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Chapter One – Can’t Stop Thinking About You

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Isa legte das Geld auf den Tresen und nahm die gereinigte Wäsche entgegen. »Danke«, ächzte sie und ließ sich von dem Angestellten dabei helfen, die Kleidersäcke über ihre Schulter zu hieven. Sie drehte sich um, ging auf die Tür zu und überlegte, wo sie als Nächstes hinmusste.

Es war Dienstag, und dienstags machte Isa Erledigungen für ältere Mitmenschen in ihrer Wohngegend, die sich nicht mehr vollständig allein versorgen konnten. Eine kleine Gruppe von Frauen hatte sich dafür zusammengetan, sah nach dem Rechten, ging einkaufen oder half bei behördlichen Formularen. Es war eine gute Sache, die Isa hier initiiert hatte.

Sie half gern, das war schon immer so, und sie sah es sogar als ihre Pflicht an, wenn sie ein guter Mensch sein wollte.

»Warten Sie, ich mache Ihnen auf.« Ein älterer Herr mit Schiebermütze eilte zur Tür und öffnete sie ihr lächelnd.

»Danke.« Isa nickte ihm zu und trat hinaus in die trockene Hitze. Sie machte gerade einen Schritt nach vorn, da fegte ein heißer Windstoß an ihr vorbei und brachte einen unwiderstehlich herben Duft mit sich. Unwillkürlich blieb sie stehen, blickte auf und sah direkt in das Gesicht eines Mannes.

Er stand einfach nur da, mitten auf dem Bürgersteig, die Hände in die Hosentaschen geschoben, die wiesengrünen Augen erwartungsvoll auf sie gerichtet und ein Lächeln auf den Lippen, das ihr für einen Augenblick den Atem raubte. Hatte er hier auf sie gewartet?

Als sich seine Mundwinkel noch weiter hoben, bemerkte Isa erst, dass sie ihn seit einer gefühlten Ewigkeit anstarrte. Sie schaute nach links und rechts, um zu prüfen, ob ihn jemand entdeckt hatte, aber sie waren vollkommen allein. Konnte das sein, zur sonst so geschäftigen Mittagszeit? Oder kam es ihr nur so vor, als wäre die Straße wie leergefegt? So wie sie glaubte, die Welt hätte plötzlich aufgehört, sich zu drehen ...

»Was machst du hier?«, fragte sie in die unnatürliche Stille.

Patrick zuckte mit den Schultern und schüttelte kaum merklich den Kopf. »Keine Ahnung.«

»Wie? Du weißt nicht, was du hier machst?« Wieso kam ihr dieses Gespräch so vertraut vor?

»So ungefähr.« Er kam auf sie zu und hielt erst an, als er ihr so nah war, dass sie weit zu ihm aufsehen musste. »Schätze, ich bin deinetwegen hier.«

Isa schluckte. Sie war noch mit dem Gedanken beschäftigt, dass sie nur die Hand ausstrecken musste, um ihn zu berühren, da drangen seine Worte endlich in ihr Bewusstsein ein. Ihr Herz beschleunigte seinen Takt.

»Meinetwegen?«, hauchte sie. »Wieso?«

Er griff nach den Kleidersäcken, die über ihrer Schulter hingen, und warf sie achtlos zu Boden. Isa konnte den Blick nicht von seinen Armen abwenden, den starken Konturen und den feinen schwarzen Linien, die seine Haut zierten. Wie gerne würde sie diese mit ihren Fingern nachzeichnen.

»Ich wollte dich wiedersehen, Isabella.« Seine Stimme streichelte ihren Namen geradezu. Auf einmal schlang er einen Arm um ihre Taille und zog sie mit einem Ruck an sich.

Isa legte die Hände auf seine Schultern, ihre Fingerspitzen kribbelten, und ihr Herz schlug so heftig, dass sie dessen Nachhall im gesamten Körper spüren konnte.

»Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken«, flüsterte er und beugte sich zu ihr hinab.

Isa spürte seinen Atem auf ihrer Haut, seine Lippen waren den ihren so nah, dass sie ihre Wärme bereits erahnen konnte. Sie fuhr mit den Händen zu seinem Nacken, verschränkte ihre Finger dahinter, streckte sich ihm entgegen, schloss die Augen ...

»Tante Isa!«

Nein, nein, nein. Isa presste die Augen zusammen und flehte gedanklich um ein paar weitere Minuten.

»Tante Isa!«, erklang die schrille Mädchenstimme nun direkt an ihrem Ohr. Das Bett fing an zu wackeln, und zwei hohe Kinderstimmchen lachten und riefen immer wieder auf Spanisch: »Aufstehen! Schlafmütze!«

Isa seufzte. Die Zeit hier in ihrem Bett, zwischen schlafen und wachen, gehörte nur ihr allein. Hier durfte sie sich alles erträumen, wonach sie sich sehnte, sei es auch noch so kitschig. In letzter Zeit handelten ihre Fantasien sehr häufig von einem gewissen Iren, wie sie zugeben musste.

