Читать книгу Everytime you go away - Skylar Grayson - Страница 7

Drei

Оглавление

Es war wirklich keine gute Idee gewesen, Hazen zum Bleiben aufzufordern. Jetzt hatte sie den Salat - im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur in der Schüssel, sondern auch neben sich. Denn Hazen hatte sich in den drei Monaten nicht verändert. Er war immer noch sexy und aufregend. Eigentlich konnte sie keiner Frau böse sein, die ihn umschwärmte. Er war neben ihrem Bruder nun mal der begehrteste Junggeselle in Fredericksburg und Jacob war nun an Mia vergeben. Aber trotzdem war sie nicht bereit, Hazen zu verzeihen.

Bei seiner Frage blickte sie ihn kurz von der Seite an. Er sah so verdammt heiß aus. Seine kurzen braunen Locken hingen ihm in die Stirn, seine Wangen waren nicht rasiert und der Dreitagebart stand ihm wirklich gut. Er ließ ihn verwegen aussehen, machte diesen sonst so korrekten Mann attraktiv. Er trug seine Kontaktlinsen und Emma sah ihm direkt in die schokobraunen Augen.

»Weißt du, dass du manchmal ziemlich witzig sein kannst?«, meinte Emma und schmunzelte.

»Ich bin alles, was ich für dich sein soll, Emma.«

»Auch treu?«, fragte sie und schob sich ein Stück Käse in den Mund.

»Ich bin dir immer treu gewesen. Auch wenn du etwas anderes vermutest. Es bleibt, was es ist. Nur eine Mutmaßung, mit der du falschliegst. Die Frau war eine Kundin, sie war an Krebs erkrankt und ich habe sie getröstet, als sie ihre Medikamente bei mir abholte.«

»War erkrankt?«

Hazen nickte und biss sich auf die Lippe. »Ja, sie ist vor zwei Wochen gestorben. Ich habe mit ihrem Mann gesprochen.«

Emma erstarrte. »Das ist ja schrecklich.« Sie hielt sich die Hand vor den Mund. Mein Gott, was für eine unheilvolle Geschichte! Und sie hatte Hazen Vorwürfe gemacht. Sie kam sich plötzlich so dumm vor.

Emma stellte den Salat zur Seite und drehte sich zu ihm um.

»Warum hast du mir das nie erzählt?«, flüsterte sie.

Er schwieg einen Moment, schaute Emma nur kurz an. »Ich habe es versucht …«

Das Ende dieses Satzes kannte Emma: Aber du hast nicht zugehört. Doch Hazen ließ den Satz unvollendet im Raum stehen.

»Himmel, ich bin so ein Miststück.« Emma schüttelte den Kopf.

»So würde ich es nicht ausdrücken.«

»Doch, kannst du ruhigen Gewissens. Es tut mir leid. Ich habe keine Worte.«

Tränen traten ihr in die Augen und sie rückte auf die Bettkante. Verdammt, da hatte sie wirklich Mist gebaut. Sie war sich so sicher gewesen, dass Hazen diese Frau geküsst hatte. Manchmal hasste Emma sich selbst und jetzt hatte sie wirklich einen Grund dazu. Er hatte versucht, jemanden zu trösten, der wirklich allen Grund zur Verzweiflung hatte, und sie hatte sich aufgeführt wie eine Schwachsinnige.

»Hey, Baby! Komm her.« Hazen zog sie in seinen Arm.

Als Emmas Blick auf den Verband des anderen Arms fiel, begann sie zu schluchzen. Warum lief denn im Moment alles schief?

Ohne es zu wollen, drückte sie sich an Hazens Schulter. Er strich über ihr Haar und küsste ihre Schläfe. »Jeder macht mal einen Fehler.«

Emma nickte. »Ja, einen. Aber ich mache laufend welche. Wieso bist du so verdammt vollkommen, während ich es noch nicht einmal schaffe, eine Woche lang das Richtige zu tun?«

»Du tust ständig das Richtige. Du siehst es nur nicht.«

»Ich habe noch nicht einmal einen richtigen Job.«

»Du könntest für mich arbeiten. Ich brauche dringend eine Aushilfe im Drugstore.«

»Nein, das kann ich nicht. Ich bin nicht dazu geboren, hinter dem Ladentisch zu stehen oder Regale einzuräumen.«

In dem Augenblick, in dem Emma spürte, dass Hazen sich versteifte, ging ihr auf, dass das die falsche Antwort gewesen war.

»Ich möchte einfach nur nicht mit dir arbeiten, weil ich Angst habe, es könnte zu Meinungsverschiedenheiten kommen«, versuchte sie, zurückzurudern.

»Davor hast du Angst?« Hazen schmunzelte, dann ließ er sie los. »Danke, dass ich ein wenig bleiben durfte.«

Hilflos sah Emma ihm dabei zu, wie er seine Schuhe anzog.

»Aber dein Arm?«, fragte sie schon fast panisch.

»Alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen um mich. Wenn es morgen nicht besser ist, gehe ich zu Doc Schnider rüber.«

* * *

Hazen machte sich aus dem Staub. Wenn er noch länger geblieben wäre, hätte seine Erektion ihn umgebracht. Oder sie hätten miteinander geschlafen, wofür Emma ihn am nächsten Morgen nur noch mehr gehasst hätte. So war es sicherer. Wenn er sie zurückhaben wollte, musste sie auf ihn zukommen, sonst würde sie es ihm ein Leben lang vorwerfen. So genau kannte er sie. Sie war ein Sturkopf, rechthaberisch, eitel, eigensinnig, und er war verdammt verliebt in sie. Das war er schon als Kind gewesen. Seit sie sich in der Schule mit anderen Jungs geschlagen hatte, weil diese ihn wegen seiner Brille verspottet hatten. Gleich mit drei Jungs hatte sie es aufgenommen und er hatte ihr damals versprochen: Ich werde dich heiraten, wenn wir erwachsen sind. Und Hazen hatte immer noch vor, dieses Versprechen zu halten. Fast hätte er es ja auch geschafft. Nun musste er Emma nur davon überzeugen, dass er nie jemand anderen geliebt hatte als sie. Das schien allerdings wesentlich schwieriger zu sein als gedacht. Immerhin war es schon drei Monate her, dass sie die Verlobung gelöst hatte.

Emma irrte sich, wenn sie ihn für einen Mann hielt, der schnell aufgab. Er würde sie am Ende bekommen, nur wusste Emma das noch nicht.

Everytime you go away

Подняться наверх