Читать книгу Happy Life Diät - Shermine Shahrivar - Страница 10

DAS ZIEL MEINES BUCHES

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In der Auseinandersetzung mit mir selbst fiel mir auf, welche Themen in unserer Gesellschaft oft zu sehr tabuisiert werden. Vielfach steht man beispielsweise mit den Herausforderungen als Mutter ganz alleine da. Auch mit solchen Themen möchte ich mich hier auseinandersetzen.

Es ist doch so: Als junge Mutter soll man vor allem freudestrahlend und überglücklich durch den Alltag fliegen. Da machen sich solche Extremsituationen wie zum Beispiel das Ausbleiben der Muttermilch einfach nicht so gut. Zu groß ist die Angst, von anderen als schlechte Mutter verurteilt zu werden. Auch finanzielle Sorgen, die mit der alleinigen ­Mutterrolle einhergehen, scheinen mir in der Gesellschaft oft ausgeklammert zu werden. Wie stemmt man das, eine kleine Familie, so ganz auf eigene Faust? Als diese Themen für mich relevant wurden, merkte ich, dass es plötzlich nicht mehr sonderlich »schick« war, nur Mutter zu sein. Die Sorgen einer Alleinerziehenden, das passte nicht mehr so gut auf die weißen Tischdecken der High Society, zwischen Champagnergläser und Austernschalen.

Eine wichtige Frage lautete für mich: »Wie mache ich mich frei vom Urteil anderer und von der Abhängigkeit von anderen Menschen?«

In diesem Zusammenhang wurde mir auf manchmal schmerzhafte Art und Weise bewusst, was Freundschaft bedeutet. Wer zu einem steht, wenn es hart auf hart kommt, und von wem man sich besser distanziert. Vielleicht hast du diese Erfahrung selbst schon einmal gemacht und bist enttäuscht zurückge­blieben, als dich Freunde, für die du deine Hand ins Feuer gelegt hättest, in einer wirklichen Notsituation hängen gelassen haben. Ich bin ein Mensch, der es liebt, sich mit anderen zu umgeben, Erlebnisse zu teilen, Freunde zusammenzubringen. Insofern war die Erfahrung, auf angeblich gute Freunde nicht mehr bauen zu können, wenn es mal schiefläuft, also quasi keine leichte. Wo ich früher andere mitgezogen und ein illus­tres Leben im Glamour-Lifestyle geführt hatte, war auf einmal kaum mehr jemand für mich da, als es ernst wurde.

An dieser Stelle spielte es eine entscheidende Rolle für mich, Ruhe einkehren zu lassen. Das Thema der Spiritualität wurde für mich immer wichtiger. Aber keine Sorge, hier geht es nicht um einen religiös inspirierten Esoteriktrip. Vielmehr verstehe ich Spiritualität vor allem in ihrem klassischen Sinne. Es geht um das Geistige aller Art, sei es Kreativität, Meditation, Lesen oder vielleicht Schreiben. Es geht ganz einfach darum, sich Zeit dafür nehmen und zu schauen, wo man steht. Im Leben und in seinem Umfeld. Denn nicht alles, was zu glänzen scheint, tut es auch auf den zweiten Blick.


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