Ja, er war ein Advocate, und ja, sie sollte nicht auf diese Weise für ihn empfinden, aber was sie hier machte, war nichts Verwerfliches. Es war in etwa vergleichbar mit Schulmädchenträumereien von schnuckeligen Boyband-Sängern. Völlig harmlos und unschuldig. Der Traum würde sich niemals erfüllen. Und die Gefühle irgendwann vergehen.

Zugegeben, Isa kam sich ziemlich albern vor. Sie kannte den Mann ja nicht einmal, hatte ihn gerade drei Mal gesehen und nur wenige Worte mit ihm gewechselt. Diese kurzzeitige Verknalltheit rührte sicherlich daher, dass er anders war als die Kerle, die sie kannte.

Sie fühlte ihre geistige Begegnung mit Patrick ein letztes Mal nach, genoss den wohligen Schauer, den sie ihr bescherte, dann schlug sie die Augen auf.

»Was ist mit euch, ihr Süßen?«, fragte sie auf Spanisch, rieb sich mit einer Hand übers Gesicht und schwang die Beine aus dem Bett. Morgens war es ihr manchmal zu anstrengend, Englisch mit den Kindern zu sprechen. »Hat euch Oma noch kein Frühstück gemacht?«

»Abuela schläft.« Mit einem feierlichen Nicken drückte sich Lucia ihren Plüschhasen an die Brust.

»Na, wunderbar«, murmelte Isa.

Ihre Mutter war diese Woche eigentlich mit Frühstückmachen dran, damit Isa Überstunden abbauen und demnach ausschlafen und später ins Büro gehen konnte. Aber wie es aussah, hatte Abuela mal wieder ›Bettzeit‹, wie sie es vor den Kindern nannten.

Penelope Ramirez litt seit dem Mord an ihrem Mann an Depressionen. Sie war früher bereits labil gewesen, doch nach Carlos’ Tod fehlte ihr ab und an die Motivation fürs Aufstehen. Und manchmal fürs Leben allgemein ...

Es war besser geworden, nachdem Nando die Familie unter ein Dach geholt und auch seiner Mutter und seiner Schwester Verpflichtungen im Haushalt zugeteilt hatte. Penelope schien an manchen Tagen sogar glücklich, wenn sie sich um ihre Enkel kümmerte und eine Aufgabe hatte. Dann und wann schmetterte die Trauer sie jedoch erneut nieder und fesselte sie ans Bett. Heute schien wieder eine dieser Phasen zu beginnen, was bedeutete, dass der Haushalt Isa zufiel. Denn Carmen, Nandos Ehefrau, war vor einigen Tagen zum Lake Tahoe gefahren, um ihre eigene kranke Mutter zu pflegen. Jene hatte sich eine schwere Grippe eingefangen.

Gähnend erhob sich Isa, wickelte sich in ihren Morgenmantel und schlüpfte in ihre Pantoffeln. So sehr sie ihre Familie und das turbulente Leben in diesem Haus liebte, manchmal hätte sie gern mehr Zeit für sich. Ausschlafen, ihren Gedanken nachhängen, ein gutes Buch lesen und sich nicht das Essen mit einem fünfjährigen Vielfraß teilen müssen ...

»Dann lasst uns sehen, was der Kühlschrank hergibt«, sagte sie, scheuchte die beiden viel zu wachen Kinder aus dem Raum und ging in den Flur. Im Vorbeigehen schloss sie die angelehnte Zimmertür ihrer Mutter, sie würde später nach ihr sehen.

In der Küche angekommen, toastete sie Brot, bereitete Rührei zu und schnitt etwas Rohkost auf. Als das Essen fertig war, setzte sie sich mit Lucia und Manuel an den Tisch, aß und lauschte der kindlichen Unterhaltung. Sie liebte die unschuldigen Diskussionen der beiden, aber heute konnte sie ihnen nicht recht folgen. Ihre Gedanken hingen noch an ihren Träumereien von Patrick.

Wenn sie sich diesen großen, breitschultrigen Mann vorstellte, kam ihr alles so lebhaft vor, als stünde er direkt neben ihr. Sie konnte seinen Duft förmlich auf der Zunge schmecken, seine Berührungen auf ihrer Haut spüren. Und ihr Herz reagierte beim Gedanken an ihn prompt, indem es schneller schlug.

Schnaubend schüttelte sie den Kopf, um wieder zu sich zu kommen. »Seid ihr fertig?«

Da die Kinder bejahten, spulte Isa das alltägliche Programm weiter ab: Sie räumte den Tisch ab, zog die Kinder an, brachte Lucia zur Vorschule und Manuel zur Elementary. Danach fuhr sie wieder nach Hause und kochte Tee. Mit einer Tasse dampfendem Kamillentee marschierte sie nach oben und klopfte an die Tür ihrer Mutter. Da sie nicht antwortete, ging Isa einfach ins Zimmer.

