Читать книгу Die HexenLust Trilogie | 3 Erotische Romane - Sharon York - Страница 9

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... dann das Vergnügen

Ohne große Eile steuerte ich meinen Wagen in Richtung Midtown. Meine Gedanken malträtierten mich noch einige Minuten, dann wischte der Fahrtwind meine Bedenken beiseite. Obwohl tagsüber brütende Hitze über der Stadt lag, wehte nachts eine kühle Brise und ich schloss das Wagendach. Auf der 5th Avenue waren die Massen bereits in Bewegung. Die Prunkstraße präsentierte sich in festlichem Gewand, als ich das Flatiron Building passierte. Ich schmunzelte in mich hinein, als mir Trivialwissen zu dem Bügeleisengebäude einfiel. Die aerodynamische Form des Gebäudes führte dazu, dass sich in den Straßen starke Luftströmungen bildeten. Frauen mussten daher aufpassen, dass ihre Röcke nicht hochgeweht wurden. Es heißt, dass in den frühen Tagen des Gebäudes Männer extra zu dem Gebäude kamen, um den damals seltenen Anblick unbedeckter Frauenbeine erhaschen zu können. Mittlerweile brauchten sie das nicht mehr, nackte Frauen gab es im Internet zuhauf und sie gingen lieber direkt auf die Jagd.

Ich ließ meinen Blick schweifen. Die Menschen suchten sich laut johlend einen guten Platz in der Bar oder der nächstgelegenen Diskothek. Früher saß ich mit ihnen oft da. Doch heute Abend war dies nicht mein Ziel.

Zum Glück entdeckte ich eine freie Parklücke auf der breiten Straße. Doch meine Freude war nur von kurzer Dauer. Gerade als ich den Blinker setzen wollte, schoss ein dicker Audi heran. Leider war ich heute nicht für solche Scherze aufgelegt und flüsterte einen Zauber.

Doch nichts passierte. Keine Magie durchströmte meinen Körper und der Audi war bereit zum Einparken. Im nächsten Moment bemerkte ich, wie erschöpft ich eigentlich noch immer von diesem mächtigen Erdzauber war. Ich musste mich stark konzentrieren, um tief in den Geist des Fahrers einzudringen und ihm zu suggerieren, dass die Parklücke nicht frei war. Er würde zwar in den nächsten Minuten ein ziemlich kontroverses Gespräch mit seiner weiblichen Begleitung haben, doch das sollte nicht meine Sorge sein. Als hätte er es sich im letzten Moment anders überlegt, setzte er zurück und fuhr weiter.

Müde, aber zufrieden, atmete ich durch. Ich sollte wirklich mit meiner Magie besser haushalten. Ruhig versuchte ich rückwärts einzuparken, was mir vollends misslang. Die anderen Verkehrsteilnehmer standen bereits in einer kleinen Schlange hinter mir, als ich den Benz schließlich doch mit der Schnauze voran in die Lücke gleiten ließ. Ich hasste es, wenn ich solche Chauvi-Klischees auch noch erfüllte.

Meinen neuen, flauschigen Freund ließ ich für diesen Moment im Stall, streichelte ihn durch die Öffnung mehrmals über seine eng anliegenden Ohren.

»Bin gleich wieder da, Sweety.«

Ich stieg aus. Mir schlug die frische Luft ins Gesicht und ich ließ meinen Blick schweifen. Prada, Chanel, Hugo Boss – eine nach der anderen reihten sich die Edelboutiquen aneinander. Ich schaute in die Schaufenster und schrieb mir ein paar himmlische Kleider auf meine interne Wunschliste. Endlich entdeckte ich den kleinen Antiquitätenhändler in der 5th Avenue, Nr. 500 im Erdgeschoss. Zwischen all den Hochglanzgeschäften wirkte er hier fehl am Platz. Besonders, weil die Fassade urig wirkte, fast alt, als hätte man den Laden aus dem 19. Jahrhundert herausgerissen und hier aufgestellt.

Mein Mundwinkel zog sich amüsiert nach oben, als ich bemerkte, dass ich damit wahrscheinlich gar nicht so falsch lag. Ich sollte wissen, dass die bemalten Teller, die verschnörkelten Tassen und die antiken Bücher nicht wirklich das Tagesgeschäft ausmachten. Kein Name prangte über dem Geschäft, jedoch brannte innen noch Licht und ich trat ohne zu klopfen einfach ein. Eine Klingel kündete von meinem Erscheinen.

