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Emotionen
Оглавление“Verbringe dein Leben damit zu lieben, nicht Liebe zu suchen.
Das Meer braucht auch kein Wasser suchen.”
-Jaiya John, Daughter drink this water
Aus welchem Grund heiraten Menschen? Warum wollen sie es und warum tun sie es letzendlich. Was sind die
richtigen Gründe, um zu heiraten? Gibt es überhaupt richtige Gründe? Merkwürdig,
dass so viele Menschen denken, dass Wenn Sich die Eltern trennen und die Kinder noch jünger sind, dass die
Kinder einfach ein Trauma haben müssen. So denkt meine Mutter heute noch, ich und mein Bruder hätten ganz
sicher eins. Vielleicht, aber ich vermute nicht auf Grund der Scheidung. Ich arbeite so viel mit mir selbst und
meinen Schattenseiten, ich glaube, das wäre mir aufgefallen. Denn eigentlich sind wir beide super damit
klargekommen, auch wenn es komisch klingen mag, wir waren fast erleichtert. Lieber getrennt und glücklich,
als unglücklich zusammen. Und man hat es nun- mal lange vorher gemerkt, dass es nicht funktioniert, von
daher war es nicht unbedingt eine riesen Überraschung. Natürlich war ich trotzdem traurig, aber vermutlich
eher, dass unsere Happy Family Zeit zu Ende ist, ein wenig Angst vor der Veränderung.
Aber jetzt, ca 5 Jahre später, bin ich der Meinung, dass alles gut war und ist, Genau so wie es ist. Sogar viel
einfacher und besser, als man es sich vorstellt, Zumindest in meinem Kopf. Interessant, dass meine Version,
Sich so sehr von der meiner Mutter zu unterscheiden scheint die ja immernoch und entgegen all meiner
Widersprüche denkt, ich hätte ein Trauma. Obwohl ich mir auch immer noch nicht ganz sicher bin, wie ernst
das gemeint war.
Auch interessant, dass manche Ereignisse, automatisch oder zumindest sehr leicht von der
Gesellschaft als traumatisch anerkannt und abgestempelt werden. Und allein das Wort Trauma, Mord,
Betrug, Entführung oder Vergewaltigung assoziert.
Obwohl dies nun wirklich im Auge des Betrachters oder eher an der Persönlichkeit und der Erfahrung des
Individuums liegt. Bei haargenau dem selben Ereignis könnte eine Person ein Trauma davontragen und die
andere nicht. Und Umgekehrt kann eben auch eins auftreten, dort, wo dies bei anderen nicht der Fall oder
nicht zu erwarten wäre. In Situationen, in denen Menschen evtl. nicht
"Oh mein Gott, wie schrecklich, das muss schlimm für dich Sein" sagen. Menschen fühlen eben auf ihre
persönliche, einzigartige Art und Weise Und das ist auch gut so. Ich habe mich tatsächlich im Nachhinein dabei
ertappt, Gefühle zu fühlen, die gar nicht meine sind. Die ich nur fühle, weil ich denke, dass es in dieser
Situation angemessen sei, sich so zu fühlen und so zu reagieren. Als ich es bemerkte, habe mich gefragt, was
mit mir nicht stimmt, dass ich nicht traurig, wütend oder ein wenig aufgebracht bin. Bedeutend das, ich bin
kalt, gefühlslos, unemphatisch?
Nein, dass heißt es nicht und ich habe eine Weile gebraucht, um zu verstehen, das es in Ordnung ist und nichts
falsch ist an mir. Vielleicht war mir der Mensch einfach nicht wichtig genug, als das es mich hätte verletzen
können, als er mich mit meiner damaligen besten Freundin betrogen hat. Vielleicht habe ich es einfach nicht
persönlich genommen, es abgehakt und es verziehen und weitergegangen. Sicher, mit einer Lektion im Hinter
Kopf, aber ohne mir eine neue, traurige Geschichte Zu erzählen, warum ich kein Vertrauen mehr in Männer
habe. Eine Geschichte mit mir herumschleppen, die mich Schwerer und bitterer macht. Vielleicht hatte meine
Intuition da einfach recht, es nicht tiefgehend fühlen zu müssen. Wenn das immer so einfach wäre.
