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WAS MACHT DAS FETT IN DER LEBER?

Die nichtalkoholische Fettleber hat mittlerweile den Status einer neuen Volkskrankheit in den westlichen Industriestaaten erworben, die Zahlen steigen rasant. In Deutschland leidet jeder vierte über 40-Jährige und jedes dritte übergewichtige Kind an dieser Krankheit. Dass die Krankheit im Inneren voranschreitet und lange nicht wehtut, macht sie so gefährlich. Kohlenhydrate, insbesondere Fruchtzucker und Haushaltszucker, spielen hier eine zentrale Rolle. Sie sind übrigens oft in Getränken enthalten.

TAUSENDSASSA LEBER

Die Leber ist nicht nur das schwerste Organ und die größte Drüse des Körpers – sie ist auch das größte Stoffwechselorgan: Sie ist an den meisten lebensnotwendigen Stoffwechselprozessen – etwa dem Eiweiß-, Kohlenhydrat oder Fettstoffwechsel – beteiligt, aber auch bei der Aufnahme und Verarbeitung von Vitaminen und Mineralstoffen. Sie reinigt das Blut, filtert Giftstoffe heraus und schickt das Blut mit Nährstoffen beladen »zurück« in den Körper.

Sehen wir uns einmal genauer an, was dieses Wunderorgan Leber für unseren Körper zu leisten imstande ist.

Die Leber als Türsteherin

Die Leber ist das Securityorgan unseres Körpers. Sämtliche Stoffe, die über den Magen-Darm-Trakt von unserem Körper aufgenommen werden, gelangen zunächst in die Leber. Nährstoffe werden gespeichert oder weitergeleitet, Schad- oder Giftstoffe, beispielsweise Alkohol, Bakterien, Pestizide, Umweltschadstoffe oder Medikamente, werden unschädlich gemacht und über die Ausscheidungsorgane wieder aus dem Körper ausgeschleust. Ist die Konzentration von Nikotin oder Alkohol im Blut erhöht, arbeitet die Leber auf Hochtouren, um die Giftstoffe schnell abzubauen.

Doch nicht nur von außen zugeführte Gifte wandelt die Leber so um, dass sie über Darm (Stuhl) oder Niere (Harn) wieder ausgeschieden werden können, sondern auch vom Körper selbst hergestellte Schadstoffe. Beim Proteinabbau etwa entsteht giftiges Ammoniak. Die Leber baut dieses zu unschädlichem Harnstoff um und leitet ihn über Niere und Urin aus dem Körper.

Aus dem Abbau von Hämoglobin (Bestandteil der roten Blutkörperchen) geht Bilirubin hervor, ebenfalls ein körpereigener Schadstoff. Wenn die Leber nicht richtig funktioniert, kann es infolgedessen zu Gelbsucht kommen.

Bei Neugeborenen passiert das häufig. Bei ihnen werden nach der Geburt viele überschüssige rote Blutkörperchen abgebaut. Die manchmal noch nicht voll ausgereifte Leber kommt nicht hinterher, Bilirubin reichert sich im Körper an, was sich durch eine Gelbfärbung der Haut zeigt. Gelbe Haut bei Erwachsenen hingegen ist ein Zeichen für einen Leberschaden.

»ES IST DOCH NUR EIN GLÄSCHEN WEIN …«

Pro Kilo Körpergewicht kann eine gesunde Leber 0,1 g Alkohol pro Stunde abbauen. Bei einer 60 kg schweren Frau entspricht das 6 g Alkohol. Ein Glas trockener Weißwein (200 ml) enthält circa 19 g Alkohol. Die Leber kann diese Menge also in etwas mehr als drei Stunden abbauen und zeigt damit deutlich ihre Bedeutung als zentrales Entgiftungsorgan unseres Körpers. Mit zunehmendem Alter arbeitet die Leber langsamer und baut dementsprechend auch den Alkohol langsamer ab.

Die Leber als Müllabfuhr

Auch um körpereigene Substanzen, die entsorgt werden müssen, kümmert sich die Leber. In dem Fall übernimmt sie nicht die Securityfunktion (Wer kommt rein?), sondern die Rolle der Müllabfuhr.

So werden nicht mehr benötigte Hormone, veraltete oder defekte Körperzellen entweder entsorgt oder recycelt. Wasserlösliche Stoffe werden über das Blut zu den Nieren transportiert und über den Urin ausgeschieden. Fettlösliche Stoffe werden an Gallensäuren gebunden in den Darm transportiert und dort über den Stuhl ausgeschieden.

