Читать книгу Für immer Shane ~5~ - Simone Lilly - Страница 2
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„Du siehst müde aus.“
„Ach wirklich“
Matthew biss sich auf die Lippe, musterte ihn noch einmal eingehend, nur um dann nach hinten in den Werkraum zu gehen. „Ja, hat sie dich immer noch nicht rangelassen?“
Mit seinem Schwager über so etwas Privates zu sprechen war für Shane normal. Matthew selbst jammerte ihn auch von morgens bis abends mit ihrem unerfüllten Kinderwunsch und ihrer sorgfältigen Planung die Ohren voll. Er und seine Schwester schienen sich ziemlich sehnlichst ein Kind zu wünschen. Beide hatten sich schon untersuchen lassen, beide führten Kalender damit, wie fruchtbar Mall an welchen Tagen war. In dieser Zeit mutierte Matthew laut eigenen Aussagen mehrz zu einem Deckhengst, als dass er ein Ehemann war. So sehr sich sein Schwager darüber aufregte, desto mehr wünschte Shane er wäre ein Deckhengst für Britney. Wenigstens für ein paar Tage. Mal wieder spontan Sex zu haben, mal wieder wild übereinander herfallen, das wollte er.
„Nein“, gab er geknickt zurück und folgte ihm nach hinten. „Heute wäre es fast soweit gewesen, ich war schon drin‘ aber …“
„Aber?“
„Aber Maidred.“, antwortete er aufgewühlt und zog einen neuen Pinsel aus eine Papierhaufen heraus. Welcher Idiot wirft den denn hier rein? Spontan dachte er an seinen Praktikanten. Thomas Finn.
„Und Britney hat dich doch nicht rangelassen?“
Shane nickte.
Matthew ging an ihm vorüber, nach feixend seinen Pinsel an sich und legte ihn wieder zurück auf den Papierhaufen. Doch nicht Thomas Finn.
„Aber Shane … versteh’ sie doch auch. Es ist nicht leicht für euch in letzter Zeit. Vielleicht kann sie sich noch nicht richtig … darauf einlassen.“
Klar verstand er, für Shane war es doch auch schwer, aber er musste weiterleben, wollte sogar weiterleben und auf nichts verzichten müssen. Besonders nicht auf Britneys Nähe, auf ihren Körper.
Beide Männer verließen die Kammer und gingen in den Kundenraum zurück. Niemand war bei ihm, an diesem nassgrauen Vormittag. Zeit genug sich über Probleme auszutauschen. Besonders jetzt. Shane schauderte schon bei dem Gedanken an den morgigen Tag.
Als könne Matthew seine Gedanken lesen, als wären sie für ihn ein offenes Buch setzte er zur Frage an. „Was sagst du ihr wegen morgen? Also ich meine, den Kindern?“
Benommen schüttelte er den Kopf, dann erst fiel ihm ein, dass er und Britney ich am Abend zuvor eine passende Ausrede überlegt hatten. „Ich bin auf einer Geschäftsreise.“
„Einer Geschäftsreise? Mit meiner Firma?“, lachte Matthew auf, wurde aber gleich wieder ernst. „Etwas Besseres ist euch nicht eingefallen?“
„Nein, es war das Naheliegendste.“
„Ja stimmt. Vor allem dauert es eh nicht lang, bis du wieder zurückkommst.“
Shanes Miene verfinsterte sich, Matthew sprach genau diesen Satz aus, den er am meisten fürchtete, den er nachts aus seinen Träumen und tagsüber aus seinen Gedanken verbannt hatten. „Was ist, wenn ich nicht zurückkomme?“, traurig sah er zu Boden, auf die abgelaufenen Holzdielen.
„Ach was Shane. Du kommst zurück. Hundertpro.“
„Das sagst du, aber es gibt auch welche, die den Eingriff nicht überleben.“
„Klar. Es gibt auch welche, denen beim Spazieren gehen ein Klavier auf den Kopf fällt.“
Matthews sarkastischer Unterton schaffte es nicht Shane aufzuheitern. „Ich fürchte mich einfach. Besonders wegen meiner Familie.“
Verständnisvoll klopfte er ihm auf die Schultern, reichte ihm aber einen sauberen Block und einen Bleistift, damit Shane anfallende Skizzen entwerfen konnte. „Ich weiß, aber genau wegen deinen Kindern kommst du wieder. Und jetzt … komm‘ wir sollten echt mal arbeiten.“