Jedenfalls ist es vollkommen legitim, in welcher Situation auch immer, genau das zu fühlen, was in dir ist, Was
auf natürliche Weise hochkommt und wir sollten uns nicht davon irritieren oder beeinflussen lassen, was die
Gesellschaft oder andere Menschen denken, was in dem Moment angemessen wäre zu fühlen. Das tut sie schon
oft genug. Deine Emotionen sind nur deine. Du musst dich weder dafür rechtfertigen noch entschuldigen, was,
wann und warum du dich wie fühlst.
Merkwürdig, dass die Menschheit so viel lernt, so viele Fortschritte und Erfindungen zu machen scheint, aber
diesen Aspekt irgendwie völlig zu vergessen scheint. Denn eigentlich
sind oder können Emotionen unser Kompass sein, der uns zu unserem wahren Selbst führt. Emotionen sind ein
Weg, sich selbst besser kennenzulernen. Unsere Kultur führt nur einen stillen Konflikt mit Emotionen, sie
werden unterbewertet und unterentwickelt, wir lernen systematisch sie abzuschalten, zu verstecken oder uns
für sie zu schämen. Menschen, die ihre Gefühle fühlen und zulassen, ihnen wird meist nur wenig Respekt
eingeräumt. Doch unsere Emotionen sind Nachrichten mit einer tiefen Funktion und Bedeutung, welche es für
uns zu entschlüsseln gilt. Denn auch, mit seinen Emotionen Umzugehen, sie zu fühlen und auszudrücken und
kontrollieren, in einem Maß, das gesund ist, ist eine Fähigkeit.
So etwas wie gute oder schlechte Emotionen gibt es nicht.
Freude ist gut. Glück ist gut. Wut ist gut. Trauer ist gut.
Das Einzige, was gut oder schlecht, bzw. Gesund oder ungesund sein kann, ist der Umgang und de Ausdruck
unserer Emotionen.
Einem Kind wird von Klein auf Suggeriert, dass Tränen schlecht sind, etwas, das wir nicht fühlen und nicht
zeigen sollten, schon gar nicht Männer. Wir werden getröstet, uns wird gesagt "nicht traurig sein, alles wird
gut, nicht weinen" und es wird versucht, dass wir möglichst schnell aufhören u weinen, die Tränen möglichst
Schnell versiegen. Auch wenn das, was wir eigentlich brauchen, jemand ist, der uns hält, die Tränen auffängt
und sagt " es ist okay traurig zu sein, Weine ruhig, lass es raus". Jemanden, der uns nicht suggeriert, Trauer sei
etwas Negatives und etwas, dass man ganz schnell wieder loswerden müsste. Der uns beibringt, dass alle
Emotionen nur gut Sind, uns hilft Sie zu fühlen und los zu lassen.
Aber es ist niemandes Schuld, dass keiner das so richtig gut kann und besonders die Nachkriegsgeneration
und deren Kinder hatten es wohl besonders schwer, Emotionen zu zeigen, zu akzeptieren und zu verarbeiten.
Selbst im Erwachsenenalter fällt es uns meist schwer, richtig für andere da zu Sein, sie in ihren Gefühlen zu
unterstützen, sich nicht unwohl zu fühlen, wenn sein Gegenüber weint. Das Gefühl, dass man etwas Tröstendes
sagen muss, eine Lösung für ein Problem finden muss, ist meist gar nicht der Fall. Meist reicht es einfach nur
aus, da zu sein. Und genauso in der anderen Position.
So viele von uns wollen und können nicht vor anderen weinen und Emotionen zeigen. Die Verletzlichkeit
zulassen, obwohl zu seinen Gefühlen zu stehen, viel mehr Stärke ist. Und dann auch noch das Gefühl zu haben,
sich für seine Tränen entschuldigen zu müssen, dem anderen nicht zur "Last fallen" zu wollen. Schon komisch,
wie wir es gewohnt Sind, damit umzugehen, Wo es doch so normal und so schön ist, so viel zu fühlen. Die
ganze Palette menschlicher Emotionen in all seinen Facetten. Stattdessen, Scheint es Stärke und Normalität
geworden zu sein, nicht in der Öffentlichkeit Zu weinen, schon gar nicht als Mann oder im Job, keine Gefühle
und keine Schwächen zuzugeben, es nicht sagen, wenn man verletzt ist.