Sicherlich unterhielten sie sich auf Griechisch. Es war die Muttersprache der Königin, und Caesar sprach es fließend, wie alle gebildeten Römer seiner Zeit. Zweifellos schätzte er das, was Kleopatra sagte, aber es wird kaum das gewesen sein, worum sich seine Gedanken drehten.

Am folgenden Tag wollte Ptolemaios XIII., der inzwischen sehr wohl wusste, dass seine Schwester vor Ort war, seinen römischen Besucher unbedingt treffen; doch als er sich durch seinen Palast zur Audienz mit Caesar geleiten ließ, war es schon zu spät. Denn im Thronsaal neben dem römischen Feldherrn saß, flankiert von Legionären und Palasthöflingen, Kleopatra, majestätisch und triumphierend. Beider Benehmen ließ für niemanden mehr einen Zweifel daran, dass sie bereits ein Liebespaar waren. Ptolemaios war klar, dass er im Moment nichts weiter tun konnte. Er musste sich Caesars Befehlen fügen. Kleopatra sollte wieder als Königin von Ägypten installiert werden und gemeinsam mit ihrem Bruder das Land regieren. Ihre Meinungsverschiedenheiten sollten sie beilegen. Und sie sollten die Schulden ihres Vaters gegenüber Rom begleichen.

Der junge Ptolemaios reagierte mit einem geradezu spektakulären königlichen Wutanfall, rauschte aus dem Palast und schmetterte seine Krone auf den Bürgersteig. Erst auf eine direkte Anweisung Caesars hin konnte man ihn überreden, zurückzukehren. Ptolemaios’ Untergebene jedoch waren nicht bereit, diese Demütigung einfach so hinzunehmen. Und es schien auch nicht so, als müssten sie dies: Denn auch wenn ihr König dem Feind in die Hände gefallen war, so war der Palast doch immer noch von ihrer eigenen Armee umstellt, der Rest Alexandrias war den Ausländern ohnehin feindlich gesonnen, und die herbstlichen Passatwinde machten es Caesars Flotte unmöglich, in See zu stechen – der Römer und seine Armee, die nur noch aus zwei Legionen bestand, waren eingeschlossen. Effektiv kam dies einer Belagerung gleich. Kaum hatte Kleopatra geglaubt, sich dafür gratulieren zu können, dass sie es vollbracht hatte, die Blockade ihres Bruders zu durchbrechen und sich in den Schutz Caesars und seiner Truppen zu begeben, da wurde der Ort, in dem sie Zuflucht gesucht hatte, zu einem der gefährlichsten überhaupt. Was sie sich als sicheren Hafen vorgestellt hatte, hatte auf einmal mehr von einem Krisengebiet.


Eine Kolossalstatue eines späten Ptolemaios aus Granit 116–87 v. Chr.) steht vor der heutigen Bibliothek von Alexandria. Gefunden beim Fort Qait Bey, Alexandria. Höhe 4,55 m. Alexandria. Griechisch-Römisches Museum, 1001.

31 v. Chr.

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