Читать книгу Mountainbike Fahrtechnik - Sascha Bamberg - Страница 9

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1.1Bike-Arten (MTB)

Das Mountainbike hat sich zu einem sehr komplexen Sportgerät entwickelt. Wo früher nur zwischen Cross-Country und Downhill als olympische Disziplinen unterschieden wurde, findet man heute noch viele weitere Kategorien. In der Mitte hat sich das Enduro-Bike eingefunden. Welches wahrscheinlich das vielseitigste Mountainbike ist. Dank seiner soliden Bauweise bietet es noch sehr viele Reserven im Downhill. Aufgrund des dennoch vergleichbar geringen Gewichtes geht es aber auch noch sehr gut im Uphill.


1.1.1Cross-Country & Marathon Bikes

Das Cross-Country oder Marathon Bike besitzt auf den ersten Blick noch die größten Gemeinsamkeiten mit den Mountainbikes der ersten Stunde. An der Front wird eine Gabel mit ca. 100 mm Federweg verbaut, während das Heck starr und somit ohne Federung, oder ebenfalls mit ca. 100 mm Federweg ausfallen kann. Die Intention des Marathon Bikes ist es, weite Strecken möglichst schnell absolvieren zu können. Es klettert mit Leichtigkeit jeden Berg hinauf, besitzt dafür bergab aber nicht so viel Reserven und Komfort. Im Wettkampfbereich werden beim Cross-Country Rundkurse gewertet, während beim Marathon Etappen zwischen 50 und 100, oder sogar noch mehr Kilometern gefahren werden.

Federweg: 80–120 mm

Gewicht: 9–12 kg


1.1.2Dirt-Bike

Das Dirt-Bike stammt vom BMX ab und ist für Dirt-Jumps und den Street-Einsatz konzipiert worden. Es besitzt aus diesem Grund einen Rahmen ohne Federung sowie eine straff abgestimmte Federgabel mit geringem Federweg zwischen 80 und 100 mm. Um möglichst viel Bewegungsfreiheit bereitzustellen, fällt der Rahmen sehr niedrig aus. Der Rohrbau ist dennoch sehr massiv, um den harten Belastungen von großen Dirt-Jumps oder dem Street-Einsatz standzuhalten. Das Dirt-Bike eignet sich auch perfekt für das Technik- und Fitness-Training auf dem Pumptrack. Aufgrund des simplen Aufbaus, ohne teure Federkomponenten, fällt auch der Gesamtpreis eher niedrig aus.

Federweg: 80–100 mm

Gewicht: 10–13 kg


1.1.3All-Mountain-Bike

Das Marathon Bike mit Reserven oder das abgespeckte Enduro nennt sich All-Mountain-Bike. Es eignet sich bestens für lange Enduro-Touren, wie zum Beispiel Alpenüberquerungen. Es lässt sich bestens bergauf treten, bietet bergab aber noch gewisse Reserven. Bei Wettkämpfen kommt das All-Mountain-Bike so gut wie nie zum Einsatz, da entweder nur die Bergab-Zeiten gewertet werden, und somit zum Enduro gegriffen wird, oder der Fitness-Aspekt im Vordergrund steht, und somit das Cross-Country oder Marathon Bike die bessere Wahl ist.

Federweg: 120–150 mm

Gewicht: 11–15 kg


1.1.4Enduro-Bike

Die eierlegende Wollmilchsau im Mountainbike-Bereich ist auch gleichzeitig das vielseitigste und somit beliebteste Exemplar im Mountainbike-Sektor. Das Enduro-Bike klettert jeden Berg hinauf, bietet aber gleichzeitig bergab ein sattes Fahrgefühl und einige Reserven. Die modernen Enduro-Bikes fühlen sich nicht nur auf Singletrails wohl, mit einer Portion Fahrtechnik machen Enduro-Bikes auch auf ausgewachsenen Downhillstrecken Spaß, selbst den Slopestyle-Einsatz scheuen sie nicht. Im Rennmodus muss der Fahrer mit seinem Bike den Uphill aus eigener Kraft bewältigen, gewertet werden aber nur die Downhill-Etappen.

Federweg: ca. 150–170 mm

Gewicht: 12–16 kg


1.1.5Freerider

Zu den Zeiten, als es noch keine stabilen Enduros gab, war der Freerider die Brücke zwischen dem Ausdauer- und dem Downhillsport. Der Freerider war das Bike, mit dem alles fahrbar war, und mit einer ordentlichen Portion Kraft in den Beinen war es auch möglich, damit bergauf zu fahren. Heutzutage werden Bikes dieser Kategorie als Super-Enduro bezeichnet. Ein Bike, das sich noch bergauf treten lässt, aber bergab möglichst viele Reserven bietet.

Federweg: 170–180 mm

Gewicht: 13–18 kg


1.1.6Downhill-Bike

Das Downhill-Bike kennt nur einen Weg, so schnell wie es geht den Berg hinunter. Bei Downhill-Rennen kämpft der Fahrer auf einer dafür angelegten Strecke, gespickt mit verschiedensten Hindernissen, gegen die Zeit. Große Scheibenbremsen verzögern kraftvoll und üppig gestaltete Federelemente mit 200 mm Federweg oder mehr bügeln große Steine und Wurzeln mit Leichtigkeit weg. Die großen Bremsen und Federelemente bringen natürlich auch ein gewisses Extra an Gewicht mit sich und machen das Downhill-Bike dadurch nicht ganz so agil wie seine kleinen Brüder. Ein Downhill-Bike bringt somit einige Reserven mit sich, benötigt aber auch die entsprechende Kraft und Geschwindigkeit, um bewegt zu werden. Zum Berg hochfahren, so wie für den Pumptrack oder die Dirt-Bahn sind sie völlig ungeeignet.

Federweg: ca. 200 mm

Gewicht: 14–19 kg


1.1.7Fatbike

Das Fatbike gehört zu einer ganz besonderen Spezies. Es besitzt sehr voluminöse Reifen, welche ohne zusätzliche Federelemente viel Federweg und Dämpfung bereitstellen. Aus diesem Grund werden Fatbike-Reifen mit sehr wenig Luftdruck unter einem Bar gefahren. Die Idee hinter dem Fatbike ist, ohne zusätzliche Federungstechnik ein komfortables Fahrgefühl zu erzeugen. Besonders gut eignet sich das Fatbike, aufgrund der großen Auflagefläche der Reifen, auch auf Schnee, im Schlamm oder auf Sand. Mittlerweile gibt es sogar Fatbikes mit Federelementen oder Elektroantrieb.

Federweg: 0–120 mm

Gewicht: 11–16 kg


1.1.8650B Plus Bike

Den Spagat zwischen einem gewohnten Enduro-Bike und dem Fatbike schafft das 650B Plus Rad. Hier werden 650B Reifen auf einen Außendurchmesser der 29“ Reifen aufgeblasen. So kombiniert man die Vorteile beider Bikes. Sprich, das Bike fährt sich nicht so schwammig wie ein Fatbike, bietet aber dank der breiteren Reifen und dem Federweg einiges an Reserven. Viele 29“ Rahmen und Gabeln sind auch mit 650B Plus Reifen kompatibel, alternativ gibt es Rahmen, die beides können.

Federweg: 100–160 mm

Gewicht: 13–17 kg


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