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3 Wer ist der Herr in deinem Haus?

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Samarpan: Ich habe hier ein paar interessante Fragen von Leuten, die normalerweise nicht zum Satsang kommen. Ich lese die erste Frage vor.

Frage: Damit der Mensch in der Wirtschaft und in der Gesellschaft erfolgreich ist, orientiert er sich an Zielen. Er setzt seine Lebensenergie ein, um im Außen seine Ziele zu erreichen, und erwartet dafür Geld, Anerkennung, Wertschätzung, Sicherheit, also Energie von der Gesellschaft. Im Innersten sehnen wir uns nach Frieden, Liebe, Geborgenheit und Miteinander. Im Äußeren herrschen Kampf und Krieg, jeder gegen jeden, und unser Verstand hält das für normal. Dabei fließen wir oft nicht mit dem Leben, sondern sind im Dauerstress, werden krank und fragen uns am Ende des Lebens oder wenn eine Partnerschaft zu Ende geht: Wofür das alles? Was machen wir in unserem Leben falsch?

Jetzt kommen wir zur eigentlichen Frage: Sind Geld, Arbeit, Partnerschaft, Spiritualität und ein gesundes, erfülltes Leben miteinander vereinbar?

S.: Ja und nein. Meistens versuchen die Menschen, Arbeit, Geld, Partnerschaft und Erfolg an die oberste Stelle in ihrem Leben zu setzen. Wenn dann noch Zeit übrig bleibt, und das ist normalerweise nicht der Fall, dann kümmern sie sich um Spiritualität – oft erst im Alter, wenn man sich um nichts anderes mehr kümmern kann.

(lacht)

Jesus sagte: „Setze Gott an die erste Stelle, dann wird sich alles andere ergeben.“ Gott an die erste Stelle zu setzen bedeutet, das Wahre an erste Stelle zu setzen. Wenn du das, was nicht wirklich existent ist, vorne ansetzt, dann macht nichts Sinn, dann funktioniert nichts, denn dann arbeitest du gegen dich selbst.

Wir denken, der ganze Sinn des Lebens bestehe darin, Erfolg, Sicherheit, Geld und eine schöne Partnerschaft zu haben, und dann wundern wir uns, wenn es nicht funktioniert, wenn das Leben so sinnlos erscheint.

Denke darüber nach: Du gehst durch die Schmerzen der Kindheit, du machst schmerzvolle Erfahrungen, wenn du dieses Schulsystem durchläufst, du bist in einer Beziehung, hast eine Arbeit. Dein ganzes Leben arbeitest du und lebst diese Beziehung, und dann stirbst du. Das ergibt doch keinen Sinn, oder? Es ist wirklich dumm, denn wir verfehlen das Wichtigste!

In diesem Leben geht es darum, zu erkennen, wer du bist. Diesen Tanz des Lebens zu erlernen; denn wer du bist, ist das Göttliche, das in diesem menschlichen Körper tanzt. Wenn du aber das Göttliche ignorierst und dich auf das konzentrierst, was du als wirklich erachtest, dann verwirrt dich das, weil du von einer falschen Annahme ausgehst. Das, was wir für real halten, ist nicht wirklich, war nie wirklich und wird auch nie wirklich sein. Es erscheint nur als Wirklichkeit, die die Meister schon immer eine Illusion nannten.

Bei all diesen Auseinandersetzungen, all diesen Kriegen, all den Debatten in den Beziehungen, kämpfen wir um etwas, das nicht wirklich ist. Es wird sogar noch merkwürdiger, wenn wir anfangen, Religionskriege zu führen. „Du musst meiner Vorstellung von Gott zustimmen, denn meine Vorstellung von Gott ist richtig, und deine ist falsch!“ Das ist wirklich verrückt, denn keine Vorstellung ist richtig. Wenn du dir auch nur irgendeine Vorstellung von Gott oder dem Göttlichen, von Spiritualität machst, dann ist sie falsch. Der Verstand kann Gott niemals begreifen, das ist einfach nicht möglich.

Wenn du das Entdecken der Wahrheit zur ersten Priorität in deinem Leben machst, passiert etwas sehr Schönes: Das Leben sorgt für sich selber, du brauchst überhaupt nichts zu tun. Es spielt keine Rolle, wie dieses Lebensspiel sich entwickelt. Es geschieht wie es geschieht, und so ist es in Ordnung.

Wenn du es von der Wahrheit aus spielst, ist es ein wundervolles Spiel, das Freude macht, weil du es nicht ernst nimmst. Dein Partner verlässt dich? In Ordnung, kein Problem, denn du findest die Zufriedenheit in dir selbst. Du tanzt mit dem Göttlichen. Was auch immer kommt oder geht, ist in Ordnung: Jobs, Partner, Geld… Es spielt keine Rolle.

Geld macht dich nicht glücklich, und es gibt dir ganz bestimmt nicht das, was du Sicherheit nennst. Es gibt keine Sicherheit in diesem Leben. Wie sicher kann das Leben denn sein? Es ist ein Abenteuer.