»Einen Moment!«, ertönte eine sanfte Stimme aus dem hinteren Teil des Raumes. Er war wahrscheinlich wieder in einem seiner dicken Wälzer versunken, übersetzte gerade etwas auf Altaramäisch oder wickelte seine Geschäfte ab, dachte ich und lenkte meinen Blick auf die Nachbildung eines Dolches. Auf einem kleinen Schild unter der Waffe stand in alter Schrift: »Saladin, der siegreiche Herrscher«. Ich ging in die Knie, um die Klinge genauer unter die Lupe zu nehmen und in diesem Moment wurde mir klar, dass dieser Dolch tatsächlich dem großen Feldherrn gehört haben musste. Zuzutrauen wäre es Bashir. Immerhin war es nicht das erste unbezahlbare Artefakt, welches über Umwege den Weg in seinen Laden geschafft hatte und wofür er astronomische Summen verlangen konnte.

»Guten Abend, Isabelle.«

Tatsächlich. Er erschien mit einem dicken Buch im Arm.

»Hallo Bashir«, sagte ich und strich mit dem Finger über eine uralte Porzellanspieluhr.

»Ich hatte damit gerechnet, dass du mir heute Abend noch einen Besuch abstatten wirst.«

Vielleicht war das eine der Eigenschaften, die mich schon immer an ihm gereizt hatte, neben seiner Intelligenz, des messerscharfen Verstandes und seiner Belesenheit. Natürlich, wenn man schon Hunderte von Jahren lebte, konnte man einiges an Wissen anhäufen. Jedoch brachte niemand dieses auf eine charmantere Art rüber als Bashir. Er war bestimmt kein Bad-Boy, hatte noch die Zeit miterlebt, als Ritter voller Edelmut strotzten und Burgfräulein retteten. Wenn nur alle Männer einen Bruchteil von seinen Eigenschaften hätten, dann hätten wir Frauen gar nichts mehr, worüber wir meckern könnten.

»Du möchtest etwas über die vier Brüder wissen.« Langsam schritt er auf mich zu, der Rollkragenpullover spannte ein wenig über seinem muskulösen Oberkörper. Die dunklen, schulterlangen Haare hatte er zurückgekämmt und mit ein wenig Haarwasser gebändigt. »Und du möchtest etwas über Nikolai erfahren, willst zwischen Wahrheit und Fiktion, zwischen Realität und Gerücht unterscheiden können«, sagte er ruhig und mit amüsiertem Unterton.

Ich nickte wortlos.

Er bedachte mich mit einem verstehenden, umwerfenden Lächeln. Normale Menschen würden ihn vielleicht für einen sehr attraktiven Mittdreißiger mit jugendlichen Gesichtszügen halten. Ich wusste es besser, obwohl sein richtiges Alter auch mir verborgen blieb und er sein wahres Geburtsjahr verheimlichte wie einen kostbaren Schatz.

»Darf ich fragen, liebe Isabelle, ob du heute den Garten umgegraben hast?«

Jeden anderen hätte ich mit einer Druckwelle an die nächste Wand geschleudert. Doch nicht Bashir. Ich grinste verlegen.

»Ich hatte ein wenig Stress mit Golem-Dämonen.«

Er ging in die kleine Teeküche, reichte mir ein warmes, duftendes Handtuch, womit ich mein Gesicht reinigen konnte. Er liebte diese kleinen Extravaganzen des Lebens. Teuren Scotch, exquisite Zigarren, feinste Anzüge und glänzende Oldtimer. Natürlich war dieses kleine Ladenlokal nur eine Deckadresse, sein Refugium. Im Hintergrund florierte der Handel mit magischen Artefakten und das schon seit Jahrzehnten, wenn nicht noch länger.

»Ja, Golem sind widerspenstige Kreaturen.« Bashir fuhr sich nachdenklich über sein glattrasiertes Kinn. »Zumindest, wenn man nicht ihr Meister ist. Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?«

Dabei deutete er mit einer einladenden Geste in die Ecke des kleinen Ladens, wo sich zwei herrlich gemütliche Sessel vor einer Wand aus unzähligen Büchern präsentierten.

»Oh ja, bitte«, hauchte ich ohne Stimme und warf mich auf eine der Sitzgelegenheiten. Der Kampf hatte doch mehr Spuren hinterlassen, als ich zugeben wollte. Ein dumpfer Schmerz hämmerte zwischen meinen Ohren, sodass ich mich abstützen musste und meine Schläfen rieb. Wenn man zu viel Magie einsetzte, war diese Art der Überanstrengung nicht selten bei Hexen. Ich konnte tatsächlich einen Drink vertragen. Nach einiger Zeit kam er mit einer Flasche zurück, die aussah, als hätte sie beide Weltkriege überlebt. Er bestätigte meinen ersten Eindruck.

»Ein The Glenlivet aus dem Jahr 1886«, erklärte Bashir, als könne er meine Gedanken lesen, während er die bernsteinfarbene Flüssigkeit in zwei Gläser goss.