Ihre Augen brauchten einen Moment, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, dann sah sie ihre Mutter jedoch in Embryonalstellung auf dem Bett liegen. Ihr schwarzes Haar verdeckte den Großteil ihres Gesichts, und sie zitterte am ganzen Körper.

»Mamá?« Isa setzte sich auf die Bettkante und stellte die Tasse auf dem Nachttisch ab. »Ich habe dir Tee gemacht.« Sie griff nach der Bettdecke, zog sie ihrer Mutter bis zum Kinn und strich die Haare aus ihrem Gesicht. »Hast du deine Tabletten nicht genommen?«

Penelope schüttelte langsam den Kopf und Isa unterdrückte ein Seufzen. Vermutlich waren ihre Medikamente ausgegangen und sie wollte wieder mal niemandem zur Last fallen, indem sie darum bat, für sie zur Apotheke zu gehen.

»Soll ich dir den Fernseher herbringen?«

Erneut schüttelte sie den Kopf, doch dieses Mal schluchzte sie dabei.

»Soll ich Doktor Vargas anrufen?«

»Ich brauche nur ein wenig Ruhe, cariño«, flüsterte sie.

Isa streichelte ihr liebevoll über den Rücken. »Möchtest du reden?«

Wie so oft riss diese Frage eine Mauer in Penelope ein. Sie fing an zu weinen, schmiegte sich an ihre Tochter und legte den Kopf auf ihren Schoß. Isa streichelte ihr übers Haar und hörte zu, während ihre Mutter von dem Schmerz erzählte, den sie so tief in sich fühlte.

*

»Guten Morgen!« Rita saß an der Empfangstheke des Immobilienbüros und strahlte Isa an. Diese Frau war einfach ein Sonnenschein. Das lag nicht nur an ihrem breiten Lächeln, die Mittvierzigerin trug auch meist gelbe Kleidung zu ihrem strohblonden Haar und ihrer blassen Haut. In dem sterilen Empfangsraum, der mit viel Glas und weißen Möbeln ausgestattet war, leuchtete sie damit förmlich.

»Guten Morgen«, erwiderte Isa und schloss die Tür hinter sich.

»Wolltest du heute nicht später kommen?«

»Ay, no, du weißt doch, dass ich ohne meine Arbeit hier nicht sein kann.« Sie verdrehte die Augen, um ihrer Kollegin zu bedeuteten, dass ihre Antwort sarkastisch gemeint war. Dann schlenderte sie an ihr vorbei in den Flur.

»Trifft sich gut, es sind ein paar neue Lagerhallen reingekommen«, rief Rita ihr nach. »Wenn du nun schon da bist ...«

»Bueno, schaue ich mir an.« Isa betrat ihr Büro, warf seufzend die Tasche auf ihren Schreibtisch und setzte sich auf den Drehstuhl aus weißem Kunstleder. Alles in diesem Immobilienbüro musste aus Glas oder weiß sein, darauf bestand ihr Boss Michael. Wieso er das so haben wollte, war Isa allerdings schleierhaft.

Sie ließ den Blick über die Aktenberge auf ihrem Tisch wandern und wäre am liebsten wieder aufgestanden und gegangen. Manchmal hatte sie das Gefühl, sie verwalteten hier ganz Nevada. Wie konnte ein kleines Büro wie ihres in einem winzigen Gebiet wie Red Sand Valley so viele Immobilien zu betreuen haben?

Eigentlich mochte Isa ihren Job, aber in letzter Zeit war sie furchtbar unmotiviert und abgelenkt. Es musste an der seltsamen inneren Unruhe liegen, die sie immer wieder überkam. Sie hatte das nun schon seit ... seit dieser Sache mit Emma.

Es schien vor zwei Wochen nichts weiter Tragisches passiert zu sein – zumindest waren alle wohlauf, Nando wirkte weder verärgert noch nervös, und Emma hatte ihr Glück mit Scar gefunden. Vergangene Woche erst hatten sich die Freundinnen im Café getroffen, um miteinander zu tratschen. Emma sah umwerfend aus und strahlte vor Zufriedenheit. Also wieso hatte Isa nach wie vor ein komisches Gefühl, wenn sie an die Sache zurückdachte?

Sie kramte ihr Handy aus der Tasche, legte es vor sich auf den Tisch und stellte die Handtasche in den Rollcontainer hinter sich. Das war eine neue Angewohnheit von ihr, die sie selbst nicht ganz nachvollziehen konnte. Sie wusste nur: Wenn sie ihr Telefon nicht im Blick hatte, wurde sie noch nervöser.

