Читать книгу Abnehmen am Bauch - Sarah Schocke - Страница 10
ОглавлениеHABE ICH EINE FETTLEBER? SCHRITT FÜR SCHRITT DAS EIGENE RISIKO PRÜFEN
Die hier vorgestellten Methoden lassen sich ganz einfach zu Hause durchführen. Sie vermitteln einen ersten Einblick. Um sicher zu diagnostizieren, ob Ihre Leber verfettet ist, brauchen Sie Unterstützung von Ihrem Hausarzt.
Nicht immer kann man gleich erkennen, ob jemand Apfel- oder Birnentyp ist.
APFEL ODER BIRNE?
Einen ersten Hinweis, ob Ihre Fettverteilung eher harmlos oder gesundheitlich bedenklich ist, bekommen Sie, wenn Sie einen Blick in den Spiegel werfen. Sammeln sich überschüssige Pfunde bei Ihnen vor allem im oberen Bereich – im Oberbauch, aber auch am Oberkörper und am Hals? Diese Art der Fettansammlung nennt man Apfeltyp (androider Typ). Sie kommt typischerweise bei Männern vor, aber auch bei Frauen findet man ihn.
Menschen vom »Apfeltyp« haben viel Bauchhöhlenfett eingelagert und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Organe wie die Leber verfetten. Bauchhöhlenfett ist keine träge Füllmasse, sondern stoffwechselaktiv. Das bedeutet, es greift in Stoffwechselprozesse ein. Es ist stärker von Nerven und Gefäßen durchzogen als Unterhautfettgewebe, es reagiert verstärkt auf bestimmte Hormone und die Fettzellen zerstören sich früher als gewöhnlich selbst (Apoptose). All das sind Hinweise darauf, dass Bauchhöhlenfett ein Troublemaker ist. Menschen vom Apfeltyp sind besonders gefährdet.
Beim Birnentyp sammeln sich die Pfunde rund um Hüfte und Oberschenkel. Sehen Sie also beim Blick in den Spiegel eher kräftige Oberschenkel, Rettungsringe um die Hüfte und einen üppigen Po, nennt man das eine stammbetonte Fettansammlung oder auch Birnentyp (genoider Typ). Das kommt typischerweise bei Frauen vor, aber manchmal auch bei Männern. Dieses Fett hat sich unter der Haut (subkutan) in Speicher eingelagert und ist weniger gefährlich als beim Apfeltyp.
KÖRPERLICHE FITNESS
Jetzt gilt es einige Fragen zu beantworten, um herauszufinden, ob Ihr Bauchfett nur ein optisches oder ob es auch ein gesundheitliches Problem ist. Im ersten Fall können und im zweiten Fall sollten Sie etwas dagegen unternehmen. Schätzen Sie realistisch und ehrlich Ihren Lebensstil ein. Eher keine Lust auf Bewegung? Oder keine Zeit dafür? Oder haben Sie einen aktiven Lebensstil? Spazierengehen, Radfahren, Tanzen, Ballspielen, Wandern, Krafttraining, Yoga …
Wie oft sind Sie körperlich aktiv?
a) 2–3 Mal pro Woche mindestens 30 Minuten
b) 2–3 Mal pro Monat mindestens 30 Minuten
c) seltener
Antwort a) ist schon mal ein gutes Zeichen und spricht dafür, dass Sie wahrscheinlich aktiv und fit sind. Antwort b) zeigt, dass Sie sich ab und zu bewegen – und das ist schon mal gut! Mein Rat: Probieren Sie das doch noch etwas zu steigern. Und c) dürfen Sie als Aufforderung verstehen, dass Sie dringend in Bewegung kommen sollten. Das tut Ihrem Insulinspiegel gut, den Speckröllchen sowieso und Sie gelangen leichter an Ihr Ziel: abzunehmen am Bauch. Gleichzeitig verbirgt sich hinter der körperlichen Fitness auch ein Hinweis darauf, ob Sie gesund sind. Denn je weniger Sie sich bewegen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihre zusätzlichen Pfunde gesundheitliche Probleme verursachen.
