Читать книгу Verboten in der Öffentlichkeit | Erotische Bekenntnisse - Simona Wiles - Страница 3

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Auf dem Parkplatz

Sie sahen sich nicht zum ersten Mal, als sie sich zwischen den Regalen des Discounters gegenüberstanden. Soeben war ihr ein Päckchen Zucker heruntergefallen, das aufgeplatzt war und seinen Inhalt über den ganzen Boden verteilt hatte. Es war ihr peinlich, das konnte er ihr ansehen. Mit hochrotem Kopf stand sie verlegen vor ihm und wich seinen Blicken aus. Trotzdem fand er sie wunderschön und vor allem – erotisch. Sie hatte eine Ausstrahlung, die ihn fast lähmte. Trotz ihrer üppigen Figur fand er sie sexy oder vielleicht gerade deswegen?

Jetzt schien sie am liebsten wegzulaufen, deshalb lächelte er sie beruhigend an und sagte: »Keine Panik, ich hole eine Verkäuferin, die sammelt das dann auf.«

Jetzt lächelte sie schüchtern zurück.

Peter ging um die nächste Ecke, fand eine junge Frau mit Kittel und erklärte ihr die Lage.

»Ich hole schnell was zum Putzen, kein Problem.« Sie lächelte ihn an, und Peter kehrte beruhigt zurück. Allerdings war diese Frau, die ihn sehr interessierte, nun verschwunden. Schade.

Er besorgte seine letzten Einkäufe, zahlte an der Kasse und kehrte nach Hause in seine kleine Wohnung zurück. Dachte immer noch an diese Rothaarige mit der üppigen Figur, während er seine Sachen in den Kühlschrank räumte. Wo sie wohl herkam? War sie verheiratet? Hatte sie Kinder? So, wie sie aussah, hatte sie sicher einen Mann oder zumindest einen Freund. Er hoffte, sie wiederzusehen, nur deshalb ging er fast täglich um die gleiche Zeit in den Discounter, selbst dann, wenn er nichts brauchte, kaufte er zumindest eine Kleinigkeit. Das nächste Mal, so nahm er sich vor, das nächste Mal würde er sich vorstellen, in der Hoffnung, dann auch ihren Namen zu erfahren.

***

Jenny schalt sich eine ausgemachte Idiotin. Wieso war sie weggelaufen? Fast fluchtartig hatte sie ihre wenigen Sachen bezahlt und war aus dem Laden gestürmt, in ihr Auto hinein und nach Hause gebraust. Und das alles nur, weil dieser Typ, dem sie seit Wochen im Discounter begegnete, ihr so verdammt gut gefiel. Wie sie dagestanden war! Dass ihr Gesicht hochrot angelaufen war, hatte sie an der Hitze ihrer Wangen gespürt. Außerdem hatte sie gezittert, aber sie glaubte nicht, dass er das bemerkt hatte. Er hatte sie so süß angelächelt … Wahrscheinlich hatte er Mitleid mit ihr, weil er gemerkt hatte, dass er ihr gefiel und sich dachte, sie würde wohl nie einen Mann haben. Was ja auch stimmte. Ihre üppige Figur mochte nicht jeder, eigentlich hatte der letzte Freund, den sie gehabt hatte, ihr unmissverständlich klargemacht, dass er sie zu dick fand und mit ihr Schluss gemacht. Jenny war zunächst in ein tiefes Loch gefallen, dann hatte sie die Schultern gestrafft und sich vorgenommen, schlanker zu werden. Oder wenigstens zu wachsen, damit ihr Gewicht zu ihrer Größe passte. Oder ihre Waage zu erschießen. Egal wie, sie konnte sich abmühen, soviel sie wollte, schlanker wurde sie nicht. Und irgendwann gab sie leicht frustriert auf und dachte trotzig, der Typ, der mit ihr zusammen sein wollte, der würde sie so akzeptieren müssen, wie sie war. Danach herrschte Frieden.

Erst seitdem sie diesen attraktiven Mann registriert hatte, dem sie immer wieder im Discounter begegnet war, dessen Lächeln sie nächtelang fast nicht schlafen und dessen schlanker, durchtrainierter Körper sich unter der Kleidung erahnen ließ, erst seitdem wünschte sie sich verzweifelt, ein paar Pfunde weniger auf den Hüften zu haben. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, in ein Fitnessstudio einzutreten, eine strikte Diät zu beginnen und jeden Morgen vor der Arbeit drei Kilometer zu joggen. Die Gedanken waren toll, in Gedanken hatte sie bereits 10 Kilo abgenommen. Aber ihr Spiegel zeigte ihr die Wahrheit und sowohl der Wecker als auch der Inhalt ihres Kühlschranks sowie ihre nicht vorhandene Mitgliedskarte einer Muckibude überzeugten sie davon, dass die Gedanken zwar frei sind, sich jedoch leider nicht automatisch erfüllten.