Sie redete sich gerne ein, dass sie keinen Anruf von Nando oder Emma verpassen wollte, sollte etwas geschehen. Denn die Wahrheit war so töricht wie ihre frühmorgendlichen Träumereien: Patrick besaß ihre Telefonnummer. Er war es gewesen, der sie nach dieser Sache vor zwei Wochen angerufen und ihr versichert hatte, dass alles gut ausgegangen war und sie sich keine Sorgen mehr zu machen brauchte. Wohl gemerkt, er war der Einzige, der daran gedacht hatte, sie zu verständigen. Ob er sie anrufen würde, wenn wieder etwas vorfiel? Oder vielleicht sogar ... einfach so?

Isa schüttelte den Kopf und schmunzelte über sich selbst. Sie erwartete nicht wirklich, dass er anrief. Wieso sollte er? Und es war ihr auch recht so. Es stimmte sie irrationalerweise traurig, dass er anrufen könnte, es aber nicht tat, doch es war ihr definitiv lieber so. Ehrlich! Obwohl sie sich gern an seinen frechen irischen Akzent erinnerte und wie er ihren Namen aussprach.

Herr im Himmel, dieser Mann ging ihr einfach nicht aus dem Sinn. Es war ein Glück, dass er nicht anrief! So musste sie ihr dummes Herz wenigstens nicht davon überzeugen, dass es wenig ratsam war, etwas mit einem Outlaw anzufangen – der zu allem Überfluss ein Advocate war. Allein die Gedanken an ihn fühlten sich wie ein Verrat an Nando an.

»Hallo? Erde an Isa.«

Isa zuckte zusammen und ließ ihr Handy fallen. Als es mit einem lauten Plumpsen auf dem Tisch landete, fragte sie sich, wann sie es denn bitte in die Hand genommen hatte. Erschrocken und irritiert gleichzeitig blickte sie zu Prudence auf, die im Türrahmen stand.

»Guten Morgen.« Isa spürte plötzlich eine sengende Hitze in ihren Wangen. Sie hatte das unangenehme Gefühl, bei etwas Verbotenem erwischt worden zu sein. »Was gibt es?«

Pru legte den Kopf schief und ein irritiertes Grinsen formte sich auf ihren Lippen. Sie kam zum Schreibtisch und stellte eine der beiden Tassen, die sie in den Händen hielt, vor Isa ab. »Hab dir Tee mitgebracht. Pfefferminz.«

»Oh, danke.« Isa wich dem prüfenden Blick ihres Gegenübers aus, wischte ein paar wirre, schwarze Strähnen aus ihrem Gesicht und griff nach der Teetasse. »Wieso bist du an deinem freien Tag hier?«

Pru hob eine Braue. »Ich habe freitags frei. Heute ist Donnerstag.«

»Ay, si ...« Isa starrte auf ihr Getränk und überlegte, ob sie vorher schon jemals die Wochentage verwechselt hatte.

»Was ist los mit dir?« Pru stellte ihre Tasse ab, nahm sich den Stuhl in der Ecke und setzte sich auf die andere Seite des Schreibtischs.

»Gar nichts«, log Isa und versuchte, dem Blick ihrer Kollegin und besten Freundin standzuhalten. Doch deren große, braune, wissende Augen schienen sie zu durchschauen. »Ich weiß auch nicht«, gab sie schließlich zu.

»Wie heißt er?« Sie grinste breit.

Isa wollte protestieren, konnte sie aber lediglich ertappt anstarren.

»Komm schon, chica, ich seh es dir doch an der Nasenspitze an. Du bist seit einer ganzen Weile total abgelenkt, starrst vor dich hin, wirst rot ...« Sie klemmte sich eine Strähne ihres schulterlangen schwarzen Haares hinters Ohr und beugte sich über den Tisch. »Also wer ist es? Kenn ich ihn?«

Isa schüttelte den Kopf. »Niemand. Es ist ...« Sie seufzte und rieb sich die Stirn. »Dios mio, es ist nur eine alberne Schwärmerei, da läuft nichts.«

Obwohl sie mit ihrer leidenschaftslosen Bemerkung das Gegenteil erreichen wollte, schien Pru nun noch neugieriger geworden zu sein. Sie blinzelte Isa mit großen Augen an. »Wo liegt das Problem? Erwidert er deine Gefühle nicht? Nein, das kann es nicht sein.«

»Wieso nicht?«, fragte Isa ernsthaft interessiert.

Sie deutete vage auf sie. »Na, sieh dich an, du bist der Hammer.« Isas Kichern wischte sie mit einer Handbewegung weg. »Oh nein, er hat Angst vor Nando, habe ich recht?«

Isa warf einen kurzen Blick zur Decke, ehe sie den Kopf schüttelte. »Ich denke nicht, nein.« Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Pat vor irgendetwas Angst hatte. Er war absolut ruhig und beherrscht geblieben, als er seinen Freunden geholfen hatte, und er trug in jeder Situation dieses leise Lächeln auf den Lippen. Vermutlich lachte er auch dem Tod ins Gesicht. Was bei genauerer Überlegung eher dumm als mutig war und ein weiterer Grund, sich von diesem lebensmüden Kerl fernzuhalten.

