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7. Frau Ellermann

Es klingelte. Frank verdrehte die Augen. Er wollte diesen Samstagvormittag damit verbringen, sich die Wiederholung von Deutschland am Limit – Zwischen Hartz IV und Drogen anzusehen. In der Hoffnung, vielleicht in dieser Folge seine Mutter zu sehen und sich darüber zu freuen, dass er es trotz familiärer Verhältnisse geschafft hatte, nicht abzurutschen.

Nicht so tief wie sie.

Frank fuhr sich durch die vom Schlaf verwuschelten Haare. Er hatte gestern zu tief ins Glas geschaut und nun waren die Kopfschmerzen seine Warnung, beim nächsten Mal früher aufzuhören. Immerhin hatte er keine Bumsbekanntschaft in seinem Bett vorgefunden. Frank legte die Fernbedienung zur Seite, mit der er gerne während des Fernsehguckens spielte, und stand auf. Die Post war in letzter Zeit noch später als sonst gekommen. Konnte es sein, dass sein Paket heute ankam? Das Hemd mit den grünen Kürbissen und vollbusigen Hexen sollte sein diesjähriges Halloween-Outfit sein. Das Hemd verursachte so starken Augenkrebs, dass Frank überlegte, ob er es nicht als Spaß auf der Arbeit anziehen sollte. Nur um Monika zu ärgern. Monika… Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er an sie dachte. Was sie jetzt wohl machte? Bestimmt einen auf glückliche Vorzeigefamilie mit ihrem Ehemann, von dem Frank nur wusste, dass er nicht in der Lage war, es Monika ordentlich zu besorgen.

Als Frank die Tür öffnete, stand nicht die Postbotin mit dem mürrischen Blick und der Igelfrisur, sondern seine Vermieterin vor ihm. Frau Ellermann, die Frank schon unzählige Male darauf hingewiesen hatte, dass sie viel lieber Luise von ihm genannt werden wollte. Frau Ellermann war um die sechzig. Ihre Lippen zierte stets ein Apricot-Ton, den Frank viel zu auffällig fand. Ihren Kleidungsstil ordnete Frank der Kategorie Straßenstrichnutte zu. Jacken mit Zebramuster und dünne Leggins. Jedoch war ihr Bankkonto prall gefüllt. Was allerdings Verbesserungsbedarf hatte, war Frau Ellermanns Liebesleben. Und Frank war das Objekt ihrer Begierde.

»Hallo, mein Lieber!« Frau Ellermanns Augen strahlten. Frank versuchte die Spuren der Fliegenbeinwimpern am oberen Augenlid zu ignorieren. Es gab viele attraktive reife Frauen, doch Grannys hatten ihn bisher noch nicht gereizt. Und Frau Ellermann mit ihrer schier unübertroffenen Selbstsicherheit schon gar nicht.

»Frau Ellermann… Was kann ich für Sie tun?« Es war alles andere als leicht, in seinem üblichen, gelassenen Tonfall zu reden. Diese Frau hatte ihn eine Zeit lang beinahe terrorisiert. So sehr, dass Frank überlegt hatte, sie einfach zu knallen oder schleunigst hier auszuziehen. Aber er kannte die Art Frauen. Sie wollten immer mehr und dachten, sich mit ihrem Geld alles kaufen zu können. Monika hingegen stellte ihre finanziellen Verhältnisse nicht zur Schau, doch Frank war gleich aufgefallen, dass der Ring an ihrem Finger kein Sonderangebot gewesen war. Und auch die Kleidung, die sie trug, sah nicht so aus wie Billigware.

Während Frau Ellermann irgendwas von der dringend notwendigen Kontrolle der Heizungen erzählte, die, so dachte Frank, nur ein Vorwand war, um bei ihm zu klingeln, schweiften seine Gedanken zu Monika ab. Monika, die darauf bestand, auch ja keinen coolen Spitznamen verpasst zu bekommen. Monika mit den roten Schamhaaren und den prallen Schamlippen. Monika, die bestimmt niemals Pumps anzog, die höher als ein Legostein waren. Monika, die er beinahe gefickt hatte und die ihm, warum auch immer, nicht aus dem Kopf ging.

»Frank? Hallo? Hörst du mir überhaupt zu?«

Frank nickte schnell. Er hatte nicht wirklich etwas verstanden.

»Nächste Woche Mittwoch kommt jemand von den Stadtwerken, um sich die Heizungen in der Wohnung anzusehen.«

»Das ist wirklich nicht notwendig«, antwortete Frank und versuchte dabei so freundlich wie möglich zu klingen. »Aber wenn Sie darauf bestehen, dass ich auch im August nicht erfriere, machen Sie mal ruhig!«

Frau Ellermann rümpfte ihre Nase. »Sicher ist sicher, mein Lieber! Es haben sich schon einige andere Mieter über die nicht funktionstüchtige Heizung beschwert! Irgendwann geht alles einmal kaputt.«

Frank nickte bloß. Das weiße Sechsfamilienhaus mit rotem Dach in der Dresdener Straße, in dessen Erdgeschoss Frank eine Zwei-Zimmer-Wohnung bewohnte, war noch nicht alt. Entsprechend konnte es nicht allzu schlecht um die Heizungen stehen.

»Hier, der Termin!« Frau Ellermann reichte Frank einen kleinen Notizzettel in knalligem Pink. Es standen in geschwungener Handschrift der Tag und die Uhrzeit drauf.

Fehlt nur noch der Lippenstiftkuss auf dem Papier, dachte Frank und hätte am liebsten mit den Augen gerollt. Doch ihm war gerade nicht danach, seine kompletten Sachen wieder in Kartons für den nächsten Umzug zu verstauen. Nicht, dass er so viel besessen hätte. Seine vier Wände waren eher karg im Industrial-Stil eingerichtet. Und nicht, dass die Wohnung ihm so wahnsinnig viel bedeutete. Doch es war schön, zumindest der Illusion zu erliegen, endlich angekommen zu sein.

»Danke«, murmelte Frank bloß und nickte Frau Ellermann zu, ehe er die Tür vor ihrem bedröppelten Gesicht zumachte.

Er hatte gerade ganz anderes im Sinn als eine Heizung, die angeblich kaputt sein sollte. Diese Woche war gelaufen. Aber nächste Woche würde er sich nicht mit einem »Das geht nicht!« zufriedengeben. Nächste Woche würden nicht bloß seine Hand und seine Zunge zwischen Monikas Beine kommen, sondern auch sein Schwanz.

Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman

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