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Leidenschaft und Laster
ОглавлениеLeidenschaft und Laster gehören zusammen. Sie sind die typerhaltenden Gefühle und Gedanken, die die neun Persönlichkeitstypen als typprägende „Altlast“ in ihrem Lebensrucksack tragen. Diese Gedanken und Gefühle laufen unbewusst und automatisch ab.
Das unter dem Stichwort „Leidenschaft“ genannte Gefühl offenbart die sogenannte emotionale Fixierung, die das typbedingte Verhaltensmuster erhält. „Fixierung“ bedeutet in diesem Zusammenhang einen unbewussten inneren Automatismus, der dazu führt, dass der Typ sich auf immer gleiche Art, also „typisch“ und vorhersehbar verhält. Die Leidenschaft ist schwer loszulassen, weil sie die Persönlichkeitsmerkmale zu dem Gesamtbild des Typen zusammenfügt und erhält. Sie treibt die Person an und setzt sie typspezifisch unter Druck, ihr „typisches“ Verhalten zu wiederholen.
Das Laster entspricht der mentalen Fixierung. Wenn die eigene innere Überzeugung bedroht wird, holt einen das unter „Laster“ genannte Gefühl ein. Da der jeweilige Typ den unter Laster beschriebenen Aspekt empfindet, spürt er den Automatismus, sich entsprechend seinem Antreiber zu verhalten und Antworten auf die unter „Aufmerksamkeit“ beschriebenen Fragen zu suchen. Bei Leidenschaft und Laster ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass wir Menschen, wenn wir im Persönlichkeitstyp verstrickt sind, einem inneren, unbewussten Automatismus folgen. Unser Handeln ist dann nicht bewusst und intentional, sondern unbewusst und intuitiv. Wir reagieren auf im Langzeitgedächtnis abgelegte Erinnerungen und Erfahrungen, indem wir das Verhalten wiederholen, das uns bisher (scheinbar) die Haut gerettet, das Leben erleichtert und dabei geholfen hat, unangenehme Situationen zu überwinden.
Das „Laster“ hat die Funktion, das Weltbild und damit die Konstruktion der erworbenen Persönlichkeit, das Ego, zu erhalten. Es ist daher besonders schwer zu überwinden.