Diese Körper werden alle sterben, aber wer du wirklich bist, das stirbt nicht. Dein wahres Selbst kann nicht sterben, das ist die Sicherheit, die einzige Gewissheit, die du je bekommst und die einzige, die du jemals brauchst.

F.: Wie sollen wir mit den immer brutaler werdenden Anforderungen unserer Jobs umgehen? Wird Stress durch mangelnde Freiheit unseres Denkens und durch unser mangelndes Vertrauen ins Leben verursacht? Oder wird der Stress durch die Ansprüche der anderen erzeugt, die wir nicht erfüllen können oder wollen?

S.: Es gibt keine „anderen“! Da ist niemand! Es ist nur eine Vorstellung, dass da jemand ist, der etwas von mir will, und dessen Ansprüche ich erfüllen muss. Ich kann die Erwartungen von niemandem erfüllen. Das ist nicht möglich. Wenn irgendjemand Erwartungen an mich stellt, hat das nichts mit mir zu tun.

Wir versuchen, den Erwartungen unseres Chefs gerecht zu werden, genauso wie wir versuchten, die Erwartungen unserer Eltern zu erfüllen. Wir waren bei unseren Eltern nicht erfolgreich, und wir werden es bei unseren Vorgesetzten auch nicht sein. Warum also sollten wir das wollen?

Es gibt da ein grundsätzliches Missverständnis, dessen Wurzel die Vorstellung ist, dass ich jemand bin und mein Chef wiederum jemand anderes ist. Dieser Chef ist tatsächlich mein eigenes Selbst. Wenn ich erkenne, der Vorgesetzte ist mein eigenes Selbst, dann kann ich nur wollen, dass der Chef gut dasteht, einfach weil ich in Liebe mit meinem eigenen Selbst bin. Das ist etwas völlig anderes als zu versuchen, die Zustimmung des Vorgesetzten zu erhalten. Sobald ich versuche, die Zustimmung von jemand anderem zu bekommen, bin ich nicht in meiner eigenen Kraft. Aber wenn ich es als meine Aufgabe ansehe und es meine Funktion ist, dem Chef zu helfen, was auch immer er oder sie tun möchte, dann macht diese Arbeit einfach Freude, weil ich dann in meiner eigenen Kraft bin. Dann gibt es keinen Konflikt, denn ich will nichts; schon gar nicht von meinem Boss.

Wenn ich euch zu Beginn des Satsangs begrüße, stehe ich euch zu Diensten. Ich will nichts von euch. Ich möchte, dass ihr alles habt, ich möchte euch alles geben. Ich möchte euch eure Freude zeigen, euren Frieden. Wenn ich meine Arbeit wirklich gut mache, dann werdet ihr mich bald nicht mehr brauchen. Wenn meine Arbeit erfolgreich ist, wird die Welt mich nicht mehr brauchen. So bewege ich mich in Richtung Arbeitslosigkeit, und bin am glücklichsten, wenn für mich nichts mehr zu tun bleibt. Seht ihr, wie anders das ist?

Ich kann es nicht verkehrt machen. Auch meine Freunde nicht. Obwohl sie verrückte Sachen machen und in alle möglichen Schwierigkeiten geraten. Aber ich kenne das Geheimnis: Ich weiß, dass sie es nicht falsch machen können, also bin ich in Frieden. Wenn ich wollte, dass ihr keine verrückten Sachen macht, nicht verrückt seid, wäre das schon zu viel verlangt. Wenn ich wollte, dass ihr erleuchtet werdet, ebenfalls. Das erzeugt unnötigen Stress. Es ist nicht meine Sache irgendetwas zu tun.

Früher oder später, in diesem oder in einem anderen Leben, werdet ihr die Wahrheit erkennen; es ist unvermeidlich.

Alles was ich hier tue ist, die Worte auszusprechen, die du mir vermittelst, dass du sie hören musst. Ich bin der perfekte Diener, der perfekte Spiegel. Ich zeige dir einfach deine Schönheit, das ist alles. Der Spiegel braucht keinerlei Anstrengung zu unternehmen, er tut überhaupt nichts. Das macht ihn zu einem perfekten Spiegel. Wenn er versuchen würde, irgendetwas zu tun, würde er das Bild verzerren. Die dritte Frage.

F.: Warum erleben wir immer wieder Krisensituationen? Machen wir das aus eigenem Impuls, aus Angst, nicht anerkannt und geliebt zu werden, oder geschieht es nur, weil uns niemand eine Alternative aufzeigt?

S.: Krisen sind wunderbar. Zeige mir jemand, der sich in einer Krise befindet, und ich zeige dir jemanden, der bereit ist, einen Sprung zu wagen! Er ist bereit, einen Sprung zur nächsten Erkenntnisstufe zu machen. Krisen sind Kreuzungen. Du kommst an eine Kreuzung und weißt nicht, in welche Richtung du gehen sollst. Wenn du überhaupt nicht weiter weißt, steckt darin ein großes Potential.

