Читать книгу Der Tempel der Venus - Sen & Elisa Tommes - Страница 8

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3. Zeit für Abenteuer

Ein immer lauter werdender schriller Piep-Ton reißt mich aus verwöhnenden zarten Frauenhänden. Nach einem Griff aufs leere Kopfkissen neben mir, haue ich verärgert auf meinen Wecker. Heute hätte er das nicht tun sollen und vor allem nicht jetzt. Hab wohl vergessen, ihn auszustellen, als ich am Abend nach einer halben Flasche Rotwein, ins Bett gefallen bin.

Sonnenstrahlen sickern durch den schmalen Spalt der weinroten Vorhänge ins ansonsten dunkle Zimmer und versprechen einen warmen Tag - der 1. Mai, Zeit für neue Abenteuer. Die Verärgerung schwindet.

Meine Gedanken sind immer noch beflügelt von der Brünetten. Von ihrer blonden Freundin natürlich auch. Beide sahen so bezaubernd aus und haben neckisch getuschelt, dass ich mich von ihnen nicht zurückzuhalten vermochte.

Was wäre, wenn das real werden würde? Es geistert immer wieder durch meinen Kopf. Dieser heiße Traum hat mir die Nacht ausgefüllt und statt mit dem ersten Wimpernschlag für immer zu verschwinden, begleitet er mich in den Tag hinein, lässt mich ständig daran denken und an: Was wäre, wenn?

Immer und immer wieder beschäftigt es mich und der Traum ist nicht der Erste dieser Art. Dermaßen intensiv sind sie geworden, dass die Wirklichkeit zu verblassen droht. Sie sind verlockend real, was sich augenblicklich unter meiner Decke zeigt. „Was wäre, wenn?“, ist für mich zur wichtigsten Frage geworden.

Gestern war ich entschlossen, mir endlich die Nummer der Frisöse geben zu lassen. Doch etwas hielt mich davon ab. Seit sie dort arbeitet, bin ich regelmäßig Kunde in diesem Salon und eigentlich viel zu oft. Sie hat mich sonst immer an frühere Tage erinnert, wo meine Träume mein Leben bestimmt haben, nicht das Leben mich. Und gestern hoffte ich auch darauf.

Ich saß vor dem Spiegel, doch es passierte nichts. Man war die süß, aber sie berührte mich nicht. Meine Gedanken waren ganz woanders, immer noch bei der letzten Nacht. Die Bilder wollten und wollten nicht verschwinden und ließen alles andere verblassen, selbst ein so bezauberndes Mädchen, wie die im Spiegelbild vor mir.

Krampfhaft versuchte ich, die Zeit zurückzudrehen. Es gelang mir nicht. Meine Phantasie malte stattdessen neue Dinge. Spätestens seit gestern, scheint mein altes Leben endgültig vorbei zu sein. Träume bestimmen es erneut. Nur, sind es auch meine?

Ich spüre, heute wird was ganz anderes passieren, da bin ich mir sicher. Am besten passiert es genauso, wie in der letzten Nacht - heiß, wild und leidenschaftlich. Was wäre, wenn?

Am ersten Mai hatte ich schon immer diese Aufbruchsstimmung, die jetzt von mir Besitz ergreift. Mit Schwung lande ich auf den Beinen. Hätte mir fast was abgebrochen. Nachdem ich mir kaltes Wasser über den Kopf gegossen habe, bekomme ich auch dieses Problem in den Griff.

Ein paar Minuten später sitze ich in der Küche. Das Radio verkündet für heute stolze 25 Grad bis in den Abend hinein und wir sollten das doch zum Angrillen nutzen. Musik aus den Achtzigern wird aufgelegt. Der Toaster spuckt mein Frühstück aus. Im Flug fange ich die Scheibe.

Vor acht Jahren bin ich in mein „kleines“ gemütliches Reich eingezogen, ein ganzes Stockwerk mit Loft-Charakter. Zum Glück habe ich so etwas gefunden und kann mein Loft mit dem eigenen schwer verdienten Geld bezahlen.

Früher war das mal eine Büroetage. Heute befinden sich hinter den riesigen hellen Schiebetüren, große sonnendurchflutete Räume, denen die kleinen Bürogruften dankbar gewichen sind.

Inzwischen wohne ich hier wieder allein, nachdem meine damalige Freundin meinte, ein muskelbepackter Adonis passt besser zu ihr. Von ihr blieben mir nur Erinnerungsfetzen, die mit der Zeit immer mehr verblassten.

Zu lange schon schweben durch die Räume kein zärtliches Wort und kein betörender Duft mehr. Vielleicht sollte ich endlich einen Untermieter nehmen – zum Beispiel einen ausgeflippten Studenten, denn die gibt es genügend in der Stadt. Dann kommt endlich wieder Leben in die Bude. Bald sollte ich die Annonce in die Zeitung setzen und es nicht Monat für Monat immer wieder aufschieben, als könnte sie doch noch plötzlich vor der Tür stehen: Meine Traumfrau - süß, jung, knackig, mit einer Krone auf dem Haupt. Was soll‘s, manche Illusionen halten einen am Leben.

Die Tür zur Terrasse steht weit offen und lässt den frischen Duft des Frühlings herein. Ich höre den Bach vorm Hause plätschern, auf denen langsam die letzten vertrockneten Blätter dahintreiben, die ein paar Kinder weiter oben hineingeworfen haben. Bald werden stattdessen wieder Forellen stromaufwärts schwimmen.

An der Rückseite des Hauses beginnt der Berg mit seinen steilen Felswänden. Wanderwege winden sich nach oben zu einer verfallenen alten Burg, deren Mauern nur noch bruchstückhaft vorhanden sind - heute ein begehrtes Liebesplätzchen.

Eine Prinzessin gibt es da schon lange nicht mehr, nicht mal eine hübsche Burgherrin, es sei denn sie geistert dort oben noch als Gespenst herum, wie einige Erzählungen es behaupten. Man könne ihr Geflüster zwischen den Bäumen hören - vielleicht auch nur das von verliebten Touristen.

Ich bin nur einmal den schmalen gewundenen steinigen Weg nach oben gekraxelt, um dort die Aussicht eng ineinander verschlungen zu genießen. Das war vor langer Zeit.

In diesem Städtchen, das ich richtig liebgewonnen habe, verbrachte ich meine bisher schönsten Stunden und verdammt heiße Abende zu zweit vor einem leise vor sich hin knisternden alten offenen Kamin. Drei Jahre lebe ich nun schon hier allein und werde täglich verrückter, verrückter nach fremder Haut. Jeden Tag ergreift sie mich mehr, diese Lust, die immer heftiger wird. Drei Jahre, seit sie mich verlassen hat. Drei Jahre allein mit meinen verruchten Träumen, die zumindest seit drei Monaten unheimlichen Charakter angenommen haben. Sie scheinen mich aufzuzehren, mich zu fressen, mich in eine andere Welt zu führen – weg von hier.

Bis jetzt weiß ich nichts von dem, was auf der vorderen Seite des Berges schon lange auf mich wartet, in einer großen prunkvollen Villa, einem Tempel gleich. Von der Burgruine aus schaut man darüber hinweg in ein herrliches Tal voller grasgrüner Wiesen, die drei Kilometer weiter an einem gewundenen Fluss enden. Von dem Tempel kann man nichts erkennen, außer man klettert bis ganz an den Rand über die Absperrung hinweg. Da geht es dann steil nach unten, wo der Tempel steht mit dem See vor dem Steinbruch und dem restlichen großzügigen Grundstück.