Pru tippte mit dem Zeigefinger auf ihr Kinn. »Was dann? Ist er zu alt? Oder minderjährig?«

Isa konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Pat war schätzungsweise zehn Jahre älter als sie, also Anfang dreißig, aber das war wohl das geringste der Probleme. Sie schüttelte den Kopf und griff nach einer Akte, um ihrer Freundin das Ende dieses Gesprächs zu signalisieren.

»Isa!« Pru riss ihr die Akte aus der Hand und rüttelte an ihrem Arm. »Ich erzähle dir auch immer meine Männergeschichten. Ich verrate es auch niemandem, versprochen!«

»Wieso willst du das unbedingt wissen?«

»Ich bin deine beste Freundin, du musst mit mir reden, so lautet das Gesetz.« Sie zwinkerte ihr zu. »Außerdem ist es das erste Mal, dass ich dich verliebt sehe. Ich hatte schon die Befürchtung, du besitzt das Gefühlsleben eines Einzellers.«

Isas Lachen wandelte sich in ein Seufzen. Schließlich fuhr sie sich durch die Haare, setzte sich auf und blickte Pru ernst an. »Okay, es ist so ...«

Ihre Freundin klatschte aufgeregt in die Hände, und Isa verdrehte die Augen.

»Es ist wirklich keine große Sache. Ich fühle mich zu einem Mann hingezogen, mit dem ich unter gar keinen Umständen zusammen sein will. Er ist nicht der Richtige und außerdem unerreichbar.«

»Ist er ein Promi oder so was?«

»Eher oder so was.« Isa schüttelte den Kopf und nahm die Akte wieder vom Tisch. »Das ist eine blödsinnige Schwärmerei und hat keine Zukunft.«

Erneut riss Pru ihr die Akte aus den Fingern und warf sie zurück auf den Stapel. »Nicht alles muss immer gleich für die Ewigkeit sein.« Auf Isas irritierten Blick hin erklärte sie: »Was ich hier heraushöre, ist eine rein körperliche Anziehung. Ich finde, du solltest ihr nachgeben. Vergnüg dich mit dem Kerl und glaub mir, der Rest erledigt sich von allein.«

Isa blinzelte sie einen Moment lang fragend an. »Manchmal glaube ich, du bist ein Mann.«

»Weil ich dir zu Sex rate?« Pru winkte ab. »Es ist ein Grundbedürfnis, das du lange nicht gestillt hast – und behaupte bloß nicht das Gegenteil, ich kenne dich und deine Ausgehgewohnheiten. Du solltest ... den Druck rausnehmen, wenn du verstehst.«

Isa nickte. Das klang auf verrückte Weise sogar logisch. Sie lernte kaum Männer kennen und hatte ein dementsprechendes Sexleben – im Grunde konnte sie ohne schlechtes Gewissen Nonne werden. Was, wenn sie tatsächlich nur so auf Patrick reagierte, weil er attraktiv, charmant und einfach anders war? Es könnte eine Erklärung sein, dennoch ...

»Ich kann nichts mit ihm anfangen«, stellte sie klar. »Weder auf die eine noch auf die andere Weise. Er ... lebt nicht hier und war sozusagen auf der Durchreise, als wir uns getroffen haben. Unwahrscheinlich, dass wir uns wiedersehen.«

»Wie schade.« Pru musterte sie auf eine Art, als nahm sie ihr das eben gesagte nicht ganz ab. Dennoch ließ sie es dabei bewenden. »Wir sollten mal wieder miteinander ausgehen, ein paar Cocktails schlürfen, tanzen, flirten ...« Sie wackelte mit den Brauen. »Vielleicht finden wir ja ein anderes Druckablassventil für dich.«

Isa kicherte. »Hier bestimmt nicht, da müssten wir raus aus der Stadt. Nach Wolfville vielleicht.« Hatte sie das gerade ernsthaft gesagt? Wieso schlug sie ihrer Freundin nicht gleich vor, in die Bar zu gehen, in der Emma arbeitete? Dort gingen die Advocates doch ein und aus.

Pru legte den Kopf schief. »Was gibt es in Wolfville?«

Michael, der in Isas Büro marschierte, bewahrte sie vor einer Antwort. »Isabella? Haben Sie einen Moment?« Er deutete mit dem Kinn in Richtung Konferenzraum.

»Natürlich.« Sie erhob sich, nickte Pru zu und folgte ihrem Boss in den Flur.

»Sag nur, wann«, rief ihre Freundin ihr hinterher.