Ja, wir erschaffen uns Krisen, denn wir lernen aus ihnen. Alles, worum es in diesem Leben geht, ist zu lernen, und das lieben wir. Wenn die Dinge ganz normal verlaufen, wenn alles prächtig geht, dann tun wir irgendetwas um diesen Rhythmus zu stören. Ist euch das noch nicht aufgefallen? Wir tun das fortwährend, wir müssen das tun, wir provozieren es. Und dann denken wir, wir wären wirklich verrückt, und dass wir uns besser fühlen würden, wenn alles glatt und einfach ginge. Aber so soll es gar nicht sein. Es soll schwierig, aufregend und voller Lernmöglichkeiten sein. Du lernst überhaupt nichts, wenn alles gefällig und ordentlich verläuft. Was könntest du da schon lernen? Wenn Dinge fehlschlagen, dann lernst du. Wenn dein Leben auseinander fällt, dann lernst du.

Es kommt immer wieder auf den Punkt zurück, worum es in diesem Leben eigentlich geht. Geht es wirklich darum, dass alles glatt und sicher läuft bis ich sterbe? Und dass alles „normal“ ist, dass ich eine Frau habe, die mich niemals anschreit, dass meine Kinder ein gutes Benehmen haben und vorzügliche Zensuren nach Hause bringen?

Ich liebe die Star-Trek Serie, denn dort werden Themen behandelt, die auf viele Situationen in unserem Leben zutreffen. In einer Folge wird ein Arzt gezeigt, der kein menschliches Wesen ist, sondern eine Person, die von einem Computer simuliert wird, einem medizinischen Programm. Dieser Arzt beschließt, für sich selbst eine Familie zu erschaffen, denn er möchte wissen, wie es ist ein menschliches Leben zu führen. Ihm gelingt es, Frau und Kinder zu kreieren, natürlich sind auch sie alle computersimuliert.

Er lädt einige Mitglieder der Star-Trek Besatzung zum Abendessen ein, weil er ihnen seine neue Familie vorstellen möchte. Die Gäste schauen sich diese künstliche Familie an, in der alle ausnehmend nett zueinander sind. Die Kinder benehmen sich perfekt, die Frau ist eine ausgezeichnete Köchin und ihrem Mann völlig ergeben. Eine Star-Trek Kollegin spricht daraufhin den Arzt an und sagt: „Lass mich die Programmierung übernehmen. Ich mache es ein bisschen lebendiger für dich!“ Sie ändert also die Programme. Als der Arzt am folgenden Abend nach Hause kommt, trifft er seine Frau nicht an. Kein Essen ist gekocht, stattdessen vertreibt sich seine Frau die Zeit mit ihren Freundinnen. Der Sohn hat ein paar harte Jungs eingeladen. Die Tochter wird in einen Unfall verwickelt und stirbt. (lacht)

So ist das Leben!

Die vierte Frage.

F.: Die Wirtschaft soll den Menschen Arbeit und Nahrung geben. Aber im Beruf erleben wir Angst und Stress. Wir kümmern uns nicht um den weiteren Kontext, in dem unsere Arbeit geschieht. Wir flüchten in unser Privatleben. Dort herrschen Unverständnis, unerfüllte Erwartungen, Lug und Trug, Partnerwechsel und Machtspiele. Unsere Hoffnung, geliebt zu werden, wird auch hier nicht erfüllt. Wir erkennen, dass die Freude an dem Erworbenen nur kurz ist, während die Unzufriedenheit und unsere Unruhe ein Leben lang andauern. Wir flüchten in Essen und Trinken. Wir werden krank, einsam, verbittert und sterben, ohne irgendetwas von dem, wonach wir uns gesehnt haben, erhalten zu haben. Wo liegt die Lösung?

S.: Es führt uns zu dem gleichen Punkt. Wir glauben, Zufriedenheit stelle sich dann ein, wenn alles perfekt funktioniert. Aber wir sind nie zufrieden. Es funktioniert deswegen nicht gut, weil es gar nicht gut funktionieren soll.

Die amerikanische Regierung unternimmt große Anstrengungen, um Osama bin Laden zu finden, diesen wirklich bösen Zeitgenossen. Aber wenn sie ihn findet, dann muss ein anderer Bösewicht her, denn für die Geschichte ist es sehr wichtig, dass es einen Bösewicht gibt. Ich liebe es, Romane zu lesen. In Romanen muss es einen Verbrecher geben. Ist er ein wirklich guter Schurke, dann willst du bestimmt nicht, dass er gleich zu Beginn des Buches umgebracht wird. Und wenn eine Fortsetzung geplant ist, dann darf er noch nicht einmal am Ende des ersten Buches sterben, so unentbehrlich ist er. Dieser bin Laden ist ein perfekt böser Kerl. Warum?

