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Soziale Kompetenz und Kommunikation: Runter vom Ego-Trip!
// Von Dr. Cornelia Topf

Erfolgreich zu sein, bedeutet nicht nur, den eigenen Stiefel durchzuziehen, sondern immer auch gemeinsam mit anderen zu agieren. Alterozentrierung ist dabei unumgänglich. Wie funktioniert das?

Hilfe, ein Egomane!

Kennen Sie das auch? Bei Verhandlungen konfrontiert Sie Ihr Gesprächspartner mit Fachbegriffen und Abkürzungen, die Sie weder weiterbringen noch interessieren und die Sie nur als Insider verstehen können.

Ihr Verhandlungspartner hat ein klares Konzept von richtig und falsch im Kopf, das er Ihnen überstülpen will. In all diesen Situationen ist von Alterozentrierung keine Spur zu finden.

Mit wem habe ich es zu tun?

Die Kernfrage bei jeder erfolgreichen Kommunikation lautet normalerweise: Was will ich dem anderen sagen? Genau so sollte diese Frage aber nicht gestellt werden! Sondern vielmehr: Mit wem habe ich es zu tun?

Ob im Bewerbungsgespräch mit dem Personaler, als Verkäufer im Autohaus mit dem Kunden, als Führungskraft mit meinen Mitarbeitern, als Arzt im Umgang mit meinen Patienten, immer ist der erfolgreicher, der die Fragen

1 Formuliere und argumentiere ich sachlich richtig und adressatengerecht?

2 Kommt das, was ich sage oder schreibe, auch so an, wie ich es meine beziehungsweise gern hätte?

mit einem klaren „Ja“ beantworten kann.

Kommunikation entsteht beim Empfänger

Kommunikation entsteht schließlich beim Empfänger. „Ich höre nicht, was Du sagst, sondern was ich hören kann oder will“ sagt schon ein alter Merkspruch. Deshalb: Achten Sie mehr auf den Menschen, mit dem Sie sprechen oder den Sie überzeugen wollen, als auf sich selbst.

Genau das versteht man unter „Alterozentrierung“, nämlich sich selbst und die eigenen Werturteile hinten anzustellen und die Konzentration ganz auf seinen Partner und die Sache zu richten.

Die Top 4 der Alterozentrierung

Und derartige Gesprächspartner sind bei anderen ausgesprochen beliebt. Damit Ihnen das nicht auch passiert, hier die Top 4 der Alterozentrierung:

1. Nicht immer „ICH; ICH; ICH“

Wer nicht Alterozentriert ist, will im Im Vordergrund steht: ICH; ICH; ICH. Es geht ausschließlich darum:

 Wie kann ich meine eigenen Interessen durchsetzen?

 Wie kann ich mein Gegenüber von meinen eigenen Vorstellungen überzeugen?

 Wie kann ich den größtmöglichen Nutzen aus einer Situation ziehen?

Der Ich-Sager denkt und handelt dabei ohne Rücksicht auf ANDERE. Nur sein Vorteil und seine Meinung zählen. Wer Alterozentriert denkt und handelt, macht das Gegenteil: Er lässt auch Vorteile und Meinungen anderer zu.

2. Nicht: „Mir steht etwas anderes zu als anderen“

„Selbst Schuld“ sagt er zu ihr, als sie sich mal wieder über seine mangelnde Bereitschaft zur Mithilfe im Haushalt beklagt, „meinetwegen hättest Du ja das alles nicht tun müssen. Und im Übrigen: Ich mache ja hier keinen Dreck.“

Manche Menschen räumen sich selbst mehr Freiheiten ein, als er anderen zugestehen will, wähnt sich dabei zutiefst im Recht und hat keinen Platz für die Meinung und Perspektiven anderer. Wer Alterozentriert denkt und handelt, tut das nicht.

3. Nicht „Wo ich bin, ist oben“

Wie sehen mich eigentlich andere? Das ist die Frage, die sich ein Alterozentrierter Mensch stellt. Alle anderen tun das nicht, schließlich geht es darum, sich selbst an die Spitze (wahlweise in den Mittelpunkt) zu stellen.

Dass andere einen anderen Blickwinkel, andere Fähigkeiten, andere Wünsche und Bedürfnisse haben – uninteressant und zu vernachlässigen. Hauptsache: Anerkennung in der Sonderrolle. Die glauben Menschen oft durch Übertreibungen zu bekommen. Bitte so nicht!

4. Ein bisschen Ego steht jedem zu

Aber bei aller Alterozentrierung gilt: Jeder Mensch sollte darauf achten, nicht zu kurz zu kommen. Ein gewisses Maß an Egoismus steht jedem zu und ist auch notwendig, um die eigenen Interessen zur Geltung zu bringen.

Ein gesunder Egoismus zeichnet sich dadurch aus, dass man sich einerseits durchsetzen kann, aber gleichzeitig auch seine Grenzen kennt und seinen Mitmenschen die Freiheit zur Selbstentfaltung lässt.

Knigge Gutes Benehmen & Stil im Berufsalltag

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