Frustriert stopfte sie ihre Einkäufe in die Küchenschränke und ging zu Bett, in dem sicheren Wissen, dass sie wieder nicht würde schlafen können, weil seine samtene, tiefe Stimme noch immer in ihren Ohren klang.

***

Peter schlug am nächsten Tag um die gleiche Zeit wie immer die Richtung zum Discounter ein. Die Nacht war unruhig gewesen, diese Frau ging ihm wie so oft nicht aus dem Sinn. Er glaubte zwar nicht, ihr gerade heute zu begegnen, aber er wollte nichts unversucht lassen. Und wenn er Streichhölzer als Alibi kaufen müsste!

Er lief durch die Gänge, doch er spürte ihre Abwesenheit. Dadurch ersparte er sich zumindest einen Alibikauf, dachte er, und kehrte zum Ausgang zurück. Er wollte noch ein wenig spazieren gehen, bevor er nach Hause zurückkehrte. Dabei sinnierte er darüber nach, wo und wie sie wohl lebte; dass sie mit einem Auto zum Einkaufen kam, hatte er längst bemerkt. Also würde sie sicher ein paar Block entfernt wohnen.

Sein Weg führte ihn über den großen Parkplatz zwischen ein paar Büsche, wo sich ein kleiner Weg bis zu einer parkähnlichen Anlage hinaufschlängelte. Er mochte diesen Park mit dem kleinen Weiher, auf dem sich jetzt, im Frühling, ein paar Enten tummelten. Meistens setzte er sich hier auf eine Bank, überlegte, wie er diese Rothaarige mit der magnetischen Anziehungskraft von sich überzeugen könnte und probte sogar ein paar Ansprachen wie: »Hallo, ich heiße Peter und Sie?« Wenig originell. Oder so: »Lust auf einen Kaffee?« Nein, das war plump. So, wie sie auf ihn reagierte, würde sie nie mit einem Fremden einfach auf einen Kaffee mitgehen. Er seufzte. Letzten Endes würde er es der Situation überlassen müssen und spontan sein. Was ihm schwerfiel, weil er auf seiner Arbeitsstelle immer sehr vorausschauend und organisiert denken musste. Privat konnte er das nicht einfach ablegen. Aber wenn er an diese Frau dachte … manchmal konnte er sich nicht beherrschen, sein kleiner Freund zuckte interessiert bei jedem Gedanken an diese unglaublich schöne Figur und er wurde nicht wenige Male so hart, dass Peter gezwungen war sich Befriedigung zu verschaffen. So wie jetzt, wenn er seine Gedanken schweifen ließ. Zum Glück hatte er seine Jacke an, die seine Beule verdeckte. Peter ging mit raschen Schritten nach Hause, wo er verlangend sämtliche Kleidung von sich warf und sich unter die Dusche stellte, sich stöhnend wichste und bereits nach wenigen Bewegungen abspritzte. Erleichtert säuberte er die Wand, dann ließ er kaltes Wasser über sich strömen und nahm sich vor, jeden Gedanken an die erotische Schönheit zu verbannen. So ging das einfach nicht weiter. Was sollte er nur machen?

***

Jenny war froh, endlich aus dem Büro zu kommen. Sie wollte nur noch nach Hause, sich verkriechen, einen Film ansehen und möglichst nicht an den Fremden denken. Ihr Wagen sprang glücklicherweise sofort an; morgens hatte er noch Probleme gemacht. Sie würde in die Werkstatt fahren müssen. Aber eigentlich war sie viel zu müde dazu. Auf dem Weg dachte sie wieder darüber nach, wie blöd sie sich dem Typen in dem Discounter gegenüber Verhalten hatte. Es war eigentlich nicht ihre Art, einfach abzuhauen. Sie hätte sich wenigstens artig bedanken können, dass er jemanden zum Wegputzen organisiert hatte. Bedanken können und dann völlig normal ihre Einkäufe bezahlen und nach Hause fahren. So, als ob nichts gewesen wäre. Ganz selbstbewusst quasi. Zumindest hätte sie so tun können. Ach verflixt! Sie fluchte leise vor sich hin und merkte erst, als sie auf dem Parkplatz hielt, dass sie wie fremdgesteuert vor dem Discounter stand. Ja, geht’s noch?