Im Tal konnte man schon immer Schafherden bewundern, die aus kleinen weißen Wollknäueln zu bestehen scheinen, wenn man von oben auf sie hinabblickt. Die Burg mit ihrem Ausblick wird der Stadt ihren Namen gegeben haben: „Irlend Sky“.

War es der Lord, der das Land so benannte? Er soll aus Irland gekommen sein, das früher mancherorts Irlend genannt wurde, so sagt man zumindest. Hier angekommen, ließ er die Burg bauen und den Park errichten, getreu den Vorbildern seiner Heimat – fast, denn die Felsen der Grünen Insel sind wohl eher hohe Klippen, unter denen der Atlantik dort wütet.

An manchen Tagen, meist in den Morgen- oder Abendstunden, scheint die Burg dafür am Himmel zu schweben, wenn der Nebel den Berg einhüllt. In diesen Momenten sieht sie aus, als wäre sie in den Wolken und hätte jeden Kontakt zum Boden verloren. Irlend Sky hat seinen Namen verdient und ich fühle mich wohl in diesem Städtchen, das selbst an Geheimnisvollem keinen Mangel hat. Schon bei seinem Namen kommt man ins Schwärmen.

Allerdings ist es an diesem Ort in den letzten Wochen schon fast unheimlich geworden, zumindest für mich. Für alle anderen scheint das Leben weiterzugehen, wie bisher. Ich kann zumindest nicht erkennen, dass jemand sonst ein ähnliches Problem wie ich haben könnten. Und wenn, würden sie es nicht genauso wie ich verstecken?

Hier ist etwas, dass seine Macht weit über die hohen Mauern trägt und sich am Fuße desselben Berges eingenistet hat, wo ich mein Zuhause habe. Und es hat es auf mich abgesehen.

Sein Geheimnis kennt vielleicht nicht mal der Erbauer des Tempels selber und stammt nicht mal aus diesem Jahrhundert oder gar Jahrtausend. Ich weiß nichts von dem, was mir diese Träume beschert, mich nachts ruft und entführt in eine andere Welt. Aber ich spüre Gier und Lust, wie ich sie früher nicht kannte, und das macht mir Angst. Ich sollte mich auf die Suche nach dem Ort machen, der mir immer klarer in meinen Träumen erscheint. Und jetzt offenbarte sich sogar sein Name.

Heute, am 1. Mai, will ich nicht schon wieder den ganzen Tag mit einem Buch in der Hand auf der Liege verbringen. Ich will endlich raus, zurück ins wilde Leben. Außerdem weiß ich schon längst, wer der Mörder ist. Nicht, dass ich das Spiel durchschaut habe. Es kommt sowieso meistens anders, als man denkt. Nein, ich habe diesmal gelangweilt das Ende schon vorweggenommen. Für also was jetzt noch lesen?

Ich ziehe die dunkelgraue knielange Lieblingshose über meine gut trainierten Beine, wie ich finde und bin froh, dass ich nicht faul war, meinen Hintern regelmäßig hochbekommen hatte und so auch keinen Winterspeck angesetzt habe. Täglich zwang ich mich zu meiner Standard-Joggingrunde, bei jedem Wind und Wetter und dass sogar bei Schneesturm, der in diesem Jahr nicht selten vorkam. Wenigstens fit und attraktiv bin ich noch, scheint zumindest mein Spiegelbild zu sagen.

Ich schaue in meine braunen, ja fast schwarzen Augen und erkenne die Pupillen kaum. Meine Seele finde ich nicht in ihnen, nur tiefe Schwärze. Ich fahre mir durch das wuschelige dunkle Haar, das ich mir gestern erst stutzen ließ. Dafür sieht es ganz schön wild aus, was mir da auf dem Kopf wächst. Die süße Frisöse hatte sich geweigert, noch mehr wegzunehmen. Wenn es den Frauen gefällt, soll es mir recht sein.

Ich probiere drei Hemden, aber meinem Spiegelbild stehen sie nicht wirklich. Ein braunes T-Shirt mit weißem Schriftzug macht schließlich das Rennen. Sowas hatte ich gestern getragen, als ich die beiden Mädels auf der Tanzfläche beobachtet hatte; natürlich nur in meinem Traum, denn zur Disco gehe ich schon lange nicht mehr.

Speziell hatte es mir die Brünette angetan, die meine Jugendzeit herbei zaubern konnte. Da stand ich auch nur an der Tanzfläche oder gammelte an der Bar rum - so wie gestern, als ich ihr Tuscheln bemerkte, das nur mir gelten konnte.

Mein Spiegelbild ist verblasst und verschwunden. Stattdessen tauchen die beiden wie aus dem Nichts darin auf. Nicht, dass das passiert wäre. Aber was wäre, wenn? Und dieser Gedanke gefällt mir und ich lasse mich weiter fallen.

„Du beobachtest uns schon eine ganze Weile, oder?“ Ich schaue erschrocken in das hübsche Gesicht mit der kleinen Stupsnase neben mir.

„Ihr seid ein Blickfang, entschuldigt bitte!“, antworte ich leicht verlegen.

„Waas haast Du gesagt? Sprich doch mal lauter. Bei diesem Krach kann ich dich nicht verstehen“, schreit mich die Blonde an.

„Ihr seid ein Blickfang, entschuldigt bitte“, krächze ich diesmal.

„Danke für das Kompliment. Das ist meine Freundin. Nenne sie einfach Joy, denn das ist sie - einfach: pure Freude. Und ich bin Juliette. Und wer bist Du?“

„Ich bin Rico. Schön, euch kennen zu lernen!“, antworte ich noch immer zu leise für die Lautstärke, die hier herrscht.

„Hast Du Lust, mit uns an die Bar zu kommen? Hier ist einfach zu viel Krach, der nichts mit Musik zu tun hat und wir brauchen eh eine Pause“, ruft mir Juliette entgegen.

„Warum nicht, wenn ihr nicht mehr tanzt, brauche ich auch nicht hier rumzuhängen“, schreie ich etwas mutiger.

An der Bar spendiere ich ihnen einen Cocktail. Immerhin haben sie für mich getanzt. Wir plaudern eine gefühlte Stunde, lachen viel und ausgelassen und ich werde schließlich auch ganz locker, als wären sie alte Schulfreundinnen von mir und nicht die begehrenswertesten Objekte meiner schlaflosen Nächte.

Irgendwann, so ganz nebenbei, sagt Joy zu mir: „Jetzt müssen wir uns revanchieren. Wir können dir aber keine teuren Cocktails spendieren als arme Studentinnen, die wir sind. Aber wenn Du willst, laden wir dich zu einem doppelten Mitternachts-Espresso ein. Juliette macht den vorzüglich!“

Ich schaffe es nicht, „Nein“ zu sagen. Ein mulmiges Gefühl im Magen und ein dicker Kloß im Hals verhindern, dass ich widersprechen kann. Und so ziehen wir fünf Minuten später los, zu einem Stelldichein in ihre winzige Mädels-WG.

