Читать книгу Zerstörte Leben - Sebastian Schaa - Страница 5
Im Dezernat
Оглавление"Also lasst uns das Ganze nochmal zusammenfassen", sagte Eric zu Sabrina und Henning.
Es war kurz vor 14 Uhr und sie saßen gemeinsam in ihrem Büro. Die Sonne schien durch die Fenster hinein und versuchte sie mit all ihrer Kraft nach draußen zu locken. Doch sie hatten leider keine Zeit den Tag zu genießen.
"Was wissen wir bis jetzt?“, fragte Eric in die Runde.
"Ein Opfer, brutal, aber gezielt verstümmelt und dann ertränkt. Der Täter will sich vermutlich rächen", begann Henning die Zusammenfassung.
„Oder er lässt es gezielt nach einem Racheakt aussehen, um uns in eine falsche Richtung zu lenken", warf Eric ein.
„Aber was hätte er davon?“, fragte die Blondine.
„Er würde Zeit gewinnen und könnte uns entkommen. Verwirrung ist eine Waffe, welche von vielen Tätern gern genutzt wird.", erklärt Eric.
„Zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir aber von Rache als Tatmotiv ausgehen, denn es gibt keine Anhaltspunkte, die dem widersprechen.“, sagte der Hannoveraner.
„Du hast Recht. Solange wir keine neuen Beweise finden, gehen wir von Rache als Motiv aus. Er will in vier Tagen vier Menschen töten also bleiben noch drei. Alle Opfer haben sich früher an ihm schuldig gemacht. «
"Hast du schon was herausgefunden Sabrina?", fragte Eric.
"Es gibt zwei Personen, die auf das Opfer passen würden.", sagte sie.
Sie stand auf und ging auf das Whiteboard zu, auf dem sie alle Informationen sammelten. Doch noch war es sehr weiß. Sie nahm den schwarzen Stift in die Hand und schrieb „mögliche Opfer“, dann heftete sie die Vermisstenanzeigen darunter.
"Der Erste ist Kai Habicht. Er wird seit knapp 2 Wochen vermisst. Der Zweite, Mike Paulsen, ist seit einer Woche spurlos verschwunden. Es gibt noch andere Personen, die passen würden. Aber die werden schon seit langem vermisst. Teilweise schon Jahre. Ich denke, die können wir ausschließen.
Außerdem habe ich die Vermisstenanzeigen der letzten Monate auf Gemeinsamkeiten durchsucht. Gemeinsame Vergangenheit, Wohnorte in der Kindheit, Schule, Job und so weiter. Aber bisher hab ich da nichts entdeckt."
Zustimmendes Gemurmel kam von Eric und Henning.
"Ich werde gleich Kollegen losschicken, um die Familien zu befragen und Proben für eine DNS-Analyse zu beschaffen", sagte sie abschließend.
"Okay, danke", sagte Eric und wand sich an Henning.
"Was hast du?", fragte er.
„Es gab in den letzten 20 Jahren in Deutschland keine ähnliche Tat. Ich habe auch Anfragen zu unseren Kollegen in ganz Europa geschickt, aber bis jetzt war leider auch das erfolglos. Ich arbeite mich gerade durch die Missbrauchsfälle, aber da gab es zu viele. Hoffen wir mal, dass unser Freund zu den registrierten Fällen gehört und nicht zu der Dunkelziffer. Sonst finden wir da sowieso nichts. Wir müssen unbedingt herausfinden, wer das Opfer ist. Das ist unsere einzige brauchbare Spur.", fasste Henning zusammen.
Eric und Henning schauten sich schweigend an. Beide wussten, dass nur ein Wunder das nächste Opfer retten könnte. Ganz zu schweigen von den anderen. Es waren nur knapp dreieinhalb Tage Zeit um den Täter zu finden. Wie sollten sie das nur anstellen? Ratlos schauten sie einander an.
Die meisten Labore waren überlastet. Auch wenn ihre Proben Vorrang genossen, kann ein DNS-Vergleich des Opfers mit den Proben der Vermissten Tage dauern. Die meisten Menschen sehen Kriminalserien und denken, dass so ein Test in einer halben Stunde fertig ist. Aber davon konnten sie gerade nur träumen.
„Lasst uns selber die Befragung der Angehörigen der Vermissten durchführen. Graham, du übernimmst diesen … diesen Mike Paulsen. Sabrina und ich werden zu der Familie von Kai Habicht fahren.“
"Jaja. Er fährt wieder mit unserer neuen Miss Universe!", dachte Henning und musste grinsen.