Sie schimpfte jetzt laut mit sich, während sie den Rückwärtsgang einschlug und bei dem nächsten Blick nach vorne wie erstarrt stehen blieb. Da ging ER. Mit langen, schlaksigen Schritten überquerte er den Parkplatz, zum Glück, ohne sich umzusehen, und verschwand zwischen den Büschen auf der anderen Seite. Offensichtlich ging er zu dem Park mit dem Weiher. Jenny kämpfte schwer mit sich, ob sie ihm folgen sollte; sein Anblick hatte sie völlig hypnotisiert und sie wünschte sich fast ein paar mehr Gurte, die sie an den Autositz fesseln sollten, damit sie sich nicht vollends zum Narren machte. So saß sie mindestens fünf Minuten lang in dem Wagen, Motor im Leerlauf, sodass sie nicht wenige säuerliche Blicke streiften und endlich eine zickige Mutter mit Kind im Einkaufswagen an ihr Fenster klopfte: »Sie, entweder Sie parken jetzt und stellen Ihren Motor aus oder Sie fahren endlich! Das ist ja nicht auszuhalten, so eine Luftverpestung, also so was!«

Jenny erwachte aus ihrer Starre und würdigte die Zicke keines Blickes, war jedoch dankbar, wieder Herrin ihrer Sinne zu sein, und fuhr los.

Zuhause warf sie wütend die Tür ins Schloss, schmiss ihre Handtasche auf den Boden und suchte in ihrem übersichtlichen Kühlschrank etwas Essbares. Frust musste mit Futter bekämpft werden, der daraus erwachsende Frust über zu viel Hüftgold mit weiterem Futter … sie war nicht unintelligent, im Gegenteil, aber sie schaffte es nicht diesen Kreislauf zu durchbrechen. Mit ein paar aufgeschnittenen Gurken, Tomaten und einem Sandwich versuchte sie zumindest das Schlimmste zu verhindern und hockte sich damit in ihren Lieblingssessel vor den Fernseher. Doch die derzeit laufende Sexschnulze half ihrer Sehnsucht nach diesem attraktiven Mann auch nicht, sie fachte sie nur noch an. Und als die Protagonisten von ›Shades of Grey‹ sich wild auf dem Bildschirm vögelten, hatte Jenny schon längst ihre Finger zwischen ihren Schenkeln und rieb sich stöhnend ihrem Höhepunkt entgegen. Sie stellte sich diesen schlanken, durchtrainierten Körper vor, wie der harte Schwanz dieses Typen in sie hineingleiten würde und keuchte laut auf, als sie mit zuckenden Gliedern kam. Verschämt ging sie danach zu Bett, schüttelte über ihr widersinniges Verhalten den Kopf, schimpfte sich eine träumerische Närrin, aber wenigstens schlief sie jetzt gut.

***

Peter versuchte vergebens, sich auf die Zahlen vor seiner Nase zu konzentrieren. Was sollten sie ihm auch bedeuten, wenn die einzige Frau, an der er Interesse hatte, seit Tagen wie vom Erdboden verschluckt war? Irgendwann musste sie ihre Vorräte doch wieder auffüllen?

Am liebsten hätte Peter sich irgendwo in dem Laden postiert, wo er sie nicht verpassen konnte. Und am liebsten wäre er den ganzen Tag dortgeblieben, aber das ging ja alles nicht, weil er sich auf diese blöden Zahlen konzentrieren sollte. Seufzend legte er das Papier zur Seite und starrte aus dem Fenster. Und fragte sich, wie um alles in der Welt er dieses rothaarige Vollweib wieder treffen konnte. Vor allem, wie diese Bekanntschaft zu vertiefen sei.

***

Jenny durchsuchte frustriert ihren Kühlschrank. Sein Inhalt war beunruhigend überschaubar: Ein paar Essiggurken, ein angebrochener Frischkäse, eine Scheibe Wurst und zwei Tomaten tummelten sich darin. Keine Frage, sie würde wieder einkaufen müssen. Am besten heute noch, bevor sie verhungerte. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es kurz vor Ladenschluss war. Also schnappte sie sich ihre Handtasche, Autoschlüssel und den letzten Apfel, warf sich in ihr Auto und brauste zum Discounter. Kurz überlegte sie, ob sie feige sein sollte und lieber ein paar Kilometer weit zu einem anderen Laden fahren sollte, verwarf den Gedanken jedoch wieder. Wusste sie denn, ob es dort ihre Lieblingswurst gab? Nö. Außerdem konnte es gut sein, dass der attraktive Mann, der ihr nicht mehr aus dem Kopf ging, schon längst seine Sachen eingekauft hatte und sowieso keinen Gedanken mehr auf sie verschwendete.