»Es ist eine der letzten sieben Flaschen.«

Mit einem genüsslichen Lächeln schwenkte er das Glas vor seiner Nase.

»Der rauchige Geschmack nach Eiche, vollkommen der aufsteigende Duft, ein temperamentvoller Anstieg der Gier, welche sich nach dem ersten Schluck ins Unermessliche steigert.«

Er wollte, dass ich ebenfalls diese formvollendete Zeremonie durchführte. Doch ich tat ihm diesen Gefallen nicht, brauchte ich doch nur etwas, um die Schmerzen zu betäuben.

»Cheers!«

Mit einem herausfordernden Lächeln kippte ich einen großen Schluck hinunter. In diesem Moment konnte man den Altersunterschied von mehreren Hundert Jahren aufs Deutlichste spüren. Doch während andere Dämonen altklug oder mit voller Arroganz auf uns junge Hexen herabsahen, hatte er mir sogar geholfen, in dieser Welt voller Magie klarzukommen. Als ich als neunzehnjährige Hexe zum ersten Mal allein hier ein Artefakt abholen musste, waren es nur zufällige Berührungen, die in einer Begegnung der besonderen Art mündeten. Doch dann wurden die Besuche häufiger und damit auch die Zärtlichkeiten. Hier ein verstohlener Blick, dort eine kleines Streicheln, das wie ein Versehen wirkte. Eines Nachts bin ich geblieben, von seiner Art so mystisch angezogen, dass ich ihm stundenlang dabei zuhören konnte, wie er mit einer unglaublichen Hingabe über vergangene Epochen redete. Irgendwann hatte ich seiner charismatischen Art nicht mehr länger widerstehen können. Man könnte sagen, dass er mich in die sexuelle Welt voller Magie eingeführt hat. War es anfangs ein Fehler, der mir so viel Angst und so viele Fragen bereitete, wurde daraus eine Affäre und schließlich Freundschaft. Meine einzige Liebschaft, die über Jahre hielt. Schließlich war der Sex mit ihm, nun ja ... Also, Bashir war ein Duplikator und konnte sich so oft spiegeln, wie es seine Kraft erlaubte. Was für wunderbare Möglichkeiten sich einem da boten ...

»Leider kann ich dir nur das berichten, was du sowieso schon weißt«, eröffnete er mir schließlich.

»Ach, komm schon, Bashir. Wenn einer etwas gehört hat, dann bist du es.«

Er ließ seinen Finger über den Rand des Glases kreisen, zog mich mit dunklen Augen in seinen Bann. Seine tiefe, sonore Stimme legte sich wohlig über meine Sinne. Bei ihm konnte ich wieder die kleine Hexe sein und vergaß, dass ich nun Sicherheitsoffizier war und damit eine riesige Verantwortung auf meinen Schultern ruhte.

Aber hier konnte ich auch weiterhin das kleine Mädchen sein, mich fallen lassen. Es war einfach eine Freude, ihm zuzusehen. Ein Mann, der sich zum Denken noch Zeit ließ. So reif, so erfahren, dass ich mich in seiner Gegenwart wohlfühlte und beschützt vorkam.

»Nikolai ist zurückgekommen, aber dessen seid ihr euch sicherlich bewusst. Niemand weiß, warum euer Bannzauber des ewigen Schlafs nicht gewirkt hat. Einfach so, wie Phönix aus der Asche, ist er wieder hier. Und er will Rache. Ich muss dir nicht sagen, dass er dabei besonders auf euch Hexen aus ist.«

Ich nippte an meinem Glas. »Hätte man ihm nicht einfach einen Dolch in das Herz rammen können?«

Mein Blick fiel auf Saladins Waffe, was Bashir damit kommentierte, dass er seine Stirn in Falten legte.

»So klug. So einfach. So wirkungsvoll. Aber man kann ihn nicht töten. Seine menschliche Gestalt würde sterben und aus der Hölle wieder auferstehen. Es wäre wirkungslos. Nein, der ewige Schlaf war eine weise Entscheidung.«

»Warum New York? Warum die Vereinigten Staaten? Sollte er sich nicht eigentlich am russischen Zirkel rächen wollen?«

Bashir beleckte seine Lippen, blickte mich an, als hätte eine Schülerin seinem Lehrer eine Frage gestellt, die er bereits beantwortet hatte.

