Читать книгу Besser Kraul-Schwimmen - Solarberg Séhel - Страница 8
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Mit meinem Blog leplaisirdenager.blogspot.com, den ich 2009 gegründet habe, versuche ich den Lesern genau die Art von Information zu bieten, die ich selbst gern zur Verfügung gehabt hätte, als ich mit dem Kraulen begann.
Damals, also vor mehr als 25 Jahren, fand ich in den Büchern keine zufriedenstellenden Antworten auf meine Fragen zur Kraultechnik, und Internet und youtube gab es noch nicht. Der Zugang zu Schwimmvideos, insbesondere in Zeitlupe und mit Unterwasseransichten, war sehr begrenzt, und ich musste alle Mängel an meinem Stil selbst erkennen und bekämpfen, um ordentlich kraulen zu können und Spaß am Schwimmen zu finden.
Seit diesen Zeiten hat sich die Informationsbeschaffung enorm vereinfacht. Mit modernen Online-Videos kann man heutzutage die Technik der Spitzenschwimmer ganz leicht analysieren – wenn man weiß, wie sie zu deuten sind. Denn durch eine Fehlinterpretation der Bilder kann man Fehler noch verschlimmern statt sie zu korrigieren.
Nichts und niemand wird jemals einen guten Trainer ersetzen können, der die Schwimmtechnik seiner Schützlinge perfekt kennt. Leider hat nicht die ganze Welt solche Spitzentrainer, viele passionierte Amateure müssen sich mit normalen Schwimmbadzeiten ohne technische Aufsicht begnügen. Besonders für diese Schwimmer ist dieses Buch (und mein Blog) gedacht. Ob Sie nun schon lange oder erst kurz schwimmen, als Triathlonprofi oder Amateur, als Exschwimmer, der sich dem Sport wieder zuwenden und seinen Stil aktualisieren will – oder einfach regelmäßig dem Spaß im Wasser mit mehr Leichtigkeit frönen wollen –, für Sie habe ich dieses Buch geschrieben!
WARUM AUSGERECHNET KRAUL?
Ich habe dieses Kompendium aus mehreren Gründen dem Thema Kraulschwimmen gewidmet:
• Bei Kraulschwimmen handelt es sich immer um eine technische Schwimmart, egal welches Niveau man anlegt. Während man Brust- und Rückenschwimmen bereits ohne große Technik praktizieren kann, erfordert das Kraulen schon sehr früh die Beherrschung zahlreicher Parameter. Nicht umsonst können kaum neun von zehn Franzosen 100 Meter hintereinander kraulen (ich glaube, dass diese Statistik angesichts der Öffnungszeiten der öffentlichen Bäder noch optimistisch ist).
• Kraulen ist die Königsdisziplin beim Schwimmen, was von dem sehr vorteilhaften Kraft-Leistungs-Verhältnis, Effektivität und Effizienz herrührt; zudem ist es der schnellste aller Schwimmstile, weshalb es auch im Triathlon überwiegend zum Einsatz kommt.
Aus persönlichen praktischen wie auch analytischen Gründen ist es meine Lieblingsdisziplin. Kraulen erfordert ein großes Maß an Arbeit in Sachen Reflexion und Analyse, das alle anderen Stilarten übersteigt; außerdem ein großes Maß an technischer Körperbeherrschung – das ist umso wahrer, je später im Leben man sich dem Kraulen widmet. Bei Beobachtungen in öffentlichen Schwimmbädern außerhalb der Trainings- und Vereinszeiten fällt auf, wie wenig die Schwimmer die fundamentalen Körperbewegungen und -haltungen des korrekten Kraulens beherrschen. Diese fehlenden Kenntnisse zu vermitteln, ist eine Herausforderung, die ich mir mit dem vorliegenden Buch zur Aufgabe gemacht habe.
Besser Kraulschwimmen richtet sich an alle Schwimmer, die ihre Technik verbessern wollen. Das geht weit über die bloße Beschreibung der Bewegungen hinaus, wie man sie in den meisten Schwimmlehrbüchern findet, die ich kenne. Das Buch geleitet den Leser durch die Bewegungsbeschreibung, versucht ein Körpergefühl für diese Bewegungen zu vermitteln, bespricht Fehler wie nötige Korrekturen und vergleicht in detaillierter Analyse die verschiedenen Ausprägungen des Kraulens. Darüber hinaus bietet es zahlreiche Illustrationen, um das Begreifen und Verinnerlichen des geschriebenen Wortes zu erleichtern, also das Wie und Warum jedes Aspekts beim Kraulen.
MEIN WEG ZU „BESSER KRAULSCHWIMMEN“
Ich habe Schwimmsport und Triathlon viele Jahre lang auf Amateurniveau betrieben und hatte das Glück, dass mir das Schwimmen sehr leicht fiel. Als man mich bat zu erklären, was für gutes Kraulschwimmen nötig sei, entschied ich mich für die Annahme der Herausforderung, auch weil es bisher kein einziges französischsprachiges Werk gab, das diese Frage ernsthaft und vollständig beantwortet hätte.
Also verbrachte ich mehrere Jahre mit der Lektüre der Referenzwerke zu diesem Thema und mit der Analyse der entsprechenden Videos; ich führte viele erhellende Gespräche mit anderen Schwimmern und Trainern und ermittelte im „Selbstversuch“ auch die geringsten Details dieser Schwimmart. Aufgrund all dessen gründete ich meinen Blog, und das Feedback meiner ersten Leser, darunter auch Trainer, bestätigte mich in der Auffassung, dass meine Erläuterungen von Nutzen waren. Durch meine Ratschläge konnten zahlreiche Schwimmer ihre Kraulleistungen verbessern und hatten mehr Spaß am Schwimmen.
Meine Entscheidung ermöglichte mir außerdem, meine eigenen mehr oder weniger schwerwiegenden Defizite zu erkennen, die ich vorher trotz jahrelanger Ausübung des Sports nicht bemerkt hatte. Darüber hinaus entdeckte ich noch andere Kraulstile, die ich im Verein nie gelernt hatte.
Ich erinnere mich noch oft – zugegebenermaßen ohne große Wehmut – an die zahllosen Bahnen, die ich im Alter von sechs oder sieben Jahren in den Sommerferien frühmorgens im kalten Wasser wie eine Presswurst in meinem engen Badeanzug im Becken ziehen musste, immer eine paar verzweifelte Zentimeter hinter der Haltestange des Cheftrainers. Niemals hätte ich gedacht oder geahnt, dass Kraulen eines Tages zum Quell solcher Freude und Befriedigung für mich werden würde.
Ich wünsche allen Lesern dieselbe Fülle an positiven Emotionen – so früh und so lange wie möglich!