Читать книгу Die mentale Revolution - Steffen Kirchner - Страница 10
Die nächste mentale Dimension
ОглавлениеDas könnte spannende Folgen haben. Ein Beispiel: Stell dir vor, du fährst auf einer Autobahn. Zurzeit sieht das so aus, dass du auf einer der in der Regel zwei bis drei Spuren fährst. Dafür gibt es verschiedene Regeln. Zum Beispiel überholen wir nur links – also zumindest die meisten von uns. Wenn es jetzt plötzlich erlaubt wäre, auch rechts zu überholen oder auch den Standstreifen als Fahrbahn zu nutzen, dann wäre das schon eine ziemliche Neuerung. Eine Revolution wäre es aber noch nicht. Auch wenn wir uns entscheiden, statt der Autobahn die Nebenstraßen zu nutzen, ist das noch wenig revolutionär. Denn alle diese Wege sind bereits vorhanden und gangbar – auch wenn nicht alle legal nutzbar sind.
Um eine Revolution zu erleben, müssen wir etwas Neues denken und »bauen«. Das wäre dann der Fall, wenn du mit deinem Auto einfach gar keine Straße mehr nutzt. Stattdessen fliegst du über die anderen Verkehrsteilnehmer hinweg. Ich meine nicht mit dem Flugzeug – sondern mit dem Auto, das bisher immer mit den Reifen den Boden berühren musste, um ans Ziel zu kommen. Bisher können wir so ein Auto noch nicht in der dritten Dimension nutzen. Aber wir können uns das vorstellen. Schau dir Science-Fiction-Filme wie »Star Wars« oder »Blade Runner« an. Da sind fliegende Autos völlig normal. Der Gedanke ist also gar nicht so abwegig. Oder noch viel kleiner – denk an das Buch »Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt«, das der Sylter Autor Boy Lornsen bereits 1967 geschrieben hat. Sein »Fliewatüüt« kann FLIEgen, auf dem WAsser fahren und auf einer Straße TÜÜTen, wenn es auch etwas langsamer ist als die meisten Autos. Jeder Entwicklung geht ein revolutionärer Gedanke voraus. Ich bin sicher, dass wir langfristig für Autos gar keine Straßen mehr brauchen. Und das nur, weil wir zugelassen haben, dass wir das bestehende Prinzip durch ein revolutionäres Mindset weiterentwickeln. So beginnt Veränderung.
ÜBRIGENS: Die Firma Bosch hat für das Thema »Urban Air Mobility«, also für Luftmobilität in Städten, sogar eine eigene Abteilung. Deren Leiter, Marcus Parentis, sagt: »Flugautos wie im Film ›Blade Runner 2049‹ sind technisch schon heute möglich. Die ersten Flugtaxis sollen ab dem Jahr 2023 abheben und zwischen vordefinierten Start- und Landeplattformen hin- und herfliegen.«2 Ein schönes Beispiel dafür, was alles passieren kann, wenn wir revolutionär denken.