»Isabelle, du musst wissen, dass Nikolai selbst direkt aus der Hölle kommt. Im ewigen Schlaf hatte er viel Zeit, seine Pläne zu schmieden. Glaub mir, er wird seine Rache einfordern. Aber anscheinend bist du mit der Geschichte nicht ganz vertraut.«

Er lehnte sich nach vorn, nahm meine Hand. Seine Finger waren so weich wie Seide. Es war, als würde ein elektrischer Stoß durch meinen Körper fahren. Bashir wusste genau, wie er eine Frau zu berühren hatte – wie er mich zu berühren hatte. Er streichelte zärtlich die Innenseite meiner Hand. Wie oft hatte ich seine Zärtlichkeiten schon genossen, wie oft war ich seinen Verführungskünsten ein ums andere Mal erlegen gewesen. Wie oft bin ich trotzdem wieder hierhergekommen, weil ich eigentlich genau das wollte ...

Ich mahnte mich zur Konzentration und Vernunft, wollte stark bleiben. Dieser Auftrag war einfach viel wichtiger, als mich meinen eigenen Gefühlen hinzugeben. Nicht heute, Bashir. Bitte, nicht heute.

»Was soll das bedeuten?«

Seine Worte waren nicht mehr als ein Flüstern. »Ja, weißt du denn nicht, wer Nikolai damals verhaftet hat? Es waren die Hexen aus dem amerikanischen Zirkel, welche in Russland mithalfen, Recht und Ordnung zu wahren. Wenn ich mich genau entsinne, war es nur ein Mädchen, nicht älter als du selbst, die es tatsächlich schaffte, Nikolai, den Herrscher, zu überwältigen.«

Er nahm meine Finger in beide Hände und hauchte einen Kuss auf die Innenflächen. Nur mit größter Mühe schaffte ich es, still sitzenzubleiben und seinem Blick standzuhalten.

»Dieser prahlerische Beiname kommt übrigens nicht, wie von vielen vermutet, davon, dass er sich als Herrscher der Welt fühlt. Er rührt vielmehr daher, dass er die Gedanken der Menschen beherrschen kann.« Er blickte zu Boden, kicherte dunkel und sah mir dann wieder in die Augen. »Und natürlich die der Hexen. Du musst wissen, er ist ein großer Verführer, kann tief in Gedanken eindringen, deine intimsten Wünsche und Hoffnungen sehen, die in den entlegensten Winkeln deines Geistes schlummern und sie gegen dich verwenden. Ihm einmal verfallen, ist es beinahe unmöglich, seinen eigenen, freien Willen wiederzuerlangen.«

Bashir erhöhte den Druck. Seine Fingernägel suchten nun langsam den Weg über die Haut meiner Unterarme. Es war schwer auszudrücken, was ich in diesem Moment empfand. Einerseits bemerkte ich, wie mein Körper immer mehr seinen gekonnten Zärtlichkeiten verfiel, andererseits musste ich diese Informationen haben.

»Ich verstehe, aber was hat er vor?«

Mit einem Mal lehnte er sich zurück in seinen Sessel, schlug die Beine übereinander und nippte an seinem Whiskey.

»Nun, dass ist schwer zu sagen. Wäre ich an seiner Stelle, würde ich meine Position festigen. Nikolai hat lange geschlafen, Isabelle. Sehr lange.« Er zog seine Augenbrauen zusammen, stützte das Kinn auf seine Faust. »Auch er sieht, dass die Zeit sich verändert hat. Alles ist schneller geworden, hektischer. Aber er ist und bleibt ein Sohn des Teufels mit außerordentlichen magischen Fähigkeiten. Auch wenn er ein wenig aus der Übung ist.« Bashir lächelte milde, als wolle er unterstreichen, dass die Aussage nicht ganz ernst gemeint war. »Aber nachdem er seine Position ausgekundschaftet hat, wird er eine Armee aufbauen. Er wird versuchen, die Dämonen, alle Halbwesen, Vampire und Kreaturen zu vereinen, um die einzige Instanz anzugreifen, die zwischen ihm und der Macht liegt.«

Mein Blick fuhr zu Boden, meine Lider schlossen sich, als würden sie Tonnen wiegen.

»Den Zirkel«, vervollständige ich.

»Erst die Hexen des Ostens, dann in ganz Amerika. Und wenn er sich beim russischen Zirkel gerächt hat, wird seine Armee so groß sein, dass ihr die Menschen nicht mehr beschützen könnt.«

Meine Kehle wurde augenblicklich trocken. Es war nicht das erste Mal, dass ein größenwahnsinniger Dämon mit einer Armee den Zirkel zerstören wollte. Doch mein Gefühl sagte mir, dass es diesmal anders wäre. Er war ein Sohn des Teufels, verdammt noch mal. Mit so einem Gegner hatte ich noch nie zu tun gehabt.

