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DIE FERNE LANDSCHAFT
ОглавлениеSie ist nur Traum, von mir als Kind einmal
Vielleicht geträumt, vielleicht sogar erlebt
Auf einer Reise, die ich längst vergaß.
Doch blinkt ihr Bild, als hätte scharfer Stahl
Es losgeschnitten von dem Hintergrund
Der Nacht, nun so in mir: Ein helles Tal,
Das jäh hinabstürzt von der Berge Rund,
Wie wenn es von dem Flusse trinken wollt,
Der lärmend gegen Felsen schmettert und
Dann in die Ferne glitzernd weiterrollt,
Wo reifer Trauben überschattet Blau
Sanft niederfließt in breites Ackergold.
Das Bild ist treu. Ich sehe ganz genau
Aus jedem Traum dieselben Dächer, schräg
Und sonnenwarm, aufatmend fühl ich lau
Des Südens Luft, ich höre von dem Steg
Die Wasser schäumen und seh immer dann
Nach beiden Seiten einen weißen Weg.
Und immer neu rührt mich die Frage an,
Ob ich schon diesen Weg gegangen bin
In Leben oder Traum und wo und wann,
Den weißen Weg, der scheu und zögernd in
Den Rauch der Felsen führt und sanft ins Tal
— Ich weiß es nicht, woher, und nicht, wohin —
Und der doch funkelnder als ein Opal
Durch meine Nächte glänzt und bis zum Rand
Sie voll mit Sehnsucht füllt, ein einzig Mal
Auf diesem Weg zu pilgern in ein Land,
Das hinter allen Träumen liegt, so weit
Und wolkenfroh, so fremd und so bekannt,
Als sei es meine eigene Kinderzeit.