Sie führen mich durch einen kleinen Flur mit großem Schuhschrank und Garderobe, vorbei an einem goldenen Bad mit hell erleuchteten Spiegeln zur der einen Seite und der gemütlichen Küche zur anderen, hin zum Wohnzimmer mit einer überdimensionierten Kuschelecke, die sie ihre Couch nennen. Zwei Lederhocker im selben Braunton und ein Glastisch stehen vor ihr.

Der Minifernseher auf dem Regal sieht neben der viel größeren Stereoanlage irgendwie verloren aus. Das Regal ist aus Backsteinen gebaut, auf denen jeweils ein Brett liegt, was insgesamt drei Ebenen bildet. Sehr einfach und praktisch, aber hübsch mit all den grünen hochrankenden Pflanzen und den vielen Büchern, die den unteren Teil füllen.

Etwas abseits steht der Schreibtisch aus massiver Eiche, der für Studentinnen ziemlich unbenutzt aussieht. Ich runzle die Stirn, doch sie zucken nur mit den Schultern.

Benutzter sieht schon eher der interessantesten Raum von allen aus. Ich hätte mir nicht erträumt, auch diesen zu Gesicht zu bekomme. Joy und Juliette hatten jedoch einen Plan, wie ich bald am eigenen Leib erfahren sollte. Und dieses Zimmer kam auch darin vor.

Da waren wir nun, im spannendsten Raum der ganzen Wohnung, in ihrem Schlafzimmer. Beim Anblick ihrer großen zerwühlten Spielwiese, die sich in den hohen Schiebetüren spiegelt, schlagen meine Gedanken Purzelbäume.

Ich zwinge mich, wegzuschauen. Aber was ich an der Decke erst erblicke, heizt mich noch mehr an. Eine reflektierende Glasfläche, vielleicht drei Mal drei Meter groß, gibt alles wieder, was sich darunter abspielen würde. Das da oben muss der Himmel auf Erden sein, wenn sich die beiden in einer stürmischen Nacht darin wiederfinden.

Hauchzarte Spitzendessous schmücken die Laken und meine Phantasiegebilde. Vor meinem Auge erscheinen die Bilder, die sie gesehen haben mussten, als sie dort ineinander verschlungen lagen. „Schlaft ihr abwechselnd oder zu zweit?“, rutscht es mir heraus.

Juliette findet nichts Besonderes an der Frage. Ich schon, vor allem an ihrer Antwort.

„Natürlich zusammen. Das macht doch mehr Spaß!“

Sie schaut mir tief in die Augen, als würde sich die Wirkung ihrer Worte, darin widerspiegeln.

Mir wird es mulmig zumute. Ihre Augen blitzen und ich fühle mich wie Jagdwild.

Das Gefühl vergeht. Meine weichen Knie bleiben. Mir weiter auszumalen, wie sie es in diesem Spiegelkabinett miteinander treiben, traue ich mir nicht und erst recht nicht, was heute auf dem Laken hier passieren könnte. Stattdessen bewundere ich ihren guten Geschmack, den sie bei der Einrichtung der Zimmer bewiesen haben.

Wenig später sitze ich auf der Couch in ihrem kleinen gemütlichen Wohnzimmer und versuche, durchzuatmen. Sie legen eine alte Platte leiser Schmusesongs auf, die von dem charakteristischen Knistern begleitet werden. Dann bekomme ich den versprochenen doppelten Espresso. „Damit Du nicht einschläfst, während Du auf uns wartest.“

„Wollt ihr euch nicht zu mir setzen?“, frage ich leicht irritiert.

Statt einer Antwort bekomme ich nur ein verschmitztes Lächeln und ein Schulterzucken. Sie drehen sich um und verschwinden ins Badezimmer.

Stocksteif bleibe ich sitzen und schaue ihnen ungläubig nach. Die Tür fällt ins Schloss. Eine Weile stiere ich auf die weiße Fläche, als würden sich ihre Silhouetten noch darauf abzeichnen, während sie schon dahinter kichern. Ich bekomme die Vorstellung, wie sie sich über meine lechzenden Blicke amüsieren, über mein nervöses Hin und Her Rutschen auf der Couch und darüber, wie ich mir einbilde, sie würden sich hübsch für mich machen und gleich rauskommen im supergeilen sexy Outfit.

Das Kichern verstummt und dann herrscht Stille. Eine Schiebetür schließt sich mit kratzendem Geräusch und einem dumpfen Klicken. Dann höre ich die Dusche rauschen, vielleicht fünf Minuten lang. Und wieder ein Klicken und ein Kratzen.

Die Dusche lief nur einmal. Zu zweit duschen macht wohl auch mehr Spaß, denke ich bei mir und versuche mir nicht die schaumbedeckten heißen Kurven vorzustellen, über die sie ihre Hände gleiten ließen.

Hinter der Tür ist es still. Durch sie hindurchschauen kann ich nicht, so sehr ich mich auch bemühe. Also warte ich, bis Joy und Juliette endlich rauskommen.

Ich prüfe meinen Pulsschlag. Über ihre reizenden Körper, die vielleicht nur leicht bekleidet erscheinen werden, ziehe ich vorsorglich einen flauschigen Jogginganzug. So werde ich sie sicher besser ertragen können.

Doch mein Verstand spielt mir einen Streich. Er macht daraus einen Bademantel, der von ihren Schultern über ihre Hüften rutscht, bis er nur noch ihre Füße einhüllt. Ich schnappe nach Luft und presse meine Schenkel zusammen, zwischen denen der Druck und das Kribbeln unerträglich werden.

Sie lassen mich zappeln. Jede Menge erregender Bilder provozieren meinen Verstand. Endlich öffnet sie sich vorsichtig, diese verfluchte Bad-Tür.

Zuerst stecken sie ihre Köpfe nach draußen. Sie wollen sich wohl vergewissern, dass ich brav gewartet habe - als ob ich mich weg gewagt hätte!

Bei dem Anblick der beiden, die nun im Türrahmen erscheinen, stockt mir nicht nur der Atem - Juliette im unschuldig weißen und Joy im verruchten roten Kimono. Der reicht ihnen knapp bis über den knackigen Po. Vom Schlabberlook keine Spur, wie ich es auch nicht erwarten sollte. Auf das Kichern warte ich trotzdem, das ich stocksteif über mich ergehen lassen werde.

Juliette hat hellblondes mittellanges Haar mit seichten Locken, die ihr hübsches Gesicht weich umrahmen. Ihre Augen sind mandelförmig, groß, rehbraun und geschmückt mit langen Wimpern. Joy hingegen hat lange braune glatte Haare und selbst im dämmrigen Licht blitzen ihre blauen Augen gefährlich.

Mit nackten Füßen stehen sie vor mir, wie Engel und Teufel in Mädchengestalt. Mir wird es so heiß beim Anblick der langen Beine und dem freizügigen Ausschnitt, dass ich verdampfen müsste.

„Du kannst auch eine Abkühlung haben, wenn Du sie brauchen solltest!“ Juliette beobachtet mich scharf und genießt es anscheinend, mich verrückt zu machen. Auf der Couch rutsche ich hin und her, kann nicht still sitzen bleiben, selbst wenn ich jeden Muskel anspanne und versuche, mich im Boden festzukrallen.

Mit einem nachsichtigen Lächeln reicht sie mir ein Badetuch. In der anderen Hand hält sie einen schwarzen

Kimono. Er ist samtig, gewagt und sicher auch aus ihrem Repertoire.