Es geht hier nur darum, zu verstehen, worum es in diesem Spiel geht. Du musst begreifen, dass es nicht darum geht, dass die Wirtschaft Güter für den Bedarf der Konsumenten produziert und den Menschen Arbeit und ein Einkommen gibt. Nein, das ist nicht ihre Aufgabe. Ganz im Gegenteil, sie soll fehlschlagen. Denn wenn die Wirtschaft perfekt funktionierte, würdest du abends im Fernsehen den Nachrichtensprecher hören: „Heute gibt es nichts zu berichten. Niemand ist verhungert, niemand kämpft gegen jemanden, alle Regierungen vertragen sich ausgezeichnet, und das Wetter ist perfekt! Auch für den Rest des Monats wird es so bleiben.“ (Lachen)

Nein, erst wenn die Dinge schief gehen, werden die Reporter richtig aufgeregt. So viele Reporter sind in Afghanistan gestorben. Warum sind sie denn überhaupt dort hingegangen? Weil es interessant ist! So etwas ist der Höhepunkt im Leben eines Reporters, inmitten von Gefahren zu sein. Für einen Reporter ist es perfekt, in einer solchen Aktion zu sterben. Warum sollte er im Bett sterben wollen?

Ich hörte von einem Mann, einem Vulkanologen. Er starb, weil ein Vulkan, den er erforschte, früher ausbrach als erwartet. So etwas ist wunderbar und aufregend.

Worum geht es hier überhaupt? Worum geht es im Leben?

Es geht nicht um Sicherheit! Es geht darum, wer ihr seid – das ist die einzige Sicherheit. Du warst immer, du wirst immer sein, und du bist unverletzlich. Es gibt keine Feinde, denn du bist alles, was ist!

Wer ihr seid, ist keine Geschichte. Wir geben vor, jemand zu sein, und wir tun so, als gäbe es da noch andere, gute und böse, schöne und hässliche, dicke und dünne, kleine und große „Jemands“; einfach zu unserer Unterhaltung, nur zum Spaß und Abenteuer.

Wenn du dieses Spiel begreifst, spielt es keine Rolle, wie es sich entwickelt. Nichts kann dir geschehen, weil es nicht wirklich real ist. Es handelt sich um eine Computersimulation der Realität, eine virtuelle Realität. Es fühlt sich echt an, es sieht echt aus und wir können glauben, dass es Realität ist, aber es ist nicht wirklich.

Wenn du von der Warte der Wahrheit aus schaust, dann ist es aufregend und friedlich zugleich. Was immer auch geschieht, ist gut so, unabhängig davon, welcher Film gerade abläuft oder wie die Geschichte ausgeht. Du weißt, enden wird sie ohnehin.


Fragende: Es ist ein eigenartiges, unbeschreibliches Gefühl. Ich fühle mich so weich wie Butter, und so still.

Samarpan: Ja, alles hier ist Stille; kein Ort, wo man hingehen muss; nichts, was man bekommen und nichts, was man werden muss.

F.: …dann denke ich, ich kann doch nicht die ganze Zeit…

S.: Dann betritt der Verstand das Paradies, so wie die Schlange den Garten Eden und sagt: „Aber etwas stimmt nicht“, oder „Etwas wird falsch sein“, oder „Etwas könnte falsch sein“, oder „Etwas war falsch.“ (beide lachen)

F.: Wenn ich hier so sitze, dann ist wirklich nichts zu tun.

S.: Ja.

F.: Da ist nichts zu tun, aber mein Verstand sagt…

S.: Was sagt der Verstand? Lass uns ihn bloßstellen!

F.: Er sagt: „Jetzt sitzt du hier und kannst neben Samarpan in Stille sein, warum kannst du es nicht, wenn er nicht da ist?“

S.: Ja, es ist immer so, der Verstand wird immer mit einem Problem zur Stelle sein. So macht er das. Er wird immer einen Weg finden, dir zu sagen, dass etwas mit dir nicht stimmt. Das ist sein Programm. Das Programm, mit dem du bis jetzt gelebt hast, lautet: Ich kann es niemals richtig machen.

F.: Ja, das stimmt.

S.: Das ist kein Problem, weil ich dir beibringe und sage: wahrhaft spirituell ist, es falsch zu machen. Dann weiß der Verstand nicht, was er tun soll und ist desorientiert. Dadurch störe ich das ganze Programm.

F.: Auf der einen Seite weiß ich, es gibt nichts zu tun, aber dann schreit mein Verstand regelrecht: „Was ist jetzt? Du musst jetzt etwas tun!“

S.: Das ist richtig. Der Verstand ist davon abhängig, etwas zu tun. Der Verstand ist der Handelnde, er ist wie ein Bibliothekar. Er geht in die verschiedenen Abteilungen der Bibliothek und sucht nach Dingen, die erledigt werden müssen. Er kommt mit einem riesigen Stapel von Büchern und sagt: „Du meinst, es gäbe nichts zu tun? Schau mal, was ich gefunden habe! Du hast so viel zu tun, dass kein Ende in Sicht ist!“

F.: Ich denke, es ist auch der Verstand, der Gefühle hochbringt wie: „Siehst du, jetzt geht es dir wieder schlecht!“.

S.: Das ist richtig. Der Verstand sagt dir also, dass du wirklich ein Trottel bist.

F.: Nein, das sagt er nicht.

