Читать книгу Sein Blick heilt dein Herz - Sheila Serrer - Страница 7

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Vorwort

Ich weiß nicht, wer du bist, und welche Träume du hast, während du die Seiten dieses Buches durchblätterst. Vielleicht stehst du gerade mit beiden Füßen fest auf sicherem Boden und dein Leben könnte nicht schöner sein. Aber vielleicht sind die Schritte, die du gerade gehst, auch zögerlich und ängstlich und der Weg, den du beschreiten musst, ist mühsam und schmerzhaft. Ich kenne beides. Und ich weiß inzwischen, dass Gott uns in beidem ganz nahe ist – und uns sieht. Um diesen liebevollen Blick Gottes soll es in meinem Buch gehen.

Genau genommen geht es um vier unterschiedliche Blicke, die mein Leben verändert haben: Gottes Blick, der schon seit Anbeginn der Zeit auf jedem von uns ruht – und so auch auf mir – ist der erste Blick, um den es in meinem Buch geht. Diesen Blick zu erwidern, war die beste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe. Und durch diese Entscheidung hat sich auch mein Blick auf die Welt, auf Gott und auf meine Mitmenschen verändert – und letztlich auch mein Blick auf mich selbst. Denn ob wir uns von Gott anschauen lassen und wie wir auf diesen Blick reagieren, hat einen entscheidenden Einfluss auf den Zustand unseres Herzens.

Blicke können entweder Liebe und Segen in ein Menschenleben bringen oder dort viel Verwüstung und Schaden anrichten. Deswegen ist Gottes Blick auf unser Leben umso wichtiger, wenn nicht sogar überlebenswichtig für unser Herz. Denn wenn wir lernen, seinen liebevollen Blick zu erwidern und uns nicht länger ängstlich seiner Liebe und Zuneigung entziehen, können Wundergeschichten geschrieben werden. Und meine Geschichte ist so eine Wundergeschichte.

Ich nenne sie auch meine persönliche Liebesgeschichte mit Gott. Sie handelt davon, was in und seit dem Sommer passierte, in dem Gott mich fand und ich ihm daraufhin mein Leben übergab. Meine Geschichte soll euch erzählen, wie ich gelernt habe, seinen Blick auf mir auszuhalten und meinen Blick voller Hoffnung in die Zukunft zu richten. Denn die Blicke, die man mir in den Jahren zuvor zugeworfen hatte, waren nicht immer von Liebe und Fürsorge geprägt gewesen – im Gegenteil: sie lasteten oft schwer auf mir, machten mich unsicher und ängstlich.

Als ich vor vier Jahren im Gemeindehaus meiner jetzigen Gemeinde saß und das erste Mal die Lieder sang, die nun meine täglichen Ohrwürmer sind, wusste ich noch nicht, dass ich in nicht allzu ferner Zukunft die Chance bekommen würde, alles, was mir widerfahren war, in einem Buch festzuhalten. Wenn du mir das damals erzählt hättest, hätte ich dir wahrscheinlich einen Vogel gezeigt und laut gelacht. Denn mit alldem, was ich gerade erlebe, hätte wohl niemand gerechnet. Und ich selbst am wenigsten. Und so handelt meine Liebesgeschichte mit Gott davon, wie er mir ein neues Herz geschenkt hat. Ein Herz, das im Takt seiner Hoffnung schlägt, ein Herz, das Stück für Stück heilt und lernt, zu vergeben. Doch bis es so weit kam, verging einiges an Zeit. Es verging eine Zeit, in der ich das Leben von der anderen Seite kennenlernte. Von diesem Leben ohne Gott werde ich dir ebenfalls erzählen.

Ich kenne die Schmerzen, Herzensnöte und ungnädigen Blicke, denen man als junge Frau ausgesetzt sein kann, ich habe selbst so lange gegen sie angekämpft. Es war ein Kampf gegen mich selbst. Gegen mich selbst und dieses wiederkehrende Gefühl der inneren Leere. Da war eine unbeschreibliche Sehnsucht in mir und ich wusste nie, wer oder was sie stillen könnte.

Es fühlte sich ganz oft an wie eine trockene Wüste, über die ein Sandsturm fegte, und mitten in dieser Wüste war ich am Verdursten. Ohne Halt, ohne Orientierung, und ohne ein Ziel, auf das ich meinen Blick richten konnte. Denn durch dutzende Umzüge und Abschiede, vor allem aber durch die Alkoholkrankheit und bipolare Störung meines Vaters und die schwierigen Umstände in meiner Familie, hatte ich den Blick in die richtige Richtung verloren, und eine seelische Trockenheit und große Angst überkamen mich immer und immer wieder. Sie waren in den Jahren, in denen ich noch nicht gläubig war, beinahe mein täglicher Begleiter.

