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Prolog

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Als ich wach werde, stimmt irgendetwas nicht. Das Licht im fast leeren Flugzeug ist gedimmt. Die Maschine zittert und schwankt, als wäre Seegang. Allerdings befinde ich mich 11 000 Meter über der See. Zumindest hoffe ich das.

Dann sackt der Flieger ab, wir verlieren ruckartig an Höhe. Ich klammere mich sinnfrei an meine Armlehnen. Der Flieger driftet nach rechts, um gleich darauf wieder nach links gerissen zu werden. Das Plastik in der Kabine knarzt und zwischen einigen Bauteilen direkt über mir ziehen sich kleine Spalten auseinander und drücken sich kurz darauf wieder zusammen. Auf einmal klappen zwei Gepäckfächer auf. Drei Reihen vor mir schläft friedlich eine Frau. Ihre unbekümmerte Nachtruhe lässt mich kurz glauben, dass ich mich in einer alternativen Realität befinde, in der nur ich in einer Todesdrohne sitze, die gleich zehn Kilometer in die Tiefe donnert, während alle anderen davon nichts mitbekommen.

Ich blinzle in die Nacht und erkenne das rot blinkende Licht an der massiven Tragfläche, die im Wind zu flattern scheint wie Klopapier. Was, wenn ich jetzt sterbe? Nach allem, was passiert ist. Nichts würde bleiben von diesem Trip. Niemand würde dort unten im Atlantik meine Fotos und Reisetagebücher finden. Dann sitze ich einfach nur da und denke: Immerhin habe ich diese eine Sache gemacht, die ich in meinem Leben immer machen wollte, und die Person gefunden, die ich immer sein wollte. Und zwar genau so, wie ich es immer haben wollte: Bevor es zu spät ist.

Angst ist keine Ausrede

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