Читать книгу Lady Churchill macht Urlaub - Sebastian Heinekes - Страница 5
3 Kapitel
ОглавлениеAlbert war vom Jagdfieber erfasst worden. Menschen zu ermorden war nicht nur ein Job, es war ein Hobby und er hatte das gute Gefühl, diese beiden zu erwischen. Sie hatten sich hinter den Schnee versteckt, doch dieser Schutz reichte nicht aus. Es war für ihn nur noch eine Frage der Zeit, bis er das Duo dort unten auf dem Eis endgültig erledigt hatte. Wenn George nicht so pingelig währe, nein er hatte ja kein Messer dabei ...
»Dreck, Dreck, scheißefressendes Scheißhaus«, fluchte er plötzlich, als ihm die Sicht genommen wurde.
Er begriff einfach nicht, woher dieser Nebel kam. Wie eine dichte Wand stand er vor den Schneemännern und tauchte alles in Undurchsichtiges schwarzgrau. Albert rechnete damit, dass die beiden Hasen ihre Chance nutzen würden, um ihre Deckung zu verlassen. Sie mussten sich einfach einen besseren Schutz suchen, wenn sie überleben wollten. Der trainierte Mörder hatte ausreichend Munition in seinen Taschen, er feuerte Schuss auf Schuss in die vermeintliche Fluchtrichtung. Seine Lippen bildeten nur noch einen schmalen Strich, was ihn irgendwie zurück geblieben aussehen ließ. Albert rechnete fest mit einem Treffer. In seinem Eifer bekam er überhaupt nicht mit, dass in seiner Nähe ein seltsames rotes Licht im Schnee umher zitterte. Es handelte sich nur um einen roten Punkt es hatte keinen Verdacht erregt.
Während Albert immer noch munter, wie in einen Entenschwarm ballerte und auf Glückstreffer hoffte, platzte Baumrinde und fiel auf ihn. Eine Kugel sauste dicht an seinem linken Ohr vorbei und riss ein Stück Haut mit sich und er hatte plötzlich das Gefühl, von einem stechenden Schmerz überfallen zu werden. In seiner Nase spürte er den heißen Geruch von Blut. Er wischte sich mit der Hand über die Wange und betrachtete verduzt sein Blut. Seine Augen füllten sich mit Tränen ihm wurde schwach zumute. Nein, er fühlte sich gar nicht wohl der verfluchte Mistkerl hatte ihn erschossen. Albert spürte Angst in sich hochsteigen, eine Todesangst. Er wollte weg von hier, er musste weg von hier, George musste ihn zu einer Klinik bringen, bevor er hier draußen verreckte. Der Blutverlust musste immens sein. Übelkeit und Angst verdichteten sich zu einer Sinfonie böse Erinnerungen an seine Kindheit. Albert hörte seinen Namen rufen. Es kostete ihn schon große Anstrengung allein den Kopf zu, heben. Er hatte die Stimme seines Partners George erkannt. Albert wollte ihn warnen, doch George erschien bereits auf der Bildfläche und stapfte durch den tiefen Schnee auf ihn zu.
»Komm mit hauen wir ab da marschiert gerade eine Truppe Pfadfinder direkt auf uns zu. Und wisch dir den Kratzer ab.«
Akte Technik Ministerium für Heimatschutz an Major Smith. E-Mail Überwachungsaktion Strikeback. Protokolle 1.3 bis 1. 4. 2012 streng geheim.
Wesir/Heiliger-Krieg@gmail.com
Bruder George Bruder Albert es ist unerlässlich, das die verdammten Verräter sterben. Bruder George exekutiert ein Exempel. Der Rat der Krieger will, dass ihr den Hundesohn den Kopf abschneidet, in Packpapier wickelt und es an den Mi5 schickt. Die Adresse könnt ihr dem Internet entnehmen. www.MI-five.uk.
Wesir/heiliger-krieg@facebook.com
Hallo Sir mein Name ist Rechtsanwalt Nana ihr Onkel ein nigerianischer Staatsangehöriger ist mit seiner gesamten Familie bei einem Autounfall umgekommen und hat ihnen die summe von 10.000.000 US Dollar vermacht. Bitte nehmen sie Kontakt mit mir auf.
Gerechterdschihad@yahoo.nl
Bruder Wesir sollen wir das Exempel exekutieren, wir zweifeln nicht an den verstand unseres Bruders, der die gottlosen Kreuzritter in ihrem Herzen strafen wird, aber was sollen wir tun? Sollen wir nun alles für die Aktion Elite vorbereiten oder zu ehren des heiligen Kampfes den Verrater hinrichten. Wir brauchen Prioritäten. George bittet den Wesir ihm Datteln zu schicken in England kosten Datteln ein vermögen und sind nach Gotteswillen nicht schmackhaft.