Warum rechne ich damit, dass sie mir den gleich mit überreichen wird? Ich schaue sie an und muss nicht nur wegen ihres freizügigen Anblicks schlucken.

Ihr Lächeln wandelt sich zu einem entschlossenen Blick. „Nimm das, damit du was Frisches zum Anziehen hast!“

Nach dem Badetuch habe ich gegriffen. Bei dem schwarzen Fummel schüttle ich jedoch mit dem Kopf. „So ein knapper Kimono passt vielleicht zu euch, aber bestimmt nicht zu mir. Ein ganz normaler Bademantel, wäre mir da lieber!“ Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich so etwas anziehe?

„Den haben wir nicht!“, ist die schlichte Antwort.

„Mit dem Kimono kann ich aber nichts anfangen“, meine ich stotternd und sehe mich schon in dem Aufzug durch die Bad-Tür kommen. Ich schüttle den Kopf. Nein, das kann ich nicht. Da bräuchte ich gleich gar nichts anziehen!

„Auch gut! Mit der kalten Dusche kannst du aber schon was anfangen, oder?“ Joy grinst über das ganze Gesicht.

Ich nicke, während ich ansonsten immer noch stocksteif dasitze.

„Na gut, umso besser!“, antworten beide wie aus einem Munde.

Verunsichert verschwinde ich mit dem Handtuch, um bei einer eiskalten Dusche runterzukommen, denn mir ist heiß - so richtig heiß. Kurz überlege ich, was sie mit „umso besser“ meinen könnten. Ich beschließe, es war nur eine Floskel.

Kein Schlüssel an der Bad Tür. Verdammt! Ich traue mir kaum, mich auszuziehen. Es duftet verführerisch nach dem Shampoo der beiden, mit dem sie sich kurz vorher eingeseift hatten. In der Ecke liegen neckisch Slips und BHs und der Rest ihrer Sachen. Sie sind nackt, bis auf ihre Kimonos.

Ich rette mich unter die Dusche. Vor Erregung spüre ich die Kälte kaum, mit der die Wasserstrahlen herunter prasseln. Die Schwellung geht zurück und mein Puls wird ruhiger.

Ich lehne meinen Kopf in den Nacken und versuche entspannt zu werden und nicht dran zu denken, dass sie draußen auf mich warten. Doch die Sicherheit währt nicht lange. Nichtsahnend öffnet die Bad-Tür sich leise. „Muss nur schnell was holen!“, höre ich Joy, die ihren Kopf durch den Türspalt steckt. Ohne auf Erlaubnis zu warten, tritt sie ein, schnappt sich ihre Sachen und - verdammt, auch meine.

Gefangen zwischen den gläsernen Wänden, bringe ich kein Wort heraus. Mit den Händen versuche ich, das nötigste zu verbergen. Das kalte Wasser lässt die Scheiben nicht einmal beschlagen. Wenigstens ein paar Wassertropfen, die in kleinen Rinnsalen langsam nach unten laufen, verhindern eine klare Sicht.

Joy wirft noch einen ausgiebigen Blick zu mir rüber, bevor sie auf leisen Sohlen verschwindet – mit meinen Sachen. Ich zittere unter der Dusche und frage mich: Was war das denn?

Die Tür schließt sich. Es wird schwarz vor meinen Augen. Das kalte Wasser prasselt immer noch auf mich. Langsam unterkühle ich, auch wenn alles auf meiner Haut verdampfen müsste.

Schnell drehe ich die Temperatur herauf, falls eine von ihnen wiederkommt. Die durchsichtigen Scheiben beschlagen - endlich. Hätte ich früher dran denken sollen. Eine Abkühlung ist nicht immer eine Abkühlung, zumindest nicht so!

Ein paar Minuten später habe ich mich einigermaßen beruhigen können. Mit der Handkante wische ich den Dampf von der Scheibe und vergewissere mich vorsorglich, dass die Luft rein ist. Dann suche ich nach etwas, das aussieht wie Kleidung.

An der Tür hängt einsam der schwarze Kimono. Sie hat ihn dagelassen!

Ich schaue mich im Zimmer um. Er ist das Einzige an Kleidung, was ich entdecken kann. Alles andere hat sie mitgenommen. Anscheinend bestehen sie darauf! Nichts, was ich sonst anziehen könnte. Hab nur die Wahl zwischen nassem Badehandtuch und dem bisschen Stoff. Am liebsten würde ich mich nicht mehr von der Stelle rühren.

Dumpf dringt die Musik aus dem Zimmer nebenan in meine Duschkabine. Sie haben es sich bequem gemacht und werden vielleicht schon auf mich warten. Vielleicht wollen sie meinen großen Auftritt genießen und herzhaft lachen. Ich glaube nicht, dass sie darauf verzichten werden. Und wenn ich nicht selber rauskomme, werden sie mich rauszerren? Ich sehe es schon förmlich vor mir.

Schnell schnapp ich mir das Handtuch, um mich wenigstens abzutrocknen. Noch spiele ich mit dem Gedanken, es mir einfach umzubinden, denn ein Kimono steht mir nicht wirklich. Aber es ist kalt, schwer von der Nässe und viel zu klein, um an der richtigen Stelle zu halten. Ich schaue in den Schubladen nach, ob ich vielleicht Sicherheitsnadeln finde. Anscheinend haben sie aber auch daran gedacht. Es bleibt mir nur der Kimono, so wie sie es anscheinend wollten.

Bestürzt betrachte ich mich im Spiegel. Der Fummel ist kurz und ich zerre ihn so gut es geht nach unten. Erst als die Nähte knacken, höre ich auf. Mein Problem klemme ich unter den Gürtel, da er nirgendwo sonst Platz zum Verstecken findet. Zum Glück hat der Kimono wenigstens sowas.

Auf wackligen Beinen und mit mulmigem Gefühl im Magen wende ich mich der Tür zu. Noch einmal schaue ich mich um, als würde ich einen geliebten Ort verlassen, um in der Duschkabine ihre Körper erscheinen zu lassen und den Duft ihres Duschgels noch einmal einzuatmen, mit dem sie sich vorhin eingeseift hatten. Sie haben auch nicht mehr angehabt, als sie durch diese Tür gingen. Mein Auftritt wird schon OK sein, versuche ich, mir einzureden.

Nur hatten sie viel besser darin ausgesehen, als du das grade machst, warnt mich indes mein Spiegelbild. Ich schaue an mir abwärts, atme tief durch und drücke die Klinke herunter.

Gedämmtes Licht erwartet mich. Auf dem Tisch stehen Kerzen und eine Flasche Wein. Joy und Juliette sitzen eng ineinander gekuschelt auf der Couch, verliebt in ein halb volles Glas, an dem sie abwechselnd nippen, immer an derselben Stelle, wo ihr roter Kussmund vermischt mit den Spuren des Bordeaux ihren Abdruck hinterlassen hat.

Bei diesem Anblick bleibe ich wie gebannt in der Bad-Tür stehen. Hilfesuchend schaue ich mich um und finde eine Ecke, in die ich mich verdrücken könnte.

Ich schleiche zu dem Stuhl, der bei dem im gleichen Stil gehaltenen robusten Schreibtisch aus Eiche steht. Ein schönes Holz und sehr stabil. Bilder blitzen in meinem Kopf auf, für was dieses Möbelstück alles herhalten könnte. Ich verdränge sie sofort, im Versuch ruhiger zu atmen.