Sie parkte zwischen zwei anderen Wagen mit Schwung ein. Der Parkplatz vor dem Discounter war voll, die meisten Menschen machten nach der Arbeit noch einen Abstecher hierher, um sich für den Abend zu versorgen. Jenny griff sich ihren Geldbeutel und schloss ihr Auto ab, betrat den Laden und stellte fest, dass sie gerade so den letzten Einkaufswagen erwischte. Es war eindeutig voll hier drin. Bei dem Slalom durch sämtliche Reihen und zwischen den vielen Menschen hindurch konzentrierte sie sich auf die Dinge, die sie regelmäßig kaufte. Verstohlen blickte sie immer wieder um sich, nur um dann erleichtert festzustellen, dass der Typ glücklicherweise nicht hinter ihr stand. Dennoch beeilte sie sich, warf die Sachen in ihr Wägelchen, stürmte zur nächsten Reihe. Manche Dinge fand sie gar nicht, was sie jedes Mal irritierte und ihre Stirn zum Runzeln brachte. Hatten die etwa schon wieder alles umgeräumt? Kritisch verglich sie die Preise, rechnete nach und entschied sich dann für ein Produkt. Sie war mit der Zeit so konzentriert, dass sie heftig zusammenzuckte, als eine samtene Stimme neben ihr sagte: »Guten Abend.«

Verdammt.

Verblüfft drehte sie sich um. Der attraktive Kerl stand mit einem Lächeln neben ihr, als hätte er im Lotto gewonnen. Verlegen lächelte sie zurück.

»Sie waren letztes Mal so schnell verschwunden …«

»Ich … es tut mir leid, mir ist etwas Wichtiges eingefallen …«, stotterte Jenny mit rosa werdenden Wangen, besann sich dann auf ihre Manieren und bedankte sich bei ihm, dass er sich um den verschütteten Zucker gekümmert hatte.

»Keine Ursache«, der Mann strahlte sie immer noch an, »aber was ich eigentlich sagen wollte …«

»Nein, nein, das macht schließlich nicht jeder, nicht wahr?«, unterbrach Jenny ihn abermals.

»Das mag sein, ich weiß es nicht, jedenfalls …«

»Vielen Dank!«

»Das habe ich gerne gemacht, glauben Sie mir. Ich wollte …«

»Bitte entschuldigen Sie, aber ich habe es furchtbar eilig«, Jenny wollte nur noch weg hier, bevor ihr Gesicht endgültig die Farbe einer Tomate angenommen hatte. »Auf Wiedersehen!«, lächelte sie ihn nochmals an, drehte sich dann um und schob ihren Einkaufswagen weiter.

»Stop!«

Wie bitte? Was wollte der Typ jetzt noch? Sie hatte sich ordentlich bedankt! Jenny tat so, als würde sie ihn nicht hören, und schob ein bisschen schneller.

»Bitte. Bleiben Sie stehen. Nur einen Augenblick.«

Hm. Wenn sie richtig hörte, dann klang da ein leichtes Flehen aus seiner Stimme. Und obwohl Jenny ihren Beinen befahl weiter zu gehen, hielten sie einfach an. Und ihr Kopf drehte sich um.

Der Mann mit dem umwerfenden Lächeln sah sie dankbar an, dann ging er die wenigen Schritte auf sie zu. Wie um sie aufzuhalten, legte er eine Hand an den Griff ihres Einkaufswagens und stellte sich vor: »Mein Name ist Peter Gralen. Ich habe die ganzen letzten Tage über gehofft, Sie hier wiederzufinden. Sie sind mir aufgefallen.«

Aufgefallen? Wie aufgefallen? Wahrscheinlich nur negativ, wegen dem verschütteten Zucker? Jenny lachte freudlos auf: »Wegen dem verschütteten Zucker wahrscheinlich? Ja, so was fällt auf. Ich kann nur versichern, dass ich nicht ständig so ungeschickt bin.«

Jetzt sah er sie etwas irritiert an. »Der Zucker? Was für ein … ach so, der Zucker. Ja. Nein, deswegen nicht.«

Jenny glaubte ihm nicht recht. »Wieso dann?« Sie vermutete, weil sie eben kaum zu übersehen war mit ihrer Figur.

»Na ja, wie soll ich das jetzt sagen, ohne dass Sie das missverstehen? Sie sind einfach nicht zu übersehen …« nachdenklich blickte er sie an. Blaue, tiefblaue Augen registrierte sie. Dann das, was er gerade gesagt hatte. Wusste sie es doch! Ihr traten die Tränen in die Augen, weshalb sie sich unwirsch abwandte und ihm einen schönen Tag wünschte, mit dem Zusatz »Arschloch.«

***

Peter blieb wie vom Blitz gefällt stehen und sah seiner Traumfrau hinterher. Das Kompliment, das er ihr machen wollte, blieb in seiner Kehle stecken. Hatte er sich tatsächlich dermaßen blöd angestellt? Offensichtlich, sonst würde sie nicht so wütend davonrauschen. Aber wo war der Fehler? Natürlich war es riskant, als Fremder eine schöne Frau anzusprechen. Allerdings hatte er gedacht, es wäre so was wie ein Funke zwischen ihnen gewesen, als er sie getroffen hatte. Hatte er sich so sehr getäuscht? Grübelnd blieb er mitten im Gang stehen, starrte noch immer in die Richtung, in die sie inmitten der Menschen verschwunden war und zermarterte sich das Gehirn, was er falsch gemacht hatte.