Wesir/Heiliger-Krieg@gmail.com
Besorgt die Mittel für die Aktion Elite. Datteln sind in der Post allerdings weiß der Wesir nicht wie lange die pakistanische Post benötigt Datteln nach London zu bringen, aber mit Gottes Hilfe und etwas Teegeld werden unsere wahren Anhänger bei der pakistanischen Post dafür Sorgen das unsere Glaubensbrüder und gerechten im Herzen des Feindes wohlschmeckende Datteln bekommen. Eliminiert den Verräter und bereitet alles für das große Grillfest vor.
Major Smith: An den Aufklärungsdienst will der Kerl Datteln? Was meint er damit die Früchte? Fragt bei den verbündeten Geheimdiensten nach ob Datteln bei ihnen schon einmal im Code vorgekommen ist.
MI-five\Smith Major@mi5gov.uk
Charles Benseon studentische Aushilfskraft: Glaube er meint damit die Früchte und vielleicht eine Idee von mir brauchen sie Datteln für ihr Dschihadisten Grillfest. Lamm mit Datteln ist ein leckeres Gericht.
Mi-five\aufklar@mi5gov.uk
Hallo Sir Mi five mein Name ist Rechtsanwalt Kofi Nana ihr Onkel ein nigerianischer Staatsangehöriger ist mit seiner gesamten Familie bei einem Autounfall umgekommen und hat ihnen die Summe von 10.000.000 US Dollar vermacht. Bitte nehmen sie Kontakt mit mir auf.
Kofinanamillionaer@yellowpage.ng
»Das passt mir aber ganz und gar nicht«, grollte Lady Athena Churchill.
Ihr Sekretär hatte ihr gerade vorgeschlagen, das Feld zu räumen. Die resolute Dame hätte sich nur zu gern mit dem Schützen oben im Bergwäldchen befasst.
»Darf ich mir erlauben, Misses Churchill noch mal auf das große Risiko hinzuweisen auf die Unmöglichkeit mit einem leeren Magazin den Hundsfott umzupusten?«, erwiderte Lien. »Ich weiß nicht ob, und wie schwer ich ihn verletzt habe, er ist auf alle Fälle weg und wir sollten in die Stadt und die Polizei von der Leiche benachrichtigen.«.
»Haben Sie vergessen, dass auf mich geschossen wurde?« Lady Churchill war wütend und es fiel ihr schwer den Gesichtsausdruck des Alltäglichen zu bewahren.
»Dieser Mann, Mylady wird es mit Sicherheit wieder versuchen«, gab der Sekretär zurück. »Man müsste nur dafür sorgen, dass die Leiche verschwindet. Denn genau das ist was der Mörder tun wird die Leiche verschwinden lassen, sobald wir weg sind ohne Leiche keine Polizei.«
»Und wohin damit?« Lady Athena Churchill sah auf den Toten hinunter und sich dann um. Ein gefrorener See ein Wald und der Spazierweg.
»Vielleicht, Mylady, ließ sich an anderer Stelle ein würdigeres Schneegrab finden.«
Lady Churchill nickte. Sie gab ihren Widerstand auf und zeigte, dass die ältere Dame zupacken konnte. Zusammen mit ihrem Sekretär räumte sie das Feld, Lady Athena Churchill hatte zusammen mit ihrem Sekretär dem Toten ein Grab gegraben und dort unter Schnee versteckt. Seelisch und körperlich verkraftete Mylady Schlimmeres als diese etwas makabre zugerichtete Leiche, deren Kopf nur noch an einem Stück Haut am Körper festgefrorenen war.
»Wie lange wollen Sie mich noch durch den Schnee hetzen?« Fragte sie nach zehn Minuten und deutete vorausschreitend mit dem Kopf auf einen Sessellift, der hinab sauste. Schnee trieb heran und die Sicht verschlechterte sich. Die Spuren, die sie im Schnee hinterlassen hatten, wurden zugeweht.