»Weißt du, wo er sich aufhält? Kannst du mir mehr erzählen?«

Bashir winkte ab. »Es tut mir leid, Isabelle. Aber das ist alles, was ich weiß.«

Gerade als ich erneut den Kopf senken wollte, stimmte er erneut an. »Allerdings hörte ich von etlichen Treffen im Central Park. Wie du auch bemerkt haben solltest, ist es dort in letzter Zeit ruhig geworden.« Wieder lächelte er kurz. »Die Ruhe vor dem Sturm sozusagen, wie vor jeder Schlacht. Vielleicht liegt es daran, dass so ziemlich jeder Dämon in der Region derzeit in die Stadt reist um sich dort, im Schutze des Dickichts, aufzuhalten.« Er faltete die Hände. »Aber das ist natürlich nur eine Vermutung.«

Das war es also. Die eine Information, die ich brauchte. Sofort stand ich auf. Ganz Gentleman erhob auch Bashir sich.

»Vielen Dank«, hauchte ich bereits im Gehen.

Er deutete eine Verbeugung an.

Für den Bruchteil eines Momentes glaubte ich, die Tür erreichen zu können. Ich hatte den Arm bereits ausgestreckt, um den Türknauf zu umfassen, da spürte ich seinen Körper an meinem. Der Duft seiner Haut drang mir in die Nase und betörte meine Sinne. In leicht wiegenden Bewegungen schmiegte er sich an meinen Rücken. Mit dosierter Gewalt hielt er mich fest. Seine Hand ruhte an meinem Bauch, streichelte die Stelle unter meinem Bauchnabel.

»Bekomme ich wirklich kein Dankeschön?«, flüsterte er mir ins Ohr. Auch wenn ich es nicht wollte, aber meine Stimme zitterte wie das letzte Blatt an einem Baum im stürmischen Wind. Mit warmen Lippen bedeckte er meinen Hals mit Küssen. Ich schloss die Augen.

»Soll ich?«, fragte er herausfordernd. Mit den Fingern drückte er meinen Kopf nach oben, legte meinen Hals frei. Ich spürte, wie meine Beine das Gewicht meines Körpers nicht mehr tragen konnten, knickte leicht nach hinten weg. Gleichzeitig küsste er die Stelle hinter meinen Ohren, knabberte mir am Ohrläppchen. Er ließ sich Zeit dabei, strich mit dem warmen Handtuch über mein Kinn, dann meinen Mund, legte es sogar zärtlich über meine Augen. Ein Wohlgefühl erfasste meinen Körper. Ich genoss es, spürte aber auch, wie die Chance, dass ich ging, nun immer kleiner wurde, bis sie mehr und mehr verschwand. Ohne dass ich es wollte, kreiste ich mein Becken.

»So kann ich dich nicht gehen lassen«, wisperte er mit tiefer Stimme. Sein Atem brannte in meinem Nacken. »Du musst gleich noch in den Zirkel, da willst du doch gut aussehen. Ich glaube, dir fehlt ein heißes Bad.« Seine Küsse wurden nun intensiver, fordernder, trotzdem so zärtlich, als würde er mit einer Feder über die sensible Haut meines Halses streicheln.

Ich wollte etwas sagen, den letzten Schritt zur Tür gehen, doch ich spürte nur dieses Verlangen, welches mit jeder seiner Berührungen wuchs.

»Stell dir vor, Isabelle. Warmes Wasser, das deinen Körper zärtlich umspült – überall hinkommt.« Dabei glitt seine Hand nach unten, übte leichten Druck auf meinen Venushügel aus und das warme Handtuch rieb tief in mein Dekolleté. Ich fühlte meine immer härter werdenden Brustwarzen, die Hitze in meinen Slip.

»Ich kann nicht«, stöhnte ich mit letzter Kraft und wollte einen Versuch unternehmen, zu entkommen. Mit Mühe öffnete ich meine Augen einen Spaltbreit, und hob meine Hand zum Türknauf. Nur wenige Zentimeter, dann hätte ich ihn erreicht. Doch als würde es mir innerlich Schmerzen bereiten, sackte meine Hand nach unten und ich bemerkte kurz darauf ein allzu bekanntes, tiefes Ziehen. Ich wusste, ich war verloren.

Von der Seite näherte sich Bashir – oder vielmehr ein Abbild seiner selbst. Während der ursprüngliche Bashir mich immer noch leicht im Griff hielt, berührte der andere meine Wange. Ich konnte gar nicht anders, als seinen Bewegungen zu folgen. Er war wie er gekleidet, duftete nach seinem Parfüm, sprach so wie er, sah genau so aus wie er. Der Mann, der zärtlich meine Hand nahm und mich überragte, war ein Ebenbild, eine Spiegelung. Er war Bashir.