S.: Was sagt er dann, was mit dir verkehrt ist?

F.: Was er sagt, was mit mir verkehrt ist? Nichts ist verkehrt.

S.: Das ist die Wahrheit, nichts ist falsch, nichts war jemals falsch. Nichts muss getan werden, es ist fein so, wie du bist, auch wenn Tränen fließen.

F.: Trotzdem taucht immer wieder die Frage auf: „Was muss ich tun?“ Irgend etwas muss ich doch machen?

S.: Du musst nichts tun.

Der Verstand ist dazu da, diesem Körper eine Hilfe zu sein, um ihn durchs Leben zu lotsen. Er findet heraus, wie du zur U-Bahn kommst, welche Linie du nehmen musst, wie du zu deinem Ziel kommst. Er sagt dir, wie du das Telefon und einen Computer benutzt, wie du es anstellst, wenn du in der Bibliothek etwas nachschlagen möchtest, wie du ein schönes Essen bereitest. All das sind Aufgaben für den Verstand.

Nur hat der Verstand seine Kompetenzen überschritten. Eigentlich ist er ein Gehilfe, der uns dienen soll. Er soll uns helfen, für den Körper zu sorgen, damit er im alltäglichen Leben funktioniert. Mit seiner Hilfe lernen wir, wie wir uns anderen Menschen gegenüber verhalten und unsere Rollen spielen.

Der Verstand weiß aber nichts vom Sein. Er kennt sich nur mit dem Tun aus. Das Problem ist, dass wir glauben, wir sind der Verstand, wenn wir uns mit ihm identifizieren. Dann flippen wir aus und sagen: „Was muss ich jetzt machen? Es muss etwas zu tun geben! Ich muss irgendwo hin gehen! Ich muss etwas erreichen!“

Es ist einfach die falsche Identifikation. Wenn du in der Stille ruhst, wenn du einfach bist, dann ist es offensichtlich, dass Hier nichts zu tun ist. Es ist nur diese falsche Identifikation, die stattfindet. Das ganze Leiden der Menschheit entsteht daraus. Es geht um einen kleinen Wechsel, eine kleine Veränderung in der Perspektive, das Leben von der Wahrheit und nicht vom Verstand her zu betrachten.

Der Verstand ist an sich kein Problem. Ein solches entsteht nur, weil der Verstand angenommen hat, er müsste das ganze Universum am Laufen halten. Natürlich kann er das nicht. Er ist ein solch kleiner Computer – da gibt es so viel, was er nicht versteht, was er nicht wissen kann und was ihn verwirrt. Wenn er bei seinen Aufgaben bleibt, geht es ihm gut.

Ein fähiger Bediensteter wird dir nicht im Weg stehen, er wird nicht vor deiner Nase herumtanzen. Ein guter Diener wird den Wein servieren und dann verschwinden. Er sieht dir nicht im Stehen über die Schulter und sagt, wie du dein Glas halten sollst.

Der Verstand verhält sich, als wäre er der Meister. Er ist ein schrecklicher Meister, er macht dich verrückt. Er sagt dir, tue dies, und wenn du es getan hast, dann sagt er dir, ich habe dir doch gesagt, du hättest etwas ganz anderes machen sollen. Oder er sagt dir, du hättest es nicht gut gemacht, oder nicht zur Genüge. Ständig nörgelt er an dir herum. Ein guter Diener hat einfach nur die Aufgabe, dir Informationen zu liefern und dir zu helfen, und dann verhält er sich ruhig. Wir sind hier, um dem Diener beizubringen, dass er uns nicht in die Quere kommt. Denn du bist offensichtlich perfekt. Auch der Verstand ist in Ordnung, er braucht einfach nur etwas Disziplin. Wir bringen ihm das bei, indem wir ihm keine Aufmerksamkeit schenken. Wir tun es, indem wir all den Unsinn ignorieren, all diese dummen Ideen, die er uns permanent suggeriert.

F.: Dann sagt mir mein Verstand: „Bevor ich sterbe, will ich aber gelebt haben.“

S.: Das ist richtig, wir lernen hier, wie man lebt.

F.: Ja, das stimmt.

S.: Wir lernen, wie man wirklich lebt, wie man den Augenblick genießt. Das ganze Leben passiert jetzt, hier, und nicht im Verstand! Wenn wir in irgendwelchen Vorstellungen leben, ist das kein wirkliches Leben. Alles geschieht nur hier.

Eine Art, den Verstand zu disziplinieren, ist, jedes Gefühl zu fühlen, das gerade da ist. Wenn du das Gefühl willkommen heißt, bringt es dich hierher, in diesen Moment.

Der Verstand kommt mit irgendeinem Gedanken, der ein störendes Gefühl mit sich bringt. Für gewöhnlich drehen wir uns damit im Kreis, flippen aus und befinden uns dadurch in ständiger Aufregung. In dem Moment sagen wir einfach: „Okay, ich spüre das Gefühl, ich heiße es willkommen!“

Angst ist da? Okay, lass uns die Angst fühlen. Lass uns sehen, worum es dabei geht. Lass uns mit der Angst Freundschaft schließen. Dann fürchte ich mich nicht davor, Angst zu fühlen.