*

Da Isa den Tag nun doch früher angefangen hatte, dachte Michael wohl, es wäre nur fair, wenn sie auch später ginge ... Normalerweise war ihr Boss ein netter Kerl, aber an manchen Tagen wollte sie ihn am liebsten schütteln. Er war Single, hatte keine Verwandten in der Gegend, und wusste nicht, wie es war, familiäre Verpflichtungen zu haben. Daher konnte Isa nicht wirklich böse auf ihn sein, wenn er ihr noch einen Abend-Termin aufdrückte. Allerdings war sie auch nicht gerade dankbar, als sie die Kinder viel zu spät bei der Tagesmutter abholte.

Nachdem sie das Abendessen für die Familie gemacht, ihre Mutter dazu gekriegt hatte, mit ihnen zu essen und die Kinder schließlich mit ihrem Vater vor dem Fernseher saßen, genehmigte sie sich eine lange, heiße Dusche, schlüpfte in bequeme Shorts und ein Top und machte es sich auf ihrem Bett gemütlich. Wie aus alter Gewohnheit nahm sie das Handy zur Hand und drehte es in ihren Fingern, während sie dem Internetradio aus ihrem Laptop lauschte.

Was Pru heute gesagt hatte, ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. War sie wirklich nur scharf auf Patrick, weil sie sexuell ausgehungert war? Oder war ihre Freundin nur derart davon überzeugt, weil sie in dieser Hinsicht sehr viel offener war? Oder besser, weil sie in so ziemlich jeder Hinsicht sehr viel offener war.

Prudence sah zwar immer zuckersüß aus, und wenn man wusste, wer ihr Vater war, würde man es erst recht nicht vermuten, aber sie hatte es faustdick hinter den Ohren. Nando akzeptierte die Polizistentochter nur deshalb in Isas Nähe, weil er etwas gegen sie in der Hand hatte, wie er einmal betonte. Isa wollte es zwar nicht wissen, Pru erzählte jedoch ein anderes Mal, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte. Nun, Isa war einfach froh, eine Freundin zu haben, die keine Angst vor ihrem Bruder hatte und nicht dem Club angehörte.

Isa seufzte entnervt, weil im Radio der dritte Song anbrach, der sich genauso anhörte wie seine Vorgänger. Sie nahm den Laptop auf den Schoß, suchte nach einem neuen Sender und blieb schließlich an einem hängen, der ›Radio Irish California‹ hieß. Neugierig klickte sie darauf, und eine Sekunde später scholl eine ungewohnte Melodie aus den Boxen.

Der Sound klang lebhaft, leidenschaftlich, ehrlich, voller Schmerz und doch irgendwie fröhlich. Die Ausdrucksweise und die Stimme des Sängers waren rau und ebenso facettenreich wie die Musik, von der Isa nicht einmal sagen konnte, mit wie vielen, geschweige denn mit welchen Instrumenten sie gespielt wurde. Was sie hier hörte, fühlte sich tatsächlich ein wenig nach Patrick an ... Oder wurde sie nun langsam verrückt?

›Rose Tattoo, Dropkick Murphys‹ las sie den Beschreibungstext und kopierte diesen in das Suchfeld des Streamingdienstes, den sie immer nutzte. Sie musste den Song erneut anhören, dieses Gefühl der Verbundenheit noch einmal erleben. Eben drückte sie auf Play, da klopfte es an ihrer Tür.

Nando wartete nicht auf Antwort, er kam einfach herein. »Como estas, mi pequeña?«

Isa stellte den Laptop zur Seite und lächelte ihren großen Bruder an. Er nannte sie nur liebevoll ›meine Kleine‹, wenn er merkte, dass sie etwas belastete. Sie hatte das schon immer gemocht; es zeigte, wie aufmerksam er war, obwohl man es ihm selten ansah.

»Alles in Ordnung«, antwortete sie ebenfalls auf Spanisch. Wenn die Geschwister unter sich waren, sprachen sie so gut wie nie Englisch, weil es für sie beide schlichtweg leichter war. Nur bei den Kindern bestand Isa darauf, weil sie die Landessprache einmal gut beherrschen sollten.

»Du warst so ruhig beim Abendessen.« Nando schloss die Tür hinter sich, setzte sich auf die Bettkante und deutete mit dem Kinn in Richtung des Zimmers ihrer Mutter. »Wie schlimm ist es heute?«

Isa zuckte mit einer Schulter und verzog die Lippen. »Eine Sieben.«

»Kann ich irgendetwas tun?« Seine dunklen Augen musterten sie vorsichtig.

Isa wusste es zu schätzen, dass er jedes Mal fragte, obwohl sie beide die Antwort kannten. Nando war überfordert und hilflos, wenn es um die Gefühlswelt seiner Mutter ging. Außerdem verlor er schnell die Geduld mit ihr. In dieser Hinsicht war er wie ihr Vater.

