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VORWORT
ОглавлениеBücher, die ins Detail gehen, sind etwas Wunderbares, und das vorliegende Buch konzentriert sich voll und ganz auf Details. Darin liegt sein großer Gewinn. Ganz gleich, ob man auf die Weltspitze zielt oder zum Vergnügen schwimmt: Es sind die Details, die den Unterschied machen.
Die besten Schwimmer der Welt erreichen ihre Leistungen durch physiologische Eigenschaften. Das ist zumindest einmal ein Ausgangspunkt. Bei mir zum Beispiel war das als Kurzstreckler meine Schnelligkeit. Doch sobald man diese Eigenschaften entdeckt hat, die einem von Geburt an gegeben sind, muss man sie mit den geeigneten Trainingsmethoden verbinden. Und die Recherche nach den Details, die einen Schwimmer weiterbringen, nimmt nie ein Ende!
Meine beste 100-m-Zeit erreichte ich mit 29 Jahren – das war im Sommer 2013 in Barcelona.1 Aber Jahr für Jahr entdecken wir neue Methoden, um uns zu verbessern. Bei Licht betrachtet, ist eine Karriere wohl einfach zu kurz, um die eigenen Möglichkeiten wirklich zu hundert Prozent auszuschöpfen. Ich würde sagen, dass ich physiologisch durchaus bestimmte Niveaus erreicht habe, doch unter Berücksichtigung bestimmter technischer Details hätte ich noch schneller schwimmen können. Dazu zwei Beispiele.
Heute2 konzentriere ich mich auf die Achse zwischen Hand und Schulter, denn gegen Ende des Rennens ermüdet man und neigt zum „Überkreuzen“. Man muss sich allerdings ziemlich anstrengen, um die Hand in gerader Linie über bzw. vor der Schulter zu halten und einen möglichst geraden Zug durchzuziehen, wie es der Verfasser dieses Buches sehr gut erklärt. Das zweite Beispiel: Als Sprinter muss ich einen möglichst explosiven Zug unter Wasser anstreben sowie eine möglichst entspannte Bewegung über Wasser. Auch das ist ein Punkt, der in diesem Buch sehr deutlich hervorgehoben wird. Vor allem durch die detailreiche Analyse erweist es sich als äußerst nützlich, sowohl für erfahrene Schwimmer wie für Anfänger.
Das Wasser ist die einzige Umgebung auf der Erde, in der man sich schwerelos bewegen kann, und beim Schwimmen bekommt man keine Schläge auf den Körper (höchstens in übertragenem Sinne). Wenn man seine Atmung erfolgreich unter Kontrolle gebracht und sein Gleichgewicht im Wasser gefunden und gezähmt hat, erreicht man die Komfortzone des Gleitens. Ab diesem Moment kann man länger schwimmen und seine Zeiten verbessern. Ganz gleich, mit welchen Schwimmern ich spreche, ganz gleich, welche Leistungsklasse, alle haben dieses Gefühl. Das große Verdienst des Buchs von Solarberg Séhel ist es, uns dieses Glücksgefühl zu verschaffen, egal ob über 200 Meter, 500 Meter oder 2500 Meter.
Fabien Gilot
Olympiamedaillengewinner über 4 x 100 m Freistil (London 2012)
Doppelweltmeister über 4 x 100 m Freistil und 4 x 100 m Lagen
(Barcelona 2013)
1 Am 28. Juli 2013 holte Fabien Gilot zusammen mit Yannick Agnel, Florent Manaudou und Jérémy Stravius in Barcelona vor den USA und Russland den Weltmeistertitel in der 4 × 100-m-Staffel. Fabien Gilot hatte die schnellste Einzelzeit aller Teilnehmer in 46,90 s, was Frankreich innerhalb des Rennens, das ungünstig begonnen hatte, wieder an die Spitzengruppe des Feldes heranführte; Schlussschwimmer war dann ein brillanter Jérémy Stravius.
2 7. November 2013.