Traurigkeit ist hier? Schön, dann fühle ich mich traurig. Traurigkeit ist schön!

Wut? Großartig! Dann lass uns dieses Gefühl erforschen. All das bringt uns hierher. Das zieht dem Tiger die Zähne. Der Verstand hat dann nichts mehr, womit er uns quälen kann. Er hat diese Gefühle benutzt, um uns unter Kontrolle zu halten und uns damit zu foltern. Wir sagen ihm: „Okay, tu dein Bestes, gib mir das intensivste Gefühl! Ich bin bereit!“ So verliert der Verstand seine Macht.

F.: Das ist aber eine große Herausforderung, mein Verstand ist wirklich listig.

S.: Der Verstand ist trickreich, aber ich kenne all seine Tricks. Ich bin hier, um sie euch zu zeigen. Sobald du sie alle kennst, kann der Verstand sie nicht mehr ausspielen.

F.: Dann will ich dir etwas erzählen: In letzter Zeit ist es so, dass ich oft Angst habe, mir könnte etwas zustoßen, denn ich bin stark mit dem Körper identifiziert. In mir kommt dann die Idee hoch, dass ich ein Bein verlieren werde oder dass ein ganz schlimmer Unfall passieren wird, damit ich diese Identifikation mit dem Körper aufgeben kann. Mein Verstand versucht mich zu beschwichtigen, indem er sagt: „Nein, das wird dir nicht passieren.“ Wenn ich das nicht ständig wiederhole, besteht die Angst, dass es dann möglicherweise doch passiert.

S.: Ich zeige Dir, wie du diesen Knoten durchschneiden kannst. Was ist denn das Schlimmste, was passieren könnte? Dass dich jemand umbringt, ja?

F.: Noch nicht einmal. Am Schlimmsten wäre es für mich, wenn ich irgendwie behindert wäre, dann wäre ich lieber tot.

S.: Okay, auf irgendeine Art wirst du einmal behindert sein, wie alle anderen auch. Das nennt man Alter. (Lachen)

So ist das. Der Körper hat nicht mehr die Möglichkeiten wie vor dreißig oder vierzig Jahren. Das ist einfach eine Tatsache, aber es ist nicht so, wie wir uns das vorstellen. Es ist einfach wie es ist, und es ist okay. Ich bewege mich etwas langsamer, stehe langsamer auf, weil es mir sonst Schmerzen bereitet, das ist keine große Sache. Es sind die Vorstellungen, die wir damit verbinden, die uns terrorisieren. Aber du weißt, deine ganze Geschichte und die Lebensgeschichte deines Körpers sind bereits festgelegt.

F.: Ja.

S.: Also brauchst du dir keine Sorgen darüber zu machen.

F.: So ist es.

S.: Es wird so sein, wie es sein wird. Ob du dir Sorgen machst oder nicht, es ist dennoch, wie es ist. Es ist einfach das Abenteuer dieses Körpers. Das ist doch interessant.

Am Abend bevor Jesus gefangen genommen wurde, war er im Garten Gethsemane. Man sagt, dass er dort Blut schwitzte, weil er sich vorstellte, was ihn erwarten würde. Er wusste, dass etwas Einschneidendes, ein großes Drama passieren würde. Die Vorstellung am Kreuz zu hängen, ließ ihn Blut schwitzen. Aber als es tatsächlich passierte, war er in Frieden damit. Sicherlich war es sehr schmerzhaft und intensiv, aber es war nicht mehr, als er ertragen konnte. Es sind die Vorstellungen, die wir uns vorher machen, die uns in Panik versetzen. Denn in unserer Phantasie kann es immer mehr sein, als wir ertragen können. In der Wirklichkeit ist es aber nie mehr, als erträglich ist. Es ist immer genau richtig.

F.: Wenn es so ist, dass alles so passiert, wie es passieren soll, dann ist es ja reine Zeitverschwendung, wenn mein Verstand annimmt, es würde dem Körper nichts Schlimmes passieren, solange er nur das Gegenteil denkt, von dem, was er befürchtet.

S.: Das ist richtig, genau das ist der Punkt. Wir können nichts dazu tun, es liegt nicht in der Macht des Verstandes. Es macht keinen Unterschied, woran er glaubt oder nicht glaubt, was passieren wird oder nicht passieren wird; es wird so sein, wie es ist. Der Verstand kann hier entspannen, er hat hier nichts zu tun. Es ist nicht seine Aufgabe, dein ganzes Leben zu kontrollieren, denn dazu ist er gar nicht fähig. Nur ein Kind vertraut auf die Zauberkraft von „Wenn ich das glaube, wird dies passieren…“ Dein Leben entfaltet sich ganz perfekt; Tag für Tag, von Augenblick zu Augenblick ist alles genau so, wie es sein sollte und wie es vorherbestimmt ist.

F.: Was bleibt da noch übrig? Diese spirituelle Reise hat mich sehr schnell auf den Punkt gebracht: Ich kann nichts tun!