»Wir haben es unter Kontrolle.« Isa tätschelte ihm das Knie. »Du kannst dich beruhigt deinen Angelegenheiten widmen.« Was so viel hieß: er wollte ins Clubhaus fahren.

Nando nickte. »Kann ich mir deinen Wagen leihen?«

»Natürlich.«

»Ich nehme die Kinder mit.«

»Das musst du nicht, ich bin doch hier«, sagte Isa schnell, allerdings ohne große Hoffnung darauf, seine Meinung zu ändern. Sie mochte es nicht, wenn er Manuel und Lucia mit ins Clubhaus nahm, aber das konnte sie ihm wohl schlecht so sagen.

»Das geht schon in Ordnung. Sie haben ihren Spaß dort, und die Mädels freuen sich, wenn sie die beiden mal wieder bemuttern dürfen.« Er ruderte mit einer Hand. »Und du kannst dann heute Abend ... ein Bad nehmen oder so was.«

Isa lächelte. In der Welt ihres Bruders hieß das, sie solle sich mal wieder einen entspannten Abend gönnen. »Klingt gut. Die Schlüssel liegen auf der Kommode im Flur.«

Er erhob sich und setzte dazu an, zur Tür zu gehen, drehte sich jedoch mit gerunzelter Stirn noch einmal um und deutete auf ihren Laptop. »Was hörst du da überhaupt?«

»Weiß nicht, ich habe irgendwo draufgeklickt.«

Er hob eine Braue. »Klingt ... anders.«

»Ja, das tut es wohl.« Isa kicherte unwillkürlich. »Bis später.«

Nando verabschiedete sich mit einer Handbewegung, ehe er den Raum verließ. Isa wartete, bis sie seine Schritte im Flur nicht mehr hören konnte, dann spielte sie den Song von vorne und drehte die Lautstärke auf. Ihr Herz schien sich dem Takt anzupassen, und mit einem Mal spürte sie eine Sehnsucht in ihrer Brust, die sie beinahe zu zerreißen drohte.

Nachdem der Song geendet hatte, hörte sie, wie draußen die Türen eines Wagens zugeschlagen wurden. Kurz darauf startete der Motor, und das Auto fuhr vom Hof. Damit waren Isa und ihre Mutter allein im Haus. Sie atmete tief durch, griff nach ihrem Handy und folgte einem unbändigen inneren Drang.

Sie würde nur Emma anrufen, hören, wie es ihrer Freundin ging. Immerhin hatte Isa nach wie vor dieses merkwürdige Bauchgefühl, das ihr sagte, dass etwas seit der Sache mit Scar nicht stimmte. Sie verdrängte die gemeine Stimme, die ihr weismachen wollte, sie redete sich das nur ein, und wählte Emmas Nummer.

Es klingelte fünf Mal, bis ihre Freundin das Gespräch endlich annahm. »Hallo?«, schrie sie gegen den Lärm im Hintergrund an.

»Hola, ich bin’s, Isa.«

»Hey, wie schön, dass du anrufst. Warte mal, ich muss ...« Etwas klapperte im Hintergrund, dann wurde die Musik leiser, und ein paar männliche Stimmen waren zu hören. »Die haben die Boxen bis zum Anschlag aufgedreht. Wie geht es dir? Alles in Ordnung?«

»Ja, bestens. Und bei dir? Wo bist du?« Isa massierte sich die Stirn. Sie hatte das Gefühl, man konnte ihr ganz genau anhören, was sie hier bezweckte.

»Ich bin in der Bar, aber es ist nicht viel los. Wieso rufst du an?«

Tja, wieso rief sie an? Das konnte Isa schlichtweg nicht beantworten, und diese Tatsache ließ ihr die Hitze in die Wangen steigen. »Nun, ich ... ich wollte nur mal hören, ob ... ob alles gut ist. Bei euch.« Sie lehnte sich gegen das Betthaupt, legte eine Hand über die Augen und trat sich gedanklich in den Hintern.

»Ja, mehr als das. Es läuft hervorragend. Hey, was soll denn das?« Den letzten Satz hatte sie offenbar nicht zu Isa gesagt.

»Wieso machst du die Musik aus?«, fragte eine männliche Stimme. Eine sehr vertraute männliche Stimme. Mit einem unverwechselbaren Dialekt.

Isas Herz machte einen Salto in ihrer Brust. Das war Patrick.

»Ich hab nicht aus gemacht, nur leiser. Solltest mal über ein Hörgerät nachdenken.« Sie quietschte plötzlich so laut, dass Isa das Telefon vom Ohr weghalten musste. »Tut mir leid, Isa, dieser Ire ist ein unmöglicher Kerl.«

»Isa?«, hakte Patrick nach, aber seine Gefühle waren aus diesem einen Wort nicht zu deuten. Verdammt. Er murmelte irgendetwas, das sie leider nicht verstehen konnte.

