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ОглавлениеDer Kopf ist im Vergleich zum restlichen Körper noch immer sehr groß und etwas auf die Brust geneigt. Aber schon bald wird er sich nach und nach aufrichten.
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Naturheilmittel in der Schwangerschaft
Aus Sorge vor den Nebenwirkungen »normaler« Arzneimittel greifen viele Frauen in der Schwangerschaft zu Präparaten aus der Alternativmedizin, wie Kräutertees, Ölen und Salben mit pflanzlichen Wirkstoffen, Bachblüten, Homöopathika, Schüßler-Salzen oder anthroposophischen Arzneimitteln. Denn diese Mittel haben den Ruf, dass man mit ihnen im Grunde nichts falsch machen kann. Das stimmt so leider nicht. Zum einen sind die »natürlichen« Arzneistoffe nicht grundsätzlich harmloser als synthetisch hergestellte. Zum anderen bestehen für viele der Anwendungen keine wissenschaftlichen Wirknachweise. Die überwiegende Zahl der Medikamente sind für die Zeit der Schwangerschaft und Stillzeit nur unzureichend untersucht, vor allem weil die erforderlichen Studien aus ethischen Gründen nicht an Schwangeren durchgeführt werden können.
»Natürlich« ist nicht automatisch »sanft«
Dass ein Präparat auf natürlichen Wirkstoffen basiert, bedeutet nicht, dass es keine »Zutaten« enthalten kann, die Ihnen in Ihrem momentanen Zustand schaden oder sich negativ auf die Entwicklung Ihres Babys auswirken können. So sind zum Beispiel Kräutertropfen meist alkoholhaltige Lösungen. Und bei unzureichend geprüfter Herstellung kann ein Präparat mit Schwermetallen, Pestiziden und unerwünschten pflanzlichen Bestandteilen belastet sein. Nicht zuletzt gibt es Wirkstoffe, die in der Schwangerschaft gefährlich sein können. So rät zum Beispiel ein Mitglied des National Institute of Medical Herbalists in Großbritannien in der Schwangerschaft explizit vom Verzehr von Anis-, Fenchel-, Majoran-, Oregano-, Pfefferminz-, Rosmarin-, Salbei- und Zimtöl ab. All diese Öle stimulieren in großen Mengen die Gebärmutter. Doch keine Sorge: Als Küchengewürz in normalen Mengen verwendet, sind diese Kräuter dagegen weitestgehend unbedenklich. Später in der Stillzeit verändern manche Phytopharmaka den Geschmack der Muttermilch, was dazu führen kann, dass das Baby die Brust ablehnt.
Seien Sie daher unbedingt vorsichtig und befolgen Sie nicht gleich jede Empfehlung von Freundinnen, Verwandten und Bekannten. Informieren Sie sich gut und lassen Sie sich ausführlich von Ihrer Ärztin, Hebamme oder Heilpraktikerin beraten.
Die Natur hält viele Heilpflanzen bereit, von denen sich einige auch für Schwangere bewährt haben.