Der Kimono hat zwei kleine Seitentaschen. Ich greife in eine rein und umfasse das pulsierende Ding, da es ausbrechen möchte. Verklemmt setze ich mich hinter den schweren Tisch.

Erst einmal glücklich, es bis hierher überhaupt geschafft zu haben, versuche ich mir auszumalen, wie das weitergeht. Muss verdammt elektrisierend sein, so einen Hals zu küssen oder den heißen Atem zu spüren, der einem immer näherkommt, bis man die vollen Lippen spürt, die heiß auf der eigenen Haut brennen. Ich fasse mich an die Stelle, an der Juliettes Lippen gerade Joys Hals berühren.

Neidisch beobachte ich die beiden über den Rand eines Lehrbuches, dass ich mir in meiner Verzweiflung gegriffen habe. Das hilft mir, mich nicht so fehl am Platz zu fühlen, denn für sie scheine ich nicht da zu sein. Also versuche ich zu lesen oder wenigstens zu tun, als ob. Was? Keine Ahnung!

Verloren schauen sie sich in die Augen und ich sitze hier, um Beherrschung ringend, kann nicht mal das Weite suchen. Ohne Sachen käme ich kaum bis zur nächsten Straßenecke. Und wenn ich jetzt zu den beiden rübergehe, werden mir die Knie versagen, mein Hals austrocknen und mein Kreislauf kollabieren.

Und sie berühren sich und streicheln sich, küssen sich immer hemmungsloser und das vor meinen hungrigen Augen. Fehlt nur, dass sie sich die spärlichen Kleider vom Leib reißen. Vielleicht sollte ich noch eine Weile kalt duschen, bis sie fertig sind oder wenigstens in einem anderen Zimmer darauf warten. Da bleibt nur die winzige Küche oder … ihr Schlafzimmer. An das wage ich gar nicht erst zu denken.

Bevor sie hemmungslos übereinander herfallen und ich mich wieder ins Bad verziehen kann, schaut Joy auf, als wäre gar nichts gewesen. „Da bist Du ja endlich. Hast uns ganz schön lang warten lassen. Und jetzt sitzt du einsam in der Ecke?“ Sie zupft ihren Kimono zurecht und lächelt unschuldig zu mir herüber, als wären wir nur zu einem Teekränzchen zusammengekommen.

Juliette sitzt brav neben ihr und streicht sich die Strähnen aus dem erhitzten Gesicht. Dann hat auch sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich gerichtet. „Schön, dass Dir mein Kimono doch gefällt!“, freut sie sich. „Ist doch gleich viel angenehmer, als in durchgeschwitzten Sachen rumzuhängen. Willst du vielleicht zu uns rüberkommen?“ Sie lächelt dabei zuckersüß und verdammt unschuldig.

„Ich möchte, aber kann nicht“, stottere ich vor mich hin. „Habe keine Sachen mehr!“

„Sei nicht so schüchtern. Was du trägst, das reicht uns. Oder haben wir etwa mehr über unsere Kurven geworfen?“ Juliette zupft am Revers des bisschen Stoffs, was sie Kleidung nennt.

„Aber euch steht das und ich sehe einfach albern aus!“, ist meine verzweifelte Antwort.

Juliette schüttelt den Kopf. „Ich finde es sexy.“

Joy stimmt mit ein: „Wenn Du willst, dann zieh es doch aus!“ Daraufhin beugt sie sich nach vorne, um einen Blick unter den Tisch zu werfen. Dort steckt in meiner geballten Faust mein gutes Stück, dass nicht mehr auf mich hören will. Ich fühle mich erwischt und so schaut sie mich auch an.

„Du siehst ganz schön verkrampft aus, da drüben. Komm rüber und wir lockern Dich auf!“

Mir wird es schlecht, denn viel konnte ich nicht vor ihrem unverschämten Blick verbergen.

Joy genießt es und legt angestachelt von meiner Scham noch eins nach: „Hey, wir beißen nicht, knabbern nur ein bisschen!“ Mit ihren strahlend weißen Zähnen bearbeitet sie provozierend ihre Unterlippe. „Für was haben wir dich wohl mitgenommen?“

Ich will im Boden versinken. Doch die Erde tut sich nicht auf. Ich drücke meinen Fußballen auf die Fliesen, auf dass sich vielleicht ein paar Risse bilden, durch die ich mich quetschen könnte. Doch es passiert rein gar nichts, außer dass meine Augäpfel noch mehr hervorgetreten sein mussten. Auf diese Weise stiere ich sie an, unfähig noch etwas Intelligentes hervorzubringen. Also bleibe ich lieber still sitzen.

Aber das war offensichtlich erst recht nicht richtig. Plötzlich stehen die beiden auf, kommen zu mir rüber und bleiben mit ihren langen nackten Beinen genau in meinem Blickfeld stehen.

Ich weiß nicht, wo ich hinschauen soll. Die Kimonos sind kurz, verdammt kurz. Ihre Schenkel sind zum Greifen nahe. Doch die Chance nutze ich nicht, auch wenn sie mich nötigen, nach ihnen zu greifen, mit meinen Händen dann nach oben zu fahren, bis sie unter den Kimonos verschwinden und ihre festen Pobacken packen.

Hypnotisiert wie ein Kaninchen stiere ich zwischen ihre Beine. Mein Puls rast, als würde ich gerade einen Sprint hinlegen. Sie rühren sich nicht und schauen einfach auf mich runter.

Als Nächstes bewegt sich mein Kopf. Er hebt sich langsam und mein Blick wandert zu ihren neckisch verdeckten Oberweiten. Dort verweilt er wie festgefroren, bis die beiden etwas in die Hocke gehen und ich stattdessen in ihre frechen Augen schaue.

Sie amüsieren sich köstlich. In ihren Gesichtern steht geschrieben: „Was ist mit dir?“

Als ob sie das nicht selber wüssten! Von Anfang an hatten sie mehr im Sinn, als nur einen harmlosen Mitternachts-Espresso. Jetzt haben sie sich vor mir aufgebaut, um mir klar zu machen, dass ich ihnen gehöre und gar nichts dagegen machen kann. Die Situation ist für mich ausweglos und ich sollte mich lieber nach ihnen richten.

„Willst du nicht endlich mit uns zur Couch kommen?“, höre ich sie wie aus weiter Ferne rufen. „Oder willst du lieber auf diesem harten Schreibtisch landen? Vielleicht stehst du ja mehr auf versauten Bürokram als auf Kuschelnummern!“

Ich schlucke den dicken Kloß herunter, der mich am Sprechen hindert. Auch danach kann ich nichts erwidern.

„Na dann komm mit uns rüber!“ Juliette, inzwischen recht ungeduldig, bittet mich aufzustehen. Doch meine Knie wollen nicht hören. Rücksicht nimmt sie darauf keine.

„Du hättest es mit uns netter haben können. Aber wie Du willst.“ Ich vernehme diese Worte immer noch wie aus weiter Ferne. Engel und Teufel, schaffe ich gerade noch zu denken und dann passiert es.

Juliettes Augen funkeln lüstern. Sie greift nach meiner Hand, die immer noch im Kimono steckt und meinen harten Schwanz umkrallt. „Lass ihn los, sonst muss ich dir wehtun!“ Juliette erfasst dabei mein Handgelenk und drückt ihren Daumen fest auf den Handrücken, um mich zu zwingen, die Faust zu öffnen.