S.: Das ist richtig.

F.: Als ich das herausfand, hat es mich sehr traurig gemacht.

(beide lachen)

S.: Viele Dinge werden passieren. Dieser Körper/Verstand wird an vielen Aktivitäten beteiligt sein, aber das alles hat nichts mit dir zu tun. Du bist, du warst und du wirst immer sein. Das ist das Ende der Reise, einfach Sein. Viele Leute verbringen ihr ganzes Leben mit dieser Reise, sie betrachten sich Zeit ihres Lebens als Sucher, und wenn sie dann dem Ende der Reise näher kommen, machen sie noch mal eine Kehrtwende, weil sie nicht möchten, dass die Reise zum Abschluss kommt. Sie haben ihre Identifikation als Suchende lieb gewonnen.

F.: Ich habe nichts mehr, woran sich der Verstand klammern könnte.

S.: Das ist richtig. Das ist der Tod, das ist der Tod des Ego. Das ist keine kleine Sache, natürlich ist da Traurigkeit. Heiße die Traurigkeit willkommen! Das ist ein ganz wichtiger Schritt, gehe nicht darüber hinweg. Wir müssen den Tod des Ego betrauern. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, verbringen wir mehrere Tage in Trauer. Aus psychologischer Sicht ist das eine sehr wichtige Zeit. Gehe nicht darüber weg! Fühle diese Traurigkeit. Da ist nicht nur diese Traurigkeit, da ist auch Wut und alle möglichen anderen Gefühle. Fühle sie alle!

F.: Ja, die Traurigkeit und auch, dass… dass es gar nichts zu tun gibt.

S.: Da ist Traurigkeit; es gibt nichts mehr zu tun. Auch ist niemand mehr da, um etwas zu tun. Diese ganze Idee vom „Ich“, beruht darauf, dass „ich etwas zu tun habe“, dass „ich etwas bekommen muss“ und dass „ich jemand werden muss“.

F.: Ja, es ist ganz schön traurig, es ist leer!

S.: Ja, das ist es.

F.: Zwar wäre ich einerseits gerne noch länger gereist, aber ich weiß genau, wie deprimiert ich gewesen wäre, wenn ich erst nach Jahren herausgefunden hätte, dass da nichts ist!

S.: Der klassische Weg wäre gewesen: Der Meister lädt dich in seinen Ashram ein, und du machst einen Entwicklungsprozess durch, der ungefähr dreizehn Jahre dauert, und dann verrät er dir den Witz!

F.: (lacht) Das ist aber gemein! Da habe ich ja noch Glück gehabt! Was mache ich denn jetzt?

S.: Da ich ein sehr fauler Meister bin, komme ich gleich zu Beginn zum entscheidenden Punkt, und die restliche Zeit können wir einfach genießen. Alte Charaktermerkmale werden auftauchen, Vasanas werden an die Oberfläche kommen, das wird passieren. Der Verstand will nicht sofort loslassen.

F.: Das merke ich.

S.: Aber schon nach kurzer Zeit genießt es der Verstand, dass es für ihn nichts zu tun gibt.

F.: Es ist doch komisch, der Verstand weiß es und trotzdem…

S.: Der Verstand begreift die Wahrheit niemals vollständig. Darum müssen wir immer wieder in die Stille gehen und alles von dort aus betrachten, dann ist es offensichtlich, dann können wir verstehen. Das ist kein Begreifen wie im Verstand, sondern es ist einfach ein Sehen, was ist. Denn was ist, das ist, und das ist einfach offensichtlich.

Du kannst es jederzeit neu erkunden. Es ist gleichgültig, was der Verstand glaubt. All die Bücher, die wir gelesen haben, helfen uns dabei nicht. Nur im Hiersein siehst du. Alles ist sehr klar, da ist Niemand; Niemand, um etwas zu tun, Niemand, um etwas zu werden.

F.: Dem Verstand fällt es schwer, das so anzunehmen.

S.: Ja, da ist Widerstand, das ist in Ordnung. Kämpfe nicht gegen den Widerstand. Auch der Widerstand ist hier willkommen.

Der Verstand wird dir sagen, dass dies das Ende von allem ist. Aber in Wirklichkeit ist es der Anfang von allem, der Anfang vom Lernen. Hier beginnt das wirkliche Lernen; wirkliches Lernen kann nur im Hiersein geschehen und endet niemals. Es ist sehr aufregend. Es gibt ein ganzes Universum zu entdecken und das Jenseits von ihm, es hat kein Ende. Aber der Verstand kann hier nichts tun, er muss der Diener bleiben. Du musst nackt, „entkleidet“ hier in diesen Moment kommen, ohne Vorstellungen.

Niemand ist hier, denn wenn jemand hier ist – und es ist immer ein imaginärer „Jemand“ – dann verursacht er die Probleme.

Also vergieße die Tränen, betrauere den Tod dieses Jemand und lasse ihn gehen.