Übrigens: Es ist natürlich auch wichtig, die Häufigkeit Ihrer Bewegungsaktivitäten in Relation zu Ihrem Berufsalltag zu setzen. Sind Sie den ganzen Tag auf den Beinen? Stehen oder sitzen Sie überwiegend? Je eher Letzteres der Fall ist, umso eher sollten Sie sich nach Ausgleichsmöglichkeiten umschauen.
BODY-MASS-INDEX (BMI)
Lange Zeit war der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) das Maß aller Dinge. Er setzt die Körpergröße mit dem Körpergewicht in ein Verhältnis. Die Zahl, die dabei herauskommt, gilt als Indikator dafür, ob ein Mensch übergewichtig ist oder nicht. Allerdings ist diese einfache Formel nicht mehr als ein erster Indikator, um das Gewicht einzuschätzen und den Gesundheitsstatus zu bewerten.
Die Formel lautet: Körpergewicht (kg) geteilt durch Körpergröße im Quadrat (m²). Für die sich daraus ergebende Zahl gilt:
Normalgewicht: BMI 19–25
Übergewicht: BMI 25–30
Starkes Übergewicht: BMI > 30
Die Kritik daran lautet, dass viele Faktoren, die bei der Beurteilung von Übergewicht eine Rolle spielen, außer Acht gelassen werden. So werden beispielsweise nach diesem System Kraftsportler aufgrund ihres Gewichts oftmals als übergewichtig eingestuft, obwohl sie nur viele Muskeln haben.
WAIST-TO-HIP-RATIO (WHR)
Im Deutschen heißt er Taille-Hüft-Quotient. Der Taille-Hüft-Quotient ist etwas genauer als der BMI, da er die Fettverteilung besser berücksichtigt – handelt es sich um stoffwechselaktives Fett, das gesundheitliche Schäden verursacht, oder um »harmloses« Speicherfett? Aber auch hier gibt es große individuelle Unterschiede. Bei gleichem Taillenumfang weisen manche Menschen vor allem Unterhautfett (subkutan), andere hingegen Bauchhöhlenfett (viszeral) auf.
Der Taillenumfang wird mittig zwischen unterer Rippe und Beckenknochen gemessen. Schlingen Sie dazu ein Maßband einmal locker um den Bauch – den Sie dabei bitte nicht einziehen. Atmen Sie gleichmäßig. Bitten Sie gegebenenfalls jemanden, Ihnen beim Messen zu helfen. Das Maß für den Hüftumfang ist der größte Umfang über dem Gesäß. Hier legen Sie das Maßband an der breitesten Stelle des Pos einmal herum. Die Formel für die WHR lautet: Taillenwert (cm) geteilt durch Hüftwert (cm). Teilen Sie also die Zahl des Taillenumfangs durch die Zahl des Hüftumfangs.
Frauen:
Normalgewicht: < 0,8
Übergewicht: 0,8–0,84
Starkes Übergewicht: > 0,85
Männer:
Normalgewicht: < 0,9
Übergewicht: 0,9–0,99
Starkes Übergewicht: > 1
Liegt der Wert über 1 (bei Männern) oder über 0,85 (bei Frauen), weist das auf einen Apfeltyp hin.
Die beiden Messinstrumente BMI und Taille-Hüft-Quotient geben allenfalls Hinweise, können das individuelle Gesundheitsrisiko von stoffwechselaktivem Fett jedoch nicht abbilden.
DIAGNOSE DER NICHTALKOHOLISCHEN FETTLEBER
Eine Fettleber ist meist ein Zufallsbefund, der durch auffällige Blutwerte oder durch einen Oberbauch-Ultraschall ans Licht kommt. Steht der Verdacht der Leberverfettung im Raum, erfasst Ihr Arzt folgende Werte: Gewicht und Bauchumfang, BMI und eventuell Waist-to-hip-ratio.
Außerdem besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater Ihre körperliche Fitness und Ihre Ernährungsgewohnheiten, damit er sich ein umfassendes Bild machen kann. Außerdem kann noch der Fatty-Liver-Index (>) ermittelt werden.