Читать книгу THE TRUE YOU - ENTDECKE DICH NEU IN DIR - Sandy Fronczek - Страница 10

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Warum wir häufig ähnlich handeln und warum Veränderung so schwierig ist

Ich bin der festen Überzeugung, dass in jedem Menschen eine großartige Kraft existiert. Ein inneres Strahlen, was nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Eines der schönsten Geschenke im Leben ist es, zu sich selbst und zu dieser Kraft zu finden. Für dieses Geschenk müssen wir durch eine Tür in unser Inneres gehen und bereit sein, hinzuschauen und vor allem hinzufühlen.

Dieses Übungshandbuch soll dir die Möglichkeit eröffnen, ressourcenorientiert Glaubensmuster zu analysieren, die im Alltag zu negativ besetzten Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen führen und diese zu modifizieren, damit du dein einzigartiges Potenzial entfalten kannst.

Denn fernab der früheren Annahme, dass das Gehirn eine feste Struktur hat, die nicht veränderbar ist, wissen wir heute um die Neuroplastizität.

Beginnen wir mit einem einfachen Leitsatz, der dir sicherlich bereits im Leben begegnet ist: „Veränderung beginnt im Kopf“. – Aber ist das wirklich so?

Ja, tatsächlich beginnt Veränderung im Zuge unserer Gedanken. Denn wenn wir denken, bilden wir neuronale Verbindungen, sogenannte synaptische Verknüpfungen, die Unmengen an Informationen und Datensätzen durch elektromagnetische Impulse durch unser Gehirn leiten. Diese Verschaltung basiert auf einer gewohnheitsmäßigen Beziehung von Neuronen, die miteinander aktiv sind. Wenn wir etwas lernen und diese Verschaltung aufrechterhalten, indem wir immer wieder gleiche Gedankengänge hegen, ähnliche oder gleiche Handlungsweisen an den Tag legen, gleiche Gefühlszustände erzeugen und somit gleiche Erfahrungen machen, festigen sich diese Verschaltungen und bilden die Gehirnstruktur, aus der heraus wir wahrnehmen und agieren. Unser Gehirn wird also in eine begrenzte Struktur verankert, was wiederum unsere Realität produziert. Früher dachte man, dass sich die Gehirnstruktur im Kindesalter ausbildet und sich kaum verändern ließe.

Heute weiß man, zum Glück, dass das Gehirn die Gabe der Neuroplastizität besitzt und so in der Lage ist, auch im Erwachsenenalter neue neuronale Verknüpfungen aufzubauen und alte Verknüpfungen zu löschen. Denn Nervenzellen, die nicht mehr miteinander in Aktion treten, löschen ihre Verknüpfungen und reagieren nicht mehr aufeinander. Das Wunderbare an der Neuroplastizität ist, dass wir so in der Lage sind, egal was uns bisher im Leben passiert ist und egal, wie alt wir sind, neue Verschaltungen zu kreieren, neue Denk- und Handlungsweisen zu entwickeln und uns neu zu entfalten (nach Dr. Joe Dispenza, Ein neues Ich, S. 169).

So einfach ist das Ganze natürlich nicht. Denn indem du dieselben Gedanken, Gefühle und Handlungen wiederholst – und das möglicherweise über Jahrzehnte hinweg, wird das oben beschriebene Muster in deinem Gehirn verankert und ist maßgeblich für die Wahrnehmung deiner persönlichen Realität verantwortlich. Wir alle nehmen unsere Realität subjektiv wahr, wir filtern diese aufgrund unserer Erfahrungen, Denkweisen und emotionalen Verknüpfungen.