»Gut, die paar Meter werde ich noch schaffen«, antwortete die Dame, die ihr verstorbener Gatte Lord Churchill 1967 in einem Nachtklub in Tanger kennengelernt hatte. »Hoffentlich haben Sie sich inzwischen brauchbare Gedanken gemacht«, sagte Lady Athena Churchill und deutete in Richtung des Toten am See. »Warum verpackt man eine Leiche in Schnee? Ein Kannibale und ein kaputter Kühlschrank? Warum ist der Mann so gestorben? Warum wollte man uns umbringen?«
»Mylady sollten aktives Nachdenken auf später verschieben und nebenbei. Ihre Fantasie ist ekelhaft.«
»Ich werde Ihnen meine Fragen beantworten«, redete sie weiter. »Diese Leiche hier wird bewacht, und wissen Sie auch, warum, Mr. Lien? Der Tote muss erst vor wenigen Stunden in den Schnee gepackt worden sein und sie waren mit ihm noch nicht fertig«, mutmaßte die Lady ins Blaue hinein. »Sehen Sie mich gefälligst nicht so ungläubig an. Ich habe gute Gründe für diese Annahme.«
»Mit Sicherheit, Mylady.« Lien rollte mit den Augen.
»Der Mörder musste den Toten erst mal von der Bildfläche verschwinden lassen. Er fand noch nicht die Zeit, nach gewissen Dingen wie die Nieren und Leber zu suchen, die der Tote bei sich haben muss. Vielleicht auch seine Wertgegenstände. Das wollte er wahrscheinlich in der Dunkelheit nachholen. Und jetzt haben wir ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.«
Lien musste innerlich zugeben, dass ihre Vermutungen nicht von der Hand zu weisen waren. Sie hatten etwas für sich.
»Ohne mich, Mr. Lien, wäre dieser Mord nie entdeckt worden. Wollen Sie das etwa abstreiten?«
»Keineswegs, Mylady, das würde ich mir niemals erlauben.«
»Haben Sie etwa eine andere und bessere Theorie? Ich sage Ihnen gleich, dass Sie keine haben können! Immerhin bin ich Engländerin und wir kennen uns mit Serienmördern aus. England ist das Mutterland des Serienmörders nehmen sie nur Jack the Ripper oder Christie der die armen Frauen in seine Küche eingemauert hat.«
»Ich möchte mich Ladys Standpunkt anschließen. England hat erstaunlich viele Serienmörder hervorgebracht für so eine kleine Insel mit dieser minimalen Besiedelung eine große kulturelle Leistung herzlichen Glückwunsch! Sie haben recht, was immer der Killer vorhat, jetzt muss er erst einmal die Leiche finden. Ich hoffe die Polizei wird uns Glauben ohne Beweis.«
»Also, worauf warten wir noch?«
»Meinen Sie etwa ... «, er seufzte.
»Wir werden zurückgehen und den Toten durchsuchen. Papiere etwas das ihn ausweist, Mr. Lien. Wir werden es finden.«
»Lady haben möglicherweise den Schützen im Wald vergessen.«
»Und? Haben Sie etwa Angst? Sie haben doch eine Knarre, wie man in ihren Kreisen wohl sagt!«
»Ich habe gewisse Befürchtungen er könnte zurückkommen mit einem besseren Gewehr mit Zielfernrohr ausgerüstet und ich bin ohne Munition.«
»Dann tun Sie gefälligst etwas dagegen. Sagen Sie, was könnte der arme Bursche bei sich haben? Groß muss der Gegenstand nicht sein, am besten wir nehmen seinen Kopf dann kann die Polizei ihn ruckzuck erkennen.«
»Natürlich!«
»Könnte es so sein, denn warum schneidet er ihm den Kopf fast ab. Meiner Meinung wollte er den Kopf um eine Identifizierung zu verhindern!« Lady Athena Churchills Fantasie arbeitete auf Hochtouren. »Dieser Mann wollte seinen Kopf, natürlich kommen sie Lien wir müssen zurück wir brauchen den Kopf.«
»Mylady sind sich da vollkommen sicher?«, wunderte sich Lien.
»Ich habe so etwas mal in einem Film gesehen der Kettensäger«, erklärte Lady Churchill eifrig. »Er ist ein Kopfsammler, und wenn die Polizei herausgefunden hat, wer die Leiche ist, kommt sie auf die Spur des Serienkillers. Vermutlich ein Homo wie Sir Churchill, manche Homos sind zwar nett aber viele haben auch nicht alle Tassen im Schrank. Nehmen sie nur diesen Jeffrey Dahmer. Er lagerte die Köpfe in seinem Kühlschrank. Ich fühle es in den Fingerspitzen. Sie werden jetzt sofort runter gehen und den Kopf holen und durchsuchen sie jeden Millimeter der Kleidung!«
»Jetzt?«