Wir haben viele Analogien für diesen Vorgang. Eine der schönsten beschreibt den Vogel Phönix, der sich in das Feuer begibt, darin stirbt und dann aus der Asche wieder aufersteht. Wir sehen es auch in der Natur: Die Raupe verpuppt sich, stirbt, und wandelt sich zu einem Schmetterling. Es ist der Tod und die Wiederauferstehung. Wir müssen durch den Tod gehen, wir müssen durch die Hölle gehen, um in den Himmel zu kommen. Betrauere also den Tod, versuche nicht, darüber hinweg zu gehen. Ruhe einfach hier, denn der Zeitpunkt ist sehr gut getroffen.

F.: Wenn alles so ist wie es jetzt ist, dann fragt sich mein Kopf: Wann mache ich etwas? Wenn ich den Impuls dazu bekomme? Oder wie mache ich das? Dann weiß ich gar nichts mehr.

S.: Das ist richtig. Du weißt nichts. Du weißt nicht, wann du aufstehen, wann du wohin gehen, wann du was machen sollst. Das ist richtig. Das meinte Osho, als er sagte: „Nicht-Wissen ist wahre Intimität.“

F.: (lacht) Wird es dann so sein, dass ich nicht mehr vorher überlege: jetzt stehe ich auf, sondern dass ich einfach aufstehen werde? Oder wie wird es sein?

S.: Ich weiß es nicht, das musst du herausfinden.

F.: Okay. Ich komme mir ziemlich blöd vor.

S.: Das ist gut, willkommen im Club!


Fragende: Vielleicht kann ich mich dem „Club der Heulsusen“ anschließen.

Samarpan: Immer wenn ich Tränen sehe, weiß ich, dass da eine Bereitwilligkeit ist.

F.: Als ich heute morgen aufwachte, habe ich mich sehr krank gefühlt. Ich war gezwungen, still zu bleiben und mich hinzulegen. Dann kam mir der Gedanke, dass dies ein tiefgehender Reinigungsprozess ist, und das hat mir geholfen, es zu akzeptieren. Ich hatte gar nicht die Möglichkeit, Widerstand zu leisten, denn ich konnte gar nichts tun. Plötzlich kamen die Tränen, wie aus dem Nichts. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass da Gefühle waren; da waren nur Tränen, keine Gedanken, und ich fühlte eine tiefe Erleichterung. Jetzt habe ich die Wahrnehmung dieser klaren Stille in mir verloren. Mein Verstand fragt sich, warum das so ist?

S.: Was ist jetzt hier?

F.: Frieden. Frieden und auch Freude, aber das ist nicht der richtige Ausdruck, vielleicht Liebe; und da ist Aufregung in meinem Bauch.

S.: Schließe die Augen und gehe mit deiner Aufmerksamkeit in die Mitte dieser Aufregung. Diese Erregung ist überall um dich herum, und du bist in der Mitte. Was ist hier?

F.: Ich kann die Mitte nicht fühlen, ich fühle die Begrenzungen meines Körpers.

S.: Wie ist es, hier zu sein?

F.: Es ist stabil und innen still, gleichzeitig fühle ich meinen Körper.

S.: Mache dir keine Gedanken um den Körper, schau einfach in die Stille. Schau, ob du ein Ende der Stille finden kannst.

F.: Nein, da ist kein Anfang und kein Ende.

S.: Kannst du eine Trennung zwischen dir und der Stille wahrnehmen?

F.: Mein Verstand ist immer noch sehr beschäftigt.

S.: Der Verstand schafft immer eine Trennung, das ist kein Problem – aber schau in die Stille, ob du darin eine Begrenzung findest. Schau, ob du überhaupt jemanden finden kannst.

F.: Niemanden, den ich benennen kann. (Schweigen)

Von Zeit zu Zeit fühle ich meinen Herzschlag sehr stark. Aber es stört die Stille in mir nicht.

S.: Das ist richtig.

F.: Aber ich sehe auch, wie die Gedanken kommen, und das stört mich, weil es Beurteilungen sind.

S.: Das ist interessant. Kommen die Gedanken oder sind sie immer da und schwirren irgendwo herum?

F.: Sie sind immer da.

S.: Es ist in dem Moment störend, wo du deine Aufmerksamkeit den Gedanken gibst. Dann empfindest du sie als eine Störung. Aber schau zurück in die Stille und sieh, ob die Stille gestört ist. Nein? Solange du in der Stille ruhst, können die Gedanken herumwandern, und sie stören gar nicht.

F.: Ist es Widerstand, wenn ich Kopfschmerzen bekomme?

S.: Vielleicht ist es eine Hilfe, um Hier zu sein. Kopfweh ist sehr hilfreich. Ruhe in den Kopfschmerzen, lasse sie da sein. Das Kopfweh wird dich zurück in diesen Augenblick bringen. Alles wird dich hierher bringen. Nichts ist ein Problem, nichts ist jemals falsch. Was auch immer sich zeigt, kann benutzt werden.

F.: Danke, dass du hier bist.

S.: Es ist wundervoll, was hier passiert.

Glücklich sein in jedem Moment

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