Die Leber als Vorratsschrank

Die Leber lagert und speichert verschiedene Nährstoffe ein – wie in einem Vorratsschrank. Werden diese dann irgendwo im Körper gebraucht, liefert die Leber sie sofort aus. Überschüssige Kohlenhydrate werden in ihre Speicherform Glykogen umgewandelt und in der Leber gelagert. Sind die Speicher voll, werden Kohlenhydrate zu Fetten umgewandelt und gespeichert. Außerdem bunkert die Leber Nahrungsfette, die Vitamine B12, A, D, E, K und Folsäure sowie die Mineralstoffe Mangan, Kupfer, Zink und Eisen.

Die Leber als Versorgerin

Die kontinuierliche Versorgung unseres Körpers mit Energie in Form von Glukose (Traubenzucker) ist eine Hauptaufgabe der Leber. Dabei wird sie zu einem kleinen Teil von den Nieren unterstützt. Nach dem Essen werden die Nährstoffe im Verdauungstrakt zerlegt und für den Körper verfügbar gemacht. Braucht der Körper Energie, setzt die Leber Glukose aus den Speichern wieder frei. Das passiert zum Beispiel während der nächtlichen Fastenphase, da bestimmte Körperbausteine, etwa Nervengewebe oder Nierenmark, nur Glukose als Energiequelle nutzen können und auf eine kontinuierliche Versorgung angewiesen sind.

Die Leber als Selbermacherin

Die Leber kann auch selber produzieren: Aus dem Protein der Nahrung stellt sie beispielsweise Antikörper, Hormone oder Enzyme her und auch Albumin – einen Hauptbestandteil des Blutes. Und weil Fette nicht direkt über das Blut transportiert werden können, produziert die Leber für diesen Zweck spezielle Transportproteine, sogenannte Lipoproteine wie LDL (low density lipoprotein) oder HDL (high density lipoprotein). Cholesterin wird zwar über die Nahrung zugeführt, vor allem über tierische Fette. Aber weil der Stoff so wichtig ist für den Körper, produziert die Leber den Großteil des benötigten Cholesterins selbst. Cholesterin ist Bestandteil der Galle, und die wird für die Fettverdauung benötigt. Neben Cholesterin stellt die Leber auch alle weiteren Bestandteile der Gallenflüssigkeit selbst her. Gallensäuren können zu einem Großteil recycelt werden, sodass die Leber ein wenig entlastet wird und nicht auch noch ständig neue Gallensäuren produzieren muss. Cholesterin ist darüber hinaus auch an der Bildung von Hormonen (etwa Testosteron oder Östrogen), Vitamin D, Zellwänden und Nerven beteiligt.

Die Leber als Beschützerin

Die Leber spielt auch eine wichtige Rolle im Immunstoffwechsel. So stellt sie bei beginnenden Infektionen Eiweißstoffe bereit, um die Erreger zu binden und wieder aus dem Körper zu schleusen und um die Immunabwehr zu aktivieren. Ist unser Körper anfällig für Infekte, macht es Sinn, auch die Leber gezielt zu stärken und dadurch unser körpereigenes Schutzorgan zu kräftigen.


Unser größtes Organ, die Leber, befindet sich in der rechten Körperhälfte und kann unterhalb des Rippenbogens ertastet werden. Schmerzen hier lassen Sie am besten ärztlich abklären.

DIE LEBER VERZEIHT VIELE SÜNDEN, ABER NICHT ALLE

Mit all ihren wichtigen Funktionen will die Leber auch gepflegt werden. Sie leidet nicht nur still unter zu vielen Giftstoffen, die sie herausfiltern muss, etwa durch Nikotin- oder Alkoholgenuss, sondern auch durch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Was sich nach einer Lappalie anhört, kann schlimme Folgen haben. Denn das Tückische ist, dass man lange nicht bemerkt, wenn es der Leber schlecht geht. Tatsächlich lässt die Leber ja viel durchgehen. Aber irgendwann ist der »Point of no Return« erreicht: Die Leber trägt irreparable Schäden davon und büßt an Leistungsstärke ein.

Und hier die gute Nachricht

Sie können viel für Ihre Leber tun. Vorbeugend sowieso, aber auch wenn Sie schon »auf dem Weg« zur Fettleber sind. Verschaffen Sie sich als Erstes einen Eindruck von Ihrem gesundheitlichen Status quo.

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