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Rom

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Die Zeit bis Freitag war viel zu lang. Obwohl ich in der Uni saß, war ich in Gedanken nur bei Henri und in Rom! Wie würde es da wohl sein? Schön warm hoffte ich! Henri sah öfter als sonst zu mir herüber. Er hatte so einen Blick drauf, der doch sehr verliebt schien. Was so ein Abend zu zweit so ausmachte.

In den Pausen kam er oft zu mir und wollte schmusen. Ich für meinen Teil, wollte keine öffentliche Beziehung. Ich wollte ihn ganz allein und nur für mich haben. Ach, das war ein schöner Gedanke. Bald wären ja wieder Semesterferien und wir hätten genug Zeit für uns.

Aber jetzt gab es ja erst mal nur Therese, mich und Rom.

Henri war sehr traurig darüber, dass wir nicht gemeinsam zum Konzert gingen. Er hatte sich große Sorgen gemacht, als ich an einem Tag nicht in der Uni war. Seitdem war er überhaupt sehr besorgt. Das war eigentlich sehr süß. Ihm schien etwas an mir zu liegen. Er fuhr sogar Therese und mich zum Flughafen. Wie lieb von ihm.

Therese hatte seit unserem Rachefeldzug öfter mal was von ihrem Stephan gehört. Besser gesagt, er rief jeden Tag an und wollte sich mit ihr vertragen. Sie genoss jedoch ihre neue Freiheit.

Rom war eine wirkliche Wonne für uns beide. Die Sonne schien vom blauen Himmel runter und ließ diese wunderschöne Stadt im hellen Glanz erstrahlen. Und die Männer erst! Einer schöner als der andere. Und dieses Temperament!!!!!! Wir besuchten das Kolosseum, die spanische Treppe und vor allem plünderten wir sämtliche Geschäfte der Stadt. Immer auf der Suche nach einem geeigneten Outfit. Am Samstag lernten wir schließlich zwei super süße Männer kennen. Sie waren groß, dunkelhaarig, gut gebaut und vor allem hatten sie diesen süßen Akzent in der Stimme. Ihre Namen waren Paolo und Graziano. Sie zeigten und Rom auf ganz besondere Weise. Wir machten die Nacht durch und verliebten uns in das römische Nachtleben und vielleicht auch ein bisschen in Graziano und Paolo! Sie beschenkten uns mit Rosen und kochten für uns. Sie waren zuvorkommend und behandelten uns wie Damen. Für ein paar Tage vergaßen wir was uns zu Hause erwartete. Aber dann kam der Sonntag. Der Tag des Abschieds. Noch einmal gingen Therese und ich zum Kolosseum. Wir nahmen von jeder Palme und jedem Strauch abschied. Danach fuhren uns unsere Jungs zum Flughafen. Es war ein wirklich tränenreicher Abschied. Sie standen vor uns mit Ringen, die sie uns an den Finger steckten. Sie schworen uns ewige Liebe, und dass sie auf uns warten würden. Sie meinten es wohl ernst, denn sie hatten kein einziges Mal versucht uns ins Bett zu bekommen. Paolo schreibt mir heute noch und ruft mich noch immer an. Für ihn steht fest, dass wir eines Tages heiraten werden.

Als wir zu Hause ankamen, holte mich Henri vom Flughafen ab. Er hatte sich genau bei Denise informiert wann ich ankam. Natürlich freute ich mich total. Er trug meinen Koffer und drückte mich ständig an sich. Auch Therese vergaß er nicht. Ihr schenkte Henri eine große Sonnenblume und hatte auch sonst noch eine Überraschung dabei, denn hinter einer Säule wartete ein fast weinender Stephan auf sie. Er hatte einen wahnsinnig großen Rosenstrauß dabei und noch ein kleines Päckchen. Langsam kam er auf Therese zu, die ihn ganz verdutzt ansah. Dann griff Stephan nach ihrer Hand und schaute ihr tief in die Augen.

„Ich weiß, dass ich dich sehr tief verletzt habe und das auch nie wieder gut machen kann. Du fehlst mir so und ich kann ohne dich nicht leben. Therese, willst du mich heiraten?“ Tja, das war zwar lieb gemeint von Stephan, aber ehe er es sich versah, hatte er einen Handabdruck im Gesicht, denn so romantisch wie es schien, fand sie es nicht. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mich von so etwas einwickeln lasse. Such dir eine andere die sich alles gefallen lässt. Mich siehst du nie wieder!“ Etwas verwirrt schaute uns Stephan an. Therese jedoch nahm ihren Koffer und verließ mit einem Lächeln im Gesicht den Flughafen. Henri tröstete unseren kleinen Casanova, während ich hinter Resi her rannte. Kurz vor dem Ausgang holte ich sie endlich ein. Es ging ihr wohl wirklich gut. So selbstzufrieden hatte ich sie lange nicht gesehen. Mir schien, dass ihr Rom wirklich gut bekommen war, oder war es eher ihr kleiner Italiener? Tatsächlich, Resi hatte sich neu verliebt. Ich freute mich für sie und knuddelte sie ganz doll. Dann kam auch Henri endlich angelaufen. Zu dritt nahmen wir uns ein Taxi. Therese musste schon früher aussteigen, während Henri und ich noch eine Weile zu fahren hatte. Er beschloss bei mir zu bleiben, um meinen Koffer in die Wohnung zu tragen.

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