Der Spiegel nahm das Handtuch, fuhr mir damit über die Wange. Ruhig legte er meine Hand in seine, hauchte Küsse darauf und streichelte mich mit den Fingerkuppen. Mein Rücken wölbte sich unter dem Prickeln auf meiner Haut. Dann begann das Abbild, die rechte Seite meines Halses zu küssen, während Bashir meinen Nacken bearbeitete. Zärtlich bauten sie von Sekunde zu Sekunde mehr Druck auf, sodass mir ein leichtes Stöhnen entfuhr. Ich sammelte all meine Willenskraft und versuchte, ein weiteres Mal, die Klinke zu erreichen, dann erklang wieder dieser Ton. Ein zweites Abbild stellte sich an meine Seite, drückte seinen Körper eng an mich und begann, auch die linke Seite meines Halses zu küssen. Ich war gefangen zwischen den drei groß gewachsenen Männern und konnte mich nicht zurückhalten, lauter vor Verlangen zu seufzen. Ihre Hände hatten nun die Bluse aus meinen Rock gezupft. Überall an meinem Körper glitten Hände, die mich streichelten. Die ersten Knöpfe wurden geöffnet, ihre Fingerspitzen fuhren sanft um meine Brustwarzen. Eine andere Hand strich meinen Venushügel herab und kreiste mit ruhigen Bewegungen um meine Scham. Meine Finger hatten nun die Klinke erreicht, streichelten das kalte Metall, als ob sie unsicher wären, sie niederzudrücken.

Als das Geräusch mehrere Male erklang, ließ ich den Arm sinken. Meine Gegenwehr war gebrochen. Nun waren die Hände auch an meinen Beinen. Mein Kopf lehnte an der Schulter Bashirs, während er mich tief und leidenschaftlich küsste. Hitzig drang seine Zunge ich mich ein, während meine Beine nun fester gepackt wurden. Energisch strichen Finger nach oben, bis sie schließlich durch den Slip meine empfindlichste Stelle massieren konnte. Andere Bashirs zogen meine Bluse aus. Massierten meine harten Brustwarzen, strichen über meine Taille, über die sensible Haut meines Beckenknochens. Die Nippel meiner Brüste schnellten vor und zurück. Ich fühlte mich besiegt, versuchte, meine Schamlippen zusammenzupressen. Doch die Männer drückten meine Beine grob auseinander. Sie konnten ungehindert mit mir alles machen, was sie wollten. Ich spürte die Feuchtigkeit in meinem Slip und wie das unmenschliche Brennen zwischen meinen Beinen nun meine Lust befeuerte. Sie rieben härter, unbarmherziger. Raue Fingerkuppen strichen durch den seidenen Stoff über meinem Kitzler, und mit offenem Mund atmete ich gepresst. Heftig rieben sie zwischen meinen Schamlippen, drangen in mich ein. In diesem Moment meinte ich, den Verstand zu verlieren. Lustvoll krümmte ich mich, getrieben von der Glut, die sich zwischen meinen Beinen angesammelt hatte. Ich kochte vor Hitze, wandt mich unter den Berührungen. Nur für wenige Momente hatte ich Zeit, Luft zu holen, dann nahm ein anderer mein Gesicht in beide Hände und küsste mich genau so innig, wie sein Vorgänger. Ich schaffte es nicht zu zählen, wie oft er sich nun geteilt hatte, war wehrlos, Sklavin meiner Lust, ließ mich völlig von den Männern, oder vielmehr dem einen Mann, führen. Ich spürte, wie meine Arme und Beine von starken Händen umschlossen wurden, während andere weiter streichelten und ihre Hände meinen Körper ertasteten. Mit einem inbrünstigen Stöhnen warf ich meinen Kopf nach vorn. Mein Haar fiel mir über die Schulter, dann wurde es gepackt und zurückgerissen. Meine Muskeln spannten sich unkoordiniert. Doch ich war nicht mehr Herrin über mich selbst. Sie packten meine Arme, meine Beine, bewegten mich genau so, wie sie mich haben wollten. Es war eine perfekt abgestimmte Symphonie der Begierde, der ich mich nicht länger entziehen konnte – nicht entziehen wollte.

