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Vorgeplänkel

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Da steht man nun also in Garmisch und schaut auf diese riesige Felswand.

„Wo ist denn hier die Zugspitze?“

„Zugspitz? Imma grodaus!“

So lautet die allgemein übliche bayerische Wegangabe. Universell gültig, immer anwendbar. Aber doch irgendwie nutzlos.

Dabei steht sie doch tatsächlich direkt vor einem, die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands. Ein Superlativ das wirkt. Viele wollen hoch und es gibt zahlreiche Möglichkeiten hierfür. Unbedingt anstrengen muss man sich dabei nicht. Interessant wäre zum Beispiel, wie viele Schritte noch notwendig sind, um bei Ausnutzung sämtlicher technischer Hilfsmittel vom Münchner Hauptbahnhof bis zum Gipfel der Zugspitze zu gelangen. Viele dürften es nicht sein. Ich habe es selbst noch nicht probiert, denn trotz ausgiebiger Erschließung finden sich im Wetterstein eben immer noch die etwas abenteuerlicheren Strecken. Da wäre der Jubiläumsgrat, Pflichtprogramm für viele Bergsteiger oder im Gegensatz dazu der Wettersteingrat, welcher nur einen Bruchteil an Begehungen erhält.

Dieses Buch soll sich nun in erster Linie genau diesen Touren widmen, Gratbegehungen im Wetterstein. Für mich einige meiner eindrucksvollsten alpinen Bergtouren im Tourenbuch. Sei es aufgrund der besonderen landschaftlichen Schönheit, der Ausgesetztheit über Kilometer hinweg oder den besonderen Reizen und Erfahrungen, die beispielsweise Solo-Unternehmungen an solchen Graten mit sich bringen. Jede der hier vorgestellten Touren blieb mir als besonders im Gedächtnis haften.

Der Jubiläumsgrat, kurz „Jubigrat“ genannt, von Zugspitze zur Alpspitze, gilt dabei als Standard und ist dementsprechend gut beschrieben. Für die Nachbarn wie eben den Wettersteingrat schaut es da schon dünner aus. Berichte über aktuelle Begehungen findet man dabei am ehesten noch im Internet. Dem hoffe ich nun, durch dieses Buch etwas Abhilfe leisten zu können.

Es ist das Schöne an der Unternehmung „Wettersteingrate“, man muss dabei nicht um die halbe Welt reisen. Das Gebirge liegt direkt vor der Haustür Münchens und ist wie bereits erwähnt, bestens erschlossen, die Zugspitze gar übererschlossen. Doch nur wenige Schritte unterhalb des Gipfelkreuzes der Zugspitze beginnt die Hochgebirgswildnis in Sichtweite zur Großstadt München. Am Eindrucksvollsten ist es natürlich, die vorgestellten Touren komplett vom Tal aus anzugehen, weswegen ich auch einige der vielfältigen Zustiegsmöglichkeiten beschreibe.

Die Art der vorgestellten Touren, vielmehr Klettereien, erfordert den erfahrenen und kompletten Bergsteiger. Schon der Jubigrat ist kein reiner Klettersteig mehr und gewisse Kletterfertigkeiten sind gefragt, um die Sache genießen zu können. Die Schwierigkeit steigt dementsprechend bei dem weit weniger erschlossenen Blassengrat, Wettersteingrat oder der Überschreitung des Waxensteinkamms.

Ein besonderes persönliches Anliegen war es mir, im Rahmen der Recherche zu diesem Buch, auch etwas über die (technische) Erschließungsgeschichte zu erfahren und hier wiederzugeben.

Nun wünsche ich viel Freude beim Schmökern und Tourenplanen und hoffe, dass viele Nachfolger ebenso schöne Touren im Wetterstein erleben dürfen, wie sie mir vergönnt waren. Inklusive der zufriedenen und vor allem gesunden Rückkehr ins Tal.

Gilching 2019, weit geflogen, aber immer noch da, Stephan Rankl

Zugspitz? Grodaus!

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