***

Jenny lief blind vor Tränen zur Kasse, warf sämtliche Einkäufe auf das Transportband, zahlte wortlos und rannte mit dem Einkaufswagen zu ihrem Auto. Dort schmiss sie alles wild durcheinander hinein, stellte das Wägelchen in die vorgesehene Kabine und huschte in ihren Fluchtwagen, den sie mit quietschenden Reifen von dem Parkplatz fuhr. Mit dem Jackenärmel wischte sie mehrmals über ihr Gesicht, putzte sich damit auch die Nase und brauste auf dem schnellsten Weg nach Hause, um sich dort zu verkriechen.

Sie war bitter enttäuscht. Sie hatte geglaubt, dieser Mann wäre zwar unerreichbar für sie, aber doch zumindest ein Gentleman. Ihr aber frech zu sagen, dass er sie für zu dick befinden würde – nein. Ein anständiger Mensch tat so etwas nicht. Nicht als Fremder und schon gar nicht vor vielen anderen Leuten. Selbst wenn er recht hatte – und leider hatte er das ja – dieses Verhalten war ein No-Go. Jenny schniefte. Sie würde ihre Träume bezüglich dieses Mannes ab heute unwiderruflich begraben. So ein Mistkerl.

Zuhause wusch sie sich ihr verheultes, verquollenes Gesicht, nachdem sie sich im Badspiegel entdeckt hatte. Dann räumte sie ihre Einkäufe weg, gönnte sich zwei große Sandwiches und warf sich in ihren Lieblingssessel. Sie zappte durch die TV-Kanäle, bis sie bei einem spannenden Krimi mit mehreren Leichen landete. Genau das Richtige jetzt. So ein Idiot.

***

Peter dagegen war erst aus seiner Grübelei erwacht, als der Lautsprecher des Discounters verkündete, dass in den nächsten zehn Minuten geschlossen würde und alle Kunden sich bitte zur Kasse begeben sollten. Da er nichts zu kaufen hatte, ging er so hinaus, ohne aufgehalten zu werden. Noch immer war er in seine Überlegungen versunken, schlug automatisch den Weg nach Hause ein und wunderte sich, als er vor seiner Tür stand. Wie war er hierhin gekommen? Egal. Er schloss auf, knipste die Lichter an und stand verloren in seinem Wohnzimmer, weil er nichts mit sich anzufangen wusste. Er fand den Fehler nicht, vielleicht war er zu forsch gewesen? Aber sie hatte ihn zu Beginn überhaupt nicht zu Wort kommen lassen und wollte ihn recht schnell wieder loswerden. Hätte er hier sie gehen lassen sollen? Es schien für ihn jedoch die einzige Möglichkeit, mit ihr in tieferen Kontakt zu kommen, zumindest, endlich ihren Namen zu erfahren.

Peter raufte sich die Haare. Er wusste nicht, was er noch tun könnte.

***

Einige Tage später war Jennys Kühlschrank wieder leer. Diesmal gönnte sie es sich, feige zu sein, und fuhr ein paar Kilometer zum nächsten Ort, um dort ihre Einkäufe zu erledigen. Teils befriedigt, teils noch immer wütend kehrte sie mit ihrer Beute zurück und nahm sich vor, in Zukunft immer dort hinzufahren, um diesem attraktiven Mistkerl nicht wieder zu begegnen.

Peter war verzweifelt und hatte keine Ideen mehr. Er war resigniert und beschloss schweren Herzens, sich diese Frau aus dem Kopf zu schlagen. Nicht umsonst hieß es, die Zeit heile alle Wunden. Am besten wäre es, wenn er dort nicht mehr einkaufen ginge, um ihr nicht zu begegnen und sie schneller vergessen zu können. Das würde zwar bedeuten, in Zukunft mit dem Kleinbus woanders hinzufahren, aber das war sicher besser.

***

Etwa zwei Wochen später, es war Samstag und alle Welt ging einkaufen, und ausgerechnet jetzt waren Jennys Vorräte aufgebraucht. Sie hasste es, sich durch eine Menschenmenge wühlen zu müssen, aber wenn sie nicht über den Sonntag völlig ohne Essen und Trinken dasitzen wollte, musste sie da durch. Sie würde trotzdem bis kurz vor Schluss warten, in der Hoffnung, dass dann bereits weniger Leute unterwegs wären.