»Also, wo waren wir?« Das war nun wieder Emma, die sich an Isa wandte. »Gibt es etwas Neues bei dir? Warte mal. Musst du mir so auf die Pelle rücken?«

Patrick lachte im Hintergrund. Ein Geräusch, das Isas Herz gleich erneut hüpfen ließ.

»Dieser Mann ist wie ein großer, sabbernder Golden Retriever. Hast wohl heute noch keine Streicheleinheiten bekommen«, sagte Emma und lachte. »Bleib kurz dran, ich geh nach hinten.«

Isa konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, die Bezeichnung passte irgendwie zu ihm. Sie lauschte auf die Geräusche im Hintergrund, in der Hoffnung, noch einmal etwas von Pat zu hören, aber sie hatte kein Glück. Kurz darauf sprach Emma an einem stilleren Ort weiter. Sie redeten ein paar Minuten über Belangloses, ehe sie vereinbarten, sich bald wieder im Café zu treffen, und das Gespräch schließlich beendeten.

Nach dem Telefonat saß Isa eine Weile lang auf dem Bett und fragte sich, wieso sie das nur getan hatte. Diese Aktion hatte nichts besser gemacht, im Gegenteil. Seine Stimme, ihren Namen aus seinem Mund zu hören, das hatte lediglich bewirkt, dass er in ihren Gedanken noch lebhafter präsent war.

Schnaubend schüttelte sie den Kopf. Sie kam sich so blöd vor, weil sie Gefühle für einen Mann entwickelt hatte, den sie nicht haben durfte. Den sie nicht einmal richtig kannte. Obwohl es sich so anfühlte, als täte sie das doch. Aber wahrscheinlich hatte sie ihn sich in ihrem Kopf nur derart lebhaft ausgemalt, dass sie sich schon einbildete, ihn wirklich zu kennen.

Wieso konnte sie ihn nicht einfach vergessen? Und wieso zum Teufel ging es ihm nicht ebenso?

Es war irrational und ergab schlicht keinen Sinn, aber Isa war sauer auf Patrick. Weil er sie mit ihren Gefühlen alleinließ. Dabei würde es ihr, ihnen beiden rein gar nichts bringen, wenn er das Gleiche für sie empfand. Im Gegenteil. Es wäre nur noch schwerer.

Aus dem entspannten Abend, den sich Nando für seine Schwester ausgedacht hatte, wurde nichts mehr. Isa konnte kaum still sitzen, weil sie sich so sehr über sich selbst ärgerte. Nicht einmal auf ihre Lieblingsserie konnte sie sich konzentrieren. Und als sie schließlich im Bett lag, starrte sie mit offenen Augen an die Decke.

Sie wusste nicht, wie lange sie schon schlaflos herumlag, als ihr Handy eine Nachricht ankündigte. Brummend langte sie nach dem Telefon auf ihrem Nachttisch und warf einen Blick aufs Display. Sie blinzelte, rieb sich die Augen, starrte noch einmal auf das Gerät, und ihr Herz setzte einen Schlag aus.

Da war er, der Buchstabe P. Sie hatte Patrick unter P abgespeichert für den unwahrscheinlichen Fall, dass er anrufen sollte und Nando dabei war. So hätte sie sagen können, dass P für Pru stand.

Er hatte ihr geschrieben. Oder träumte sie?

Isa entsperrte das Telefon und wählte die Nachricht an.

Pat: Hey, ist alles in Ordnung bei dir?

Sie fuhr mit dem Finger über die Worte und las den kurzen Satz ein Dutzend Mal, ehe sie das Handy mit dem Display nach unten auf ihre Brust legte. Ja, er hatte ihr geschrieben. Einfach so. Warum tat er das? Und wieso formte sich deshalb dieses breite Grinsen auf ihren Lippen?

Das war nicht gut. Überhaupt nicht gut. Sie sollte die Nachricht sofort löschen und den Mann vergessen. Das war das einzig Richtige.

Sie hielt sich das Handy übers Gesicht und ihr Finger schwebte über dem Löschbefehl, während sich Pats Bild in ihrem Kopf formte. Seine große, stämmige Statur, die wiesengrünen Augen, die stoppeligen Wangen, das umwerfende Lächeln auf seinen Lippen. Unwillkürlich stellte sie sich vor, wie die Worte, die er geschrieben hatte, aus seinem Mund, in seinem Dialekt klingen würden. Hatte er ihr die Nachricht geschickt, weil er sie auch nicht vergessen konnte?

Ja, sie musste den Text löschen, ebenso wie seine Nummer, nachdem sie ihn blockiert hatte. Isa sperrte das Display, legte das Handy auf den Nachttisch und drehte sich auf die Seite. Sie würde das morgen gleich als Erstes tun. Aber heute Nacht erlaubte sie sich ein paar Schmetterlinge im Bauch.

Biker Tales: Geliebte des Feindes

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