Wie in Trance erlebte ich, dass ich in Bashirs riesige Wohnung im ersten Stock des Ladens geleitet wurde. Während Wasser in die Wanne eingelassen wurde, streichelten seine Hände weiter. Der warme Duft von Rosenöl drang mir in die Nase, dabei zogen sie mich aus. Ich stand nun völlig nackt vor ihnen. Unter heftigen Küssen nahmen sie mehrere angewärmte Handtücher und begannen, jede Stelle meines Körpers zu massieren. Jedes Mal, wenn sie über meine Blöße strichen, wurde ich in einen Schwall aus Hitze geworfen. Doch ein ums andere Mal fingen mich kraftvolle Arme auf, drückten mich wieder gegen den weichen Stoff des Handtuchs. Sie reizten mich bis auf Blut, fuhren über meinen empfindlichsten Punkt. An den Ellenbogen gepackt, wurde ich dominant nach hinten gedrückt. Sie ließen sich Zeit. Es kitzelte leicht und löste trotzdem eine Wonne aus, die meine Stimme vibrieren ließ. Für einen Moment meinte ich, es nicht mehr auszuhalten, als eine Hand meine Schamlippen auseinanderzog und den offenliegenden Kitzler grob mit dem nassen Tuch streichelte. Ich wollte das Tuch unter all dieser Erregung wegziehen, es war einfach zu viel, doch meine Handgelenke wurden fest umschlossen. Erschöpft und der Besinnungslosigkeit nahe, hatte ich keine andere Möglichkeit als auszuhalten. Ich lehnte mich zurück, ließ sie gewähren. Unter dem schummrigen Mantel der ansteigenden Ekstase bekam ich gar nicht mit, wie sie sich ihrer Kleider entledigten. War es bei den ersten Malen noch ein seltsames und groteskes Bild, fand ich es nun nicht mehr beklemmend, dass ich mehrere Körper, die sich aufs Haar genau glichen, vor mir sah. Ich ließ mich einfach fallen und genoss die Berührungen der Männer. Bashirs Brust glänzte im trüben Licht. Es waren nun mehrere Schwänze, die sich mir entgegenstreckten. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Noch im Stehen beugte ich mich nach vorn, während ich immer noch von den warmen Handtüchern gestreichelt wurde. Dann ließen sie mich los und ich sank vor ihnen auf die Knie. Gierig öffnete ich meinen Mund und umspielte einen Schwanz mit der Zunge, während ich zwei andere in die Hand nahm. Rhythmisch bewegte ich meine Arme, was die beiden Bashirs neben mir mit einem genüsslichen Stöhnen quittierten.

Ein anderer kniete sich hinter mich, ich konnte spüren, wie sein Penis sich an meinem Rücken rieb, doch er hielt sich noch zurück. Mit den Fingern bearbeitete er meine intimste Stelle, strich druckvoll über meinen Kitzler. Ich bäumte mich auf und lehnte mich nach vorn, sodass ich den Penis des ersten Bashirs nun ganz in den Mund nehmen konnte und voller Verlangen an ihm saugte. Mein Griff an den beiden anderen Schwänzen verfestigte sich. Halb aus Lust, halb aus Verlangen beschleunigte ich meine Bewegungen. Mehrere Minuten konnte ich seinen Phallus in mir spüren. Dann packte er meine Haare und zog mich nach oben.

»Komm«, befahl er rüde und nahm meine Hand.

In dem breiten Whirlpool hätten mehrere Leute Platz gefunden, jedoch war es nur einer, der sich dort hinsetzte. Mit federnden Schritten spürte ich die wohltuende Hitze des Wassers an meinem Fuß. Dann setzte ich mich auf Bashir. Seine Finger krallten sich in meinen Pobacken fest. Für eine Sekunde meinte ich, den Verstand zu verlieren, als seine Eichel in mich eindrang, sich leicht zurückzog, nur, um völlig in mich hineinzugleiten. Sein Penis füllte mich komplett aus. Ich hielt die Luft an, er rieb genau am richtigen Punkt. In dieser Stellung war es ihm möglich, das Spiel zu kontrollieren, den Winkel perfekt zu verändern, dass mir nichts anderes übrig blieb, als meinen Kopf auf seine Schulter zu lehnen und mit jedem Stoß lauter zu stöhnen. Meine Fingernägel gruben sich in seinen Rücken, während das heiße Wasser meinen Körper streichelte. Es tat unendlich gut nach den Anstrengungen der letzten Tage.

