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MEINE STORY

Ich ging morgens aus dem Haus und die große Stadt war still. 3 Uhr 30 zeigte das Handy. Ich stieg ins Auto und machte mich auf den Weg zum Frühdienst ins 27 Kilometer entfernte Potsdam.

Vor meinem Leben als Ernährungscoach arbeitete ich knapp zehn Jahre als Journalistin beim Rundfunk. 2015 war ich Nachrichtensprecherin einer Morningshow. Tag für Tag begann meine Schicht um 4 Uhr.

Um diese Uhrzeit nichts zu essen, ist einfach und unproblematisch. Der Organismus ist noch auf Nachtruhe eingestellt. Doch spätestens um 7 Uhr erwachten die Bäuche unseres Teams. Um diese Zeit machte der hauseigene Bäcker auf und alle zählten die Minuten. Und während die Moderatoren sich „irgendwas mit Käse“ vom Bäcker holen ließen (Hauptsache schnell), blieb ich tiefenentspannt. Ich hatte stets mein eigenes Essen dabei und war nicht davon abhängig, was vor der Tür angeboten wurde. Zu dieser Zeit entstand auch die Idee zu „no time to eat“. Denn das Problem hatten irgendwie alle um mich herum: keine Zeit zum Essen oder Kochen. Ich entwickelte einfache Gerichte, kochte sie mir abends vor und nahm sie am frühen Morgen mit in die Frühschicht. Ich dachte mir: Wenn ich es schaffe, mich im Schichtdienst essenstechnisch regelmäßig gut zu versorgen, können andere das auch!

Doch bis ich so entspannt und gut organisiert mit Ernährung umgehen konnte, dauerte es ziemlich lange. Meine Ernährungsreise war eine mehrjährige Achterbahnfahrt, in der ich vieles ausprobierte und zeitweise sehr unachtsam mit mir und meinem Körper umging.

Der Wunsch, ein paar Kilo abzunehmen, brachte mich, wie so viele, in Kontakt mit Diäten und Onlineprogrammen, die ein Sixpack in wenigen Wochen versprachen. Und da ich schon immer ein sehr ehrgeiziger und zielstrebiger Mensch war, konnte ich mich richtig gut in diese Diäten reinsteigern. Zwischen Kalorienzählen und Nachhungern entwickelte ich irgendwann eine Essstörung. Der radikale Verzicht und die Lieblosigkeit mit mir selbst führten unweigerlich zu massiven Fressattacken. Es folgten das schlechte Gewissen und der Vorsatz „Ab morgen ziehe ich es wirklich durch!“. Ein Teufelskreis, den ich erst nach einem Klinikaufenthalt, Therapien, einer Selbsthilfegruppe und vor allem durch gute Coaches und Mentoren durchbrechen konnte.

Ich spürte immer stärker, dass ich mein Wissen an andere Menschen weitergeben wollte. Ich ließ mich zum Ernährungscoach ausbilden und publizierte 2017 den notimetoeat-Podcast, der zweifach preisgekrönt ist und inzwischen Downloads im Millionenbereich verzeichnet. Ich trete als Rednerin und Ernährungsexpertin im Fernsehen auf. Zehntausende Menschen folgen mir auf den sozialen Medien, ich habe begeisterte Coachingklienten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei geht es längst nicht mehr nur um „schnell essen im Alltag“, sondern ich helfe zudem zahlreichen Frauen Fressattacken, wie ich sie hatte, loszuwerden und ein entspanntes Verhältnis zum Essen zu entwickeln.

Meine Vision ist es, Millionen Menschen zu erreichen. Sie sollen erleben, dass gesunde Ernährung in Wahrheit simpel ist und dass es keine radikalen Diäten braucht, um vital und gut in Form zu sein. Heute arbeite ich mehr denn je, auch wenn ich mir inzwischen meine Arbeitszeiten durchaus angenehmer legen kann – und ja, es geht wirklich!

No time to cook

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