Mit einem verführerischen Lächeln kommt sie meinem Gesicht ganz nahe, so dass ich ihren warmen Atem spüren kann. Jede meiner Regungen scheint sie mit ihren großen braunen Augen aufzusaugen. Dann verfinstert sich ihr Blick.

„Laaass loooos!“, presst sie zwischen ihren Lippen hervor, drückt zu und verbiegt mir das Handgelenk. Widerspenstig lass ich mir die Hand aus der Tasche ziehen. Zum Glück hält das Zelt, das die Stange bildet. Ein kleines Wunder, denn es hätte schlimmer kommen müssen. Mein Kimono ist viel zu kurz geraten, als dass sich darunter was verbergen ließe.

Dann spüre ich auch Joys Hände, die den anderen Arm sich packen. Ich löse meinen Griff vom Stuhl und blicke in ihre blitzenden Augen. Ja, sie ist ein sanftmütiger Engel, aber nicht minder gefährlich, als ihr teuflisch blondes Gegenstück zur linken Seite. Und wie recht ich damit habe.

Die beiden drehen mir die Arme nach hinten. Meinen Versuch zur Gegenwehr bricht eine leise Drohung: „Dort oben hängt eine Kamera und wenn du nicht aufhörst, dich zu wehren, stellen wir dich ins Netz. Und dann sieht die halbe Welt zu, wie du hier hilflos vor uns zappelst. Benimm Dich also und alles bleibt unter uns drei Süßen.“

Und tatsächlich, in der Ecke hängt eine schwenkbare Kamera mit einem kleinen rot leuchtenden Punkt unter der schwarzen Linse. Verdammt, die nehmen das auch noch auf!

Ich will protestieren. Bevor ich jedoch was sagen kann, bekomme ich von Juliette zur Antwort: „Wir wollen länger was von dir haben, selbst wenn Du morgen weg bist. Und wenn Du lieb bist, geben wir dir gegen eine Verschwiegenheitserklärung eine Kopie davon mit. Aber nur für deine einsamen Nächte, in denen du uns sicher vermissen wirst.“

Ich schaue etwas betroffen drein.

„Du wirst bestimmt der Beste in unserer Sammlung werden und sehr begehrt“, versucht die sonst so brav wirkende Joy, mich aufzumuntern.

Ich allerdings sehe mich schon als Lustobjekt in „braven“ Mädchenrunden. Sie drehen mit mir ihren ganz privaten Porno. Sie haben mich ausgesucht, hierhergelockt und nun …

Statt Angst zu verspüren, wird es mir schlecht vor Geilheit, bei dem, was ich hier zu erwarten habe. Wie hypnotisiert lasse ich alles Weitere geschehen.

Unter meinem Kimono steht mein Phallus kerzengrade. Meine Hand, die das Ding zurück in meinen Schoß gedrückt hatte, haben sie einfach weggerissen. Mit dünnen Gürteln ihrer Sommerkleider binden sie meine Arme an der Stuhllehne fest. „Nur um zu verhindern, dass Du Dummheiten machst. Stille Wasser sind schließlich tief!“

„Und dreckig!“, schießt Joy hinterher.

Sie prüfen abschließend die Knoten, ob sie auch wirklich halten werden, wenn es denn erst ernst wird. Die Achterbahn, in der ich sitze, geht in einen Sturzflug über.

Ich spanne meine Arme an. Der Gürtel hält und auch die Knoten sitzen bombenfest. Völlig den beiden ausgeliefert, sitze ich da. Den Boden unter meinen Füßen spüre ich nicht mehr und ich befinde mich im freien Fall. Und sie wenden sich wieder einander zu, stehen vor mir und küssen sich, lang und intensiv, als wären sie jetzt endlich vor mir sicher.

Ihre Hände wandern über ihre sexy Körper und schließlich auch unter die Kimonos. Gefesselt zappele ich derweilen - völlig verloren. Sie berühren sich mehr als nur am Hals und an den Schultern. Ihre Hände rutschen auch zu den Hüften, Bauch und Po. Eng umschlungen stehen sie da, mit ihren Rundungen beschäftigt.

Joys Hand fährt einmal mehr unter Juliettes Kimono und legt mit einem Ruck ihre festen Brüste frei. Wollüstig knetet sie beide.

Juliette hat das völlig entfesselt und sie kann nicht mehr an sich halten. Sie nimmt Joys rechte Hand von ihrem Busen und schiebt sie unter ihren Kimono, direkt zwischen ihre leicht gespreizten Schenkel.

Laut und lustvoll stöhnt sie auf, als sie angekommen sein musste, und Joys Finger dringen in sie ein. Genüsslich lässt sie ihren Kopf nach hinten fallen und genießt es, während ich immer wilder an meinen Fesseln reiße.

Der Gürtel von Juliettes Kimono löst sich, doch es stört sie nicht. Unter Joys Fingern windet sich ihr nackter Venushügel ungeniert weiter, direkt vor mir in Augenhöhe. Ihre Lust kann ich atmen, so nah ist sie mir.

Ich kann nicht mehr, will meine Hände endlich losreißen, sie berühren, sie küssen und spüren und ihren Saft von meinen Lippen lecken, der direkt vor meinen Augen lockend in ihrer lustvollen Spalte glänzt.

Als würde sie meine Gedanken erraten, schaut Joy mich plötzlich strafend an. „Wird das zu viel für Dich?“

„Schon lange!“, presse ich leise und kaum vernehmbar durch meine trockenen Lippen. Sie überzeugt sich bei meiner langen harten Lanze, die der Kimono nur noch mit viel Glück bedecken kann.

„Wir wollen Dich nicht überfordern, entschuldige.“

Mit einem verständnisvollen Lächeln holt Juliette aus der Sofaecke ein schwarzes dünnes Tuch. Das wickelt sie zu einem schmalen Streifen und im nächsten Moment sehe ich nichts mehr. Sie haben mir die Augen verbunden. Dann ist es still. Selbst die Musik hat aufgehört, zu spielen.

Dann weiß ich warum es still sein soll im Zimmer.

Ich soll ihr leises Stöhnen hören und erahnen, was sie gerade treiben. Ich soll mir vorstellen, was mir entgeht, mir vorstellen, was ich haben könnte, mir vorstellen, was ich mit ihnen machen könnte und sie ihrerseits mit mir.

„Ich halte das nicht aus!“ Wo wird das bloß enden?

Lange muss ich nicht auf eine Antwort warten. Eine Hand streicht sanft über meinen Kopf, in dem sich alles dreht und reißt ihn am Schopf plötzlich nach hinten. Er wird festgehalten, bis sich weiche feuchte Lippen auf meine pressen.

Wer es ist, weiß ich nicht - Joy oder Juliette. Aber was ich spüre, ist unheimlich intensiv, vielleicht das intensivste in meinem Leben. Dafür ist die Augenbinde also auch noch da.

Eine spitze Zunge schiebt sich zärtlich in meinen Mund, um dann mit meiner einen langsamen Tanz zu beginnen. Es fühlt sich nach dem blonden Engel an.

Warme Hände streifen mir erbarmungslos den Kimono von den Schultern und packen von hinten meine hämmernde Brust, unter der sich mein Herz zu überschlagen droht. Warme Küsse liebkosen meinen Hals, während ich bei jedem Schlucken spüre, wie mein Adamsapfel verräterisch hüpft.