Etwa eine Stunde vor Ladenschluss suchte Jenny seufzend ihren Autoschlüssel und ihr Geld, hockte sich in ihren Wagen und tuckerte gemächlich die wenigen Kilometer zu ihrem neuen Einkaufsziel. Dort stellte sie fest, dass der Parkplatz noch immer ziemlich voll war, deshalb ergatterte sie lediglich am Rand des Areals eine Parklücke.

Peter hatte seinen Einkaufszettel fertig geschrieben, er benötigte nicht viel, wollte sich jedoch eine leckere Flasche Wein gönnen. Trotz des kleinen Zettels würde er sich in sein Auto setzen und ein paar Kilometer fahren, was ihm immer noch schwerfiel. Sollte er heute eine Ausnahme machen? Aber vielleicht würde er dieser Traumfrau wieder begegnen, und dann konnte er für nichts garantieren. Nein, er hielt sich an seinen Plan, das nahe gelegene Einkaufscenter zu meiden und sie zu vergessen.

***

Sie trafen exakt vor der Eingangstür aufeinander.

Verdammt, ist der ein Stalker? Verfolgt der mich?, waren Jennys erste Gedanken. Wie eine Salzsäule stand sie vor ihm, mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund.

Nein! Das gibt es nicht! Das kann nicht sein! Wieso ist SIE hier? Verfolgt sie mich jetzt? Peter konnte es nicht fassen, dass er ausgerechnet hier der attraktivsten Frau der Welt wieder begegnete. Seine Kinnlade rutschte runter, er starrte sie verstört an.

Und wie aus einem Mund fragten sie gleichzeitig: »Verfolgst du mich?«

Selbst die Antwort schafften sie synchron: »Nein! Wie kommst du darauf?«

Beide registrierten die Komik dieser Situation. Zunächst stahl sich ein vorsichtiges Grinsen auf Peters Gesicht, dann verzog Jenny den Mund zu einem Lächeln. Sie fingen derart laut zu lachen an, dass die um sie herumlaufenden Menschen sich umdrehten, grinsten oder verwundert guckten. Jenny hatte fast Tränen in den Augen, als sie sich allmählich beruhigte und den intensiven Blick von ihrem Gegenüber registrierte. Sie war nahe daran, wieder sehr verlegen zu werden und kopflos die Flucht anzutreten, da überbrückte Peter die geringe Distanz zwischen ihnen mit einem Schritt. Vorsichtig umarmte er sie, sagte leise: »Du bist wunderschön«, und küsste sie sanft.

Jenny erstarrte. Was war das? Wunderschön? Aber er hatte doch gesagt … Ihr schwirrte der Kopf vor lauter Fragen, die jetzt aufkamen, aber durch diesen Kuss, bei dem er sehr vorsichtig vorging, wie sollte man sich da konzentrieren? Und je länger dieser verflixt gutaussehende Mann sie küsste, desto weniger wollte sie sich konzentrieren. Sie gab nach, erwiderte die Zärtlichkeiten seiner Lippen und zitterte in seinen Armen.

Begehren stieg in ihr auf. Wie oft schon hatte sie sich diesen Kerl vorgestellt, zusammen mit ihr selbst? Wie oft hatte sie vor Sehnsucht masturbiert? Auch jetzt spürte sie dieses bekannte Prickeln, das stärker wurde mit dieser Intensität seiner Lippen.

Die Menschen um sie herum rempelten sie an, sodass sie sich atemlos voneinander lösten. Peter nahm Jenny an der Hand, sagte »Komm«, und zog sie mit sich. Er steuerte auf sein Auto zu, das dicht am Rand des Parkplatzes stand, nur auf der anderen Seite, wo tief hängende Büsche standen. Um sie herum war der Platz fast leer, es dämmerte bereits. Peter konnte sein Glück nicht fassen – seine Traumfrau mit diesem unglaublichen Body hatte seinen Kuss erwidert. Er begehrte sie, wollte sie am liebsten sofort nehmen und ihr zeigen, wie wunderschön sie war. Zitternd schloss er seinen Kleinbus auf, öffnete ihr die Tür und ließ sie einsteigen, dann umrundete er das Gefährt und setzte sich auf den Fahrersitz.

Drinnen blickten sie sich stumm an, dann fielen sie übereinander her. Keuchend eroberte er ihren Mund, kostete ihren Geschmack, sog ihren Duft ein. Jenny erkannte sich selbst nicht mehr, sie wollte diesen Kerl, jetzt, sofort, und als er begann an ihrer Kleidung zu nesteln, half sie ihm dabei. Sein Bus war mit getönten Scheiben ausgestattet, nur von vorne hätte jemand sehen können, was sie taten.