Als ich Gott mein Leben anvertraute, ging ich davon aus, dass sich von nun an alles ändern würde. Aber dem war nicht so. Auch nachdem ich mich für ein Leben mit Jesus entschieden hatte, blieben die große Sehnsucht und der Durst nach Mehr nicht aus. So wurde mir eine Sache klar: Meine Erlösung und meine persönliche Heilungsgeschichte, die die Verarbeitung meiner größten Verletzungen und mein Trauma der Vergangenheit beinhaltet, sind zwei Paar Schuhe. Ja, Jesus starb für uns am Kreuz. Ja, er nahm all unsere Schuld an unserer Stelle auf sich und ja, durch seine Wunden können unsere eigenen heilen. Ja, er kennt unseren tiefsten Schmerz und die wunden Stellen in unserem Herzen, die wir vor der ganzen Welt verstecken wollen. Und er wohnt in unserem Schmerz. Aber entgegen all unserer Wünsche und Hoffnungen bleiben die anderen „Jas“ eben auch bestehen: Ja, ich wurde verletzt. Ja, man hat mir mein Herz gebrochen und ja, mir wurde Unrecht getan. Ja, die Schatten meiner Vergangenheit können mich auch weiterhin einholen und ja, ich musste mich erst von all diesen Erlebnissen erholen und langsam gesund werden.

Ich verstand damals schnell, dass unsere größte Schuld am Kreuz von Golgatha hängt, aber bis ich verstand, dass dort auch unsere größte Angst hängt und dass Jesu Blut auch unsere Wunden heilen will, dauerte es wesentlich länger. Ja, ich glaube, dieser Prozess kann Jahre, wenn nicht sogar ein ganzes Leben lang andauern.

Möglicherweise kennst du dieses Gefühl der inneren Leere und diese inneren Stürme selbst nur zu gut. Wenn das so ist, dann will ich dir zuwinken und dir ein „Hallo“ und ein „Bleib doch ein wenig“ zuflüstern. Vielleicht kann es dir helfen zu hören, wie Gott die Leere in mir gefüllt hat und wie er mich immer wieder neu (er)füllt. Er ließ mich durch gefühlt nie enden wollende Wüsten laufen, in denen ich das ein oder andere Mal tatsächlich glaubte, innerlich zu verdursten. Aber genau dort in der Wüste fand er mich. Und indem er mich ansah, als ich dreckig, traurig und verzweifelt war, öffnete er mir meine Augen für seine Wahrheiten und für ihn selbst: für unseren Wegbereiter. Wundervollbringer. Versprecheneinhalter. Und unser Licht in der Dunkelheit (wie es in dem wunderschönen Song „Way Maker“ von Leeland besungen wird). Und dieser Gott möchte auch dein Herz heilen.

Ich weiß nicht, worin deine Kämpfe bestehen, und vielleicht kannst du dir deine Kämpfe nicht einmal selbst erklären. Aber vielleicht kann dir meine Geschichte ein wenig die Angst nehmen. Und vielleicht kann sie dir Mut machen, dich ebenfalls diesem wunderbaren Gott anzuvertrauen. Er weiß um das alles. Er weiß darum. Und nicht nur das: Er weiß auch um das Warum. Er kennt deine Geschichte und ihre Gründe, und sie sind ihm nicht egal. Und das Wunderbare an Gott ist seine Fähigkeit, dass es ihm ein Leichtes ist, aus unseren Trümmern Paläste zu bauen, Asche in Schönheit zu verwandeln – und ein gebrochenes Herz heilzulieben. Er lässt aus unserem Warum ein Wozu werden. Er verwandelt unsere größte Wunde in das größte Wunder. Und unsere Angst in Vertrauen. Er kann das, denn nichts ist ihm unmöglich. Ich habe es selbst erlebt!

Ich will meine Geschichte all denen erzählen, die Jesus kennen- und lieben gelernt haben. Wenn du Jesus schon kennst, hilft sie dir vielleicht, dich an seine Gnade und sein liebevolles Handeln in deinem Leben zu erinnern. Vielleicht hilft sie dir auch, das Feuer in dir wieder neu zu entfachen, und vielleicht lässt sie dein Herz sich wieder nach Mehr sehnen.

Mein Buch soll aber auch für all diejenigen sein, die bisher nichts von Gott wissen wollten. Für diejenigen, die mit Halleluja und Gnade nichts anfangen können. Euch will ich zusagen: Ich war eine von euch. Ich habe nie nach Gott gesucht. Ich habe das Ganze mit dem Glauben nie verstanden. Ich wollte nicht an einen guten Gott glauben, nach allem, was mir die Welt zugefügt und genommen hatte. Ich sehe euch und ich verstehe eure Zweifel. Ich war auch jemand, der sich übersehen gefühlt hat. Vielleicht kann dir meine Geschichte deshalb helfen, ein bisschen mehr zu erkennen, wie dieser Gott ist, der diese Welt geschaffen hat – und dass es sich lohnt, an ihn zu glauben und sich seinem unendlich liebevollen Blick auszusetzen.

Und wenn es eines gibt, das ich in den letzten Jahren gelernt habe, dann ist es, dass Gottes zärtlicher Blick wirklich jeden von uns gesund lieben will. Und zwar jeden Teil unseres Herzens. Es liegt an uns, ob wir es zulassen, dass sein liebevoller Blick unsere Vergangenheit streift und seine Güte und Führung von nun an unsere Zukunft bestimmt. Ich habe es zugelassen und möchte dir von meinen Erfahrungen erzählen. Also, bist du bereit, meine Geschichte zu hören?

Sheila

Sein Blick heilt dein Herz

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