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Negatives Denken beeinflusst Erfolg: Ich bin dumm und die Welt geht unter?
// Von Jens Korz

Die Auseinandersetzung mit unserem eigenen Mindset darf nicht fehlen, wenn man sich ernsthaft damit beschäftigt, seine Selbstwirksamkeit zu verbessern. Denn nur allzuoft stehen wir unserem eigenen Erfolg am meisten im Wege.

Die Angst vor der Zukunft

Übermäßiger Pessimismus nach dem Motto “Hilfe, die Welt geht unter” oder schlicht auch schwarz sehen oder katastrophieren, ist eine weitere Hürde, die unserem persönlichen Erfolg im Weg steht – und in Deutschland auch gerade in der aktuellen Flüchtlingsdebatte zu verfolgen ist.

Der Gedanke, dass das, was wir anpacken, am in einer Katastrophe enden wird, ist ein Mind-Killer, bei dem wir grundsätzlich davon ausgehen, dass die Zukunft etwas Unangenehmes birgt. Daraus entsteht eine Art Angst vor dem morgen. Es widerspricht zwar jeglicher rationaler Wirklichkeit, aber einige von uns machen eben aus der berühmten Mücke gerne einen Elefanten.

Von der Mücke zum Elefanten

In uns entsteht ein Lebensgefühl der existenziellen Unsicherheit und somit wird jedes Ereignis in unserem Leben als Vorbote eines schrecklichen Untergangsszenarios erlebt.

Manche sagen auch, dass es eine typisch deutsche Denkhaltung sei, die Welt immer schlecht und angefüllt von Katastrophen wahrzunehmen. Aber wie dem auch sei, im Rahmen der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit wirkt so ein Denkfehler wie eine Bankrotterklärung.

Bankrotterklärung der Persönlichkeit

Neuorientierungen sind nahezu ausgeschlossen, denn wir befinden uns in einer Art Opferhaltung, die sich am besten mit einer allmächtigen Ohnmacht beschreiben lässt. Wir befinden uns im Opferland und können nichts dagegen tun, da jeder Versuch, aus diesem Zustand herauszukommen, gefühlt wieder in einer Katastrophe enden wird.

Ich erlebe dieses Denken bei meinen Klienten immer und immer wieder. Die Menschen kommen zu mir, weil sie unzufrieden sind, wollen jedoch die eigene Situation nicht ändern, weil sie glauben, dass die neue Situation eine noch größere Katastrophe darstellen würde. Dieses Denkmuster sorgt für eine Art Endlosschleife, aus der sich ein Mensch nur selten alleine befreien kann.

Resignation statt Veränderungswille

Es gibt genügend Beispiele in unserem Alltag für das Katastrophendenken. Schauen Sie sich um oder schauen Sie doch mal bei sich selbst.

 Wie viele Menschen halten an Beziehungen fest, die sie unglücklich machen?

 Wie viele behalten ihre Jobs, obwohl sie sich dort nicht mehr wohlfühlen, nur weil sie Angst haben, die Veränderung könnte noch schlimmer sein als die Situation, die sie augenblicklich ertragen.

Achtung Hypochonder

Die extremen Formen des Katastrophendenkens gehen dazu über, dass vergangene Schrecken oder auch das Unglück, welches anderen wiederfahren ist, als sehr wahrscheinlich für das eigene Leben angenommen werden.

Ein klassisches Beispiel für Katastrophendenker stellen Hypochonder dar, die aus jedem Wehwehchen eine totbringende Krankheit machen. Katastrophendenken versetzt die Menschen in Angstzustände, welche sie lähmen und passiv werden lassen und dies in Momenten wo das Gegenteil, nämlich Mut und Aktivität, gefragt ist. Daher: Haben Sie Mut zur Veränderung. Auch und gerade in scheinbar ausweglosen Situationen.

Was sind Mind-Killer?

Mind-Killer sind Denkfehler, die uns immer wieder unterlaufen und sehr oft dazu führen, das wir uns selbst blockieren. Ein der Hauptfehler besteht darin, dass sie sich, uns, mal etwas polemisch ausgedrückt, für blöd zu halten.

Es gibt natürlich noch zahlreiche weitere Denkfehler, denen wir beim Streben nach einer besseren Selbstwirksamkeit unterliegen, doch genau diese fünf Denkfallen sind die häufigsten und größten Blockaden, die der persönlichen Entwicklung im Weg stehen.

Checkliste Mind-Killer entlarven

 Vergleichen Sie sich hin und wieder mit anderen Menschen oder vielleicht sogar mit erfolgreichen Persönlichkeiten aus der Öffentlichkeit?

 Beneiden Sie diese Personen um deren Intelligenz und deren Erfolg?

 Haben Sie sich jemals gefragt, was einen Mario Götze zu einem so außergewöhnlichen Fußballer macht, dass er die deutsche Nation zum Weltmeistertitel schoss?

 Was waren die Wurzeln des Erfolges des großen deutschen Dichters und Denkers Johann Wolfgang von Goethe? Von ihm ist bekannt, dass er seine Bücher schrieb, ohne sich zu überarbeiten. Er schuf literarische Meisterwerke, die noch heute einen hohen Wert genießen und zeitlos erscheinen, ohne dabei eine große Mühe zu empfinden.

 Das alles ist ziemlich beeindruckend. Doch sind diese Menschen intelligenter als andere?

 Waren beziehungsweise sind sie im wahrsten Sinne des Wortes selbstwirksamer?

 Benötigen wir eine gewisse Intelligenz, um erfolgreich zu sein?

Die Antwort auf all diese Frage ist “Nein!” Das alles sind typische Mind-Killer, den wir in der Schule vermittelt bekommen, wonach nur die intelligentesten und besten Schüler auch später im Berufsleben erfolgreich sein werden.

Gute Noten sind nicht die Basis für Erfolg

Die Biografien vieler erfolgreicher Menschen belegen, dass Intelligenz im Sinne guter Schulnoten nicht die Basis für Erfolg ist.

Die Psychologie hat sich in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Hinterfragung von klassischen Intelligenztests sehr intensiv angenommen und festgestellt, dass Intelligenz weitaus vielschichtiger ist, als IQ-Tests es uns glauben machen.

Talent und multiple Intelligenz

Howard Gardener, Professor für Erziehungswissenschaften und Psychologie an der Universität in Harvard, entwickelte 1983 die Theorie, dass jeder dieser Ausnahmemenschen eine Form von Intelligenz besitzt, die in der Regel gar nicht als eindimensionale Intelligenz, sondern als Talent betrachtet wird.

Gardener leitete aus der Beobachtung von talentierten und begabten Menschen die Theorie der multiplen Intelligenzen ab. Tatsächlich stehen wir unserem eigenen Erfolg häufiger im Weg als wir glauben.

Text stammt aus: Selbstwirksamkeit: Innen klar, nach außen stark (2015) von Jens Korz, erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

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