Peters Ausbuchtung seiner Hose war nun deutlich zu erkennen. Er stöhnte, als er Jennys Brüste auspackte und sah, wie wundervoll sie waren, verpackt in einen roten Spitzen-BH und dennoch quollen sie hervor, als ob sie sich ihm entgegendrängten. Gierig hob er eine Brust aus dem Körbchen, um sie zu liebkosen, und hörte zufrieden, wie Jenny zischend die Luft einsog. Sie ihrerseits hatte bereits sein Hemd geöffnet und zerrte jetzt an seinem Hosenverschluss. Mit der anderen Hand streichelte sie seine Beule, wie um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich wegen ihr so erregt war. Sie konnte es nicht fassen, dass sie mit diesem hammergeilen Mann in seinem Auto saß und sich von ihm ausziehen ließ. Sie hatte fast Angst, dass dies lediglich einer ihrer erotischen Träume sei, die sie in den letzten Wochen öfter gehabt hatte, und sobald sie seinen Schwanz ausgepackt hätte, würde sie einsam und unbefriedigt in ihrem Bett aufwachen.

Dass es kein Traum war, merkte sie daran, dass sie sich diese harte Latte, die ihr entgegensprang, so nie hatte vorstellen können. Heiß pulsierend lag sie in ihrer Hand, verlangte nach Aufmerksamkeit, nach ihr persönlich. Als Peter für einen Moment aus ihren Brüsten auftauchte, beugte sie sich vor und nahm ihn in den Mund. Sie lächelte, als er vor Geilheit zu knurren begann, und liebkoste sein erregtes Teil mit Lippen und Zunge. Ihre Hände zogen sanft an seinen Eiern, die schwer in ihren Handflächen lagen. Sie kostete seinen Geschmack, leckte die ersten Tröpfchen von seiner Spitze und machte ihn fast wahnsinnig, als sie an ihm saugte. Sein Atem ging rasch, er hatte die Augen geschlossen. Doch bevor er kam, gebot er ihr, aufzuhören: »Stopp!«, keuchte er.

Jenny ließ von ihm ab und sah ihn fragend an.

Peter wollte keinen Blowjob von ihr, seiner Angebeteten. Er wollte sie beglücken, sie kommen lassen und zum Schreien bringen. Deshalb wartete er, bis er sich wieder etwas beruhigt hatte, und lächelte sie an, küsste sie und bat sie, sich auf die Rückbank zu legen. Sein Bus war glücklicherweise groß genug, dass sie sich zwischen den Sitzen hindurchquetschen konnte. Er folgte ihr, seine Hose hatte er abgestreift.

Sanft küsste er sie wieder, lehnte sie zurück, bis sie in ihrer ganzen Pracht vor ihm lag. Noch immer trug sie BH und Höschen, beides zog er ihr jetzt aus. Dann liebkoste er ihre Brüste, leckte an ihren Nippeln, die hart aufragten und registrierte zufrieden lächelnd ihr Seufzen und Erbeben. Wenn er mit ihr fertig war, würde sie vermutlich den halben Parkplatz zusammengeschrien haben, doch das war ihm egal. Er verpasste ihr kleine Küsse rund um ihre Nippel, ließ seine Hand zwischen ihre Schenkel wandern und begann sie zu streicheln. Jenny schloss voller Wonne die Augen. Seine Finger waren sanft forschend, sie wussten genau, wo sie streicheln mussten, um sie um den Verstand zu bringen. Seine Lippen wanderten ihren Körper hinab bis zwischen ihre Beine; sie keuchte erschrocken und entzückt auf, als sie seine Zunge an ihrer intimsten Stelle spürte, wie sie sie ausleckte und ihre empfindliche Kirsche reizte. Ein Zurück gab es für sie schon lange nicht mehr, stöhnend bog sie sich unter seinen Händen und spreizte ihre Schenkel, soweit es nur ging.

Peter atmete ihren Geruch ein, schmeckte ihren Mösensaft und war berauscht von ihren üppigen Formen. Er stieß seine Zunge gezielt in sie, setzte zusätzlich seine Finger ein und freute sich, als dieses Hammerweib sich vor Lust aufbäumte. Lange würde er nicht mehr aushalten können, doch er wollte ihr den höchstmöglichen Genuss schenken. Deshalb saugte und leckte er ausgiebig ihre Muschi, stieß abwechselnd Zunge und Finger in sie hinein, brachte sie zum Zittern und wurde selbst immer geiler durch ihr Stöhnen und Wimmern. Seine Lippen streichelten die Innenseite ihrer Schenkel, dann kehrten sie zu ihrem Ausgangspunkt zurück.