Zarte Finger wandern tiefer, bis hin zu meinem Bauch und auch die Küsse, die ihnen folgen. Sie brennen auf meiner Haut wie Teufelsglut.

Der Kimono bedeckt jetzt nur noch meinen Schoß, um wenigstens mein bestes Stück vor diesen hemmungslosen Schönheiten zu beschützen. Der Rest ist schon erobertes Gebiet geworden.

In der Erwartung, dass der letzte Teil meines bebenden Körpers gleich in ihre Hände fällt, hören sie unvermittelt auf. Sie berühren mich nicht mehr. Ich sitze da in Ekstase und fühle verunsichert, ihre Blicke auf mir ruhen. Dann bin ich mir sicher. Das Urteil über mich ist gerade gesprochen.

Das haben sie tatsächlich getan, aber sie sagen nichts. Stattdessen knien sie sich vor mir nieder. Erneut spüre ich einen warmen Atem, nur diesmal meine Schenkel streifen. Zwei Hände drücken meine Beine fest auf den Boden, die einfach nur noch zittern. Ich strenge mich an, dass sie es nicht mehr tun. Sie wissen aber bereits, dass ich nichts dagegen machen kann, denn ihre Hände bewegen sich ohne Rücksicht einfach weiter.

Das Stückchen Stoff über meinem pulsierenden Phallus, reißen sie wie Geschenkpapier von meinen Lenden. Das letzte Gebiet wird eingenommen. In diesem Moment bin ich dabei, verrückt zu werden, und sie merken das und sie machen extra weiter, angestachelt durch meine unkontrollierbare Erregung, nackt zwischen den beiden. Schutzlos bin ich ihnen ausgeliefert und erwarte, dass sie das Urteil gleich vollstrecken werden.

Ihr heißer Atem nähert sich meinem harten Schwanz. Die Beine werden mir leicht auseinandergepresst und streifen dabei weiche Brüste. Jemand beugt sich nach vorn, mitten zwischen meine Schenkel. Und dann spüre ich Lippen, die meine glühende Eichel umschließen.

Ich zucke zusammen und werde nur fester in den Stuhl gepresst. Eine feuchte Zungenspitze fährt damit fort, mich noch mehr an meiner empfindlichsten Stelle zu reizen. Jede ihrer Berührung jagt Stromstöße durch meinen erregten Körper, von den Haarspitzen bis hinunter zu den weit entfernten Zehen, mit denen ich versuche, mich in den Boden zu krallen.

Vor meinen Augen wäre es schwarz geworden, säße ich nicht schon längst mit der Augenbinde in völliger Dunkelheit, die jede Berührung ins Extreme steigert.

In meinem Kopf ist es nicht wirklich dunkel. Viel zu intensiv lässt meine Phantasie, die beiden vor mir erscheine. Und dazu umgibt mich ihr betörender Duft, vermischt mit ihrer und meiner Lust, die durch den Raum schwebt und ihn in ein anderes Universum verwandelt.

Mein knochenhart erigierter Schwanz steht zuckend vor Joys Lippen. Ich vermute, es sind ihre. Juliette hätte vielleicht schon zugebissen. Ich stelle mir vor, wie sie beim Anblick meiner Qual, sich frech und lustvoll darauf beißt. Sie hat aufgehört, an mir zu knabbern, da sie wohl spürt, dass ich nicht mehr kann und nur noch kommen möchte. Sie bewundert, was sie angerichtet hat, aber bringt es nicht zu Ende.

Ich zucke und versuche das Pumpen aufzuhalten. „Schiet, ich bin doch nicht euer Sklave! Kein Kerl kann so was aushalten“, winsle ich leise um Erlösung bettelnd, bevor ich mich in meiner Ekstase aufbäume.

„Jetzt nicht mein Süßer, wir wollen noch viel mehr von dir haben!“, warnt mich Joy mit ernstzunehmender Stimme. „Bis dahin darfst du auf keinen Fall deinen Saft verspritzen!“

Das habe ich auch nicht vor und kämpfe, um den Höhepunkt hinauszuzögern. Denn der sollte jetzt noch nicht sein. Zuviel wartet noch darauf, in Erfüllung zu gehen! Es sind aber die falschen Worte, die Joy wählte. Tief muss ich durchatmen, damit das nicht passiert.

Meine Atmung wird ruhiger. Ich versuche mich daran zu gewöhnen, ihr Spielzeug zu sein. Joy flüstert mir ins Ohr: „Na also, es geht doch!“, und öffnet vorsichtig die Knoten an meinen Knöcheln und Handgelenken, mit denen sie mich gefangen halten. „Ein Vertrauensbeweis, aber wehe Du machst die Augenbinde ab. Soweit sind wir noch nicht.“

Ich merke nichts von den roten Striemen, die der Gürtel hinterlassen hat.

Juliette vor mir stehend, ist weniger nachgiebig. „Du bleibst still sitzen!“ Gleichzeitig spüre ich sie auf mich steigen, noch bevor ich irgendetwas anderes denken oder machen kann. Rittlings sitzt sie im nächsten Moment auf mir.

Joy packt mich indes an den Schultern, als wenn ich mich gegen das hier wehren würde. Dann presst sie meinen Kopf unter ihre Brüste an ihren warmen Bauch und beugt sich langsam über mich. Weich und schwer legt sich ihr Busen auf meine Stirn und nimmt mir im nächsten Moment den Atem.

Ihre Arme hat sie weit über mich gestreckt. Ihre Finger krallen sich in meine Schenkel, nicht weit weg von meinem entfesselten Monster, das Juliette vielleicht gleich versuchen wird, zu zähmen. Ich kann erst Luftholen, als ihre Fingerspitzen sich lösen. Doch sie küsst bereits meinen Bauch, so dass es bei einem kurzen heftigen Atemzug bleibt, bevor ich wieder die Luft anhalte.

Sie spielen mit mir, wie auf einem Instrument, das sie völlig beherrschen. Das zweite Mal haben sie rechtzeitig abgebrochen. „Wir haben Dir doch gesagt, jetzt nicht!“

Juliettes Stimme klingt ziemlich gereizt.

Ermahnend flüstert Joy in mein Ohr: „Mache sie bloß nicht böse. Ich kenne sie. In diesem Zustand ist sie zu allem fähig!“

Ich kann den anklagenden Blick Juliettes förmlich spüren und frage mich, was ich tun kann, um das hier auszuhalten. Eine lange Stille folgt, in der ich versuche, mich an die nackten Schenkel zu gewöhnen, die sich gegen meine pressen. Ich versuche, nicht zu zucken, nur noch den sich anbahnenden Orgasmus zurückzuhalten.

„Tue es!“, höre ich Joy plötzlich hinter mir zischen. Panik macht sich in mir breit. Meine Erlösung hat sie damit sicher nicht gemeint.

Juliette steigt von mir runter, um meine Hoden zu packen und etwas fest drum rum zu schnüren und auch um meinen harten Schwanz. Der Blutstau lässt ihn noch mehr anwachsen. Und je mehr er anschwillt, desto fester zurrt Juliette den Peniskäfig um das unartige Stück, wie sie meint.