Mit ein paar heftigen Stößen brachte er mich bis kurz vor die Explosion. Er bemerkte es mit einem leichten Lächeln, fasste mir erneut in die Haare, zog meinen Kopf zurück und liebkoste meine Brüste. Voller Vergnügen biss ich die Zähne aufeinander, als er an meinen Brustwarzen knabberte und ein leichter Schmerz meinen Körper durchfuhr. Dann hielt er inne, bewegte nur seine schmale Taille. Ich wollte kommen, ich wollte explodieren! Doch er hielt mich zurück, indem er sein Becken leicht kreiste, anstatt weiter in mich hereinzustoßen. Mit einem lang gezogenen, peinvollen Stöhnen schlang ich meine Beine um ihn, wollte ihn reiten, um mir die süße Erleichterung zu verschaffen. Doch schon waren seine Abbilder bei mir, hielten meine Handgelenke und meine Beine fest. Zwei standen neben mir, hielten meine Arme in die Luft, sodass ich nicht mehr imstande war, mich näher an seinen Körper heranzuziehen. Dann spürte ich einen weiteren Schwanz an meinem Hintern und einen massigen Körper an meinem Rücken. Erst rieb er ein wenig, und als der Druck zunahm und ich ihn gewähren ließ, schrie ich vor Lust. Abwechselnd glitten die zwei Penisse nun in mich hinein. Diese unglaubliche Enge konnte ich nicht länger ertragen. Es war kein Schmerz, der meinen Körper durchzog, eher ein Gefühl, als würden meine Lustpunkte nicht von einer, sondern von mehreren Seiten gereizt. Er drückte mich grob nach unten. Ich war nun völlig bewegungsunfähig, ihnen hilflos ausgeliefert. Mit verdrehten Augen biss ich in seine Schulter. Abwechselnd hämmerten sie nun in mich hinein. Ich war halb in der Luft, getragen von starken Männerarmen.

Es war sein Spiel, dem ich restlos ausgeliefert war. Solange Bashir nicht selbst gefesselt war, konnte er so viele Abbilder seiner selbst erschaffen, wie er wollte. Ein weiteres Mal drückte er seine Zunge in mich hinein, als ich wieder kurz vorm Kommen war. Gleichzeitig hörten beide Penisse mit ihrer wunderschönen Tortur auf und drückten sich gleichzeitig tief in mich hinein. Sie blieben genau an der Stelle – ich konnte gar nicht anders, als die Luft anzuhalten, gefangen und gespannt, was als nächstes kommen würde. Dabei zog der Mann hinter mir meine Haare zu sich, sodass mein pulsierender Hals frei lag und die anderen in ihn hineinbeißen konnten. Dann stellten sich die anderen Bashirs neben mich. Ihre Männlichkeit war zu voller Größe aufgerichtet. Der Badeschaum suchte sich an seinen Beinen den Weg nach unten. Es war einfach zu verführerisch, als dass ich widerstehen konnte. Gierig stürzte ich mich auf den Ersten, der mir sofort sein Becken entgegenschob. Dann stießen auch die beiden anderen in mich hinein. Ruhig quälten sie mich, bis ich dem Wahnsinn nahe war. Alles war so eng. Seine Eichel schien genau den Punkt in mir zu treffen. Immer wieder rieb er über ihn, der Druck wurde von dem anderen Penis noch verstärkt. Als würde er meine Begierde verdoppeln können, drückte eine weitere Hand nun meinen Kitzler und streichelte ihn. Das Blut zwischen meinen Beinen rauschte gewaltig. Unter den kreisenden Bewegungen wusste ich nicht mehr, wo ich hingucken sollte. Also schloss ich die Augen, ließ die Hand, die meine Haare gepackt hatte, meinen Kopf führen. Es waren nun so viele Stellen, woher die Reize kamen. Allein durch eine einzige wäre ich schon gekommen, doch alle drei zusammen waren so gemein, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Die Hand an meiner empfindlichsten Stelle kreiste mit Gewalt, peitschte mich von einem Schrei in den nächsten. Wieder war ich kurz davor. Mein Gesicht brannte. Und als ob er meine Gedanken lesen konnte, stoppte er erneut.

»Bitte«, flehte ich bei einer kurzen Atempause. »Lass mich kommen.«

Der Bashir, auf dem ich saß, nahm meinen Hinterkopf, drückte mich nahe an sich heran. Schwer atmend kamen seine feuchten Lippen an mein Ohr.

»Noch nicht.«

Seine Worte machten mich rasend. Ich war seine Gefangene und ich liebte es, wollte meine Beine an seinen Körper pressen, doch die anderen ließen es nicht zu. Ihre Schwänze drangen in meine beiden Löcher ein und ich wurde mit jedem Stoß weitergetrieben. Helle Schreie entfuhren meinem Mund, dann saugte ich weiter seinen Penis, als könnte ich ihn dadurch zufrieden stellen. Immer schneller bewegten die Männer ihre Becken, bis auch er schließlich die Augen verdrehte. Ich spürte die zuckenden Bewegungen in mir. Mehrere Male drückten sich die Schwänze tief in mich hinein. Das Bild vor meinen Augen verschwamm und endlich wurde auch mir der erlösende Orgasmus zuteil. In seine Schulter verbissen, nahm ich nichts anderes mehr wahr, als rauschende Wellen, die mich erfassten und von einem Schrei in den nächsten gleiten ließen.

Die HexenLust Trilogie | 3 Erotische Romane

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