Jenny wurde immer lauter, ihre Hände krallten sich in die Sitze, sie hob fordernd ihr Becken, sie wollte ihn endlich in sich spüren. Doch Peter ließ sich Zeit, er wünschte sich, dass sie beide gleichzeitig kämen, vielleicht auch sie vor ihm. Doch als er hochrutschte, über sie drüber, um nochmals ihre Nippel zu lecken, da schlang sie einfach ihre Beine um seine Hüften und fing ihn ein. Sein harter Schwanz fand von alleine den Weg in ihre heiße nasse Möse, er glitt wie selbstverständlich in sie und fand sich von ihrer Hitze und Enge umfangen. Peter sog scharf die Luft ein, er musste kurz innehalten, um sich an dieses geile Gefühl zu gewöhnen. Sein Blick versenkte sich in ihre Augen, die ihn anstrahlten, ihre Hände streichelten seinen Rücken, der sich über ihr wölbte. Ihr Mund war verlockend, Peter senkte sich auf sie, küsste sie und begann, dieses Traumweib sanft zu stoßen. Ihr Becken kam ihm entgegen, sie erwiderte jede Bewegung mit Inbrunst. Dann streckte sie ihre Beine lustvoll nach oben und stützte die Füße an der Unterseite des Busdaches ab. Peter spürte, dass er dadurch noch tiefer in sie hineinglitt. Er stützte sich links und rechts von Jenny mit beiden Armen ab, dann zog er allmählich das Tempo an und ließ sich von Jennys Juchzern mitreißen. Sie keuchte, lachte, jauchzte und feuerte ihn an: »Jaaa! Feste!«

Er konnte nicht mehr aufhören sie zu stoßen, zu ficken, ihr und sich den Verstand herauszuvögeln. Kraftvoll rieb er seinen Schwengel in ihr, bewegte sich wie eine Maschine, brachte Jenny zum Kreischen und knurrte selbst bei jedem Stoß. Ihre Leiber klatschten rhythmisch aneinander, fast wie in einem Kampf oder Duell, nur dass hier einer dem anderen höchste Lust schenken wollte und selbst noch mehr bekam.

Als Jenny die Augen weitete und den Mund zu einem gellenden Schrei aufriss, war es um Peter geschehen. Er pumpte laut stöhnend seinen Saft in sie, zuckte mit den Hüften, stieß ein paar letzte Male zu und genoss ihre Schreie, die nur langsam verebbten, sowie ihre zuckenden Gliedmaßen und ihre bebenden großen Titten. Keuchend verebbten ihre Bewegungen, sie lag matt da und zog ihn an sich, als er erschöpft auf ihr zusammenbrach.

***

Nach einer Weile beruhigte ihrer beider Atem sich. Peter hörte Jennys Herz klopfen und genoss es, schläfrig auf ihrem Busen zu liegen. Ein lautes Klopfen am Autofenster schreckte beide hoch. In dem dämmrigen Licht starrten sie sich in die Augen, als sie eine Stimme hörten: »Alles in Ordnung da drinnen?«

»Verflixt! Was machen wir jetzt? Wenn uns einer sieht?«, wisperte Jenny erschrocken.

Peter grinste, dann rief er laut: »Ja, ja, alles okay.«

»Sind Sie sicher? Ich habe einen lauten Schrei und mehrere Stimmen gehört. Werden Sie bedroht?«

Jenny prustete los und hielt sich sofort die Hand vor den Mund. Auch Peter konnte fast nicht sprechen vor verhaltenem Lachen. Trotzdem musste er mit ernsthafter Stimme antworten: »Nein, wirklich nicht, ich bin eingenickt und hab vielleicht im Traum geschrien …«

»Na, das muss ja ein Albtraum gewesen sein«, hörten sie noch von draußen murmeln, bevor Schritte sich entfernten.

»Ein Traum, soso!« Jenny hatte amüsiert die Augenbrauen gehoben.

»Ja, ein Traum. Zum Beispiel der, dass ich dich nie wiederfinden würde. Das war der Albtraum.« Ernst blickte Peter sie an. »Oder niemals deinen Namen erfahren, obwohl ich dich schon so lange begehre …«

Jenny meinte, dass doch sie geschrien habe?

»Oh, hattest du auch einen Albtraum?«, grinste Peter.

Sie überlegte. »Ja. Eigentlich das Gleiche wie du. Dass ich niemals deinen Namen erfahre, obwohl ich dich schon die ganze Zeit anhimmele.«

»Das hast du aber gut versteckt«, er gab ihr einen Kuss, »was hast du denn noch so alles versteckt, hm?« Er wühlte mit seinen Lippen in ihren Haaren, kitzelte sie, bis sie quietschte: »Das musst du schon selbst herausfinden!«

***

Um nicht zu riskieren, erneut gefragt zu werden, ob sie bedroht würden, kleideten sie sich beide an, fuhren zu seiner kleinen Wohnung und erforschten sich gegenseitig so ausgiebig, dass sie erst am frühen Morgen des nächsten Tages eng umschlungen einschliefen.

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