Das hat meine Explosion vielleicht im letzten Moment verhindert. Sie wäre sicher völlig ausgerastet und es wäre um mich geschehen. „So, dass hast du verdient und du wirst so lange brauchen wie ich will, verstanden?“

Ich nicke, was sonst, spüre keine Schmerzen, nur mein ungeheuer erigiertes schweres Glied und meine Hoden, als wollen Sie platzen. Juliette legt ihre Finger noch mal prüfend um meinen mächtigen Schaft und testet mit der anderen meine prallen zusammengebundenen Eier. Zufrieden mit dem, was sie angerichtet hat, setzt sie sich auf mich und steckt meinen großen übermächtigen Knüppel tief in ihre gierige Spalte.

Unschuldig legt sie ihre Hände zärtlich um meinen Nacken und gibt mir einen letzten Kuss, um dann hemmungslos auf mir zu reiten.

Ich verliere mein Bewusstsein für die nächsten Sekunden oder gar Minuten, bis ihr Stöhnen und Lustgeschrei mich zurückholen und ich mich unter ihren wilden festen Stößen wiederfinde.

So intensiv habe ich das noch nie empfunden und das ist mehr, als ich aushalten kann. Juliette wechselt zwischen Trab und Galopp, reitet mich ein, als wäre ich ihr Wildpferd, frisch mit dem Lasso eingefangen. In der Folge ihres dritten Orgasmus, wenn man das entsprechend ihrer hellen von Befreiung zeugenden Lauten beurteilen kann, gibt sie Joy die Chance.

Ich bin fix und fertig, höre nur noch lautes Stöhnen und „Ich kooomme!“, und „Giiib‘s mir!“ Weder die Finger, die sich tief in meinen Rücken graben, noch die Zähne, die in meinen Hals beißen, spüre ich in diesem Moment.

Nachdem nun auch Joy nach vielen weiteren Minuten erst einmal genug zu haben scheint und selber nicht mehr kann, erbarmt sie sich meiner - ihrem zugrunde gerittenen Opfer.

Ohne mich aus der Venusfalle zu lassen, löst sie geschickt die Verschnürung um meine fast geplatzten Hoden und lässt meinen übermäßig angeschwollenen und inzwischen tierisch schmerzenden Schwanz, etwas Luft bekommen. Er hat sein Soll erfüllt, wie es scheint.

Zwei drei weitere Stöße und ich explodiere. Das wollen sie sehen, denn sie springt von mir runter. Nach einem letzten Aufbäumen und einem lauten befreienden Schrei, sacke ich unter ihren Händen zusammen.

„Benimmst Du Dich jetzt?“, wollen sie von mir wissen. Das hört sich jedoch nicht mehr nach einer Drohung an, eher wie versöhnliche Worte aus weiter Ferne geflüstert.

Lange bekomme ich nicht Zeit, zum Verschnaufen. Sie schleifen mich schon ein paar Sekunden später zu ihrer Couch, als wäre ich ein frisch erlegtes Wildtier. Joy lässt sich in einer Ecke nieder und legt meinen Kopf auf ihren warmen noch feuchten Schoß. Der Saft zwischen ihren Schenkeln scheint förmlich zu verdampfen. Dann löst sie meine Augenbinde und schaut mich mitleidig an.

„Juliette, nimm Rico nicht so hart ran. Er hat sein Bestes gegeben und das war gar nicht mal schlecht, dafür, dass wir ihn so behandelt haben.“

„Hast ja Recht und mit ein bisschen Training, werden wir noch mehr aus ihm rausholen. Und jetzt soll er erst mal zu Kräften kommen, um uns anschließend zu zeigen, was noch in ihm steckt.“

Ich ahne Schlimmes. Joy sieht glücklich aus, aber Juliette ziemlich erregt. Die kleine Pause, in der Joy mich zugrunde ritt, war ihr anscheinend schon genug gewesen. Ängstlich bewundere ich die Schönheit der gefährlichen beiden und hoffe, dass sie mir wenigsten eine kleine Erholung gönnen werden.

Da sie nackt noch viel bezaubernder aussehen, brauche ich keine längere Entspannungspause. „Ein Espresso war das nicht, eher eine ganze Kanne von dem schwarzen Zeug. Da kann man gar nicht mehr runterkommen!“ Und so war es dann auch.

Die Nacht verbrachten wir gemeinsam unter dem riesigen Spiegel. Als es jedoch Morgen wurde, sah ich mich im ersten Sonnenlicht mit ihr verschlungen unter dem Himmelszelt lieben. Die beiden waren weg. Sie ist stattdessen zu mir gekommen. Ich spürte meinen Harten schmerzen, aber das war mir egal…

Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht. Die Spritzer auf meinem Bauch sind langsam getrocknet. Ausgestreckt und erschöpft liege ich auf meinem Bett und versuche zu mir zu finden. Das Gesicht, das im Traum eben noch neben mir lag, verschwimmt zu einer transparenten Masse.

Und damit kommt die Frage: Warum träume ich immer und immer wieder von der gleichen bezaubernden Frau, nachdem ich es im selben Traum mit all den anderen Schönheiten hemmungslos getrieben habe? Das muss doch was zu bedeuten haben! Die beiden aus der Disco und all die anderen unwiderstehlichen Schönheiten verblassen am Ende neben ihr. Ich tauche in immer tiefer werdende sexuelle Abgründe ein, nur um mich am Ende unsterblich verliebt nach ihr zu sehnen? Bin ich ihr wirklich noch nie begegnet?

In Gedanken fahre ich Bahn, Tram, Bus, besuche das hiesige Eiskaffee, die Bar von nebenan, gehe im Park spazieren und grase alles andere ab, wo sie mir sonst vielleicht begegnet sein könnte. Schließlich gebe ich auf, denn sie wäre mir aufgefallen! Doch das Gefühl, sie schon lange zu kennen, bleibt, so wie auch diese Sehnsucht nach ihr.

Ich habe endlich einen Entschluss gefasst, um mit meinem ziemlich exzentrisch gewordenen Leben klarzukommen, oder wenn es denn sein soll, dieses ganz andere versexte Dasein zu finden. Auf keinen Fall kann das so weitergehen. Gibt es den Tempel der Venus oder gibt es ihn nicht? Das muss doch zu klären sein!

Ich werde sie finden, wenn es diesen Tempel der Lust geben sollte und egal, welche Türen ich dort öffnen muss. Selbst wenn es alle sein sollten, wie in diesen verruchten Träumen. Hinter einer wird sie sein.

Ich denke an die Szenen, die sich dort abspielen könnten. Der Gedanke daran erregt mich unheimlich. Bald schon werde ich in einer der Kammern vor ihr stehen, die ich eine nach der anderen, Nacht für Nacht auf der Suche nach ihr öffne. Zum Umkehren ist es zu spät und diese Träume werden mich zu ihr führen. Vielleicht werde ich auch gar nichts finden oder einfach nur Sex. Mein Verlangen ist so heftig, dass was anderes absolut nicht in Frage kommt.

Vielleicht musste ich erst in diesen Sinnenrausch geraten, damit ich endlich über meinen Schatten springe. Einsiedlerisch zurückgezogen, werde ich mein Glück sicher niemals finden. Also lasse ich dieses Leben lieber hinter mir, jetzt und heute, auch wenn das verrückt erscheint. Was auch immer es damit auf sich hat, ich will es wissen.

Nach einer entspannten langen Dusche stopfe ich meine Jacke in den Rucksack rein. Wer weiß, ob ich heute überhaupt heimkommen werde! Was wäre, wenn?

Der Tempel der Venus

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