Und genau jetzt manifestiert sich ein „Dilemma“, denn der Organismus strebt nach Konsistenz (Zusammenhalt / Freiheit von Widersprüchlichkeit), ansonsten sorgt dies für innere Unsicherheit und Unruhe - man könnte auch sagen, für innere Diffusion. So wird es für jeden von uns zu einem natürlichen Zustand, die eigene Realität immer und immer wieder zu reproduzieren. Das bedeutet, wir befinden uns in einem immer wiederkehrenden Kreislauf aus Gedanken, Gefühlen und Handlungen, die zu ähnlichen Ergebnissen führen. Selbst wenn diese nicht unseren tiefsten Wünschen entsprechen und demnach als „negativ“ zu bewerten sind, ist der Organismus jedoch in seiner Grundstruktur befriedigt, da das Selbstbild – das „Ich bin“, mit dem Ergebnis im Außen (der Erfahrung) übereinstimmt.

Dieser sekundäre „Gewinn“ führt in vielen Fällen dazu, dass uns Veränderungen so schwer fallen. Im späteren Verlauf dieses Übungshandbuchs werde ich jedoch noch einmal genauer auf diesen Aspekt zurückkommen (vgl. Dr. Joe Dispenza, Ein neues Ich, S. 95; Young, Schematherapie S. 37).

Zusätzlich laufen bei jedem Gedanken biochemische Prozesse ab. Das heißt, dass das Gehirn bestimmte chemische Signale an den Körper sendet. Diese Boten übermitteln unsere Gedanken und unser Körper reagiert entsprechend, sodass Fühlen und Denken im Einklang sind. Die Zellen in unserem Körper haben Rezeptoren, um Informationen empfangen zu können. Resonieren die chemische Verbindung, die elektromagnetische Ladung und Frequenz zwischen Rezeptor und Signal, wird die Zelle aktiviert. Neurotransmitter sind hierbei die chemischen Botenstoffe, die die Signale zwischen den Nervenzellen transportieren. Einen Großteil dieser chemischen Verbindungen machen Neuropeptide aus. Sie werden im Hypothalamus gebildet und über die Hypophyse geleitet. Diese Botenstoffe aktivieren wiederum Hormone, die Einfluss auf unser emotionales Erleben ausüben. Die Signatur dieser chemischen Stoffe passt demnach exakt zu unseren Gedanken. Gehirn und Körper geraten demnach in Einklang. Anhand dieser chemischen Feedbacks folgen nun weitere Gedanken, sodass vereinfacht ausgedrückt, das Denken zum Fühlen und das Fühlen zum weiteren Denken wird (nach: Dr. Joe Dispenza, Ein neues Ich, S. 89 ff.).

Das Schlechte und Gute zugleich ist, dass wir durch diesen Kreislauf in einen, wie bereits oben beschriebenen, „Seinszustand“ geraten (Identität). Da der Mensch grundsätzlich nach einem Identitätsgefühl strebt, machen wir uns so sehr mit diesem Zustand vertraut, dass wir ihn oft nur schwer loslassen können. Wer möchte schon gerne seine Identität loslassen? Jedoch liegt genau hier die Chance. Veränderung bedeutet demnach über das vertraute Gefühl des „Ich bin“ hinauszuwachsen und über den Tellerrand zu schauen. Dies bedeutet auch, uns neuen Reizen und Impulsen auszusetzen, auch wenn dies nicht selten (insbesondere in der Anfangsphase) von Angst und Unwohlsein begleitet wird.

Ich möchte dich also an dieser Stelle einladen, den Sprung in eine neue Welt zu wagen, in eine möglicherweise neue Definition des „Ich bin“. Dafür ist es manchmal notwendig, die bekannten Pfade zu verlassen, denn außerhalb der Komfortzone beginnt häufig erst der Bereich, wo Wachstum und Selbstentfaltung ihr Zuhause finden.

Viktor Frankl, Begründer der Logotherapie, war der Meinung, dass wir, egal welche Erfahrungen wir gemacht haben und egal wie lange wir uns selbst unsere Gedanken geglaubt haben, jederzeit die Möglichkeit haben, anders zu denken, zu fühlen und zu handeln (nach: Lukas, Lehrbuch Logotherapie, S. 58).

Wie sagte Albert Einstein so schön:

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert“.

(www.spruch-des-tages. de)


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